Projekt Null. Teja Bernardy

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Название Projekt Null
Автор произведения Teja Bernardy
Жанр Религия: прочее
Серия
Издательство Религия: прочее
Год выпуска 0
isbn 9783960087526



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      Teja Bernardy

      PROJEKT NULL

      Mit null Religion zum Weltfrieden

      Von Religionsethik

      zu säkularer

      autonomer Ethik

      Engelsdorfer Verlag

      Leipzig

      2016

      Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

       detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

      Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor

      Titelfoto: Friedenstaube © artfocus

      Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

       www.engelsdorfer-verlag.de

      INHALT

       Cover

       Titel

       Impressum

       Vorwarnung

       Ex und hopp

       Herr von Paradies mit Gattin

       GOTT ist die Krise

       Zwei auf einem Pferd bei einer Keilerei

       Theo-log(e), lügt, gelogen

       Wahrscheinlich gar nicht wahrscheinlich

       Mit tödlicher Sicherheit

       Flüssiger als flüssig

       Der Geist, der stets das Gute will und doch nur Böses schafft

       Willensakt Glaube

       So leget nun ab alle Bosheit und Heuchelei

       Träum den unmöglichen Traum

       Und mit solchen Dingen verbringen wir unser Leben. Und droben auf Wolken sitzen die Unsterblichen und lachen über uns.

      (William Shakespeare)

      VORWARNUNG

      Theologie, ernsthaft betrieben, kann durchaus ernsthafte Wissenschaft sein, wahre und wahrhaftige Aussagen zu den unterschiedlichsten Religionen treffen. Religionen, wahrhaft am Menschen orientiert, sind eine zu ernsthafte Sache, als daß sie ausgerechnet ausschließlich bekennenden, praktizierenden Theologen vorbehalten bleiben dürften. Glaube, aufrichtig praktiziert, verdient, Theologen, Historiker und Wissenschaftler berichten ernsthaft, wahrhaft und aufrichtig die Ergebnisse ihrer Forschung, machen ihre Erkenntnisse seriös und ohne religiöse Nebenabsichten publik. Erst aber wenn Theologen den ihr Wissensgebiet betreffenden wissenschaftlichen Erkenntnissen die notwendigen Konsequenzen folgen lassen, gewinnen die jeweiligen Religionen echte Glaubwürdigkeit.

      Statt dessen ist zu beobachten, daß und wie einzelne Glaubensbekenntnisse im Verrat an und in ihrem Auftrag unter Verleugnung historischer Faktizität und wissenschaftlicher Erkenntnisse unter Umgehung von Logik und kritischer Vernunft ihre institutionale Glaubenssachwaltung rechtfertigen, ihre Anhänger in Zweifel stürzen, dem Zweifel überlassen, mit Anspruch auf Glaubensgehorsam zum generellen Störfaktor des Friedens innerhalb der Weltgemeinschaft avancieren, sofern sie es durch ihr Glaubensinstitut selbst nicht schon immer waren.

      Berühmt berüchtigtes Beispiel für die soeben getroffene Feststellung ist das Christentum, speziell der mit aggressivem Alleinvertretungsanspruch agierende Katholizismus römischer Prägung. Angetreten als Religion der Armut und Bescheidenheit, der Güte, der Gnade, der Feindesliebe, des Friedens, durchzieht das katholische Rom seit 2000 Jahren die Blutspur weltlicher Macht und krimineller Machenschaften. Offenbar gehört zur Festigung und Stärkung einer zentralen römischen Kurie unabdingbar Irreführung hin zum katholischen Christentum. Eine der paulinischen Errungenschaften.

      Im nachfolgenden Text wird der Frage nachzugehen sein, ob Irrtume, Fehler, Lügen des Christenglaubens heilbar sind, ob Verzicht auf dieselben über die von Christenheit für sich reklamierten Evangelien hinaus gangbarer Weg hin zur behaupteten originären jesuanischen Botschaft, hin zum Frieden sein kann, vorausgesetzt, eine solche persönliche Botschaft ist über bloße Annahme hinaus verifizierbar.

      Wie aber mag und kann ein Chronist, hervorgegangen aus einem im Exorzismus des Taufrituals unfreiwillig empfangenen, übergestülpten katholischen Christentum, letzterem nach Erstkommunion und Firmung dennoch recht zeitig entschlüpft, entkommen und doch eingefangen, eingebettet – embedded! – in den schrillen Kanon westlicher, angeblich auf einen im Off agierenden vorgeblichen Gott gründenden Werte, wie kann ein solcher Chronist innerhalb der Vielheit der Bekenntnisse einer Weltbevölkerung von mehr als sieben Milliarden Menschen zu einer objektiven Synopsis religionsfreier, von Religion befreiter Ethik gelangen, ohne an diese Aufgabe mit seinen vorgefaßten Meinungen heranzugehen, welche seinem Wesen und den Bezirken seiner persönlichen Erfahrungen entspringen? Wird darin nicht Scheitern zum Programm, provoziert Scheiterhaufen? Ist nicht das ausgerechnet der Weg, welcher als erste Wegmarken notwendig diejenigen Postulate gesetzt bekommt, welche glaubensnotwendig sind? Was Theologen recht ist, geziemt sich nicht für einen, wie sie es nennen, Laien! Andererseits ist der Laie frei, befreit von den durch Theologen zu Gunsten eines/ihres Glaubens gesetzten Beschränkungen, frei von in Gehorsamspflicht abgesoffenem Gebrauch der Vernunft, frei von allen religionslastigen Einschränkungen kritischer Rationalität.

      In den Kulturkreis des Christentums und an solches gebundene westliche Werte hineingestellt, darin vom ersten Atemzug eingebunden sein, mit ihm aufwachsen, ihm verbunden sein – müssen? –, prägt das Wesen Mensch und dessen entscheidenden Denkmuster, verwebt Phrasierung aus Kategorien der überkommenen Religion in tagesaktuelles Formulieren, ist nur schwerlich von eigenen Glaubenserfahrungen zu trennen. Noch die gewissenhaftesten Theologen finden sich nur zu oft in der Falle wieder, das eine oder andere Zitat der beigezogenen sogenannten Heiligen Schriften und Wortquellen als unecht zu verwerfen, nur um es anschließend um so inniger in ihrer Argumentation als zutreffend oder gar geoffenbartes Gotteswort zu verwerten, in Glaubensgrundsatz, in Dogma zu überführen. Auch der nachstehend niederzulegende Text wird sich solchen Mechanismen und Gewohnheitsautomatismen nicht immer völlig entziehen können, nicht mehr an Klugheit „subjektiver Objektivität“ aufzubieten haben,