Dionarah - Das Geheimnis der Kelten. Aileen P. Roberts

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Название Dionarah - Das Geheimnis der Kelten
Автор произведения Aileen P. Roberts
Жанр Научная фантастика
Серия
Издательство Научная фантастика
Год выпуска 0
isbn 9783941963153



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stammelte er ängstlich.

      Adamath nahm ihn am Kragen seines schmutzigen Hemdes. »Die Kreatur, die meine Verlobte entführt hat?«, fragte er mit mühsam beherrschter Stimme.

      Mit ängstlichem Gesicht bestätigte Harakoel dies und bemühte sich, die Füße wieder auf den Boden zu bringen.

      Adamath drückte Harakoel gegen die Wand. »Ich soll bei Prinz Trian gewesen sein?«, fragte er gefährlich leise.

      Harakoel, der jetzt wirklich Todesangst hatte, nickte hektisch.

      »Ich war NIEMALS bei Prinz Trian!«, schrie Adamath außer sich und Harakoel versuchte, seinen Kopf nach hinten zu lehnen, doch dort war nur die Wand. »Was bist du für ein Idiot? Kann man mich wirklich so leicht verwechseln?«

      »Natürlich nicht, mein Herr, Ihr seid unverwechselbar. Deswegen bin ich mir auch so sicher, dass Ihr es wart. Ich selbst sah Euch im Arbeitszimmer von Prinz Trian«, wimmerte Harakoel und zuckte mit den Beinen.

      Einen unartikulierten Schrei ausstoßend schleuderte der Hochkönig Harakoel durch den halben Raum. Der bucklige Mann blieb zusammengekrümmt liegen. Adamath setzte Harakoel nach und hielt ihn mit einem Fuß am Boden fest, als er aufstehen wollte.

      »Du wirst das verantworten müssen, Harakoel«, drohte der König.

      Wimmernd hob der ehemalige Turmwächter den Kopf, so weit es eben ging. »Aber … fragt … Prinz Trian, er hat Euch auch gesehen.«

      Adamath holte aus, um ihm ins Gesicht zu treten, überlegte es sich dann aber anders. »Holt Euren Sohn«, befahl er König Assan.

      Der wurde bleich, fing sich jedoch bald wieder. »Mein Sohn hilft bei der Suche nach den Verrätern.«

      Missbilligung zeigte sich auf Adamaths Gesicht, dann nickte er jedoch. »Gut, berichtet mir alles über die Suche und zeigt mir, wohin die Verräter geflüchtet sind. Ich werde meine eigenen Männer, die wohl bald eintreffen werden, ebenfalls mit der Suche beauftragen.«

      König Assan versicherte nervös, alles in seiner Macht stehende zu tun. Adamath betrachtete den noch immer am Boden kauernden Harakoel verächtlich, doch plötzlich trat ein böses Grinsen auf sein hässliches, grobschlächtiges Gesicht. Er packte den entsetzten Harakoel an seinem alten, schmuddeligen Hemd und hob ihn mühelos auf.

      »Ihr solltet etwas mehr auf Eure Kleidung achten. Ihr seht abgerissen aus!«

      »Natürlich, wie Ihr befehlt. Natürlich!«

      Adamath wandte den Blick zu König Assan. »Lasst einen Trupp Orks in den Schlosshof kommen.«

      Mit einer Verbeugung verließ König Assan den Raum und sandte einen Boten. Adamath hielt den wie besessen zuckenden Harakoel am Hemd fest und schleifte ihn hinter sich her. Bald waren sie im Schlosshof angekommen, wo sich eine Gruppe von zehn Orks befand, die unter der Leitung eines Dämonenreiters standen. Die schwarz verhüllte Gestalt zischte dem größten der Orks etwas zu, welcher der Anführer war, und die groben, hässlichen Gestalten in ihren schmutzigen Rüstungen fielen grunzend auf die Knie.

      Mit Harakoel am Kragen trat Adamath vor. Das bösartige Grinsen kehrte auf das Gesicht des Hochkönigs zurück.

      »Eure Orks leisten sicher gute Arbeit. Haben sie heute schon etwas zu essen bekommen?« Bei dem Wort ›Essen‹ erhob sich gieriges Gegrummel.

      Der Dämonenreiter schüttelte seinen maskierten und verhüllten Kopf. »Nein, mein Herr. Dafür war noch keine Zeit.«

      »Sehr gut!« Adamath schubste den verdutzten Harakoel in Richtung der Orks. »Hier, nehmt den. Er muss sowieso weg.«

      Alle starrten den Hochkönig entsetzt an. Vor allem natürlich Harakoel, der nach Worten rang.

      »Aber mein König! Ich habe Euch immer gut gedient!«, rief er entrüstet.

      Adamath hob gleichgültig die Schultern. »Nicht gut genug. Wenn du zu dämlich bist, mich zu erkennen, dann verdienst du nichts Besseres.«

      »Aaaber, mein Herr«, heulte Harakoel und kroch mit zuckenden Gesichtszügen aus der Reichweite der gierig grunzenden Orks. »Ich bin nicht schuld! Ich bin nicht schuld!« Harakoel blickte sich hektisch um und deutete mit einer zitternden Hand wahllos auf einen Pagen. »Er, er ist schuld! Er ist verantwortlich! Und Prinz Trian. Er muss den Orks vorgeworfen werden, nicht ich!«, schrie er hysterisch.

      Belustigt hob Adamath die nach oben geschwungenen Augenbrauen und Krethmor trat zu ihm.

      »Vielleicht war es eine List. Sie haben eine Fiilja bei sich, die können die Gestalt verändern.«

      Dieser Gedanke war Adamath noch gar nicht gekommen, doch dann schüttelte er den Kopf. »Egal, ich wollte diesen Wurm ohnehin loswerden.«

      Krethmor zuckte gleichgültig die Achseln und wandte sich ab.

      Harakoel wimmerte und kroch zu den Füßen des Hochkönigs. »Verschont mich, edler Herr, ich bin Euer treuer Diener. Ich bin sehr wichtig!«

      Für einen Augenblick glomm etwas Hoffnung in Harakoels Gesicht auf, als Adamath ihn am Kragen packte und auf die Füße zog.

      »Dann wirst du sicher mit einer sehr wichtigen Aufgabe zufrieden sein, nicht wahr?«

      Harakoel nickte übereifrig.

      »Hervorragend!« Mit einem bösen Lachen warf Adamath den kleineren Mann beinahe mühelos vor die Füße der wartenden Orks. »Du wirst ein gutes Mahl für meine Orks abgeben. Fresst ihn!«

      Harakoel schrie hysterisch auf, als sich die Horde grunzender Orks auf ihn stürzte. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie ihn zerrissen.

      Adamath schaute belustigt zu, während sich König Assan, der zu ihnen getreten war, und seine Soldaten sich angewidert abwandten.

      Dann grunzte der Anführer der Orks plötzlich und spuckte ein Stück von Harakoel auf den Boden.

      In der grunzenden, kaum verständlichen Sprache seines Volkes sagte er: »Schmeckt nicht. Zu schleimig.«

      Auch die anderen Orks warfen die Überreste von Harakoel zu Boden. Dann stampften sie wieder zum Tor hinaus.

      Überrascht glotzte Adamath ihnen hinterher. »Merkwürdig, normalerweise sind Orks nicht so wählerisch«, sagte er kopfschüttelnd und machte dann eine ungeduldige Handbewegung zu König Assan. »Lasst diese Sauerei forträumen. Es sieht nicht sehr appetitlich aus!«

      Ein Würgen unterdrückend beauftragte König Assan einen Pagen, der ziemlich blass wurde, Harakoels Überreste zu entsorgen. Anschließend ging der Hochkönig in Begleitung des Schattenmagiers zum Schloss zurück. Der immer noch entsetzte und fassungslose König Assan zeigte ihnen den Eingang zu den Tunneln, wo die Gesuchten verschwunden waren.

      Adamath nickte. »Meine Männer finden sie sicher. Ich werde einige Dämonenreiter schicken.«

      Zweifelnd wiegte König Assan den Kopf. »Ich befürchte, die Gänge dort unten sind sehr weitläufig. Niemand hat sie jemals wirklich erforscht.«

      Daraufhin machte Adamath ein wütendes Gesicht und Krethmor blickte kritisch in die dunkle Öffnung.

      »Gibt es noch Aufzeichnungen aus der Zeit der Zwerge über die unterirdischen Gänge?«, schnarrte der Schattenmagier und fuhr mit der Hand über seinen weißen Spitzbart.

      »Nur sehr wenige und noch dazu unvollständige Zeichnungen.«

      »Trotzdem, zeigt sie mir«, verlangte Krethmor und König Assan nickte.

      Sie begaben sich in das Arbeitszimmer des Königs und Krethmor studierte die wenigen, uralten Pergamentrollen genauestens.

      Währenddessen liefen Ceara, Daron und der kleine Ergon zurück durch die Gänge. Sie kamen gut voran, obwohl alle ziemlich erschöpft waren. Sie konnten nicht mehr weit von dem ehemaligen Thronsaal der Zwerge entfernt sein, als man aus einem Seitengang heraus das Geklirr von Schwertern hörte. Vorsichtig schlich Daron vorwärts und bedeutete den anderen zu warten.

      Er