Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941. Группа авторов

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Название Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941
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Жанр Историческая литература
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Издательство Историческая литература
Год выпуска 0
isbn 9783534720613



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Ein Sohn Hiobs, München 19792; Eliyahu Yones: Die Straße nach Lemberg. Zwangsarbeit und Widerstand in Ostgalizien 1941–1944, Frankfurt/M. 1999. Der Grad deutscher Beteiligung insbesondere in den ersten Tagen läßt sich nur unpräzise bestimmen: Sicher ist, daß einzelne Wehrmachtssoldaten u. Ukrainer des Btl. „Nachtigall“ unter Führung deutscher Offiziere zahlreiche Morde begingen; vgl. Verfügung OStaw Bonn v. 5.8.1960, BAL, B 162/Vorl. AR 3375/65, Bd. 1, Bl. 19 ff.; Bruder: Den ukrainischen Staat erkämpfen oder sterben, S. 148 ff. Erst als der Stab der EG C, das SK 4b sowie die EKs 5, 6 u. z.b.V. im Laufe des 1./2.7. in Lemberg eingetroffen waren, übernahm die Sipo zunehmend die Initiative. Felix Landau vom EK z.b.V. notierte am 3.7. in seinem Tagebuch: „500 Juden standen zum Erschießen angetreten“, BAL, B 162/Vorl. Dok.Slg. Verschiedenes 301 AAk (O. 118); zum EK 5: Anklage OStaw Bremen v. 5.1.1961, BAL, B 162/4657; Urteil LG Düsseldorf v. 5.8.1966, BAL, B 162/14211. Der Tätigkeitsbericht AOK 17/Ic/AO enthält für den 5.7. den Eintrag: „Einsatzkommando 6 (Standartenführer Dr. Kröger) in Lemberg NKWD-Zentrale meldet: über 400 Juden erschossen als Vergeltungsmaßnahme für ermordete Ukrainer. Weitere 200 folgen“, BA-MA, RH 20–17/769. Der Waffenwart des SK 4b sagte aus, daß er bereits nach 2 Tagen neue Munition anfordern mußte, Vern. Hans D. v. 26.2.1962, BAL, B 162/1552, Bl. 181ff.

      10 Vgl. Anklage Staw Stuttgart v. 30.1.1968, BAL, B 162/19406.

      11 Das EK 8 stand anfangs unter der Führung von Dr. Otto Bradfisch, geb. 1903, Jurastudium, 1926 Dr.jur., 1931 NSDAP, 1932 Referendarexamen, 1935 Assessorexamen, 1937 stellv. Leiter Stapo-Stelle Saarbrücken, 1938 SS als Ostuf. u. Leiter Stapo-Stelle Neustadt/Weinstraße, 1939 Stubaf., Kdr. EK 8 bis April 1942, dann Leiter Stapo-Stelle Litzmannstadt, 1943 Ostubaf. u. kommissarischer Oberbürgermeister, 1944 KdS Litzmannstadt, 1945 KdS Potsdam, 1961 vom LG München I zu 10 Jahren Haft u. 1963 vom LG Hannover zu 7 Jahren Haft verurteilt, zusammengezogen zu 13 Jahren Gesamtstrafe, entlassen 1969, gest. 1994; BAB, BDC, SSO Dr. Otto Bradfisch; Vern. dess. v. 9. u. 27.6.1958, BAL, B 162/5029, Bl. 2ff., 33ff.; dto. v. 2.2.1962, BAL, B 162/5032, Bl. 501ff.; Urteil LG München I v. 21.7.1961, BAL, B 162/14193; dto. LG Hannover v. 18.11.1963, BAL, B 162/14156; BAL, ZK: Dr. Otto Bradfisch; Peter Klein: Der Mordgehilfe. Schuld und Sühne des Dr. Otto Bradfisch, in: Mallmann/Angrick: Die Gestapo nach 1945, S. 221–234; Arad: The Holocaust in the Soviet Union, S. 130, nennt fälschlicherweise den Namen Brandisch.

      12 Dr. Eberhard Schöngarth, geb. 1903, 1920 als Angehöriger des Freikorps Thüringen am Kapp-Putsch beteiligt, 1922 NSDAP, Jurastudium, 1928 Referendarexamen, 1929 Dr.jur., 1932 Assessorexamen, 1933 erneut NSDAP u. SS, 1935 Gestapa, 1936 Leiter Stapo-Stelle Dortmund, 1938 dto. Bielefeld, dann Münster, 1938 Stubaf., 1939 Ostubaf., Dez. 1939 IdS Dresden, Jan. 1940 zudem IdS Reichenberg u. Staf., Jan. 1941 BdS Krakau u. Oberf., Jan. 1943 Brif., Sommer 1943 Waffen-SS, Mai 1944 BdS Den Haag, 1946 von einem britischen Militärgericht zum Tod verurteilt u. hingerichtet; BAB, BDC, SSO Dr. Eberhard Schöngarth; JAG 90, BAL, B 162/Vorl. Dok.Slg. 442; BAL, ZK: Dr. Eberhard Schöngarth; Hey: Zur Geschichte der westfälischen Staatspolizeistellen und der Gestapo, S. 89f.; EdH, Bd. 3, S. 1285f.

      13 Das EK z. b. V. der Stapo-Stelle Tilsit unter KK Waldemar Macholl war im Kreis Grodno u. im Gebiet um Augustowo eingesetzt; vgl. BAL, B 162/5995.

      14 Das EK z. b. V. der Stapo-Stelle Allenstein war zunächst im Kreis Grajewo eingesetzt u. baute dann die spätere KdS-Dienststelle in Bialystok auf; vgl. BAL, B 162/7703.

      15 CdS v. 4.7.1941: Einsatzbefehl Nr. 6, RGVA, 500–1–25; vgl. EG B v. 14.7.1941: Tätigkeitsbericht für 23.6.–13.7., NARB, 655–1–3. AußerdementsandtedieStapo-StelleZichenau einEK z.b.V. unterOstuf. Hermann Schaper in den Kreis Lomza im Bezirk Bialystok, das mutmaßlich auch in das Massaker von Jedwabne am 10.7.1941 verwickelt war; vgl. BAL, B 162/5863; Jan Tomasz Gross: Nachbarn. Der Mord an den Juden von Jedwabne, München 2001; Paweł Machcewicz/Krzysztof Persak (Hrsg.): Wokół Jedwabnego [Rund um Jedwabne], 2 Bde., Warschau 2002; Alexander B. Rossino: Polish ‚Neighbours‘ and German Invaders. Anti-Jewish Violence in the Białystok District during the Opening Weeks of Operation Barbarossa, in: Polin 16(2003), S. 431–452; Bogdan Musial: Indigener Judenhaß und die deutsche Kriegsmaschine. Der Nordosten Polens im Sommer 1941, in: Osteuropa 53(2003), S. 1830–1841; Edmund Dimitrów/Paweł Machcewicz/Tomasz Szarota: Der Beginn der Vernichtung. Der Mord an den Juden in Jedwabne und Umgebung im Sommer 1941. Neue Forschungsergebnisse polnischer Historiker, Osnabrück 2004; Antony Polonsky/Joanna B. Michlic (Hrsg.): The Neighbors Respond. The Controversy over the Jedwabne Massacre in Poland, Princeton 2004; Andrzej Z˙ bikowski: Local Anti-Jewish Pogroms in the Occupied Territories of Eastern Poland, June–July 1941, in: Dobroszycki/Gurock: The Holocaust in the Soviet Union, S. 173–179; ders.: U genezy Jedwabnego. Z˙ ydzi na Kresach Północno-Wschodnich II Rzeczypospolitej–wrzesien´ 1939–lipiec 1941 [An den Ursprüngen von Jedwabne. Juden in den nordöstlichen Grenzregionen der II. Republik. September 1939–Juli 1941], Warschau 2006; ders.: Pogroms in Northeastern Poland–Spontaneous Reactions and German Instigations, in: Barkan/Cole/Struve: Shared History–Divided Memory, S. 315–354.

      16 Das EK z. b. V. aus Krakau bestand aus Personal der KdS-Dienstellen Krakau, Radom u. Lublin, unterstand dem BdS Schöngarth persönlich u. nahm nach seinem Eintreffen in Lemberg am 2.7.1941 Erschießungenin Ostgalizien u. Wolhynienvor; vgl. AbschlußberichtZSL v. 28.1.1963, BAL, B 162/1639, Bl. 459ff. Mitte Juli war es disloziert in Kdos. in Kowel, Rowno, Luzk, Lemberg, Rawa-Ruska, Przemysl, Drohobycz u. Tarnopol; Bericht Berück Süd/Ic v. 14.7.1941: Maßnahmen auf dem Ic-Gebiet, BA-MA, RH 22/5.

      17 Das EK z. b. V. des KdS Warschau unter KR Franz Wenzel war zunächst in den Kreisen Bialystok u. Bielsk eingesetzt u. bestand aus 6 separaten Trupps, die z. T. auch nach Minsk, Lida, Wolkowysk u. Nowogrodek vorrückten u. dort Judenerschießungen vornahmen; Vern. Erwin C. v. 23.1.1962 u. Erich M. v. 26.9.1966, BAL,B162/1500, Bl. 37ff.,172ff.

      18 Das EK z.b.V. des KdS Lublin bestand aus 2 separaten Trupps in Brest-Litowsk unter KK Walter Heß u. in Pinsk unter KK Hermann Worthoff; Vern. Hermann Worthoff v. 9.11.1960, BAL, B 162/5237, Bl.1350ff.; dto. Walter Heß v.13.4.1961, BAL, B 162/5258, Bl.622ff.

      19 Kurt Daluege, geb. 1897, 1916 Kriegsfreiwilliger, danach Freikorps Roßbach u. Schwarze Reichswehr, 1923 Diplomingenieur, 1926 NSDAP, stellv. Gauleiter in Berlin, seit 1926 Aufbau der SA in Norddeutschland,1930 SS, 1932 Gruf. u. Fhr. SS-GruppeOst, seitFebr.1933 als Kommissarz.b.V. imPreußIschen Innenministerium, seit Mai 1933 als Leiter dessen Polizeiabt. Schlüsselfigur für die personelle Säuberung u. Neuorganisation der preußischen Polizei, 1936 CdO, Mai 1942 als Nachfolger Heydrichs mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Reichsprotektors in Böhmen u. Mähren beauftragt, Aug. 1943 wegen Erkrankung beurlaubt, 1946 in Prag hingerichtet; BAB, BDC, SSO Kurt Daluege; Caron Cradle: Kurt Daluege – Der Prototyp des loyalen Nationalsozialisten, in: Smelser/Syring/Zitelmann: Die braune Elite II, S. 66–79; Graf: Politische Polizei, S. 338f.; EdH, Bd. 1, S. 304f.

Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD Berlin, den 4. Juli 1941
IV A 1 – B.Nr. 1 B/41 g.Rs. [Stempel: Geheime Reichssache!]

      24 Ausfertigungen, 20. Ausfertigung

      Herrn Reg.Rat Paeffgen Zim. 3261

       Ereignismeldung UdSSR Nr. 12

      I) Politische Übersicht:

      a) Im Reich:

      Ausser verschiedenen Festnahmen von Kommunisten aus präventivpolizeilichen Gründen wird gemeldet: Die Verbreitung kommunistischer Flugblätter (Schreibmaschine) in Prag. Stapoleit Prag deckte eine in den Bezirken Josefstadt, Nached und Politz arbeitende KP-Gruppe auf. Bisher 28 Protektoratsangehörige, darunter 2 Gebietsleiter, festgenommen. Gebietsarchiv vollständig erfaßt. Im Kreise Kladno wurde die Bezirksleitung der KPC ausgehoben. Schreib-, Abziehmaschinen und Matrizen beschlagnahmt. Bisher 35 Protektoratsangehörige festgenommen.

      b) Im Generalgouvernement:

      BdS Krakau berichtet über besondere Zuspitzung der ernährungspolitischen Lage im Generalgouvernement. Insbesondere in Warschau. Im Warschauer