Praxis und Methoden der Heimerziehung. Katja Nowacki

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Название Praxis und Methoden der Heimerziehung
Автор произведения Katja Nowacki
Жанр Документальная литература
Серия
Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9783784133041



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dürfen Jugendliche sexuelle Beziehungen aufnehmen?

       Sexismus und Pornografie

       Die pädagogische Situation sexuell missbrauchter Mädchen und Jungen in den Institutionen der Jugendhilfe

       Ursachen und Auswirkungen sexueller Gewalt

       Anforderungsbereiche der Heim- und Wohngruppenerziehung bei sexuell missbrauchten Kindern und Jugendlichen

       Sensibilität entwickeln, Projektionen und Überreaktionen vermeiden

       Die Akzeptanz und Annahme der Persönlichkeit

       Ein Vertrauensverhältnis aufbauen

       Für ein therapeutisches Milieu sorgen

       Neue Lebensperspektiven entwickeln

       Die Sexualerziehung für Betroffene als Erziehung zur Liebesfähigkeit

       11Maßnahmen stationärer Erziehungshilfe im Umgang mit herausforderndem Verhalten von Kindern und Jugendlichen

       Geschlossene Heimerziehung

       Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung

       Adressat*innen der Intensiven sozialpädagogischen Einzelbetreuung

       Methoden und Organisation der Intensiven sozialpädagogischen Einzelbetreuung

       Ein intensivpädagogisches Projekt als Alternative zur geschlossenen Heimerziehung

       Erlebnispädagogik und Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung

       Alternative pädagogische Konzepte und Praxiserfahrungen

       Zur Kritik an der Erlebnispädagogik

       Literatur

       Stichwortverzeichnis

       Die Autoren

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      Zusatzmaterialien online auf

       www.lambertus.de

      •Übungsfragen zur Sicherung des Lernerfolgs für Lernfelder der Fachschule für Sozialpädagogik

      •Kontaktmöglichkeit mit den Autor*innen

      Vorwort zur sechsten Auflage

      Zeit für Veränderungen

      Die erste Auflage dieses Buches erschien im Jahr 2000 beim Lambertus-Verlag. Jede weitere Auflage berücksichtigte die aktuellen Veränderungen im Praxisfeld der Heimerziehung. Die statistischen Daten waren jeweils anzupassen und neu zu interpretieren, die neuen Ergebnisse der eigenen Forschung flossen in die Neuauflagen ein.

      Nach 20 Jahren und insgesamt fünf überarbeiteten Auflagen stehen nun größere Veränderungen an:

      Schon vor meiner Pensionierung als Professor für Erziehungswissenschaft musste überlegt werden, wie die weitere Überarbeitung und Aktualisierung dieses so gut angenommenen Lehrbuches bewerkstelligt werden könnte.

      Ich konnte eine jüngere Kollegin meines Fachbereichs (Angewandte Sozialwissenschaften/FH Dortmund) dafür gewinnen, diese und auch die zukünftigen Neuauflagen zu gestalten. Frau Dr. Katja Nowacki ist Professorin für Psychologie und mit der Thematik stationäre Erziehungshilfen auch aus ihrer Praxis als Dipl. Sozialpädagogin bestens vertraut. Sie unterhält zahlreiche entsprechende Praxiskontakte und forscht zu unterschiedlichen Fragestellungen dieses Arbeitsfeldes.

      Insofern bin ich sicher, dass das Buch „Praxis und Methoden der Heimerziehung“ sehr von der Professionalität der neuen Co-Autorin profitieren und so auch zukünftig den aktuellen Stand der Forschung widerspiegeln wird.

      Für die Leser*innen und insbesondere für die Ausbildung dürfte diese Veränderung von großem Nutzen sein.

      Hagen, im Frühjahr 2020

      Prof. Dr. Richard Günder

      Einleitung

      Heimerziehung ist eine sehr kostenintensive Hilfe zur Erziehung. Die Kostenträger – also vor allem die Kommunen und Kreise – haben damit ihre Probleme. Bei vielen Kindern, Jugendlichen und Eltern ist Heimerziehung mit Ängsten besetzt, denn das mit ihr verbundene Image ist eher negativ und sie bedeutet eine zumindest vorübergehende Trennung von der Herkunftsfamilie. Ein Blick in die Geschichte der Heimerziehung zeigt sehr viel Leid. Die öffentliche Aufarbeitung der Heimerziehung in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu den 1970er-Jahren hat pädagogische Unfähigkeiten, Willkür sowie Missachtung der Menschenwürde offenbart. Dennoch ist die Anzahl der jungen Menschen, die in der stationären Erziehungshilfe leben, relativ gleich geblieben. In den letzten 30 Jahren lag der Anteil der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich jeweils am Jahresende in Heimerziehung befanden, in Bezug zur Bevölkerung im Alter von 0–20 Jahren, bei 0,37 bis 0,40 %. Dies bedeutet: Von 1.000 jungen Menschen sind durchschnittlich vier auf die Erziehungshilfe Heimerziehung angewiesen, was sich 2016 auf 0,6 % erhöht hat (also durchschnittlich sechs von 1.000 jungen Menschen).

      Heimerziehung war also kontinuierlich notwendig und wird es voraussichtlich auch zukünftig sein. Daher geht es in diesem Buch vor allem um die Professionalität dieses Teilgebiets der Sozialen Arbeit. Denn der pädagogische und der finanzielle Aufwand sollten sich auch lohnen.