Spielautomatensucht - Der Weg des Spielers. M. TroJan

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Название Spielautomatensucht - Der Weg des Spielers
Автор произведения M. TroJan
Жанр Здоровье
Серия
Издательство Здоровье
Год выпуска 0
isbn 9783954889976



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Ein möglicher Text, der die Regierung in eine Ecke drängt. Aber auch unglaublich hohe Steuereinnahmen würden fehlen, darum ist die Spielsuchtbekämpfung ein Katz und Maus Spiel. Entweder man verbietet das System, oder man lässt es gedeihen. Es kann nur eines von beiden erfolgreich von statten gehen, alles andere ist nicht umsetzbar.

       Die verstrickte, umstrittene und zwiespältige Partei

      Besonders eine der im Bundestag vertretenden Parteien, ist die Spielautomatensucht-Bekämpfung ein großer Dorn im Auge. Diese sehen keine Gefahr im Bereich der Spielsucht und versuchen hauptsächlich, das Problem zu verharmlosen. Seit Jahren gilt die Glücksspielindustrie als großer Förderer der FDP. Die Gauselmann-Gruppe zum Beispiel hatte der Partei im vergangenen Jahrzehnt für insgesamt 1,4 Millionen Euro Anteile an einer Druckerei und an der Agentur Pro Logo abgekauft, berichtete die Süddeutsche Zeitung.

      Klar, dass man derzeit Herrn Philipp Rösler durch die Medienflut zieht, denn dieser ist einer der Wenigen aus der FDP, der etwas daran ändern möchte. Anscheinend ist Herr Rösler einer der Wenigen aus der FDP, der die Gefahr erkannte. Dennoch muss er sich genau deshalb, durch die Medienmacht bedroht fühlen. Denn diese setzen meines Erachtens alles daran, dass er wenig Gehör bekommt. Oder wussten Sie, dass Herr Rösler die Glücksspielregelungen verschärfen möchte, während seine Partei auf der Seite der Glücksspielindustrie zu finden ist?

      Denken Sie immer daran, »Sie blinken …« Aber die Automaten blinken nicht nur, sie führen Bewegungen aus, man hört Geräusche und schon fühlt man sich zu dem Automaten hingezogen. Dennoch reicht einem das Wissen darüber nicht aus, wenn man an der Gesamtsituation nichts ändern möchte. Viele Menschen werden durch die Sucht zu Dinge getrieben, die man sich mit klarem Bewusstsein nur sehr schwer vorstellen kann. Menschen, die »NUR« spielen wollten, werden zu Straftätern, Trickbetrüger, Urkundenfälschern und im schlimmsten Fall sogar zum Mörder. Man geht das Risiko ein, ins Gefängnis zu kommen, nur wegen einer Sucht. Nur wegen einer Sucht opfert man alles und jeden, und das Schlimme daran ist nicht, dass man so blind wurde, das Schlimme ist, dass man sogar anderen Menschen schaden würde, nur um spielen zu können.

      Ein ähnliches Problem stellt die Gegenseite dar, die Verharmlosung der Sucht und die Aussagen der Betreiber. Durch verschiedene Tatsachen entstehen Ansichten, durch Ansichten entstehen Behauptungen und plötzlich hat man den Faden verloren, »um was ging es nochmal?« Wenn man heute einem Automaten-Hersteller den Vorwurf macht, man würde Glücksspielsucht fördern, damit kalkulieren und diese gezielt unterstützen. Was wird die Gegenseite zur Verteidigung hervorbringen? Ganz klar, glaubwürdige – schwer nachweisbare Aussagen, die zum einen den Spieler mitteilen sollen, »Du kannst mit ruhigem Gewissen weiterspielen …« und zum anderen sollen die Texte die Bevölkerung beruhigen. Das beste Beispiel bietet hier das Internet an, man könnte als Automaten-Hersteller behaupten, dass es keinen einzigen pathologischen Spieler am Automaten gibt, denn diese würden nur am PC in Online-Casinos ihr Geld verspielen. Der unwissende Bürger, würde diese plausible Antwort für richtig empfinden, obwohl die Äußerung (die Tatsächlich so gesagt wurde) eigentlich bereits ein Schuldgeständnis beinhaltet. Denn dann wissen auch Automaten-Hersteller, dass süchtige Menschen ohne Probleme und nur durch nicht vorhandene Gesetze ihr gesamtes Hab und Gut verspielen. Denn warum schiebt man die Schuld einfach auf ein anderes Unternehmen, wenn doch angeblich fast niemand süchtig ist? Herr Gauselmann: »Kasinosperren haben heute keinen Sinn mehr, da das Geld dann im Internet ausgegeben wird3 Soll dies bedeuten, dass es im Kasino besser aufgehoben wäre? Oder wie soll dies ein Spieler sonst verstehen? Ich bin wütend über die deutschen TV Sender. Denn in solchen Formaten werden keine Antworten gebracht, man erfährt nicht, wie man ans Ziel gelangen kann, man erfährt zum Teil nicht einmal wie viele Spieler es bereits in Deutschland gibt, man erfährt nichts, es ist eine gute Werbung für Automatenhersteller, nicht mehr und nicht weniger. Warum sollten unbeteiligte Menschen die Sucht als Bedrohlich ansehen, wenn selbst die Zahl der derzeitigen Spielsüchtigen von Sender zu Sender variieren? Einmal sind es 100.000, dann einmal 400.000, und jedes Mal wird betont, dass es Schätzungen sind. Wenn wir die »Schätzungen« einmal aktualisieren würden, anstatt zu erforschen welche Farbe eine Banane noch annehmen kann, dann würden die Menschen die Sucht als Bedrohlich wahrnehmen! Ich kenne niemanden, der noch NIE an einem Automaten gespielt hat. Zudem kenne ich sehr viele Menschen, deren Verhalten bereits als »Gefährdet« eingestuft werden muss. Wenn man von diesen Menschen den Schnitt errechnet, dann kann man ohne Bedenken sagen, dass es mit Sicherheit sehr viele Spieler gibt, denen allesamt geholfen werden muss, deshalb sollte die Zahl dringend genau erfasst werden! Denn alles andere, kann ich nur als Verharmlosung empfinden. Zudem möchte ich noch etwas über meine Glaubwürdigkeit beitragen, ich bekomme wöchentlich im Schnitt 250 E-Mails von Spielsüchtigen, Spielgefährdeten und Angehörigen. Rechnen Sie das einmal auf ein Jahr hinauf, vielleicht wird sich der Schnitt demnächst verändern, aber nicht zu Gunsten der Glückspielindustrie.

      Quellenangabe:

      2) www.hochgepokert.com/2013/01/08/erick-lindgren-bekampft-seine-spielsucht-klinikaufenthalt/

      3) www.welt.de/fernsehen/article110184116/Wenn-spielsuechtige-Prominente-all-ihr-Geld-verzocken.html

       Systemfehler

       »Überweisen Sie mir 500 Euro und ich werde Ihnen Tricks per E-Book Format zusenden, der Ihnen dauerhafte Gewinne am Automaten ermöglichen wird.« Mit ähnlichem Slogan werben dubiose Internetwebseiten, um an Geld zu gelangen. Tatsächlich geht dieser Plan auf, Zocker und Spieler die darauf hoffen, an leicht verdientest Geld zu gelangen bezahlen und bekommen ein E-Book …

      Es wird wie so oft mit der Hoffnung und der Habgier gespielt, dadurch kann man den Spieler leicht bzw. leichter einschätzen und manipulieren. Es versteht sich von selbst, dass nicht jeder potentielle Spieler tatsächlich den Betrag bezahlt, weil er wissen möchte, wie die Tipps etc. lauten, aber über den Daumen kann man schon mit 33 Prozent der Spieler rechnen. Zunächst einmal sollte man unterscheiden, zwischen Tricks, Tipps, Schlupflöcher, Manipulation, Systemfehlern, Glitches und Cheats. Was gibt es tatsächlich am Automaten und gibt es Menschen, die solche Dinge wissen können? All das, wird in diesem Kapitel angesprochen, bestmöglich erklärt und erläutert.

       Cheats

      Als Konsolenspieler wird man das »Cheaten« mit Sicherheit kennen. Hersteller von Konsolen-Games (aber auch bei PC-Games) bauen gezielt Cheats in das Spiel ein, um es unter anderem interessanter zu gestalten. Durch Cheats verkaufen sich Spiele eindeutig besser. Aber Cheats an einem Spielautomaten mit einzubeziehen, wäre eigentlich nur praktisch für den Spieler. Was hätte der Betreiber davon? Rein gar nichts, deshalb ist es zwar ein schöner Gedanke, jedoch nicht wirklich viel mehr. An derzeitige Spielautomaten sind keine Cheats vorhanden bzw. installiert, das sollte Ihnen klar werden.

       Schlupflöcher

      Der Mythos um das so begehrte »Hauptmenü« des Spielautomaten ist und bleibt weiterhin nur ein Hirngespinst. Das Schlupfloch oder auch die »Hintertür« genannt existiert nicht im Bereich der Spielautomatenszene. Egal welche Tastenkombinationen Sie oder wer auch immer verwendet, man gelangt dadurch nicht in ein Hauptmenü, das einem das Spiel gewinnbringend ermöglicht. Schlupflöcher werden von Hackern in Online Games bei PC-Games usw. installiert, um sich einen enormen Vorteil gegenüber anderen zu verschaffen. Es ist illegal und höchst Strafbar, diese Schlupflöcher gibt es an Spielautomaten nicht, da es durch Passwortgeschützte »Safeprogramme« verhindert und somit vollständig unterbunden wird.

       Glitches

      Glitchen kommt ursprünglich von »Stören«, man sollte das Glitchen nicht mit einem Systemfehler verwechseln. Ein Glitch entsteht nicht durch einen