Mein lieber Eduard. Friedemann Steiger

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Название Mein lieber Eduard
Автор произведения Friedemann Steiger
Жанр Историческая литература
Серия
Издательство Историческая литература
Год выпуска 0
isbn 9783960087977



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       Das Frühjahr rückt voran. Die ganze Natur ist in Bewegung. Gut, dass Du Dich nicht an der Zuckerfabrik beteiligt hast. Du hast einen fetten Ochsen verkauft. Auch der Schweinestall hat etwas eingebracht. Gott bewahre uns vor der Rinderpest! (06. März 1867).

       Ich bin krank und werde gut gepflegt von Carl und Auguste. (20. März 1867).

       Glückwünsche für Eduard und seine Familie. Er bittet um eine von den guten Knackwürsten. Die Rübenfahrten beendet. Auch geht in den Schafställen alles gut. (28. März 1867).

       Die Flaschen sind angekommen. Trinke ich lieber Lagerbier. Ein Pascha, S i e, schläft auf dem Sofa. (10.u.16. April 1867)

       Ein Missverständnis. Gute Ernte und guter Fruchtzins. Die Rechnung für den Champagner. Runkeln, Kartoffeln und Grün-Kohl in der Erde. Das Gewächshaus will einfallen. (14. Mai 1867)

       Es ist mir ein Herzensbedürfnis, mich mit Dir zu unterhalten. Der Krieg ist durch die Londoner Konferenz beseitigt. Preußens Macht und Größe wird bleiben. Neue Gefahr: Die Rinderpest. Gustav ist für die Loge nicht geeignet. (17. Mai 1867).

       Mein Sohn Carl ist in der Baumschule. Er ist sehr fleißig. (28. Mai 1867).

       Das Ragout hatte negative Folgen; viertägiges Fasten. Allerlei Krankheiten. Rinderpest. Pocken; impfen; die schwarzen Pocken waren bei einigen tödlich. In Ilfeld wird ein Regierungsbeamter in der Klosterschule ausgelacht. (17. Juni 1867).

       Meine Debitoren (Schuldner) sind sehr nachlässig. Die Bäume in der Baumschule hängen voll. Kein Regen. Futternot. Die Schule in Ilfeld wird geschlossen, vorläufig. Carl hat über die Geschichte des Ordens (.O.) referiert. (16.07.1867)

       Am Wahltag. Die Liberalen, die Sozialdemokraten und die Umsturzmänner. Dein Bruder hat eine Wahlveranstaltung gehalten. Wahlbetrug durch den Kantor und seine Freunde. (24. Juli 1867).

       Ich wünsche mich nachts ungequält zu lassen. Am 25. war eine festliche Zusammenkunft. 170 Personen. Abends der Garten illuminiert. Eine Pfeife mit Appetit geraucht. (28. Juli 1867).

       Eine gute Weizenernte; ich bin bei Gott froh darüber; ich danke, dass er Dich vor Hagel geschützt hat. Der Kantor Jacobi führt frivole und schmutzige Reden. (12. August 1867).

       Beinahe wären wir alle verbrannt. Der Knecht, die Laterne. Wie steht es bei Dir mit den Linsen? Sie liegt nur auf dem Sofa. Die Kakteensammlung. Ich trinke Lagerbier und abends Rotwein; so kann ich schlafen. (27. August 1867).

       Herr von Biela ist ein steinreicher Mann; er gehört zu denen, die noch im Schlaf reich werden. Den Esel für Max hat er sich auch gut bezahlen lassen. Dein Bruder verpachtete die Pflaumenländerei. (06. September 1867).

       Die Kakteen, wie sollen sie transportiert werden? (12. September 1867).

       Die herrlichen Linsen; wie hast Du das gemacht? Der Halunke Jacobi schießt auf dem Friedhof herum. Er wird in Stolberg angezeigt. (14. September 1867).

       Kluges Arrangement die Kakteen betreffend. Große Freude hat mir Max mit seinem Brief gemacht. Er weiß seine Gedanken wacker auszudrücken. Von den Linsen aßen wir schon. Verhältnis im Haus ist sehr gesondert; überall Misstrauen. Möge Dir das Superphosphat reichlich Zinsen tragen. Der Weizen scheint im Preis nicht zu sinken. Der reiche Förstermann ist zum Bettelmann geworden. (19. September 1867)

       Die Kakteen werden transportiert. Herzlichen Dank für die köstlichen Linsen und die Weintrauben. (23. September 1867).

       Ich bin einsam und verlassen ohne meine Sophie. Wir hatten jede Freude gemeinsam genossen, jedes Leid gemeinsam ertragen. Ich habe den Tod täglich im Geist. Ein guter Freund ist gestorben; zehn Jahre jünger als ich. (05. Oktober 1867).

       Du freust Dich auf den Andreastag; ich mich auch. Beim Martinsabend möchte ich Mäuschen sein. (06. November 1867).

       Dank für Deinen heiteren Humor. Beilage A: Verzeichnis des toten und lebenden Inventars bei der Pfarramtsübergabe. Beilage B: Genehmigung des Konsistoriums in Stolberg. Beilage C: Interessenberechnung mit Erlass, handschriftlich.. Weitere Berechnungen. Streit um Bohnen. Misstrauen. (10. November 1867).

       Große Freude über Deinen Brief und den Besuch, du hattest einen großen Empfang zu Hause. Deine Goldhähnchen erfreuten mich zwei Tage. Den Hasen gibt es am Sonntag. (21. Dezember 1867).

       Dein Projekt die Sächsische Schweiz betreffend. Mühlhausen hatte 50-jähriges Stiftungsfest. Du hast bei Tisch Ernstes und Spaßhaftes vorgetragen. Gustav hat geschrieben. Es geht ihm gut. Zu Weihnachten will er 300 Meilen weiterreisen. (28. Dezember 1867).

       Glückwunsch zum Jahreswechsel. Wir wünschen Gesundheit und gutes Gewerbe. Zwölf Slowaken handeln mit Mastkälbern. Jetzt haben sie Typhus und sind im Spital. Danke für den Champagner. Guter Rübenmarkt? Opium durch Dr. Noth. (07. Januar 1868).

       Danke für die Glückwünsche zum 88.Geburtstag. Sie schenkte mir eine Pfeife. Kuchen, Wein von Freunden. Danke noch einmal für das Bild von Deiner Familie. Brief von Gustav aus Amerika; ich weinte; es geht ihm gut. Eine Hochzeit steht an. (12. Januar 1868).

       Dein letzter Brief brachte große Freude, Trost und Beruhigung. Du hast Aussicht auf eine gute Ernte. Gustav bekommt täglich einen Dollar und macht Bekanntschaft mit einem jungen Mädchen. Von der Hochzeit hier habe ich von allen Delikatessen etwas erhalten. Dein Bruder gab mir seine ausgezeichnete Johannes-Arbeit. (22. Januar 1868).

       Der Raum zwischen uns ist groß. Ist Gustav doch der „Verlorene Sohn“? Sie beklagt sich, dass sie nicht weiß, was sie kochen soll. Meine große Schwäche; höchstens zweimal am Tag stehe ich aus dem Lehnstuhl auf. Es ist kein Geld unter den Menschen. Fehsemeyer ist Kataster-Kontrolleur in Ziegenrück geworden. Ich esse nur Suppe. (01. Februar 1868).

       Danke für die Schlachte-Schüssel! Es war aber zu viel, ich musste es verteilen. Das Geld lege ich für Dich bei Bach an. Ich bin altersschwach. Eine Qual ist das Asthma. Anbei das Nürnberger Kistchen mit Näschereien für Alt und