Nightflights. Alan Bangs

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Название Nightflights
Автор произведения Alan Bangs
Жанр Документальная литература
Серия
Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9783862870202



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Presentation of Rock Festival in Marl

      The Cure/Fad Gadget/Spear of Destiny/u. a.

      5.9. Brussels/Interview mit Frank Zappa

      6.9. Rockpalast/Studio Bonn/16.00-18.00/Moderation

      10.9. Musik-Convoy/Lemgo

      Johnny & The Drivers/The Hollies/X-Mal Deutschland/Level 42

      17.9. Musik-Convoy/Greven

      Charlelie Couture/Aztec Camera/Be-Bop/The Nightingales

      20.9. Bochum/Zeche/The Dream Syndicate

      23.9. Köln/Wartesaal/John Cale

      24.9. Bochum/Zeche/John Cale

      27.9. BFBS/11.30/Interview mit Laurie Anderson

      27.9. BFBS/23.30/Interview mit UK Decay (later Shass)

      29.9. Night Flight mit The Dream Syndicate

      1.10. Musik-Convoy/Paderborn

      The Gun Club/The Dream Syndicate/Pete Shelley/Jethro Tull

      15.10. Musik-Convoy/Düsseldorf

      Gina X/Savage Progress/Meat Loaf/Ray Parker, Jr.

      22.10. Musik-Convoy/Nettersheim

      The Beat Rodeo/Slickaphonics/Heinz-Rudolf Kunze/The Skeleton Crew/Silent Running

      29.10. Musik-Convoy/Soest

      Helen Terry/Edo Zanki/The Go-Betweens/Miharu Koshi Subway/Köln/lst Recording/21.00 Didier Lockwood/Philip Catherine/Christian Escoude

      30.10. Köln/Luxor/The Go-Betweens

      31.10. Köln/Luxor/Johnny & The Drivers

      5.11. Musik-Convoy/Dülmen

      Osibisa/Los Lobos/Lloyd Cole & The Commotions/Zazou-Bikaye Los Lobos/Köln/Luxor

      6.11. Subway/Richie Cole

      8.11. Köln - Hamburg/NDR/Bearbeitung von Zappa-Sendung

      10.11. Night Flight mit Tom Robinson

      12.11. Musik-Convoy/Wesel

      Big Country/Tom Robinson/Kim Wilde/Linton Kwesi Johnson/ Spliff

      13.11. Köln/Luxor/Sisters of Mercy

      14.11. Köln/Luxor/Linton Kwesi Johnson

      15.11. Düsseldorf/ECON-Vertreter-Tag

      19.11. Musik-Convoy/Gevelsberg

      The Stranglers/Floy Joy/Bogart/Rickey & The Frog

      21.11. Düsseldorf/Philipshalle/Big Country

      23.11. Köln - Hamburg/NDR

      24.11. Köln/Stollwerck/Holger Czukay/Jaki Liebezeit/Michael Karoli/Jah Wobble

      26.11. Musik-Convoy/Ibbenbüren

      Vanity/Twenty Colours/Wolf Maahn/Shass

      30.11. WWF-Club

      3.12. Musik-Convoy/Ahlen

      Wishbone Ash/The Group/Troy Tate/Hubert Kah

      4.12. Köln/Luxor/Troy Tate

      5.12. Düsseldorf/Philipshalle/Lou Reed

      10.12. Musik-Convoy/Lüdenscheid

      Marius Müller-Westernhagen/Flucht Nach Vorn/Charon/ Short Romans

      17.12. Musik-Convoy/Nümbrecht

      Sideway Look/Alison Moyet/Belfegore/Johnny Thunders & Cosa Nostra

      21.12. Musik-Convoy/Düsseldorf/Philipshalle/Das Fest Belfegore/Johnny Thunders & Cosa Nostra/The Fixx/Billy Bragg/The Stranglers/ Nona Hendryx/Marc Almond & The Willing Sinners

      27.12. Musik-Convoy

      1. Januar: Sylvester, Paddy und ein Selbstmörder

      Ich schätze, wir hätten gestern Abend doch ausgehen sollen. Wir dachten zwar dran, und wir redeten auch ziemlich lange drüber, wohin wir gehen sollten, aber als wir uns am Ende dann geeinigt hatten, zu Hause zu bleiben, war es sowieso schon zu spät.

      Das letzte Mal, dass ich Sylvester aus war, war vor zwei Jahren in London. Ich traf mich mit ein paar Freunden, und wir gingen in Soho chinesisch essen. Wir besuchten ein Restaurant, das uns von jemand empfohlen worden war, der anscheinend seit mindestens dreißig Jahren nicht mehr da gewesen war. Die erste Überraschung bestand darin, dass das Ding keine Konzession für Alkohol hatte. Das hieß aber nun beileibe nicht, dass man dort nicht trinken durfte (wenn es auch keine Getränke zu kaufen gab), es bedeutete nur, dass man sich seine eigenen Drinks mitbringen musste. Dummerweise hatte unser Gewährsmann das mit keinem Wort erwähnt. So bot sich uns, als wir so dasaßen und an unserem Jasmintee nippten, der unvergleichliche Anblick lauter fröhlicher Geschöpfe, die unermüdlich Berge von exotischen Leckereien in sich reinstopften. Offensichtlich hatten sie einen Bärenhunger entwickelt, nachdem sie aus allen Ecken und Enden der Stadt kistenweise Bier, Wein und Champagner in dieses Etablissement geschleppt hatten, das sie - anders als wir - offensichtlich schon einmal besucht haben mussten.

      Wir wollten uns natürlich nicht lumpen lassen und beschlossen, zum Ausgleich etwas ganz Besonderes zu bestellen, ein Gericht, das - schwer zu erraten - von der Person, die uns das Lokal empfohlen hatte, über den grünen Klee gelobt worden war. Der Name des Gerichts ist mir leider mittlerweile entfallen, nicht, weil es mir schwerfällt, chinesische Namen zu behalten, sondern weil dieses Gericht auf deutsch kurz und bündig »Frühstück« bedeutete - nicht gerade ein erlesenes Menü für den Silvesterabend, vor allem, weil es nur vormittags serviert wurde. Ratlos mussten wir zur Speisekarte greifen. Aber keiner wollte sich mit »Entenschwimmhäuten und Fischlippen« oder ähnlichem anfreunden - obwohl ich es im Nachhinein bedaure, es nicht wenigstens bestellt zu haben. Ich glaube kaum, dass ich davon gegessen hätte, aber vielleicht wäre ich durch den Anblick etwas klüger geworden. Es passiert mir nämlich ab und zu, dass ich nachts aufwache, weil ich von einem Fischmaul geträumt habe, das einsam und verlassen auf einem leeren Teller lag und versuchte, mir etwas ins Ohr zu flüstern - etwas, was ich lieber gar nicht erst wissen wollte.

      Als wir unseren Hunger notdürftig gestillt hatten, verließen wir das Restaurant (wo es mittlerweile zuging wie in einem Fellini-Film und die Gäste die Kellner aufforderten, die mitgebrachten Getränke mit ihnen zu teilen) und machten uns auf den Weg zum Trafalgar Square. Auf den Straßen war es nicht viel anders. Überall lungerten Gestalten herum, die aussahen wie Komparsen, für die in dem Fellini-Streifen, der in unserem chinesischen Lokal inszeniert wurde, kein Platz mehr war. Wohin man auch schaute, es gab nur Betrunkene, und jedermann versuchte krampfhaft, bloß nicht geradeaus zu gehen, dabei war es bei so vielen Menschen schon schwer genug, sich überhaupt auf den Beinen zu halten, geschweige denn vorwärts zu kommen oder gar gegen den Strom zu schwimmen. Wir wussten nicht, was wir tun sollten, und blieben stehen, um zu überlegen, was wir tun sollten. Aber es gab keine Zeit für eine Verschnaufpause: Der Versuch, auf unsere Individualität zu pochen, blieb unbemerkt: Jetzt wurden wir erst recht vom Sog der Strömung mitgerissen. Die Masse ergoss sich durch die Shaftesbury Avenue, bog um die Ecke in die Charing Cross Road und stampfte unaufhaltsam auf den Trafalgar Square zu. Irgendwann machte jemand hinter meinem linken Ohr eine Bierdose auf. Mir kam es vor, als hätte er mir den Kopf weggeblasen. Der Schaum sprudelte wie Schrapnelle auf mich herunter, und ich musste an eine Begebenheit denken, die sich vor Jahren in einem Vorort von Syracuse in Upper New York State ereignet hatte.

      Syracuse ist eine Universitätsstadt. Lou Reed hat dort studiert, was ich allerdings erst entdeckte, als ich wieder in Europa war - und wenn schon. Es ist keine allzu große Stadt, hat aber trotzdem seine guten und schlechten Seiten. Die schlechte sollte man möglichst schnell in einem gepanzerten Wagen mit geschlossenen Fenstern passieren, nicht etwa, weil dann das Air-Conditioning besser funktioniert, sondern weil so verhindert wird, dass die Bewohner einem Molotowcocktails in den Wagen schmeißen, wenn man an einer roten Ampel hält. Das wurde mir erklärt, als wir in einem roten Kabrio durch besagten Stadtteil sausten.

      Ich war nach Syracuse gekommen, um an einem Sommerkurs für