Название | AC/DC |
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Автор произведения | Martin Huxley |
Жанр | Изобразительное искусство, фотография |
Серия | |
Издательство | Изобразительное искусство, фотография |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783854454342 |
Eine weitere eindrückliche Erfahrung war das, was vor dem Haus der Band auf Bon wartete, nachdem er sich zuvor mit einer Siebzehnjährigen im Bett vergnügt hatte: Der Vater des Mädchens gab ihm einen Denkzettel, der sich gewaschen hatte, wie Bon nachher selbst zugeben musste: „Ich bekam eins auf die Nuss wie noch nie in meinem Leben.“ Den größten Schmerz jedoch erzeugte die folgende Zahnarztrechnung über 500 Dollar.
Doch trotz seiner zahlreichen Ausschweifungen war Bon zunächst einmal der liebe Kerl, der seinem ritterlichen Werben um die Gunst einer Dame stets eine Note von Unschuld gab, und er war außerdem ein Vollblutmusiker, der durch die Beschäftigung als Sänger von AC/DC so etwas wie eine Wiedergeburt erlebt hatte und sich von seinen unfallbedingten Schmerzen nicht in der Verrichtung seiner Aufgabe einschränken ließ. „Bevor ich zu AC/DC kam, war ich ziemlich frustriert“, erzählte er in einem Interview, „Ich schrieb Lieder wie zum Beispiel ,She’s Got Balls‘, aber ich traute mich damit einfach nicht vor, weil die anderen in der Band [Fraternity] so schlaue Köpfe waren. Und wenn man jahrelang nicht sagen kann, was man eigentlich denkt, kriegt man natürlich einen Frust. Wenn man Rock’n’Roll macht, kann man so richtig Dampf ablassen. Egal was für Sorgen man hat: kein Geld, keine Frauen, kein Alkohol – mit Rock’n’Roll kann man alles einfach abschütteln.“ Und so stand Bons Darbietung der verrückten Bühnenshow von Angus in nichts nach, wenn er sich zum Beispiel auf dem Boden wälzte und splitternackt oder aber als Schulmädchen verkleidet über die Bühne rannte.
Die Schuluniform war zwar Angus’ festes Kostüm, aber er hatte sich für die Bühne auch schon als Zorro, als Gorilla und als Supermann (in diesem Falle „Superang“) verkleidet. „Bon stiftete mich immer zu diesen verrückten Dingen an, die ihm im Kopf herumschwirrten“, erinnert er sich. „Vielleicht wollte er mir damit irgendetwas heimzahlen. Im Hordern Pavilion in Sydney hatten wir einmal eine Telefonzelle auf der Bühne, aus der sollte ich im Nebel herausspringen, aber Bon schloss mich in dem Kasten ein und zündete die Rauchbombe für sich selber.“
Die Mißverständnisse, die der Name AC/DC mit sich brachte, waren oftmals nur zu willkommen. So waren sie von der Schwulenszene in Melbourne mit offenen Armen aufgenommen worden, was ihnen zusätzliche Auftritte einbrachte. Sie spielten regelmäßig auf den Schwulen- und Lesbenabenden in Michael Brownings Hardrock Café. „Da waren Frauen, die streckten uns aus dem Publikum Vibratoren entgegen“, erzählt Malcolm schmunzelnd. „Die hatten vorne Löcher in ihre T-Shirts reingeschnitten, und ihre Möpse schauten raus. Einfach Klasse.“
„Ich bekam oft Angebote von diesen Striplokalen“, erzählte Angus später in einem Interview mit der Zeitschrift Rip. „Einmal brauchte ich Geld und nahm an. Ich stieg also auf die Bühne und stand in meiner Schuluniform einfach so da, während diese Dame um mich herumtänzelte.“ – „Die Dame war übrigens ein Herr“, merkte Bon grinsend an.
Die Single „Baby Please Don’t Go“, zwei Wochen nach dem Album veröffentlicht, wurde ein kleiner Hit, was nicht zuletzt das Verdienst der Melbourner Fernsehsendung Countdown war, die damals in Australien einen ähnlichen Einfluss besaß wie heute Viva und MTV in der übrigen Welt. Der Auftritt bei Countdown brachte der Band eine neue Anhängerschicht ein: pubertierende Schulmädchen, die Bon und Angus offensichtlich als neue Art von Sexsymbolen sahen.
Im Juni traten AC/DC, kurz vor Erscheinen der Single „High Voltage“, in der Festivalhalle in Melbourne auf, zum ersten Mal als Hauptgruppe in einer großen Rockveranstaltung. Stevie Wright und John Paul Young eröffneten den Abend. Das Konzert von AC/DC wurde von vier Kameras mitgeschnitten, was damals in Australien als gewaltiger Aufwand gelten konnte, und zu einem Videofilm verarbeitet, der als Werbemittel dabei helfen sollte, die Gruppe auf dem Markt in Europa und Amerika einzuführen. In einem ersten Vorstoß hatten AC/DC die Rockszene von Melbourne in nur sechs Monaten vollständig für sich eingenommen, nun stand die nächste Offensive in ihrem Australienfeldzug an.
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