Название | AC/DC |
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Автор произведения | Martin Huxley |
Жанр | Изобразительное искусство, фотография |
Серия | |
Издательство | Изобразительное искусство, фотография |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783854454342 |
Eine dieser Familien war die von William und Margaret Young, die den Schritt im Jahre 1963 wagten. Angus, der Jüngste, erzählte später der englischen Musikzeitschrift Sounds: „Mein Vater fand keine Arbeit mehr in Schottland. Er konnte eine Familie von unserer Größe einfach nicht ernähren, also versuchte er sein Glück in Australien.“
Malcolm Young wurde am 6. Januar 1953 in Glasgow geboren. Sein jüngerer Bruder Angus McKinnon Young kam am 31. März 1955 zur Welt (wohingegen manche Quellen 1956, 1957 oder gar 1959 als Geburtsjahr angeben; Angus korrigierte sein Alter später aus Gründen der Imagepflege nach unten). Malcolm und Angus waren die jüngsten der insgesamt acht Kinder, dann kam George, dessen eigene Erfahrung als Musiker die Karriere seiner Geschwister entscheidend beeinflussen sollte. Der Nächstältere war Alex, der schon Berufsmusiker war, als die Familie noch in ihrer angestammten Heimat lebte. Unter dem Künstlernamen George Alexander trat er im Hamburg der Beat-Ära mit den Big Six die Nachfolge der noch unbekannten Beatles als Begleitgruppe von Tony Sheridan an. 1967 war seine Band Grapefruit dann die erste, die von Apple, der neugegründeten bandeigenen Plattenfirma der Beatles, unter Vertrag genommen wurde.
Malcolms und Angus’ erste Berührung mit der Rockmusik kam jedoch durch ihre Schwester Margaret, die einzige Tochter und Älteste, die in ihrer Jugend in Glasgow den ungeschliffenen frühen Rock’n’Roll von Chuck Berry, Little Richard und Fats Domino zu schätzen lernte. Die amerikanischen Schallplatten konnte man in der Stadt mit ihrem Überseehafen leicht bekommen. Margarets Musikgeschmack machte Malcolm und Angus schon früh mit der unbändigen Kraft der schwarzen Musik vertraut. Das sollte für ihren künftigen Weg von größter Bedeutung sein.
„Als ich sechs oder sieben war, nahm mich Margaret in ein Konzert von Louis Armstrong mit“, erinnert sich Angus. „Ich mochte sein Lächeln, die großen Zähne. Bei manchen Leuten kriegt man vom Zuschauen Gänsehaut, und er war so einer. Man sah ihm an, dass er ehrlich war, ein guter und ein glücklicher Mann.“
Als Folge der neuerlichen Einwanderung war der australische Nationalcharakter in der ersten Hälfte der sechziger Jahre gespalten. Auf der einen Seite waren die Symbole der neuen amerikanischen Jugendkultur schon auf dem besten Wege, Besitz von dem Land zu ergreifen, auf der anderen Seite aber stand noch die Bindung an die althergebrachte britische Lebensweise. Deshalb konnte sich der australische Rock’n’Roll anfangs nur sehr zaghaft rühren.
Wie so vieles in Australien hinkte auch die dortige Rockmusik der amerikanischen und britischen deutlich hinterher. In Amerika hatte sich die Rock’n’Roll-Revolution schon gegen Ende des Zweiten Weltkriegs angekündigt, als sich die gesellschaftlichen Konventionen langsam abzunutzen begannen. Auf dem räumlich und damit auch kulturell abgeschnittenen fünften Kontinent hatten sich die Jugendlichen noch nicht gegen ihre Eltern aufzulehnen gewagt, und alle Altersgruppen hörten so ziemlich die gleiche Musik. Großbritannien entwickelte ab Anfang der Sechziger eine eigene Rockmusiktradition, nachdem anfängliche unbeholfene Versuche, den amerikanischen Rock’n’Roll nachzuahmen, gescheitert waren, aber in Australien musste man noch einige Jahre warten, bis man überzeugende Rockmusiker aus eigenen Landen vorweisen konnte. Amerikanische Aufnahmen wurden in Australien nicht in ausreichendem Umfang veröffentlicht. Damit fehlte es an der breiten Grundlage, aus der etwa die britische Merseybeat-Bewegung hervorging. Der Funke war nicht auf die südliche Halbkugel übergesprungen, und so konnte denn auch der bekannteste der frühen australischen Rockmusiker, Johnny O’Keefe, kaum mehr als ein müder Abklatsch der amerikanischen Vorkämpfer sein.
Während die drei ältesten Young-Brüder in die Fußstapfen ihres Vaters traten und in der Fabrik ein Unterkommen fanden, dauerte es nicht lange, bis nach Alex auch George seine wahre Berufung fand. Kurz nachdem sich seine Familie in dem Sydneyer Vorort Burwood niedergelassen hatte, einem Einwandererviertel, das eine Brutstätte für unzählige Garagenbands war, gründete der Siebzehnjährige mit vier anderen Einwandererkindern, die er aus dem Übergangswohnheim kannte, eine Band: Da waren die Engländer Stevie Wright (Gesang) und Gordon „Snowy“ Fleet (Schlagzeug) und die Holländer Harry Vanda (eigentlich Wandon; Gitarre) und Dick Diamonde (Bass). Es ist auf ironische Weise bezeichnend, dass von den Easybeats, die bald zur ersten bedeutenden australischen Rockgruppe werden sollten, keines der Mitglieder Australier war.
Die Easybeats fingen Ende 1964 an und zeichneten sich schon bald vor allen anderen Bands in Sydney aus. Sie waren intelligent, kleideten sich schick und waren schon deshalb beliebt, vor allem bei den Mädchen. Mit den packenden Auftritten ihres Sängers „Little“ Stevie Wright und einer Begabung fürs Komponieren waren die fünf die erste australische Gruppe, die das Charisma, das Talent und die klare Zielsetzung hatte, die nötig waren, um den Durchbruch auf dem internationalen Markt zu schaffen.
Durch ihren Manager, Mike Vaughan, lernten die Easybeats Ted Albert kennen, einen erst siebenundzwanzigjährigen Geschäftsmann, dem der älteste und angesehenste Musikverlag Australiens gehörte. J.Albert&Son, in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts von Ted Alberts Urgroßvater gegründet, war Mitte der Sechziger noch neu im Popmusikgeschaft, doch sollte das Unternehmen bald eine Schlüsselstellung in der australischen Rockszene einnehmen und eine wichtige Rolle in der Karriere von AC/DC spielen.
Albert war – nach den tumultartigen Szenen bei der Begrüßung der Beatles im Juni 1964 – überzeugt davon, dass nun auch in Australien eine Popmusikrevolution unmittelbar bevorstand, die sich aus dem Land selbst heraus entwickeln werde. Deshalb hatte er im August 1964 die Plattenfirma Albert Productions als Ableger des Musikhauses gegründet. Er ließ das neue Unternehmen anlaufen, indem er unter anderen die Easybeats, auf die er große Hoffnungen setzte, unter Vertrag nahm.
Alberts Einsatz zahlte sich bald aus. Im Mai 1965 wurden die fünf mit „She’s So Fine“, ihrer zweiten Single, über Nacht zu Stars. Das ganze Land war vom „Easyfever“ gepackt, das so etwas wie die australische Antwort auf die „Beatlemanie“ war.
Auf dem Höhepunkt dieses Fiebers kam Angus eines Nachmittags aus der Schule und stellte fest, dass Hunderte von jungen Mädchen das elterliche Haus belagerten, um von dem Popstar George Young einen Blick zu erhaschen. Ungeschickterweise hatte eine Musikzeitschrift seine Adresse verraten. Während der Anblick der schmachtenden Schulmädchen dem jungen Angus einen angenehmen Nebeneffekt des Ruhmes vor Augen führte, war sein unmittelbares Anliegen eher, die anwesende Polizei von von seiner Identität zu überzeugen, um durch die Absperrungen gelassen zu werden, die um das Haus errichtet worden waren. Angus blickt zurück: „An einem Tag war George noch ein ganz normaler Sechzehnjähriger, der auf seinem Bett saß und Gitarre spielte, und am nächsten Tag wurde er vom ganzen Land angebetet.“
Die Easybeats versuchten ihr Glück daraufhin auch im Ausland und hatten damit ein gewisses Maß an Erfolg. Ihr größter Hit war „Friday On My Mind“. Die Single stieg Ende 1966/Anfang 1967 bis auf Platz 6 in Großbritannien und auf Platz 16 in Amerika. Äußerst treffend schildert das Lied den frustrierenden Arbeitsalltag der kleinen Leute mit dem großen Befreiungsschlag am Wochenende und ist mit seiner vollkommenen musikalischen Umsetzung der Thematik ebenso zeitlos wie die Beatlesklassiker aus jenen Tagen.
Die Easybeats hatten sich in London niedergelassen und brachten noch ein paar kleinere Hits hervor. Jedoch führte ihre Unerfahrenheit in geschäftlichen Dingen und ein zunehmender Orientierungsverlust im musikalischen Bereich ihre Karriere schließlich in eine Sackgasse. In Australien galten sie nichtsdestotrotz bis zu ihrer Auflösung im November 1969 als Superstars.
Angus: „Ich weiß nicht, warum ich auf der Bühne die Hosen runterlasse – es könnte aber an dem hämmernden Schlagzeug