Название | Raumkrieger im Wurmloch: 6 Science Fiction Abenteuer auf 1660 Seiten |
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Автор произведения | Mara Laue |
Жанр | Научная фантастика |
Серия | |
Издательство | Научная фантастика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783956179907 |
"Und wo denkst du, ist sie dann?"
"Auf der Oberfläche. An einer strategisch günstigen Stelle."
"Du meinst auf einer Anhöhe oder dergleichen?"
"Ja."
Kurt zuckte die Achseln. "Wir werden sehen. Das einzige, was uns gefährlich werden kann sind jedenfalls optische Sensoren. Wir dürfen nie so nahe an unsere Gegner heran, dass man uns sehen kann."
"Dann müssten wir Cabezas und seiner Mannschaft direkt vor der Nase herfliegen", lachte Wladimir.
"Ich möchte, dass weiterhin intensiv nach der SPECTRAL gesucht wird. Gleichgültig, wo sie nun auch sein mag."
Wladimir grinste.
"Sonst fliegen wir ihr am Ende doch noch vor der Nase her."
Kurts Finger glitten über sein Kristallsensor-Terminal. Im Zielgebiet um den Vorposten herum herrschte noch Nacht. Die Eigenrotation von Eldorado dauerte 22 Stunden 12 Minuten.
"Ich möchte, dass du in ein Orbit einschwenkst, das uns genau in Opposition zum Vorposten bringt", befahl Kurt an Wladimir gewandt.
"Klar, wenn die im Vorposten ein gutes Teleskop haben, tauchen wir darin sonst plötzlich als kleine grüne Männchen auf!", mischte sich André Souan ein.
Wladimir hingegen war irritiert.
"Orbit?", fragte der Russe. "Ich dachte, wir landen gleich."
"Erst in vier Stunden. Dann geht im Zielgebiet die Sonne auf. Wir können darauf wetten, dass Karalaitis seine Frischlinge rings um den Vorposten verteilt hat und den Himmel mit Infrarotspürern nach uns absuchen lässt. Aber im Sonnenlicht bringen die nicht so viel Kontrast."
"Das heißt, die Chance ist größer, dass sie uns übersehen", schloss Wladimir.
Kurt nickte.
"So ist es. Außerdem bleibst du bitte während des Landeanflugs immer unterhalb des Horizonts."
"Kein Problem."
"Wir werden in einem Abstand von ca. 100 km zum Vorposten landen."
"Würden nicht auch 50 Kilometer Abstand ausreichen?", fragte André. "Du weißt, wie ich diesen Vogel fliegen kann. Wenn ich sehr dicht an der Oberfläche bleibe, wäre das Risiko entdeckt zu werden..."
"...immer noch zu hoch!", schnitt Kurt seinem Freund das Wort ab. Er schüttelte entschieden den Kopf. "Nein, ich bestehe auf hundert Kilometer Mindestabstand für die Landung. Wir dürfen in dieser Phase einfach nicht riskieren, dass die andere Seite auf uns aufmerksam wird."
"Das Risiko ist gering."
"Du vergisst, dass die andere Seite weiß, dass wir kommen. Karalaitis und seine Leute haben keine Ahnung wann und wo wir auftauchen werden, aber an der Tatsache an sich kann es für sie keinen Zweifel geben."
"Sicher, aber..."
"Wlad, das bedeutet, dass sie wissen, wonach sie suchen müssen. Zum Beispiel nach der Streustrahlung unseres Reaktors oder Auswirkungen auf das Magnetfeld, die noch in einer Entfernung von 10 Kilometern anzumessen wären. Ein normaler Gegner würde darauf gar nicht achten - Karalaitis aber mit Sicherheit! Aus diesem Grund werden wir auch soweit es irgend möglich ist, auf die Nutzung von technischem Gerät verzichten."
Wladimir zuckte die Achseln.
"Du bist der Kommandant!"
*
Der X-Space JUMPER ZERO drang in die Atmosphäre von Eldorado ein, die sich von der Erdatmosphäre durch den um jeweils etwa fünf Prozent höheren Anteil an Sauerstoff und Kohlendioxid unterschied, während der Stickstoffgehalt etwas geringer war.
Die dichte Vegetation, die vor allem die gemäßigten und subtropischen Zonen bedeckte, spiegelte sich in der Zusammensetzung der Atmosphäre wieder. Da das Verhältnis von Land zu Wasser etwa vier zu eins betrug, waren die zusammenhängenden Regenwaldgebiete in den tropischen Zonen von einer geradezu gigantischen Größe. Zumindest verglichen mit irdischen Verhältnissen. Nicht einmal im Zeitalter des Karbon hatte es auf der Erde vergleichbar große Wälder gegeben. Etwa ein Drittel der gesamten Planetenoberfläche war bewaldet. Neben den Wüsten in der Äquatorialzone gab es noch niederschlagsärmere Gebiete in den subtropischen und gemäßigten Zonen, die weniger stark bewachsen waren. Hügelige Grasländer und Hochebenen dominierten in diesen Gebieten.
Wladimir ließ den Absetzer schnell hinab zur Oberfläche sinken.
Dem vorgesehenen Landepunkt näherte er sich im Tiefflug. Er richtete sich exakt nach Kurts Vorgaben und blieb stets unterhalb des Horizonts. Die Planetenkrümmung mute immer zwischen dem Raumer und dem terranischen Vorposten liegen. Nur so konnte der Absetzer mit Sicherheit den Infrarotspürern von Karalaitis' Leuten entgehen.
Das Raumschiff flog dicht über die Baumkronen des immer wieder von größeren Lichtungen unterbrochenen Waldgebietes hinweg.
In der Ferne tauchte plötzlich eine schwarze Rauchsäule auf, die sich weit hinauf in den blauen Himmel von Eldorado schraubte.
"Das kommt genau aus der Richtung, wo der Vorposten liegt", stellte André Souan nach einem kurzen Blick auf die Ortungsanzeigen fest.
"Dieser Fuchs!", stieß Kurt hervor.
"Von wem sprichst du?", fragte André.
"Von Karalaitis natürlich!", erwiderte Kurt.
"Wieso?"
"Er versucht, uns herein zu legen. Diese Rauchsäule soll uns dazu verleiten, anzunehmen, dass irgendetwas Unvorhergesehenes passiert ist. Er will uns dazu bringen, unseren Landepunkt näher am Vorposten zu wählen, weil er ganz genau weiß, dass seine Leute nur dann eine Chance haben, uns zu entdecken!"
"Scheint, als könnten wir von unserem alten Lehrmeister immer noch was lernen", war Wladimirs Kommentar.
"Wir landen am vorgesehenen Zielpunkt", befahl Kurt. Er hatte nicht die Absicht, auf die List des Master Sergeants hereinzufallen.
Schließlich erreichte X-Space JUMPER ZERO den Landepunkt.
Er lag auf einer Lichtung in einem mäßig bewaldeten Gebiet.
Wladimir steuerte den Absetzer in die Lichtung hinein, senkte dabei die Flugbahn und schaltete den Magnetantrieb ab. Im Schwebeflug dirigierte der Pilot das Raumschiff unter das Blätterdach des nahen Waldes.
"Perfekt!", lobte Kurt. Er grinste. "Hat sich jetzt schon gelohnt, dich auf diese Mission mitzunehmen, Wlad!"
"Schön, dass ich unter einem Kommandanten dienen darf, der meine Fähigkeiten zu schätzen weiß!", erwiderte Wladimir ebenfalls grinsend.
Kurt erhob sich aus seinem Schalensessel.
Er ging in den hinteren Teil des Absetzers und wandte sich an die Männer seines Zugs, um ihnen noch einmal deutlich zu machen, worauf es jetzt ankam. Die Gardisten trugen nur ihre leichten Kampfanzüge, ohne die sonst in einem scharfen Einsatz üblichen Panzerungen. Schließlich waren beide Seiten nur mit Paralysatoren bewaffnet.
Es wurde nur leichtes Gepäck mitgenommen. Das nötigste an Vorräten. Jeder unnötige Ballast musste vermieden werden.
"Vor allen Dingen müssen wir darauf achten, soweit es irgend machbar ist, auf den Gebrauch von technischem Gerät zu verzichten, weil wir sonst verräterische elektromagnetische Emissionen, Energiesignaturen oder sonstwas abstrahlen könnten, was unsere Gegner auf unsere Position aufmerksam machen könnte. Als erstes werden wir den Absetzer so tarnen, dass ihn Karalaitis' Leute nicht einmal dann finden würden, wenn sie direkt daran vorbei marschierten..." Kurt blickte von einem zum anderen. Nick Gonglor, Antoku Seiwa, Sam Uitveeren, Rauno Aaltonen, Jake Calhoun...
Alles alte Bekannte.
Bis