Название | Eine wie wir |
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Автор произведения | Dana Mele |
Жанр | Книги для детей: прочее |
Серия | |
Издательство | Книги для детей: прочее |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783038801214 |
Er lächelt schwach und streicht sich die Haare aus seinen stechenden Augen. »Führst du Ermittlungen durch oder schreibst du einen Liebesroman?«
Ich verziehe keine Miene. »Jedes Detail ist relevant.«
»Okay, wenn du meinst. Sie war nett. Großzügig. Beeindruckend. Sie hat mit fünfzehn ihre eigene Organisation gegründet. Wie viele Leute kennst du, die das von sich behaupten können?«
Ich schüttele den Kopf. »Niemanden.«
»Sie war natürlich hübsch, aber das sind viele. Alles andere an ihr kommt eher selten vor.« Er fummelt an seinem Lippenpiercing herum. »Ich habe mich gern mit ihr unterhalten und war gern mit ihr zusammen. Das ist es, was wirklich zählt, oder? Und ich schätze, das beruhte auf Gegenseitigkeit.«
»Du schätzt?«
»Ich kann keine Gedanken lesen.«
»Warum habt ihr euch getrennt?«
Seine Miene verfinstert sich. »Ich kann keine Gedanken lesen.«
»Okay. Wann hast du das letzte Mal mit ihr gesprochen?«
»Gestern Abend.«
»Die letzten Worte?« Er zuckt zusammen, was mir peinlich ist. »Entschuldige, das habe ich falsch ausgedrückt. Ich meinte –«
»Ich weiß, was du meinst«, unterbricht er mich. Er holt sein Handy aus der Tasche und zeigt mir den letzten Teil ihrer Unterhaltung um 21:54 Uhr.
Greg Yeun: Wenn es dir leidtut, warum hast du es dann getan?
Jessica Lane: Ich sagte nicht, dass ich es bereue. Eine Entschuldigung bedeutet nicht automatisch Bedauern. Es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe. Es tut mir leid für dich.
Greg Yeun: Ich tue dir leid?
Jessica Lane: Du drehst mir die Worte um. Hör auf damit.
Greg Yeun: Weißt du, was ich bereue? Dich kennengelernt zu haben.
Mein Herz beginnt zu klopfen. Das sind gefährliche Worte. »Wie lange ist es her, dass ihr Schluss gemacht habt?«
»Offiziell drei Wochen. Aber du weißt vielleicht, wie sich Dinge hinziehen können.« Seine Wangen werden leicht rot und seine Augen glänzen, als würden ihm gleich die Tränen kommen, aber sein Blick bleibt fest.
Für den Bruchteil einer Sekunde verspüre ich den seltsamen Drang, den Arm auszustrecken und über sein Haar zu streichen, denn ich kenne diesen Gesichtsausdruck nur zu gut. Ich selbst hatte ihn unzählige Nächte allein in meinem Zimmer, habe in die Dunkelheit gestarrt und mir gewünscht, ich wäre jemand anderes oder an einem anderen Ort. Und bis zum Morgen war mir das immer gelungen. Aber er weiß nicht, wie man das macht. Ich würde ihn am liebsten an den Schultern rütteln und ihm sagen, dass man die schlimmsten Dinge vergessen kann. Dass man sie nur immer und immer wieder vergessen muss.
»Nichts hält ewig«, sage ich schließlich.
Er schluckt schwer und nickt.
»Ich bin jetzt auch etwa seit drei Wochen von Spencer getrennt.« Die Unterhaltung auf Gregs Handy wirkt schmerzlich vertraut. Und in Zusammenhang mit Jessicas Tod bekommt sie einen unheilvollen Beigeschmack. Wie schrecklich es auch klingt, ich würde gern hören, dass Jessica selbstmordgefährdet war. Greg soll der Polizei einen Grund liefern, Mord von der Liste zu streichen.
»Eine letzte Frage. Hat sie mich jemals erwähnt? Oder sonst jemanden von der Bates?«
Er mustert mich eindringlich. »Nein.«
Warum verhält er sich dann mir gegenüber die ganze Zeit so feindselig? Das ergibt keinen Sinn. Er muss etwas über die Verbindung zwischen Jessica und mir wissen.
»Warum hast du zugestimmt, dich mit mir zu treffen? Und mir das alles zu sagen?«
»Die Cops werden mich früher oder später befragen. Ich sollte dir also für die Möglichkeit danken, mich darauf vorzubereiten.«
»Sie haben sich noch nicht bei dir gemeldet?«
Er schüttelt den Kopf. »Das werden sie noch. Aber wer weiß. Sie halten mich wahrscheinlich nicht für den Hauptverdächtigen. Ich war in der Nacht nicht dort.«
Ich erhebe mich steif und halte ihm meine Hand hin. Er nimmt sie mit eisigen Fingern. Sein Blick ist leer und er zittert in seinen nassen Klamotten.
»Danke für das Treffen«, sage ich.
»Viel Glück bei deinen Ermittlungen. Ich hoffe, du kriegst den Killer.«
»Ich hoffe, es gibt keinen Killer.« Meine Stimme klingt etwas wackelig.
Sein Blick wandert über mein Gesicht. »Jess war glücklich. Sie war so voller Leben. Sie strahlte förmlich. Sie hatte jede Minute ihres Lebens geplant. Und falls sie sich je selbst hätte verletzen wollen, dann nicht auf diese Art. Sie hatte Angst vor scharfen Klingen. Sie hat sich nicht mal die Beine rasiert. Das hätte sie sich nie angetan. Es muss jemand anderes gewesen sein. Und das war ganz sicher nicht ich. An deiner Stelle wäre ich vorsichtig, Kay.«
Ich drücke beide Hände auf die Tischplatte, um mich abzustützen. »Warum ich?«
»Wer ist die Verbindung zwischen dir und Jess?«
Ich schüttele den Kopf.
»Spencer. Der Beziehungszerstörer höchstpersönlich.«
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