Liebeschaos: Süß wie Cherry Cola. Ute Jäckle

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Название Liebeschaos: Süß wie Cherry Cola
Автор произведения Ute Jäckle
Жанр Языкознание
Серия Liebeschaos
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783903130517



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mich jedoch nicht, nur sein hitziger Atem traf auf meine Haut und das reichte schon aus, um mich verrückt zu machen. Ich brauchte mehr, merkte er das denn nicht? Lust überspülte mich wie schäumende Gischt einen Felsen.

      »Du bist jetzt ganz nass«, sagte er leise an meinem Ohr, »vollkommen bereit für mich, das törnt mich so an, du machst mich so heiß, Baby. Ich dringe nun mit zwei Fingern in dich ein, verteile deine Nässe auf dir und streichle diesen Punkt tief in deinem Inneren, bei dem du laut aufstöhnen musst.«

      Ein leises Keuchen verließ meinen Mund. Hilflos schnappte ich nach Luft, bei dem Versuch, mich wieder einigermaßen in den Griff zu kriegen, aber es gelang mir nicht. Ich müsste nur meine Arme um seinen Nacken legen und könnte all dies in echt erleben. Mein Spitzenhöschen war schon feucht, auch meine empfindlichste Stelle pochte fordernd, während Nicks heißer Atem noch immer auf meinen Hals traf.

      »Nick«, japste ich, noch immer unfähig, mich zu bewegen.

      »Du kannst das alles haben, Baby. Du wirst es mögen, glaub mir, lass es einfach zu.«

      »Verpiss dich«, hörte ich in einiger Entfernung jemanden rufen und schrak zusammen. Oh mein Gott! Ich hatte ganz vergessen, wo wir uns befanden. Um uns tummelten sich lauter Leute! Auch Nick schien aus seinem Taumel zu erwachen und wich zurück. Verwirrt sahen wir uns um.

      Ben hatte sich in einiger Entfernung vor Joshua aufgebaut, neben ihnen stand Luca, die eindringlich auf ihren Freund einredete.

      »Was zum Teufel ist da los?«, fragte Nick und eilte durch die umstehenden Gäste zu seinem Kumpel. Ich hastete hinterher.

      »Lass deine Drecksfinger von meiner Freundin.« Ben deutete auf Joshua, der nur den Kopf schüttelte, als wüsste er überhaupt nicht, was Ben von ihm wollte.

      »Was ist eigentlich dein Problem?«, fragte er schließlich. »Ist sie dein Eigentum?«

      »Was laberst du für eine Scheiße, Mann?« Ben klang aggressiv. »Natürlich ist sie nicht mein Eigentum, aber mich geht es sehr wohl etwas an, wenn Typen wie du ihre Pfoten nicht von ihr lassen können.«

      »Ben, wir haben doch nur geredet«, sagte Luca und stellte sich dazwischen, sie stemmte beide Hände gegen Bens Brustkorb.

      »Und dafür musste er den Arm um dich legen?« Er musterte Luca finster.

      »Es ist alles gut.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Ben auf die Lippen. Er ließ es zu, erwiderte den Kuss jedoch nicht. Sein Blick klebte an ihren Augen, ich konnte die Enttäuschung in seinem Gesicht buchstäblich ablesen.

      Nick klopfte Joshua auf die Schulter. »Was geht ab?«

      »Der Typ macht Stress wegen gar nichts.« Joshua machte eine Handbewegung, als würde er eine Stechmücke verscheuchen. Im selben Moment stieß Ben Nick zur Seite und schnappte Joshua am Kragen. »Verpiss dich. Du hast Hausverbot. Lass dich hier nie wieder blicken.«

      »Ben, du spinnst.« Luca zerrte an Bens Arm. »Er hat doch gar nichts gemacht.«

      Joshua riss sich los. »Geht’s noch?«

      »Das ist mein Club und ich suche die Gäste aus«, sagte Ben in scharfem Tonfall zu Luca, ehe er sich wieder an Joshua wandte. »Du zählst definitiv nicht dazu. Und jetzt hau ab.« Er stieß seinen Widersacher an den Schultern zurück, sodass Joshua ins Taumeln geriet und zwei Schritte nach hinten stolperte.

      Erdie kam dazu. »Gibt’s Probleme?«

      »Schmeiß ihn raus.« Ben deutete auf Joshua. »Der Typ hat Hausverbot. Und den«, er zeigte auf Nick, »kannst du auch gleich mitnehmen.«

      »Hauen wir ab«, sagte Nick kopfschüttelnd und klopfte seinem Kumpel auf die Schulter.

      »Ja, gehen wir«, stimmte Joshua zu und setzte sich in Bewegung, ehe er sich doch noch mal umwandte. »Wir sehen uns«, sagte er zu Luca und lief weiter, wurde aber von Ben gestoppt, der ihn schnappte und ihm einen Faustschlag ins Gesicht verpasste. In Bens Gesicht explodierte die Wut, in seinen Augen brannte ein wahres Höllenfeuer.

      »Mach sie noch einmal an und du bist erledigt.«

      Getroffen hielt sich Joshua die Wange. »Hast du sie noch alle?«, ächzte er.

      »Verdammt, Ben. Komm wieder runter«, hörte ich Erdie aus dem Gewirr heraus. Im selben Moment schnappte sich Nick Ben und stieß ihn gegen Erdie.

      »Werd mal wieder klar«, sagte Nick. »Wir gehen doch.«

      Erdie packte Joshua am Arm und zerrte ihn aus dem Kriegsgebiet, Nick folgte ihnen. Mittlerweile war auch Chad dazugekommen, der eine Statur wie ein Footballspieler besaß, und nun Ben im Zaum hielt, da dieser offenbar nicht gewillt war, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Chad sprach leise und eindringlich auf ihn ein.

      Ich schlich zu Luca und nahm sie in den Arm. Die Ärmste zitterte am ganzen Körper und hielt sich beide Hände vor Mund und Nase. Um uns löste sich die Menschentraube langsam auf. Die Show war vorbei.

      »Ben ist so ein Idiot«, schluchzte Luca. »Joshua hat doch gar nichts gemacht. Wir haben geredet und dabei hat er mal ganz kurz den Arm um mich gelegt und sofort rastet Ben aus.«

      Ich schielte hinüber zu Ben, der sich nur langsam wieder einkriegte, immer wieder schweifte sein Blick zu Luca. Er sah schuldbewusst und traurig aus, dazwischen blitzte Angst in seinen Augen auf. Ben tat mir leid. Man sah ihm an, wie sehr er Luca liebte.

      »Wie hättest du dich denn gefühlt, wenn Ben eine andere im Arm gehabt hätte?«, fragte ich, woraufhin Luca den Kopf hob. Tränen glitzerten an ihren Unterlidern. Sie schien zu überlegen.

      »Ich hätte ihr die Augen ausgekratzt«, antwortete sie schließlich.

      Ich streichelte ihr aufmunternd über die Wange. »Ben liebt dich«, sagte ich mit Nachdruck. »Sei froh, dass du jemanden hast, der dich von ganzem Herzen liebt. Ich würde alles dafür geben, einen Mann wie Ben in meinem Leben zu haben.«

      Luca starrte vor sich hin. »Das mit Joshua war scheiße von mir. Ich bin zu weit gegangen. Mir tut das Ganze so leid.«

      »Sag das nicht mir.« Ich deutete auf Ben, der sich soeben umdrehte und mit hängendem Kopf verschwand.

      »Mach ich.« Luca gab mir einen Kuss auf die Wange, ehe sie ihm nacheilte.

      Schließlich machte ich mich auf den Nachhauseweg. Ich fühlte mich allein und einsam. Jede meiner Freundinnen war in festen Händen, hatte einen Partner, jemanden, der sie liebte. Ben prügelte sich sogar um seine Angebetete. Für mich würde nie jemand so etwas tun. Ob ich wohl für den Rest meines Lebens Single bleiben würde? Höchstwahrscheinlich schon. Dieser Gedanke erwischte mich kalt. Ich senkte den Kopf, allein die Vorstellung machte mich fertig, einfach nur fertig. Der Unfall hatte mich zu sehr entstellt, als dass ich meinen Körper einem Mann auf Dauer zumuten konnte. Ein Stückweit vor mir sah ich zwei Typen stehen, die sich lachend mit drei Frauen unterhielten. Nick und Joshua.

      8. Kapitel

      »Hallo, ich bin da.« Ein würziger Duft wehte mir entgegen, als ich die Haustür aufschloss.

      Meine Mutter erschien im Türrahmen der Küche, ihr nackenlanges Haar hatte dieselbe dunkelbraune Farbe wie meins. Lediglich ein paar Fältchen gruben sich rings um ihre Augen in die Haut, ansonsten sah meine Mutter wie höchstens dreißig aus, obwohl sie dreizehn Jahre älter war. Sie strahlte, als sie mich sah, und eilte auf mich zu. »Du bist da. Ich freu mich so.« Wir nahmen uns in die Arme, ich schmiegte mich an ihre Schulter und fühlte mich sofort geborgen.

      »Das Essen ist auch schon fertig«, sagte sie.

      »Christine«, rief eine ältere, dunkle Stimme undeutlich aus dem Wohnzimmer. »Ist die Kleine da?«

      »Ja, ich bin da, Opa.«

      »Geh schon«, meine Mutter nickte mit dem Kopf zur Seite, »er wartet schon den ganzen Vormittag sehnsüchtig auf seinen Liebling.«

      »Er ist ja auch mein Lieblingsopa.«