Название | Wundersame Haustiere und wie man sie überlebt |
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Автор произведения | Stefan Cernohuby |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783948695255 |
Stefan Cernohuby und Henry Bienek (Hrsg.)
Wundersame Haustiere
& wie man sie überlebt
Eine Anthologie der Geschichtenweber
Inhaltsverzeichnis
Kassandra Schwämmle, Stefan Cernohuby
Die Herausgeber
Stefan Cernohuby, geboren 1982 in Wien, studierte Elektronik und ist nach einigen Jahren im Ausland wieder in seiner Heimat ansässig. Er schreibt schon seit vielen Jahren kurze und lange Erzählungen in verschiedenen Genres. Neben seinen literarischen Aktivitäten war und ist er für unterschiedliche Medien als (Chef-)Redakteur tätig. Zahlreiche seiner Kurzgeschichten und Gedichte sind in unterschiedlichen Werken veröffentlicht worden. Er ist zudem Herausgeber von mittlerweile neun Anthologien, von denen zwei für den Deutschen Phantastik Preis nominiert wurden. Zuletzt erschienen mehrere Heftromane und ein Science-Fiction-Roman in der Reihe „Die neunte Expansion“. Er ist Mitglied der Geschichtenweber und zweiter Vorstand des Phantastik-Autoren-Netzwerks PAN.
Henry Bienek, geboren 1973 in Darmstadt und auch dort geblieben, fing schon in der 5. Klasse mit dem Schreiben an, ließ es dann aber aus Zeitgründen wieder sein. Erst mit Ende Zwanzig startete er einen neuen Versuch. Getrieben von zu vielen anderen Hobbys (drei Chöre, unzählige Filme, Serien und Bücher, diverse Pen & Paper-Rollenspielrunden) schafft er es nur selten selbst an die Tastatur, um auch mal wieder etwas zu schreiben.
In der Regel arbeitet er an düsterer Phantastik oder Humorvollem, versucht sich aber gelegentlich und bei ansprechenden Themen auch in anderen Sujets.
Sein bisher größtes Projekt war die Herausgeberschaft der Jugendbuchreihe 'Gaias Schatten' in sieben Bänden
(2014, TextLustVerlag).
Eine lange Nacht – Teil 1
von Henry Bienek, Nadine Muriel und Stefan Cernohuby
Martin trat heftig auf die Bremse. Das Reh, das mitten auf der Straße stand, schien ihm einen vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen, ehe es ins Gebüsch sprang und sofort wieder von der pechschwarzen Finsternis des Waldes verschluckt wurde. Verdammt, das war knapp! Obschon Martin ein geübter Autofahrer war, umkrallte er das Lenkrad wie ein Schiffbrüchiger eine Planke. Die Straße war eine Aneinanderreihung von Haarnadelkurven, noch dazu völlig unbeleuchtet. Die Leute vom Straßenbauamt, die für diese Strecke zuständig waren, mussten ausgesprochene Sadisten sein – genau wie sein Chef, der ihm den heutigen Kundentermin am anderen Ende der Republik zugeteilt hatte.
Das Geschäftsgespräch war zwar überraschend gut gelaufen, doch inzwischen wurde Martins Freude darüber von bleierner Müdigkeit erdrückt. Es war zehn Uhr nachts und er wollte nur noch heim. Bloß deswegen war er ja von der Autobahn abgefahren, um die deutlich kürzere Strecke durch den Odenwald zu nehmen. Eine Entscheidung, für die er sich inzwischen am liebsten ohrfeigen würde. Martin hatte keine Ahnung mehr, wo er sich befand, und seinem Handy, das er für das GPS verwendet hatte, war schon vor Stunden der Strom ausgegangen. Nun rollte er durch eine