Indianische Heilpflanzen. Felix R. Paturi

Читать онлайн.
Название Indianische Heilpflanzen
Автор произведения Felix R. Paturi
Жанр Социология
Серия
Издательство Социология
Год выпуска 0
isbn 9783946433484



Скачать книгу

Wesen, ihre äußere und innere Zusammensetzung verstehen.«

      Rolling Thunder

      Integrales Denken - integrales Heilen

      Die Seele beherrscht den Körper

      Ausgehend von dem Bewusstsein, dass die gestörte Harmonie eines ganzen Systems sich stets auch negativ auf dessen einzelne Komponenten auswirkt und dort dann oft besonders auffällt, begreift der Indianer die körperlichen Leiden nicht als isolierte Fehlfunktionen oder Störungen einzelner Organe. Die Seele ist es, deren Harmonie verloren ging und eben das wird in Gestalt körperlicher Auswirkungen sichtbar.

       Dem mechanistischen Weltbild der europäischen Schulmedizin war der Gedanke psychosomatischer Wechselwirkungen bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts weitestgehend fremd. Erst neuerlich beginnen wir zu verstehen, dass genau dieses Zusammenspiel von Ursache und Wirkung zutrifft; noch akzeptieren es die europäischen Ärzte jedoch nicht als generelles Konzept. Sie haben zwar erkannt, dass Stress krank machen kann, aber die seelischen Ursachen von Erkrankungen wie z.B. Krebs oder der manifesten Immunschwäche AIDS werden hierzulande noch weitgehend geleugnet, ganz zu schweigen von den seelischen Ursachen äußerer körperlicher Verletzungen.

      Kranker Körper - kranke Seele

      Es gibt erst wenige Pioniere, die solche Zusammenhänge erkennen. Unter ihnen ist der Heilpraktiker Jens J. Schlegel, der sich um schwerstkranke Krebspatienten kümmert. Weil er ganzheitlich vorgeht, erforscht er immer auch den psychischen Hintergrund seiner Patienten. Dabei fand er heraus, dass so gut wie allen Fällen von Brustkrebs bei Frauen ein gestörtes Mutter- Tochter-Verhältnis zugrunde liegt.

       Andererseits erkannten schwedische Ärzte, dass sich Krebs generell allein dadurch positiv beeinflussen und oft sogar heilen lässt, indem die Patienten durch gezielte Meditation die Zahl ihrer Makrophagen, also der Abwehrzellen des Immunsystems, erhöhen. Auch darin zeigt sich die Wechselwirkung zwischen Seele und Körper eindrücklich.

      Die Grundphilosophie der indianischen Medizin ist es, nicht nur Krankheitssymptome zu bekämpfen, sondern vor allem die Ursachen zu beseitigen. Diese hängen meist mit Körper und Seele zusammen.

      Gestörte Sozialgefüge begünstigen Krankheiten

      Ähnlich wie bei Krebserkrankungen verhält es sich bei AIDS. Wir wissen, dass allein die Infektion mit dem HI-Virus bei weitem nicht immer zum manifesten Erscheinungsbild dieser Immunschwächekrankheit führt.

       Viele Patienten sind infiziert, zeigen aber keinerlei pathologische Symptome. Nun belegen erste statistische Erhebungen, dass die entscheidende Rolle, ob die tödliche Krankheit zum Ausbruch kommt oder nicht, ganz offenbar die seelische Verfassung des Patienten spielt.

       So wird beispielsweise in Schwarzafrika die AIDS-Erkrankung besonders häufig dort manifest, wo das Sozialgefüge gestört ist, nämlich in den - zumeist überbevölkerten - Großstädten, während im sozial gesunden Lebensverband im Busch zahlreiche Menschen keine Symptome zeigen, obwohl sie mit dem HI-Virus infiziert sind.

       Die jüngste medizinische Forschung in Deutschland und in den USA kennt das Arbeitsgebiet der so genannten Psychoneuroimmunologie. In Deutschland wurde dieser Begriff zuerst geprägt, als sich herausstellte, dass im Nervensystem hochkomplexe Boteneiweiße (insbesondere die Interleukine 1 und 6) freigesetzt werden.

       Die Freisetzung dieser Boteneiweiße erfolgt vor allem in dem so genannten limbischen System des Gehirns, das als Sitz der Gefühle gilt. Als Folge positiver Emotionen - allen voran Liebe und Lebensfreude - werden Boteneiweiße freigesetzt, die unmittelbar stimulierend auf das Immunsystem wirken.

       Andererseits zeigte sich, dass negative Gefühle wie Wut, Hass, Trauer, Angst oder Verzweiflung einen direkt organisch schädigenden Einfluss auf den Körper ausüben.

       Noch ungeklärt sind allerdings die Bedingungen, unter denen die Freisetzungsmechanismen der Interleukine ausgelöst werden. Hier steht die Forschung offenbar direkt an der »Schnittstelle« zwischen Seele und Körper, wenn man beide denn überhaupt getrennt voneinander betrachten kann.

      Die Indianer Südamerikas nennen den Regenwald die Apotheke Gottes. In ihr wachsen zahlreiche Pflanzen, die vermutlich sogar gegen so schwere Erkrankungen wie AIDS oder Krebs wirksam sind.

      Gefühle beeinflussen körperliche Prozesse

      In den USA war es keine Zufallsentdeckung, die zum Fachgebiet Psychoneuroimmunologie führte; es waren gezielte Hinweise durch indianische Ärzte, die erklärten, dass und wie Stressfaktoren den Körper schädigen.

       Heute haben Forscher an US-Kliniken nachgewiesen, dass Emotionen immer unmittelbar Veränderungen in der Konzentration der Botenstoffe im Nervensystem, der so genannten Neurotransmitter, zur Folge haben. Zu ihnen gehören z.B. das Adrenalin oder Epinephrin, das Serotonin, das Norepinephrin, das Azetylcholin und das Dopamin. Auch schmerzlindernde morphinartige Substanzen, die Endorphine, erzeugt der Körper in bestimmten Emotionslagen selbst.

      Mit der Abholzung des Regenwaldes beraubt sich der Mensch selbst eines der größten Heilpflanzenschätze überhaupt. Noch ist ihm nicht bewusst, dass in ihm wahrscheinlich der Schlüssel zur Heilung der schwersten Krankheiten des 20. Jahrhunderts verborgen liegt.

      Schwächung des Immunsystems

      Je nach psychischer Verfassung und Gesamtzustand des Patienten stören diese Substanzen das chemische Gleichgewicht, also die Harmonie im Körper, oder sie arbeiten in Richtung einer Wiederherstellung der gestörten Harmonie. Ganz generell bewirken negative Gefühle das Erstere, positive das Letztere.

       So wiesen Neurochemiker der Stanford University nach, dass Panik, Angst, Trauer und ähnliche sehr negative Emotionen das Immunsystem massiv schwächen, indem sie die Produktion von Antikörpern herabsetzen. Die Auswirkungen liegen auf der Hand, wenn man sich vor Augen hält, dass in jedem gesunden menschlichen Körper bei der normalen Zellteilung pro Tag im Durchschnitt auch etwa 20000 entartete Zellen (Krebszellen) entstehen, die aber normalerweise problemlos durch die T-Lymphozyten aufgespürt und vernichtet werden. Gelingt das mangels dieser wichtigen Zellen des Immunsystems nicht, dann ist eine Krebserkrankung kaum noch aufzuhalten.

       Ein indianisches Pueblo in New Mexico: Das Dorf liegt mitten in der Natur. Damit haben Geist und Seele eine feste Verbindung mit den Wurzeln der Schöpfung

      Die heilende Meditation

      Noch immer aber sprechen europäische Ärzte von Wunderheilungen, wenn ein ihrer Meinung nach unheilbarer Krebspatient plötzlich wieder gesund wird. Solche »Wunder« sind die natürliche Folge einer wiedererlangten seelischen Harmonie. Das kann durch die bloße Erkenntnis geschehen, dass angesichts des drohenden Todes alle irdischen Stressfaktoren lächerlich unbedeutend werden. Das lässt sich aber auch durch die Aktivierung eines energischen Lebenswillens erreichen. Und es geht besonders gut durch Beten. Denn innige Gebete führen zu Gottvertrauen und Gottvertrauen zu jener tiefen inneren Sicherheit, die für Ängste und für andere negative Gefühle keinen Platz mehr lässt.

       Doch hier liegt eine Fußangel für europäische Denker: Ihnen droht die Gefahr, vor dem Hintergrund ihres rein materiellen Weltbildes so etwas wie einen »Wirkungsmechanismus des Betens« konstruieren zu wollen und es auf einen Akt der Autosuggestion mit kausalen organischen Folgen zu reduzieren. So einfach ist das keineswegs. Aber wer niemals selbst ein tiefes Gotteserlebnis hatte - und das dürften heute leider die weitaus meisten »aufgeklärten« und naturfern lebenden Europäer sein - dem ist die tiefe Bedeutung des Betens rein verbal gewiss nicht zu erklären.

      Gebete dienen im Heilprozess der indianischen Medizin nicht der Projektion der eigenen Wünsche, sondern der Wiederherstellung der verloren gegangenen Harmonie.

      Jede Krankheit