Название | Gereimtheiten und andere Gemeinheiten |
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Автор произведения | Klaus Pawlowski |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783944369136 |
in meinen Fingern Lust stets weckt.
Doch wegen dieser Schweinegrippe
hältst du die Brust meist hemdbedeckt.
An deiner Schenkel Klippen weine
ich jetzt vergebens: öffnet euch!!
Wahrscheinlich quieken Grippeschweine
ins Ohr dir: Wart, wir kommen gleich!
Ich hasse euch, ihr Virenferkel.
Doch Schweinebande aufgemerkt:
Ich krieg den Impfstoff für Frau Merkel.
Und das ist dreifach wirkverstärkt.
Liebe heute
Uschi will in diesem Jahr
den Reformkurs, den ich fahr’,
nicht mehr mitgeh’n, etwa dass
ich sie gern zu Hause lass’,
wenn ich mal zum Fußball gehe
oder in der Kneipe stehe.
Und sie meckert kräftig, wenn
ich nicht mit ins Kino renn’
so wie früher, wie sie sagt.
Und sie hat sich schon beklagt,
ich tät’ meine Wahlversprechen,
(die vom Anfang) täglich brechen.
Wären nicht der Mindestlohn
für die Koalition
täglich ein zwei Zärtlichkeiten,
so wie früher? … Soll ich streiten?
Klar ist doch, dass zeitbedingt
das Gefühlsaufkommen sinkt,
und das mindert auch den Schwung
für die Vollbeschäftigung
nur mit ihr. Dass folglich dann
irgendwie und irgendwann
uns’re Binnenkonjunktur
schwächer wird, ist logisch. Nur,
eh’ ich ihr das böse sage,
stell’ ich die Vertrauensfrage.
Und erkunde unterdessen
Koalitionsinteressen
anderer und künd’ge ich dann
schon mal eine Neuwahl an.
Vom modernen Leben
Autofahrers Traum
Im Traum sitz’ ich in meinem Wagen
und biege rechts zum Tanken ein.
Das Preisschild hat mich fast erschlagen
Laut hör’ ich mich im Traume schrei’n:
»Ja, glaubt ihr denn, dass ich das zahle?«
Schon demoliere ich brutal
die Tanksäule, mach’ wild Randale,
brüll’ mir den Chef her von Aral.
Bedroh’ ihn mit der Zapfpistole.
»Nur zu«, sagt er und lächelt kühl.
»Das kostet schließlich Ihre Kohle,
das Display da zeigt an, wie viel.
Doch ehe ich mit Ihnen streite«,
sagt er, »will ich gern hilfreich sein.
Viel billiger als Sprit ist heute
im Shop ein Liter Moselwein.«
»Dann her damit!«, hör’ ich mich brüllen.
Der Tankwart schleppt zehn Flaschen ran.
Neun nehmen wir zum Tank befüllen.
Die letzte setz’ ich selber an.
Und da, in zwanzig großen Schlucken
ertrinkt ganz langsam mein Verdruss.
Auch seh’ ich’s auf dem Display rucken:
Der Preis fällt, selbst für Super plus.
Schlagartig löst sich die Beklemmung.
Sie löst sich auch vom Gaspedal.
Ich starte durch. Voll. Ohne Hemmung.
Und … lande am Laternenpfahl.
Bums! Aus der Traum, der Film gerissen.
Jäh schreck’ ich hoch vom harten Stoß.
So’n Mist! Ich würde gern noch wissen:
War ich danach den Lappen los?
Ein Jahr ganz ohne Führerschein
Das könnte doch die Lösung sein.
Essen ist Leben
Steh’ ich am Gemüsestand
mit dem Körbchen in der Hand,
guck’ ich dann ins Kühlregal
oder in die Fleischauswahl,
fallen mich Visionen an,
die ich nicht mehr bremsen kann.
Ist da nicht im Schinkenspeck
so ein schwärzlich grauer Fleck?
Liegt dort auf dem Emmentaler
nicht ein grüner anormaler
Schimmer? Und der Blumenkohl
ist doch bläulich. Vitriol?
Oder Blei? Wie dort im Lauch?
In den Frühlingszwiebeln auch?
EHEC selbst in Gentomaten?
Fadenwürmer in Salaten?
Kriechen bis ins Rückenmark?
Und im Joghurt und im Quark
Schimmelpilze, die mit Sporen
sich in meine Lunge bohren?
In der Butter nur Hormone?
Und das Brot ist auch nicht ohne?
Droh’n, wenn ich Makrelen esse,
mir nicht überall Abszesse?
Hat man kürzlich irgendwo
nicht gewarnt? Im Radio?
In der Zeitung? Nein, genau,
kam ja in der Tagesschau.
Und danach, da sah ich doch
diesen tollen Fernsehkoch,
der das Riesen-Schnitzel briet …
Himmel, krieg’ ich Appetit.
Richtig Hunger. Und rasant
treibt es mich zum Bratwurststand:
»Currywurst mit Pommes Schranke,
extra scharf!« »Zweifuffzig.« »Danke!«
Steht der Tod auch schon daneben,
diese Wurst ist noch das Leben.
Schnäppchen
Verwundert steh’ ich wieder mal
im Supermarkt vorm Kühlregal.
Die Milch, die Butter und der Quark …
schon wieder teurer. Das ist stark!
Auch Feta, Joghurt, Ziegenbrie …
So teuer waren die noch