Switch durch Fasten. Manfred Spahn

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Название Switch durch Fasten
Автор произведения Manfred Spahn
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783944340265



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Andreas Vitásek seine Anekdoten.

      Der Regisseur hat mich gefragt, wann die Sendung über das Nichtraucher-Seminar denn gesendet wurde, da sie im Archiv nichts gefunden haben. Sie fanden zwar einen Beitrag über Allen Carr, aber nicht mit Vera Russwurm, sondern mit Barbara Stöckl. Also hatte ich mich geirrt und den Dankesbrief an die falsche Adresse geschickt. Das Team hat sich dann nicht getraut, es Vera Russwurm zu gestehen, da ja alles schon gedreht war. Andreas Vitásek hat gesagt: „Das ist wieder einmal so ein richtiger Burgenländer. Schreibt den Brief an die falsche Adresse und kommt so ins Fernsehen.“ Durch diesen Beitrag habe ich übrigens einen Fastenboom ausgelöst. Das Wichtigste in meinem Leben war und ist, dass ich immer alles durchziehe, was ich mir vornehme, und an mich glaube. Immer gab es ein Auf und Ab, Zeiten, in denen man an sich zweifelt, aber ich kämpfte.

      Endlich UNIQA-VitalCoach

      Mein nächster Schritt war der UNIQA-VitalCoach. In meiner Nordic-Walking-Ausbildung habe ich das erste Mal davon gehört mit dem Hinweis, „das wird man nur als Akademiker, da kommt man ohne Beziehungen nicht hinein“. Zu viele Sportwissenschaftler und Trainer bewerben sich jährlich. Ich habe gesagt: „Das will ich und das werde ich!“

      Die UNIQA Österreich Versicherungen AG war damals ihrer Zeit voraus und baute im Sinn der Prävention ein österreichweites Gesundheitsnetz auf.

      In jedem Bundesland wurden auf selbständiger Basis UNIQA VitalCoaches engagiert. Das fand ich sensationell. Da wollte ich mitmachen. Kunden mit einer Krankenzusatzversicherung können jährlich sechs Einheiten mit einem VitalCoach buchen. Die Bandbreite der Betreuung durch UNIQA VitalCoaches ist sehr groß, ob in Richtung Fitness, Ernährung, Entspannung, für jeden Bereich gibt es Spezialisten. Schlichtweg meins! Wie nur vorgehen? Im tiefsten Winter fuhr ich stundenlang für zwei Massagen nach Pernegg, um ein hohes Tier von der UNIQA zu massieren. Und ihm freilich auf meine burgenländische Art meine Wünsche leise ins Ohr zu flüstern… Er hat mir geraten, mich zu bewerben. Getan. Und ich wurde VitalCoach. Nach zwei Jahren hatte ich 80 Kunden zu betreuen. Eine meiner ersten und ältesten Kundinnen ist Frau Friederike Matschinger, die mit 80 Jahren an die UNIQA herangetreten ist und ausschließlich einen männlichen Trainer wollte. Jetzt ist sie 95 und nach wie vor in meiner Betreuung. Sie kommt in diesem Buch auch noch zu Wort! Aber erst: Marion.

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      MEIN TREFFEN MIT MARION

      Im Oktober 2017 bin ich eines Morgens etwas unrund aufgewacht und dachte, irgendetwas Produktives sollte ich machen. Also rufe ich einfach mal meine Lieblingsautorin Marion Grillparzer an. Auf dieses Gespräch habe ich mich also nicht irgendwie vorbereitet, weil das ja eher ein spontaner Gedanke war.

      Schon öfter haben mir Leute geraten, mit meiner Lebensgeschichte ein Buch zu schreiben. Ich hatte sogar ein paar Anläufe, es hat aber nie geklappt. Also google ich Marions Nummer, rufe an, nach zweimal Läuten hebt sie ab. Ich sage: „Hallo, mein Name ist Manfred Spahn, ich möchte gerne ein Buch schreiben, und der Clou ist, dass Sie der Ghostwriter sein sollen.“ Sie: „Das ist sehr lieb von Ihnen, aber ich bekomme täglich Anrufe von Leuten, die das Gleiche wollen.“ Ich: „Aber nicht von mir.“ Weil sie sehr, sehr höflich ist, sind wir doch noch in ein Gespräch gekommen, das war sehr, sehr wichtig für mich. Ich teilte ihr dann noch mit, dass ich sie sehr verehre und ihre Bücher die besten Sachbücher sind, die ich kenne, vor allem das Buch „Körperwissen“ sei genial. Auf jeden Fall durfte ich Marion dann Unterlagen von mir schicken. Marion hat das dann geprüft, mich gegoogelt, Facebook angesehen und nach einer Woche kam die Antwort, dass sie das Thema Fasten interessiert, mich aber erst einmal persönlich kennenlernen will und dass ich nach München kommen soll. Also bin ich nach Bayern gefahren und habe Marion und ihren Mann Wolf zum Abendessen getroffen.

      Wir waren in einem traditionellen Truderinger Restaurant, und ich habe in der Speisekarte natürlich nach etwas sehr Gesundem gesucht, wenn ich schon mit der berühmten Marion Grillparzer esse. Ich dachte an vegetarische Maultaschen, obwohl ich die gar nicht mag, die waren aber das einzig Gesunde auf der Karte. Was bestellt sich Marion? Ein Gansl! Da habe ich nicht schlecht gestaunt. Habe ich mir natürlich auch bestellt.

      Der Abend war eigentlich ein Vorstellungsgespräch, aber das ist mir nicht aufgefallen. Auf jeden Fall habe ich bestanden und durfte am nächsten Tag zu ihr ins Haus kommen. Und sie hatte auch schon einen Titel für mein Buch! Das, was ihr gerade in der Hand haltet! Und ich verbrachte viel gute Zeit mit ihr. Wirklich, wirklich. Mit einer Ausnahme: Ein Tag, der trieb mir die Schweißperlen auf die Stirn, ich coachte sie im Fasten. Lest über das fastende GaTaMo auf Seite 36.

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      WAS PASSIERT BEIM FASTEN IM KÖRPER?

      Ein Organismus, der hungert, wird stärker. Gene steuern die Arbeit der Zelle. Durch Fasten verändert sich die Funktion der Zelle, sie schaltet auf Schutzbetrieb um. Das tun unsere Zellen schlichtweg evolutionsbedingt seit Milliarden Jahren. Die Zellen schützten sich durch einen uralten Reflex. Hungern – Schutz aufbauen. Und das stärkt alle Organe. Macht den Körper funktionsfähiger, widerstandsfähiger und jünger. Spannend an diesem Thema ist: Krebszellen sind mutierte Zellen, die haben diesen Mechanismus verlernt. Für sie ist Fasten mitunter sogar tödlich.

      Lasst mich erst mal zusammenfassen: Fasten verbessert den Zucker- und Fettstoffwechsel, lindert Entzündungen. Man wacht auf, ist viel, viel fitter, Fasten senkt das Risiko für Übergewicht und Diabetes, für Herzinfarkt, Schlaganfall, Alzheimer und Krebs. Bei Fadenwürmern, Fruchtfliegen und Labormäusen hat das Fasten auch eine lebensverlängernde Wirkung.

      Wegen der Autophagie. Kalorienrestriktion und zwar auf Null, regt den Selbstreinigungsprozess im Körper an, Zellen bauen alte oder beschädigte Bestandteile ab und verwerten diese weiter. Während man beim Fasten auf Essen verzichtet, futtert sich der Körper in gewisser Weise selbst auf. Ja, das ist super. Ja, das ist gesund. Abnehmen tut man ganz nebenbei. Der Körper stellt sich um vom Teller auf die körpereigenen Zuckerdepots in Leber und Muskeln und Fettdepots auf Hüfte und Bauch. Das bedeutet Stress. Das zeigt sich in erhöhter Ausschüttung der Hormone Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Cortisol. Das normalisiert sich aber schnell wieder. Und nachhaltig. Sind die Zuckerdepots nach ein, zwei Tagen leer, baut die Leber Fett und Muskeleiweiß in Ketonkörper um, die das Gehirn versorgen. Ja, es werden Muskeln abgebaut, aber nicht sehr viele, und dagegen kann man mit Bewegung angehen. Viele Mediziner verschreiben mittlerweile denen, die länger fasten, auch etwas Eiweiß, damit die Muskeln geschont werden. Aber in unserer Woche reicht das pflanzliche Eiweiß wunderbar aus.

      Geht’s einem gut oder schlecht?

      HUNGER? Anfangs ein bisschen, besonders wenn man keinen Einlauf macht. Dieser beugt nämlich den Hungergefühlen vor. Wer keine Lust auf Einlauf hat: Wenn man sich mit Bewegung ablenkt, kann der Hunger nicht so richtig wachsen. Und er verschwindet auch sofort, sobald der Darm leer ist. Ohne Einlauf am zweiten Tag.

      LEISTUNGSFÄHIG? Aber ja. Erst recht! Unsere hungrigen Ahnen mussten mitunter 40 km und mehr laufen, um Beute zu machen – und kluge Strategien entwickeln. Wer fastet, dessen Hirn läuft auf Hochtouren. Und auch sonst können wir Leistung bringen, vor allem wenn unser Körper damit vertraut ist. Ich bin mittlerweile ein Stoffwechseltier. Nachzulesen Seite 132.

      FASTENKRISE? Ja. Die, die den Beipackzettel zum Fasten lesen, kriegen auch eine Krise. Es muss nicht sein, aber manchmal, wenn der Körper bestimmte Substanzen nicht mehr bekommt, wie etwa Kaffee, Zucker, seine Nudeln oder sein Weißbrot, dann reagiert er mit Kopfschmerzen oder mitunter ganz schlechter Laune. Und mutiert für etwa 24 Stunden zum GaTaMo. Ganztagesmonster. Bis sich der Körper an die neue Situation gewöhnt hat. Das passiert in meinen Kursen Gott sei Dank selten. Und den Leuten, die häufiger fasten, passiert