Heilige Geometrie. Renate Brettschneider

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Название Heilige Geometrie
Автор произведения Renate Brettschneider
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783937883885



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      Das In-der-Form-Sein teilt sich weiter in einen männlichen und einen weiblichen Energie-Anteil. Durch diese Aufteilung selbst beginnt der Tanz des formhaften Seins.

      Beiden Kräften sind bestimmte Bereiche in der Schöpfungsdynamik zugeordnet und in ihrem Miteinander-Sein und ihrer Bewegung entsteht Leben und Lebendigkeit. Diese aus beiden Kräften entstehende Dynamik bringt Leben, so wie wir es erfahren, hervor. Vom Großen bis hinunter in die kleinste Einheit entspringt es den beiden Kräfteströmen und beinhaltet gleichzeitig beide Kräfteströme, aus denen wiederum Untergeordnetes entsteht – unendlich nach innen wie auch nach außen.

      In der Theorie des elektrischen Universums wird der Aspekt des Flusses der Energien wissenschaftlich untersucht. Wissenschaftler beobachten, dass aus einem Ganzen zwei Kraftströme entspringen, die sich in eine positive und negative Ladung teilen und sich dann aber wieder zu einem Ganzen vereinen.

      Sehen wir uns das aus einer anderen Perspektive an, gestalten sich aus einem Zusammenspiel von Liebe in Schwingung und Liebe in Struktur die Schöpfung und der Schöpfungsprozess. Liebe ist die eine Seite und Geometrie die andere und beide bedingen einander und tanzen einen gemeinsamen Tanz.

      Einheit in der Zweiheit

      Allen großen Religionen sind diese Ur-Schöpfungskräfte vertraut und in ihrer Symbolsprache enthalten. So können wir auch zum Verstehen von uns selbst und aller Schöpfungsdynamik diese beiden Energien studieren und bewusst erfahren. Eine Reise in die Schöpfung hinein, auf der Gott sich selbst erfährt und erforscht.

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      Bringen wir uns dazu in tiefen Einklang mit der universellen Liebe und suchen wir Zugang zu den dem Leben zugrunde liegenden Geometrien. Ergründen wir die Einheit aus der Zweiheit der Kräfte, die Schöpfung und Bewegung hervorbringen. Aus beiden zusammen formen sich Ursprungs-Geometrien. Diese aller Form zugrunde liegenden Geometrien nennen wir von alters her die Heilige Geometrie.

      Viele Gelehrte studierten sie schon seit Jahrtausenden und gaben ihr Wissen zu den verschiedenen Zeiten mehr oder weniger verschlüsselt weiter. Im aktuellen Geschichtskapitel erfährt die Heilige Geometrie gerade neue Aufmerksamkeit. Ihre Symbole erfahren in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Beachtung und die Menschheit beginnt, sich wieder vermehrt mit ihr zu beschäftigen und sich weniger getrennt von ihr von außen wahrzunehmen.

       Das Ziel des Lebens ist,

       Deinen Herzschlag mit dem Takt

       des Universums in Einklang zu bringen,

       Deine Natur mit DER NATUR.

      Joseph Campbell

      Kapitel 1

       Geometrie zieht die Seele zur Wahrheit und bringt den Geist der Philosophie hervor.

      Plato

      THE WAY IN IS THE WAY OUT

      Der Weg hinein ist der Weg hinaus

      Immer wieder hören und lesen wir, dass die aktuelle Zeit eine Zeit des Wandels sei. Blicke ich auch nur ein paar Jahre zurück, so spüre ich, dass egal, wie geringfügig sich die Veränderungen im Außen spiegeln, wir ganz eindeutig einen Wandel sehen können. Große Unterschiede kann ich inzwischen darin erkennen, wie wir uns selbst sehen, in welcher Verbindung wir uns zum Außen setzen und wie weit wir unsere Verantwortung für uns selbst wieder zu uns zurücknehmen.

      Wer von uns noch Eltern hat, die in der Zeit des Faschismus gelebt haben, weiß aus ihren Erzählungen, wie sehr fremdreguliert ihr Leben verlief. Es gab eine bestimmende Instanz oder Gewalt im Außen, an welcher sich die Eltern, die Politik, die Kirche sowie jegliches Handeln und das Leben selbst orientierten. Ihr Leben war von außen in einen engen Rahmen eingebettet, welcher ihren Handlungsspielraum weitgehend bestimmte. Der Einzelne erfuhr sich nicht als die Person, die ihr Leben frei und selbstbestimmt gestalten konnte, sondern fühlte sich gemessen an und kontrolliert von außen aufgestellten Werten. Mit seiner eigenen Persönlichkeit fügte er weitere Anforderungen an sich selbst hinzu.

      Die gesamte Lebenshaltung spiegelte sich in der Sicht auf das Leben wider: Der Einzelne erfuhr sich als getrennt von der Schöpfung und getrennt von allen anderen Wesen. Er nahm die einzelnen Bestandteile seiner Umwelt als ferne, meist auch als unbeseelte Wesen wahr. Das Gottesbild entsprach dem gleichen Muster. So war es naheliegend, dass jene Generation wie auch die darauffolgende diese Getrenntheit noch intensiv lebten und stellenweise noch immer leben.

      Die Strukturen des Lebens

      Als Gott wird meist ein Schöpfer angesehen, der außerhalb des Geschöpften existiert. Die von ihm einmal initiierte Schöpfung beobachtet er kritisch und bewertet sie. Zusammen mit den Menschen in der Schöpfung sieht er einem Tag entgegen, an dem sich diese Bewertung in einem Endergebnis zeigen wird: in der Trennung der Schöpfung in verschiedene Richtungen.

      Diese Haltung des Darauf-Schauens lebte die große Masse der Menschheit und selbst sehr erwachte Persönlichkeiten spürten und lebten auf diese Weise Trennung. Bereiche, in denen sich der Mensch eine Brücke schlug zurück in den Einklang, in den Urklang mit der Schöpfung, sind die Welten der Mythen, der Klänge und Bilder.

      Aus meiner Sicht bietet sich gerade die Bilderwelt der Heiligen Geometrie besonders gut an, wenn wir all unsere Seins-Bereiche in Verbindung bringen möchten und uns mit der Schöpfung vereinen. In der Beschäftigung mit der Heiligen Geometrie, in dem Zeichnen oder Nachformen selbst, begeben wir uns automatisch hinein in die Strukturen des Lebens selbst.

      Als Heilige Geometrie bezeichnen wir meist die sichtbaren geometrischen Figuren und Zeichnungen, die vereinfacht Lebensstrukturen, Lebensabläufe und Zusammenhänge widerspiegeln und aufzeigen. Aus diesen Strukturen leiteten sich Symbole ab, die seit Jahrhunderten, teils sogar länger, geachtet und geehrt werden als Träger tiefer Schöpfungsmuster, die schwer mit Worten zu erfassen sind.

      In der heutigen Wissenschaft findet man immer weitere Bestätigungen für eine grundlegende geometrische Blaupause, in die hinein oder an der entlang sich Schöpfung skalierbar abspielt. Diese Strukturen finden sich in allen bekannten Größen, in den Zellen genauso wie in den Galaxien. Als Blaupause bezeichnet man z. B. in der Informatik eine Art Bauplan, der ähnlich einer Schablone das Grundgerüst aufzeigt, nach dem sich etwas ausbilden oder erschaffen soll. Eine Blaupause beinhaltet als Ursprung bereits die Information des Entstehenden.

      Oft verwendete Symbole in der Heiligen Geometrie sind:

       Kreis

       Gleichseitiges Dreieck

       Pentagram

       Hexagon

       Blume des Lebens

      Im Umgang mit der Heiligen Geometrie, also mit den Urmustern, die unserer Schöpfung zugrunde liegen, können wir zu jeder Zeit tiefste Informationen spüren und entdecken, ganz egal, aus welchem Blickwinkel heraus wir uns ihnen nähern. Unseren Blick für diese Strukturen und für ihre versteckten Inhalte können wir öffnen und schulen dadurch diesen für die Metaphysik, also für alle Bereiche, die außerhalb der rein messbaren Realität liegen. Ein Öffnen dieser Art verbunden mit unserer Liebe zur Schöpfung bringt uns mit unserer eigenen Spiritualität in Kontakt.

      Eine neue Wahrnehmung

      Viele Beobachtungen deuten für mich darauf hin, dass wir uns in einer Zeit befinden, in der sich unsere Blick- und Sichtmöglichkeiten gerade massiv verändern. Selbst wenn die Erweiterung unserer Sicht uns nicht unmittelbar bewusst ist, können wir im Außen Indizien finden, die uns neue Blickwinkel und vor allem neue Fähigkeiten des Menschen