378 Dinge, die man über Remscheid wissen muss. Группа авторов

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Название 378 Dinge, die man über Remscheid wissen muss
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Жанр Документальная литература
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Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9783942625357



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      Die Remscheider Bevölkerung ist kulturell sehr vielfältig. Die deutsche Staatsangehörigkeit besaßen im Jahr 2011 rund 86 Prozent aller Bürger. Knapp 30 Prozent der Remscheider haben einen Migrationshintergrund. Der Großteil davon lebt bereits 20 Jahre und länger in der Stadt und wurde früher begrüßt mit den Worten „Fremder, kommst du nach Remscheid, so bringe eine Portion Selbstbewusstsein mit, dazu viel Beharrlichkeit, zünftige Wanderschuhe und einen Regenschirm.“

      Die meisten Remscheider gehören einer christlichen Religion an. Rund 40 Prozent sind evangelisch und 23 Prozent katholisch. Ebenso leben 40 Prozent aller Remscheider in Singlehaushalten, knapp die Hälfte der Bürger ist wiederum den Bund der Ehe eingegangen – acht Prozent haben ihn wieder aufgekündigt und leben geschieden.

       18. Remscheider Wetter

      Wohl über kaum etwas wird in der Stadt so oft gesprochen (und geflucht) wie über das Remscheider Wetter. Kein Wunder: Es kann oft kalt und regnerisch sein. Nicht umsonst entstand der alte Spruch „In Remscheid kommt, wer etwas auf sich hält, schon mit dem Regenschirm zur Welt“. Rund 15 Regentage pro Monat (also etwa jeder zweite Tag!) machen Remscheid zu einer der regenreichsten Städte des Landes. Auch bei der Sonnenscheindauer liegt Remscheid gemeinsam mit Paderborn mit nur 1510 Stunden im Jahr auf dem letzten Platz unter 80 Großstädten in Deutschland. Im Vergleich kommen Augsburg und München auf 1840 Stunden. Bei der Regenmenge liegt Remscheid mit 1300 Litern pro Quadratmeter tatsächlich auf dem ersten Platz, in Magdeburg sind es zum Vergleich nur 560 Liter im Jahr. In der Gesamtauswertung hat Remscheid daher das schlechteste Klima aller 80 größten Städte Deutschlands. Vielleicht gibt es ja eine Verbindung zwischen dem regenreichen Wetter und der Remscheider Mentalität des Meckerns und Motzens? Nur so eine Vermutung …

       19. Remscheider Wasser

      Für irgendwas muss der viele Regen ja gut sein: Das Remscheider (Leitungs-)Wasser gilt als besonders hochwertig und kann frisch aus dem Hahn genutzt werden. Es weist gute Wasserwerte auf, und durch die besondere Qualität schmeckt es auch sehr gut. Das Trinkwasser wird hauptsächlich aus der Dhünntalsperre gewonnen, im Durchschnitt verbraucht eine Person 126 Liter täglich.

      Dieses ganze Wasser muss natürlich auch irgendwohin abfließen. Hierfür umfasst das Remscheider Kanalnetz eine Länge von rund 590 Kilometern und wird alle ein bis zwei Jahre mittels Hochdruck-Wasserstrahl grundgereinigt. Dabei fällt auch die Wartung und Reinigung von 14.000 Schächten, 11.500 Sinkkästen, 65 Regenbecken und 34 Pumpstationen an.

       Jetzt verstehe ich auch, warum mich mein neuer Nachbar so dämlich angeguckt hat, als ich ihn nach seinem Wasseraufbereiter gefragt habe. Den braucht man in Remscheid ja gar nicht.

       20. Wald

      Die Stadt ist grün: Das städtische Waldgebiet Remscheids umfasst 2.300 Hektar, also rund ein Drittel des gesamten Stadtgebietes. Bei einer Einwohnerzahl von 111.000 Menschen kommen dabei laut Forstamt etwa 41 Bäume auf jeden Einwohner. Obwohl viele Remscheider von der Natur und den Wäldern schwärmen, sind die Zahlen im bundesweiten Vergleich aber nur durchschnittlich. Seit 2013 bietet das Projekt „Wald 2.0“ privaten Investoren und Unternehmen die Möglichkeit, ab einem Mindestbetrag von 500 Euro einen Waldgenossenschaftsanteil zu erwerben und somit ideeller Waldbesitzer zu werden. Der Forstverband übernimmt mit der Stadt Remscheid dabei eine naturgemäße Waldbewirtschaftung und lässt neue Ideen und das Engagement der Anteilseigner einfließen. Das Projekt wurde bereits vor Beginn bei dem „Ideenwettbewerb für Kommunen“ von der NRW.Bank prämiert.

       21. Stechpalme

      Der „Ilex aquifolium“, besser bekannt als Stechpalme, ist eine typische Pflanze unserer Wälder. Sie kann viele Jahrhunderte alt werden und wurde früher Hülse genannt. Der Name Hülse findet sich in zahlreichen Straßen- und Familiennamen Remscheids. Weil sie sehr hartes Holz hat, war die Hülse ein sehr begehrtes Holz für Hammerstiele und ähnliches. Das brachte sie einst an den Rand der Ausrottung. Die Früchte der Pflanze sind giftig. Aus einer südamerikanischen Art der Hülse wird der dort beliebte Mate-Tee gewonnen. In Nordamerika werden die Stechpalmenarten übrigens „Holly“ genannt.

       22. A1

      Remscheid liegt an der drittlängsten Autobahn Deutschlands. Die Bundesautobahn A1 führt über 749 Kilometer Länge von der Ostsee bis nach Saarbrücken und hat jeweils drei Ausfahrten in beide Fahrtrichtungen nach Remscheid. Bereits in den 1920er Jahren wurde mit dem ersten Bauabschnitt begonnen. Wegen des Zweiten Weltkriegs wurde erst später weitergebaut, und im Jahr 1961 konnte man schließlich über die A1 von Remscheid bis nach Dortmund fahren. An dieser Autobahn wurde in Remscheid 1963 übrigens auch die erste Selbstbedienungsraststätte Nordrhein-Westfalens erbaut. Der Bau kostete 1,1 Millionen D-Mark. Der erste Gast war ein Christian Hemmes aus Gütersloh.

       23. Deutsche Alleenstraße

      In Remscheid gibt es nicht nur die Einkaufsmeile Alleestraße, sondern auch die Deutsche Alleenstraße. Eine Allee ist weit mehr als eine Straße mit vielen Bäumen, sie ist ein einzigartiges Natur- und Kulturgut. Diese zu erhalten, hat sich der Deutsche Alleenstraße e. V. zur Aufgabe gemacht. Die Deutsche Alleenstraße erstreckt sich insgesamt auf 2.900 Kilometern und führt auf der Strecke von Dortmund nach Bad Honnef entlang der Schwelmer Straße und Bergisch Born durch Remscheid.

       24. Top 3 Buslinien, um Remscheid zu entdecken

      Mit dem Bus hat man die Möglichkeit, eine Stadt in Ruhe zu besichtigen und interessante Plätze zu entdecken. Einige Remscheider Buslinien führen entlang der Highlights der Stadt:

       1. Linie 675 Hasten (ab/​zu Haltestelle Allee-Center)

      Dauer der Fahrt: 35 Minuten

      Highlights auf der Strecke: Hindenburgstraße, Hasten Stationen der Fahrt: Rathaus, Gertrud-Bäumer-Gymnasium, Stadtpark, Richard-Lindenberg-Platz, Rath, Heidhof, Hochstraße

       2. Linie 660 Remscheid – Lüttringhausen

       (ab/​zu Haltestelle Friederich-Ebert-Platz)

      Dauer der Fahrt: 46 Minuten

      Highlights auf der Strecke: Lüttringhausen Rathaus, Haddenbach

      Stationen: Hauptbahnhof, Haddenbach, Goldenberg, Lüttringhausen Rathaus (hier umsteigen in Gegenrichtung), Tannenhof, Kranerhof, Markt

       3. Remscheid bei Nacht – NE13 (ab/​zu Haltestelle Willy-Brandt-Platz, Remscheid Hauptbahnhof)

      Dauer der Fahrt: 47 Minuten

      Stationen: Markt, Rathaus, Reinshagen, Burger Bahnhof, Ehringhausen, Zentralpunkt, Hohenhagen, Fichtenhöhe

       25. Seestadt auf dem Berge

      Wer Remscheid kennt, wundert sich vermutlich, dass diese bergische Stadt inmitten von grünen Wäldern den Beinamen „Seestadt auf dem Berge“ trägt. Dieser Name entwickelte sich schon vor Beginn der Industrialisierung und spielte auf die zahlreichen Exportgeschäfte der hiesigen Firmen an. Im 18. Jahrhundert pflegte Remscheid bereits transatlantische Handelsbeziehungen und galt weltweit als „Zentrum der Werkzeugindustrie“. Die in Remscheid produzierten Handwerkzeug, wie Feilen, Sägen, Meißel, Bohrer, Zangen und Hobeleisen