Schadensfälle in der Gebäudereinigung. Группа авторов

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Название Schadensfälle in der Gebäudereinigung
Автор произведения Группа авторов
Жанр Зарубежная деловая литература
Серия
Издательство Зарубежная деловая литература
Год выпуска 0
isbn 9783778308905



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ist hier allerdings im Gegensatz zu einer Polierscheibe im Nachteil, da sie weitaus weniger Schmutz aufnehmen kann. Bei der Wahl einer geeigneten Padscheibe, wie beispielsweise die Maschinenepads der Firma Glit, hätte die ­Reinigungskraft die Möglichkeit gehabt, das Pad bei einer Schmierfilmentwicklung zu drehen und gegebenenfalls zu erneuern. Die hier verwendete Polierbürste war beim Einsatz verschmutzt und wurde nicht regelmäßig nach den Polierarbeiten gereinigt.

      45336765_6e83cabf56.tifEinbrenner durch Polierbürste.

      4. Großflächige Schattenbildung

      Durch den im Pflegefilm eingebrannten Schmutz bildeten sich großflächige Schattierungen, die nicht wieder entfernt wurden. Der Dienstleister beharrte darauf, dass diese nicht entfernbar seien. Wie die Bilder zeigen, irrte sich der Dienstleister hier.

      Da es sich nicht um Einbrenner handelt, wo durch starke Hitze­entwicklung die Flächenberfläche beschädigt wird, sondern der alte Pflegefilm, zumindest die wenigen vorhandenen Reste inklusive Schmutz auf der Oberfläche geschmolzen wurden, bestand hier die Möglichkeit, diese Schattierung wieder zu entfernen.

      45336770_c4cd718db3.tifSchatten durch mangelhaftes Polieren.

      5. Entfernung der Schattierungen

      Die Pflegefilm-Schmutzanhaftung schien auf den ersten Blick tatsächlich nur sehr schwer entfernbar zu sein. Dennoch sollte man nicht zu früh aufgeben, sondern einfach mal überlegen, wie man eine stark haftende Verschmutzung normalerweise entfernen ­würde, wenn es gilt, den darunterliegenden Bodenbelag nicht zu beschädigen.

      Der erste Test, der hier zur Entfernung der Schattierung durch­geführt wurde, führte dann auch gleich zum Erfolg. Um die ­Verschmutzung anzulösen, wurde ein Oberflächenreiniger in der vom Hersteller vorgegebenen Konzentration aufgesprüht (Profless, Fa. Kiehl) und anschließend wurde die haftende Verschmutzung mit einem weißen Handpad (Fa. Glit/Dolly) bearbeitet. Die gelöste Schmutzflotte wurde mit einem Mikrofasertuch aufgenommen.

      Es wurde nach abschließender Prüfung die Empfehlung abgegeben, möglichst zeitnah eine Grundreinigung mit anschließender Beschichtung von dem dort nunmehr neuen tätigen Dienstleister durchführen zu lassen. Zukünftig sollte auf den Einsatz einer Polierbürste verzichtet werden, zugunsten eines hochwertigen Cleanerpads, das regelmäßig ausgetauscht wird. Das zum Cleanern eingesetzte Personal muss unbedingt besser geschult werden.

      45336764_5b5fa4ae7e.tifPolierschatten entfernt.

      45336769_3c7f9d68d3.tifDie Pflegefilm-Schmutzanhaftung schien auf den ersten Blick nur sehr schwer entfernbar zu sein.

      45336763_7d70b4e97f.tifDer erste Test, der zur Entfernung der Schattierung durchgeführt ­wurde, führte gleich zum Erfolg.

      45336768_7a58f20245.tifUm die Verschmutzung anzulösen, wurde ein Oberflächenreiniger aufgesprüht und die haftende Verschmutzung mit einem weißen Handpad bearbeitet. Die gelöste Schmutzflotte wurde mit einem Mikrofasertuch aufgenommen.

      Tipps vom Gutachter

      Maschinen werden oft vernachlässigt

      Gibt es beim Reinigen und Polieren von elastischen Bodenbelägen Schwierigkeiten, dann ist zu prüfen, ob die Ursächlichkeit in der täglichen Unterhaltsreinigung liegt, oder ob die Schwierigkeiten während des Cleanerns entstanden sind. Regelmäßig sind die hierzu eingesetzten Maschinen auf ihre Funktionen zu überprüfen. Leider wird die Maschinenwartung durch das Bedienerpersonal immer wieder

       vernachlässigt — mit manchmal verherrenden Folgen. Um diese Probleme zu vermeiden, kann man sowohl dem Auftraggeber wie auch dem Dienstleister folgende Checkliste mit an die Hand geben:

      • Wird die Unterhaltsreinigung gemäß Leistungsverzeichnis durchgeführt?

      • Ist der Einsatz von Reinigungsmaschinen optimal oder versucht man durch extreme Ge­schwindigkeiten die Quadratmeterleistung zu erhöhen und nimmt dabei eine mangelhafte Reinigung wissentlich in Kauf?

      • Ist die Vorreinigung mängelfrei?

      • Wird das Cleanern ordnungsgemäß durchgeführt?

      • Welche Poliermittel kommen zum Einsatz?

      • Vermeintlich höhere Kosten des Polierpads zugunsten einer erhöhten Anwendungssicherheit.

      • Genaues Arbeiten, gerade bei der ersten Durchführung der Polier­arbeiten.

      • Einsatz von Personal mit ausreichendem Wissen, Fertigkeiten und Kenntnisstand zur Durchführung der beauftragten Arbeiten und falls notwendig Durchführung von Schulungen.

      • Wird vom „Bediener“ eine regelmäßige Maschinenwartung durch­geführt?

      3. Elastomerbelag

      Elastomerbelag im Bezirkskrankenhaus —

       Ein schwieriger Patient

      Der in einem fränkischen Bezirkskrankenhaus verlegte Elastomerbelag weist punktuell Verfleckungen sowie Farb- und Oberflächenveränderungen auf, teilweise löst sich die Beschichtung vom Belag. Liegt’s an nicht fach- und sachgerechter Reinigung und Pflege?

      Das mit der Unterhaltsreinigung beauftragte Gebäudereinigungsunternehmen hat die Elastomerbeläge – Nora Plan Mega und Nora Plan Signa von Freudenberg – in Patienten-, Stations- und Behandlungszimmern auf Veranlassung der für die Reinigung zuständigen Personen in der Vergangenheit einmal jährlich grundgereinigt und anschließend beschichtet.

      Im Bereich der Fensterfronten sieht der Belag schmuddelig aus, die Oberfläche fühlt sich porös und rissig an. Die Oberflächenveränderung zeigt sich vor allem an den Fensterfronten und rund um die Patientenbetten sowie die Desinfektionsmittelspender. Alle Versuche, punktuelle Verfleckungen mit gängigen Reinigungsmitteln zu entfernen, blieben erfolglos. Als Einrichtungsgegenstände, die länger auf ihrem Platz gestanden haben, umgestellt wurden, hatte der Boden an diesen Stellen eine wesentlich kräftigere Farbe. Zudem zeichneten sich in manchen Patientenzimmern und Flurbereichen klar abgegrenzte Glanznester ab.

      Flecken, Farbveränderungen, poröse Oberflächen

      Die Beschichtung wies eine ungenügende Haftung auf. Sie konnte mühelos mit Scheuermilch und Schwamm entfernt werden. Bei einer intakten Beschichtung wäre dies nicht möglich gewesen, weil Hartbeschichtungen nur alkalisch lösbar sind. Nach dem punktuellen Versuch war der Elastomerbelag frei von Verfleckungen, die Farbe satt und kräftig. Nur um die Patientenbetten herum und in der Nähe der Waschbecken waren noch bräunliche Flecken zu sehen. Es handelte sich um Farbveränderungen, die durch längeren Kontakt mit Händedesinfektionsmitteln und/oder jodhaltigen Produkten wie Dopamin hervorgerufen wurden. Die Verfärbungen ließen sich mit Hilfe eines sauerstoffabspaltenden Produkts ausbleichen und zum größten Teil entfernen. Dazu wird ein sauerstoffabspaltendes Produkt – pastös angerührt – auf den Fleck aufgebracht und mit einer Folie weitestgehend luftdicht abgedeckt. Nach einer Einwirkzeit von 0,5 bis 12 Stunden sollten die Verfärbungen nahezu vollständig entfernt sein.

      Warum die Beschichtung nicht hält

      Die klar abgegrenzten Glanznester wurden vom Sachverständigen versuchsweise mit einem Grundreiniger pH 12,5 in der Verdünnung 1 : 1 und unter Verwendung einer grünen Padscheibe grundgereinigt. Dabei wurde deutlich, dass es sich um mehrere Schichten der Versieglung handelte, die bei den vorangegangen Grundreinigungen nicht entfernt wurden. Nach zweimaliger Grundreinigung mit einer Einwirkzeit von je 20 Minuten zeigte der Bodenbelag sein ursprüngliches Erscheinungsbild.

      Elastomerbelägen sind grundsätzlich schwierig zu reinigen. Wenn Flecken punktuell entfernt