Dionarah - Das Geheimnis der Kelten. Aileen P. Roberts

Читать онлайн.
Название Dionarah - Das Geheimnis der Kelten
Автор произведения Aileen P. Roberts
Жанр Научная фантастика
Серия
Издательство Научная фантастика
Год выпуска 0
isbn 9783941963153



Скачать книгу

Schwert, ebenso wie Ceara. Prinz Trian stand unentschlossen im steigenden Wasser.

      »Lauft vor, Trian, bringt Euren Sohn in Sicherheit«, rief Daron und wehrte die durch das kalte Wasser etwas unbeholfenen und verlangsamten Schläge des Soldaten ab. »Ceara, geh mit ihm!«

      Sie schüttelte den Kopf und blieb mit erhobenem Schwert stehen. Prinz Trian zögerte ebenfalls kurz, ging aber schließlich weiter.

      »Wartet nicht auf uns, lauft zum Treffpunkt«, schrie Ceara ihm hinterher und der Prinz hob die Hand, zum Zeichen, dass er sie verstanden hatte.

      Ceara kämpfte sich durch das eiskalte Wasser weiter zu Daron und dem Soldaten durch. Daron versuchte noch immer, den Mann zur Vernunft zu bringen.

      »Jetzt lass es doch. Wir ertrinken beide!«, rief er verzweifelt und wehrte einen Schlag über dem Kopf ab.

      Der Soldat schüttelte verbissen den Kopf. »Es … ist … meine … Pflicht«, keuchte er zwischen mehreren Schlägen durch.

      »Du Idiot!«, schimpfte Daron und schaffte es endlich, dem Soldaten seine Klinge in die Schulter zu rammen. Dieser ließ seine Waffe fallen und kippte erschrocken nach hinten und das Wasser färbte sich rot. Er wurde rasch von der stärker werdenden Strömung davon gespült.

      Daron kämpfte sich durch das Wasser, welches auch ihm bereits über die Hüfte reichte, zu Ceara durch und fasste sie am Arm.

      »Du hättest vorgehen sollen«, sagte er anklagend.

      Ceara brachte nur ein zittriges Grinsen zustande, ihr war eiskalt.

      »Hättest du auch nicht gemacht«, antwortete sie mit klappernden Zähnen.

      Er seufzte und zog sie an der Hand mit sich. Die Strömung wurde immer stärker und das Wasser reichte Ceara bis zur Schulter, als sie endlich den Felsgrat erreicht hatten. Hintereinander hangelten sie sich am Felsen entlang, als sie plötzlich von einem starken Sog gepackt wurden, der sie beide in die Mitte des Flusses zog – was sie nicht wussten war, dass der Staudamm gebrochen war. Das Wasser saugte nun alles in sein natürliches Flussbett zurück.

      Ceara schrie auf und Daron erwischte sie gerade noch am Ärmel, bevor sie von den Wassermassen weggerissen wurde. Kurz bevor der Fluss in ein bodenlos scheinendes Loch stürzte, schaffte es Daron, sich an einem vorstehenden Felsen festzuhalten. An der anderen Hand hielt er Ceara eisern fest, die gegen die Strömung kämpfte, jedoch nicht bis zum Rand kam. Sein Gesicht verspannte sich vor Anstrengung und immer wieder drohte seine Hand vom glitschigen Felsen abzurutschen. Er versuchte verzweifelt, Ceara zu sich zu ziehen, doch der Sog war stärker.

      »Du musst mich loslassen«, rief sie mit vor Schrecken geweiteten Augen. »Du kannst uns nicht beide festhalten.«

      Verbissen schüttelte er den Kopf. »Nein, diesmal nicht!«

      Daron packte Ceara fester am Handgelenk und bemühte sich erneut, sie an den Rand zu ziehen, aber der Sog ließ nicht nach.

      Eine kleine Ewigkeit schien zu vergehen. Daron hatte die Augen geschlossen und sein Kiefer war zum Zerreißen gespannt. Er würde Ceara nicht loslassen, egal was passierte.

      Endlich verlor der reißende Sog etwas an Gewalt und Ceara schaffte es aus eigener Kraft, an den Rand zu schwimmen und sich festzuhalten. Daron atmete erleichtert auf und hielt sich, nun zu Tode erschöpft, mit beiden Händen fest.

      »Wir müssen uns nach vorne hangeln«, sagte Ceara mit bebenden Lippen.

      Daron nickte müde und sie machten sich durch das kalte Wasser auf den Weg zu dem Felsgrat. Nach einer Weile hatte der Fluss wieder beinahe seine ursprüngliche Form zurück. Daron und Ceara ließen sich zitternd auf dem Felsgrat nieder. Er nahm sie erleichtert in den Arm und sie lehnte sich gegen ihn. Beide waren vollkommen durchnässt und durchgefroren.

      »Wir müssen weiter«, sagte Daron kurze Zeit später und erhob sich mit tropfenden Kleidern. Er versuchte seine linke Schulter zu bewegen. »Du hast mir fast den Arm rausgerissen.«

      »Das tut mir leid«, sagte sie betreten. »Aber ich habe doch gesagt, du sollst mich loslassen.«

      Er verzog das Gesicht zu einem halbherzigen Grinsen. »Na, dann lieber ein abgerissener Arm.«

      Rasch machten sie sich auf den Weg nach draußen. Beide hatten auf einen warmen, sonnigen Nachmittag gehofft, doch nun regnete es in Strömen. Ein Gewitter hatte die Luft abgekühlt. Von Trian und Ergon war keine Spur zu sehen. Sie waren wohl bereits zum Treffpunkt aufgebrochen.

      Mit eingezogenen Köpfen und todmüde machten sich Daron und Ceara auf den Weg nach Nordwesten, um die anderen zu treffen.

      »Zumindest sieht so niemand unsere Spuren«, meinte Daron und lief mit gezogenem Schwert hinter Ceara her, die sich bemühte, nicht zu stolpern. Sie war wirklich am Ende ihrer Kräfte. Hin und wieder mussten die beiden sich hinter einem Felsen verstecken, da immer wieder Orks und Soldaten auftauchten.

      Als der Abend dämmerte und Ceara ständig hinfiel, suchten sie sich eine Felsnische und ließen sich erschöpft nieder.

      Ceara zitterte unkontrolliert und umklammerte ihre Knie. Daron setzte sich neben sie und legte den Arm um sie.

      »Komm her, dann wird es vielleicht etwas wärmer.«

      »Gggehht schschhon. Iist gar nicht so kkalt«, erwiderte Ceara mit klappernden Zähnen.

      Er grinste. »Dir vielleicht nicht, aber mir. Also, tu deine Pflicht und wärme mich!«

      Ceara lachte bebend und lehnte sich an ihn, auch Daron zitterte am ganzen Körper. Eng umschlungen warteten sie in der kleinen Felsnische auf den Morgen. Schlafen konnte jedoch niemand, es war einfach zu kalt. Noch bevor die Dämmerung einsetzte, machten sie sich todmüde und erschöpft auf den Weg. Zum Glück konnten sie den Orks aus dem Weg gehen, denn Kraft zum Kämpfen hätte wohl niemand mehr gehabt.

      Erst am Ende dieses Tages erblickten sie mit großer Erleichterung die markanten Felsen, die ihr Treffpunkt waren. Zumindest hatte gegen Mittag der Regen aufgehört. Die Kleider waren jedoch noch immer tropfnass und der aufgeweichte Proviant zum größten Teil ungenießbar. Ceara und Daron lächelten sich erleichtert an und eilten so schnell sie konnten auf die Felsen zu. Doch plötzlich sprangen ihnen fünf Soldaten in den Weg. Daron und Ceara zogen ihre Schwerter, aber ihre Schläge waren schwach und kraftlos.

      Sie hätten wohl nicht sehr lange durchgehalten, wenn nicht kurz darauf Pfeile durch die Luft geschwirrt wären. Bran stand mit zum Gruß erhobener Hand über ihnen und auch die anderen kamen nun mit gezogenen Waffen zu Hilfe. Bald waren die Soldaten besiegt. Aber von weitem sah man schon Nachschub heran eilen.

      »Beeilt euch«, rief Alan. »Die anderen sind in der Höhle. Es kommen noch mehr Soldaten.«

      Ceara und Daron sammelten ihre letzten Kräfte und eilten hinter Alan her. Bald hatten sie die Höhle erreicht und verschwanden in dem schmalen Durchlass. Myrthan begrüßte sie erleichtert. In der kleinen Höhle warteten bereits acht von Trians Soldaten, zwei waren während der Flucht getötet worden, Ergon, Prinz Trian, und seine etwas missmutig dreinblickende Gattin Seora.

      »Es tut mir leid, ihr seid sicher erschöpft, aber wir müssen weiter, falls die Soldaten hier nach uns suchen«, drängte Myrthan.

      Ceara seufzte tief, doch dann raffte sie sich auf und alle flohen so schnell sie konnten durch die Felsengänge. Zumindest konnte man hier im Gegensatz zu den Katakomben überall aufrecht stehen.

      »Es ist eine Art Felsenlabyrinth, das an den Rand von Fearánn führt«, erklärte Trian im Laufen.

      »Dorthin müssen wir sowieso«, antwortete der Zauberer.

      Als sie ein gutes Stück hinter sich gebracht hatten und ziemlich sicher waren, nicht verfolgt zu werden, gab Myrthan das Zeichen zum Anhalten. Eigentlich war Ceara viel zu müde, sich umzuziehen, doch Bran drückte ihr entschieden ihre Wintersachen zum Wechseln in die Hand.

      »Los, sonst wirst du krank!«

      Seufzend verschwand sie hinter einem Felsen. Daron zog sich ebenfalls um und