Название | Omega erforderlich |
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Автор произведения | Dessa Lux |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783960894346 |
Als ich eine Familie hatte, hatte er das nicht gesagt? Aber er musste jeden verloren haben, der sich wirklich um ihn gekümmert hatte, um so hier zu landen.
„Du gehörst mir“, erwiderte Beau und rutschte auf dem Gras näher, bis er Roland, Rory, in seine Arme ziehen konnte. Der Omega fühlte sich so zerbrechlich, so schrecklich anschmiegsam an. Beau legte den Schal um seinen Hals und rieb mit der Nase über die nackte Kopfhaut, wobei er sich auf die schnellen, zittrigen Bewegungen von Rorys Atmung konzentrierte. „So lange du mir gehören willst, Rory, wirst du es auch. Und du solltest mich Beau nennen.“
Rory nickte gegen seine Schulter und murmelte gehorsam: „Okay. Beau.“
Kapitel 6
Roland wusste, dass er sich vermutlich fürchten sollte oder wenigstens ernsthaft beunruhigt sein, aber er war zu müde, um sich darum zu kümmern.
Es war nicht so, als würde es einen Unterschied machen, wenn er sich fürchtete. Er hatte den Entschluss gefasst, sich in die Hände dieses Alphas zu begeben, und er war nicht in der Lage, sich mehr vor Beau zu schützen als vor jedem anderen Alpha, mit dem er Fehler begangen hatte. Sich zu fürchten hatte nie geholfen.
Diesmal hatte er richtig gewählt, oder zumindest weniger falsch.
Aber Beau hatte ihn nicht gebissen, aber er versprach nach wie vor, ihn zu heiraten. Als er letzte Nacht mit Susan darüber geredet hatte, hatte sie versprochen, dass sie mit Rory in Verbindung bleiben und nach ihm sehen würde. Wenn etwas falsch lief, würde sie ihm helfen, Beau zu verlassen und zurück in die Unterkunft zu kommen.
Damit gab es keinen Grund zur Vorsicht mehr. Selbst wenn er vorsichtig sein wollte, war er zu müde, um das hinzubekommen. Nicht nach einer schlaflosen Nacht, in der er sich stundenlang im Griff der Panik befunden hatte, wobei er auf die Flasche mit den Tabletten – mit dem Gift – gestarrt hatte und doch nicht widerstehen konnte, eine weitere zu nehmen. Sein Bauch fühlte sich schlimmer an als sonst, ihm tat alles weh und der schlechte Geschmack in seinem Mund wurde stärker.
Aber Beaus Arm um ihn herum hatte sich gut angefühlt. Wie viel es ihn später auch kosten mochte, es tat so gut, einen Alpha zu haben, der ihn festhielt und ihm sagte, dass er sich um alles kümmern wollte.
Es gab einen Grund, warum er so oft den Fehler gemacht hatte, Alphas zu vertrauen. Es gab manchmal gute Sachen, wie das. Das war gut.
Nach einer Weile murmelte Beau: „Hast du heute schon etwas gegessen? Rory?“
Rolands Mund zuckte ein wenig bei der absichtlichen, unbeholfenen Art, wie Beau seinen Spitznamen benutzte, als sei er fragwürdig. Aber er mochte den Klang aus Beaus Mund. Bisher hatte er keinem anderen Alpha angeboten, ihn so zu nennen; niemand hatte ihn so genannt, nicht seit dem letzten Mal, als er seine Mutter gesehen hatte, und selbst sie hatte ihn bis dahin meistens Roland gerufen.
„Auch etwas zu trinken?“, wollte Beau wissen.
Roland zuckte die Schultern. „Etwas Wasser? Mein Magen … fühlt sich nicht gut an.“
„Nimmst du deine Suppressiva mit Wasser?“
Roland zuckte zusammen. „Sollte ich eigentlich. Aber in letzter Zeit …“
„Dein Magen ist leer, du fühlst sich bereits krank und zu viel Wasser macht dich noch kränker“, sagte Beau, als wäre alles vor ihm ausgebreitet. „Also hast du nicht viel Wasser zu deinen Tabletten getrunken. Oder hast du überhaupt wenig getrunken?“
Roland nickte gegen seine Schulter.
„Okay“, seufzte Beau. „Also dehydriert und niedriger Blutzucker, dein Magen ist verstimmt und wahrscheinlich gereizt von den Tabletten ohne genug Flüssigkeit, um sie zu puffern. Wie wäre es mit …“
Er schlang einen Arm fester um Roland, zog dafür den anderen weg und kramte in dem Rucksack, den er mitgebracht hatte. Wie ein Kind mit einer Schultasche, dachte Roland zärtlich, aber dann hätte Beau ja gerade erst die Schule beendet, oder?
Das Medizinstudium, aber wahrscheinlich schleppten sie ihre Bücher und Sachen nicht in schwarzen Arzttaschen herum, nur weil es diese Art von Schule war.
Etwas knisterte in Beaus Hand, er führte es zu seinem eigenen Mund und zerrte mit den Zähnen an einer Plastikhülle. Ein würziger Geruch stieg auf, nur leicht süß, der das Wasser in Rolands Mund zusammenlaufen ließ.
„Das ist eine Ingwersüßigkeit, echter Ingwer“, erklärte Beau und hielt es an Rolands Lippen. „Wenn man es nicht gewöhnt ist, kann es ein wenig intensiv sein. Leck einfach daran und schau, ob du es magst.“
Roland leckte gehorsam daran und der scharf-süße Geschmack hielt ihn fast davon ab zu bemerken, dass er dabei auch Beaus Fingerspitzen ableckte. Der Geschmack schien die kranke und schale Panik aus seinem Mund zu spülen, er nickte und öffnete den Mund, damit Beau das Bonbon hineinwerfen konnte.
„Es wird auch deinen Geruch verändern, wenn ein Wolf in deiner Nähe unhöflich ist und an dir schnuppert, um festzustellen, was mit dir los ist.“
Roland bog den Kopf leicht zurück, um Beau in die Augen sehen zu können, und Beau zwinkerte.
Rolands Mund bog sich nach oben zu einem Lächeln, sein Inneres fühlte sich auf eine völlig neue Art lustig an. Es war eine gute Sache, dass er diesen Fehler bereits gemacht hatte, denn es wäre umso peinlicher, wenn man sich lediglich durch ein Bonbon und eine kleine zärtliche Berührung in die Falle locken ließ.
Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Bonbon in seinem Mund, ließ alle Sinne von dem leicht scharfen Brennen, dem Hauch von Süße vereinnahmen. Er konnte nichts anderes mehr hören, konnte kaum etwas anderes riechen. Er fragte sich, ob Beau diese Bonbons mochte, weil sie seinen Geruch verschleierten, oder weil sie ihm halfen, jeden anderen Geruch zu ignorieren. Oder hatte er einfach vergessen zu essen und nun Magenschmerzen? Das Medizinstudium war hart und anspruchsvoll, so viel wusste Roland.
„Da kommen die Anstandswauwaus“, murmelte Beau, und Roland öffnete die Augen, damit er Umrisse, die schätzungsweise Susan und Ms Dawson waren, über den Rasen kommen sehen konnte. „Ich wette, sie wollen mit dir allein reden, also werde ich dir etwas Warmes zu trinken suchen und danach können wir ins Büro gehen.“
Beaus Griff festigte sich noch einmal für einige Sekunden, dann stand Beau auf und ließ Roland sich anlehnen, bis er sicher auf den eigenen Füßen stand. Umsichtig behielt Beau eine Hand an Rolands Ellbogen, während er sich bückte und mit der anderen die Papiere aufhob, die er Roland übergab, als die anderen Omegas zu ihnen stießen. „Roland hat eingewilligt, mich zu heiraten, aber ich bin sicher, Sie wollen den vorläufigen Ehevertrag mit ihm durchgehen? Bitte reden Sie mit ihm über jeden Punkt, ob es etwas gibt, was er geändert haben möchte. Ich glaube, er ist dabei, mir zu sehr zu vertrauen. Ich bin mit jeder Änderung einverstanden.“
Susan nahm die Dokumente an sich, doch Beau zog das oberste Blatt zurück und steckte die Geburtsurkunde vorsichtig in den Umschlag zurück, ehe er ihn Roland in die Hand drückte. „Das kannst du halten, das ist kein Teil der Verhandlungen.“
Roland nickte, drückte Beaus Arm an der Stelle, an der er ihn immer noch hielt, und ließ ihn dann los.
***
Als sie damit fertig waren, die Dokumente durchzugehen, war sich Roland ziemlich sicher, dass sie trotz Beaus Bemühungen realisiert hatten, dass er nicht lesen konnte. Aber sie sagten nichts deswegen, sondern redeten über den Wortlaut jeder einzelnen Zeile mit ihm, damit er alles einwandfrei verstand.
Tatsächlich war es gar nicht kompliziert. Roland wurde gestattet, zu jeder Zeit die Scheidung einzureichen, und würde automatisch Geld von Beau bekommen, wenn sie geschieden waren. Geschah das nach mehr als einem Jahr Ehe, bekäme er mehr Geld, und doppelt so viel, wenn sie drei Jahre verheiratet blieben. Beau erklärte sich schriftlich damit einverstanden, vielleicht nie Sex zu haben, und dass das kein Grund für Beau war, die Scheidung einzureichen oder einen Teil ihrer Vereinbarung zu ändern.