Название | Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten |
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Автор произведения | Alfred Bekker |
Жанр | Зарубежные детективы |
Серия | |
Издательство | Зарубежные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745202786 |
Kurz nachdem Jan das Gespräch mit unserer Dienststelle beendet hatte, klingelte es.
Am Apparat war die Bremer Polizei.
Kommissar Jensen persönlich.
„Was gibt es, Herr Jensen?“
„Die Analyse der Reifenspuren liegt vor, die auf Ihre Veranlassung hin gemacht wurden“, erklärte er.
„Und?“, hakte ich nach.
„Der Vergleich mit dem Profil mit dem Wagen von Rabea Frerich hat einen Volltreffer ergeben. Wo sind Sie jetzt?“
„Wir waren ohnehin auf dem Weg zu Mäckis Bar.“
„Dann treffen wir uns am besten dort und sehen uns hinterher an, wo genau der Wagen gestanden hat.“
„In Ordnung“, bestätigte ich.
25
Wir waren natürlich vor Jensen in Mäckis Bar.
Ich ließ den Blick durch den Raum schweifen. Der Betrieb hatte gerade erst begonnen und es waren kaum Gäste im Raum. Ein junger Mann mit blonden, kurz geschorenen Haaren stand hinter dem Tresen.
„Wo ist eigentlich Herr Anselm?“, fragte ich.
„Ich habe keine Ahnung.“
Ich legte meine ID-Card auf den Tisch. „Wir hätten noch die eine oder andere Frage an ihn.“
„Vielleicht kann ich Ihnen weiterhelfen. An dem Abend, als diese rothaarige Frau hier in der Nähe ermordet wurde, war ich nämlich auch hier in der Bar, allerdings im hinteren Bereich.“
„Ach, so.“
„Ich habe gehört, der verrückte Benny ist inzwischen festgenommen worden. Gut so, der konnte einem wirklich den letzten Nerv rauben. Aber einfach vor die Tür setzen – das hätte unser Chef nicht mitgemacht. Herr Maltenheim hat nämlich ein Herz für Leute, die etwas neben der Spur sind. Er sagt immer, dass er selbst mal ein armer Hund war, bevor er diese Bar erbte und aus ihr das Schmuckstück machte, das sie heute ist.“
„Der Mann, den wir festgenommen haben, ist vielleicht aber nicht der Rote-Haare-Mörder. Auch deswegen hätte ich Herr Anselm gerne noch mal gesprochen.“
Der Barkeeper beugte sich über den Tresen und fuhr in gedämpftem Tonfall fort: „Also, im Vertrauen, ... Ronald Anselm hat heute Morgen gekündigt.“
„Wo wohnt Herr Anselm?“
„Eine Straße weiter.“ Er gab uns die Adresse.
„Danke. Noch eine Frage: Sie sagten, Sie wären an dem Abend, als Rabea Frerich ermordet wurde, auch hier gewesen.“
„Sicher“, nickte der Barkeeper.
„Anselm ist anschließend noch auf die Straße gegangen, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist – richtig?“
„Ja, das stimmt.“
„Wie lange hat das gedauert?“
„Keine Minute.“
„Und danach?“
Der blonde Barkeeper runzelte die Stirn. Er schien nicht auf Anhieb zu begreifen, worauf ich hinaus wollte. „Wie meinen Sie das?“
„War Ronald Anselm danach die ganze Zeit hier im Schankraum? Oder ist er vielleicht mal nach hinten raus gegangen. – über den Lieferantenausgang und den Hinterhof, von wo aus man sehr schnell in der Straße ist, wo Rabeas Wagen stand.“
„Sie wollen doch wohl nicht sagen, dass Anselm irgendetwas mit der Tat zu tun hat! Das kann...“ Er stockte.
„Sagen Sie mir, was geschah“, forderte ich unmissverständlich.
Der Blonde schluckte. „Er hat für den Abend Schluss gemacht.“
„Unmittelbar, nachdem er wieder hereingekommen war?“
„Genau. Er hatte noch Überstunden abzufeiern. Insofern war das in Ordnung. Auf der anderen Seite können die Mitarbeiter natürlich eigentlich nicht so einfach machen, was sie wollen, aber seit Herr Maltenheim wegen seiner Fußverletzung nicht hinter allem her sein kann...“
„Ich verstehe schon“, murmelte ich und wandte mich an meinen Kollegen. „Komm, Jan.“
„Ist das dein Ernst, Ubbo?“
„Mein voller. Zumindest müssen wir die Möglichkeit, dass es Anselm war ausschließen.“ Und an den blonden Barkeeper gewandt, fügte ich noch hinzu: „Falls ein gewisser Kommissar Jensen von der Mordkommission hier auftauchen sollte, dann sagen Sie ihm doch bitte, er soll mich auf dem Handy anrufen.“
„Ja, in Ordnung.“
Ich gab dem Barkeeper meine Karte. Dann wandte ich mich zum Gehen. „Komm, Jan, ich fürchte es gibt Arbeit!“
„Würdest du mir freundlicherweise mal verraten, welche Gedanken dir im Moment gerade durch den Kopf spuken?“
„Einen Moment. Die muss ich selbst gerade ein bisschen sortieren, Jan!“
Wir verließen Mäckis Bar und traten ins Freie. Ein kühler Wind fegte zwischen den Häuserzeilen hindurch.
Jan und ich gingen zu Ronald Anselms Adresse.
Da es schwierig genug gewesen war, für den Wagen einen Parkplatz zu bekommen, gingen wir zu Fuß. Das Haus, das der blonde Barkeeper in Mäckis Bar uns angegeben hatte, war ein Mietshaus mit etwas heruntergekommener Fassade.
Ich suchte die Klingel mit Anselms Namen, fand sie aber nirgends.
Also klingelte ich bei jemand anderem. Um diese Zeit waren die meisten Leute bereits zu Hause, daher hatten wir Glück.
„Ja, bitte?“, fragte eine Stimme, von der ich annahm, dass sie einem älteren Mann gehörte.
„Kommissar Norden, Kriminalpolizei, bitte machen Sie uns die Tür auf.“
„Woher soll ich wissen, dass Sie wirklich von der Polizei sind und nicht zu den Trickbetrügern gehören, vor denen im Fernsehen gewarnt wurde?“
„Sie behindern gerade die Verfolgung eines Straftäters – und ich denke nicht, dass das wirklich in ihrem Sinn ist“, gab ich zurück.
Einige Augenblicke lang hörte ich nichts mehr. Dann surrte es und die Tür öffnete sich.
De Aufzug war defekt.
Wir gingen über das Treppenhaus in den dritten Stock und hatten wenig später Ronald Anselms Wohnungsnummer erreicht.
Allerdings wies nichts mehr darauf hin, dass er hier wohnte oder gewohnt hatte. Ein Schild war vor kurzem abgenommen worden, wie man anhand von Umrissen und Schraubenlöchern sehen konnte. Ich betätigte die Klingel.
„Herr Anselm?“, fragte ich.
Keine Antwort.
„Herr Anselm, hier spricht Kommissar Ubbo Norden, Kriminalpolizei!“
Erneut