Название | Lieblingsplätze Vogelsberg und Wetterau |
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Автор произведения | Andrea Reidt |
Жанр | Книги о Путешествиях |
Серия | |
Издательство | Книги о Путешествиях |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783839263785 |
Südwestlich von Büdingen thront Burg Ronneburg auf einem Basaltkegel, vor 1231 in der Stauferzeit errichtet, weitgehend im baulichen Zustand des 16. Jahrhunderts erhalten und saniert. Der Renaissance-Helm des Bergfrieds ist gerade noch von Weitem sichtbar, bald jedoch werden die dicht wachsenden Bäume diese außergewöhnliche hessische Höhenburg ganz verdecken – sofern man sich nicht für einen Kahlschlag entscheidet. Früher wollte man nahende Feinde von oben frühzeitig erspähen, heute hätte nicht nur ich gern von unten freien Blick auf die imposante Burg.
Während der mittelalterlichen Burgfestspiele an mehreren Herbstwochenenden ist der Teufel los auf der Ronneburg: Auf der Wiese sind die Zelte großer Ritterlager aufgestellt. Kunsthandwerker, Gaukler und Zauberer, Wahrsagerinnen und Schauspieler sowie Marketender mit Schmuck, Naturalien, Lammfellen und Holzspielzeug – sie alle bieten ihre Waren und Dienste an.
Es gibt kaum eine Burganlage im weiten Umfeld, deren Träger so zahlreiche und vielseitige historische »Burgbelebungen« organisiert, wie der Verein Freunde der Ronneburg dies ganzjährig bewältigt.
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Burg Ronneburg
63549 Ronneburg
06048 950905
Büdingen: Altstadt und Stadtmauer
Büdingens Altstadt steht komplett unter Denkmalschutz. In schönster Waldlandschaft, am südöstlichen Rand der fruchtbaren Wetterau, liegt diese intakte mittelalterliche Residenzstadt mit Gassen, Mauern, Bürgerhäusern aus Stein und Fachwerk, die ihresgleichen sucht.
Der Grüne Turm mit spitz zulaufendem Dach ist keineswegs der bedeutendste der 22 Türme im 1510 vollendeten Befestigungsring um Alt- und Neustadt. Dazu zählen der Hexenturm, der Pulverturm, das Mühltor, der Meliorsturm an der Lohstegbrücke, der Rote Turm, der Ludwigsturm und das Obertor mit Schussspuren aus dem Dreißigjährigen Krieg. Am stattlichsten wirkt das Große Bollwerk, ein 20 Meter hoher Artillerieturm mit vier Meter dicken Mauern und 16 Geschützkammern. Ebenfalls imposant ist das »Jerusalemer Tor«, das eigentlich schlicht »Untertor« heißt. Seinen Spitznamen erhielt es von geflüchteten Hugenotten und Waldensern, die im evangelischen Büdingen – ihrem »Jerusalem« – Schutz fanden. Dank eines für diese Zeit ungewöhnlichen »Toleranzpatents« des liberal gesinnten Grafen Ernst Casimir I. von 1712 durften sie in der Vorstadt vor dem Untertor wohnen. Das Innere der Toranlage erlebt man im Rahmen einer Besichtigung des in den dicken Türmen untergebrachten Sandrosenmuseums.
Viele Schilder an Altstadthäusern informieren über einstige Bewohner. An die Schlossmauer und viele Häuser klammern sich bunte Froschfiguren. Der Frosch ist das Wahrzeichen der »Beuringer Frääsch«, so der Spitzname der Büdinger. Die Legende berichtet, dass um 1522 eine junge gräfliche Braut nachts wegen des lauten Gequakes rund ums Schloss nicht schlafen konnte. Der Graf ordnete an, alle Frösche zu entfernen. Man setzte sie in den Bach, der sie ins Nachbardorf schwemmte, sodass Büdingen froschfrei war.
Das plüschige Café Hexenstübchen mit Oma-Dekor in der Nähe der Mühltorbrücke hat leckere Torten, herzhafte Kleinigkeiten und bietet Kulturprogramm (www.cafehexenstuebchen.de).
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Altstadt Büdingen
Startpunkt: Lohsteg
63654 Büdingen
Büdinger Tourismus und Marketing
Marktplatz 9
63654 Büdingen
06042 96370
Büdingen: Schlossmuseum
Der blaue Briefkasten an der Sandsteinmauer des Büdinger Schlossplatzes ist zwar die Nachbildung eines Postkastens des Jahres 1896, aber Sie können Ihre Ansichtskarte vom Büdingen-Ausflug hier vertrauensvoll einwerfen. Über eine kleine Brücke direkt daneben geht es in die Vorburg der stauferzeitlichen Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert. Das Schloss, dessen Kern von einer 13-eckigen Mauer aus Buckelquadern umschlossen ist und das von Romanik bis Barock fast alle Baustilmoden des vergangenen Jahrtausends aufweist, wird seit 1258 von der fürstlichen Familie zu Ysenburg und Büdingen bewohnt, heute in 23. Generation. Es lohnt sich, an einer Schlossführung teilzunehmen. Man betrachtet das Sternengewölbe und das Chorgestühl aus Eiche in der Schlosskapelle, die Fresken aus dem 16. Jahrhundert im Palas und wirft einen Blick in die Alchemistenküche in der alten Hofapotheke, wo einer der Grafen ein naturwissenschaftliches Kabinett einrichtete. Das auf 1553 datierte große Wandbild in der Graf-Diether-Stube zeigt eine winterliche Sauhatz vor der Kulisse eines verschneiten Dorfes und erinnert an Motive des Holländers Brueghel.
Das Kleinstädtchen Büdingen bietet seinen Besuchern weit mehr, als man bei 8.000 Einwohnern im Kernort erwarten würde. Es besitzt sechs reich bestückte Museen. Abgesehen vom Schlossmuseum gibt es das stadthistorische Heuson-Museum im Historischen Rathaus, das Sandrosenmuseum im Jerusalemer Tor, das 50er-Jahre-Museum im spätgotischen Bau der ehemaligen Herberge zum Schwan, das Metzgermuseum im historischen Schlaghaus, in einem Turm an der Mühltorbrücke. Das Modellbau-Museum im Oberhof, dem ältesten Renaissancebau Büdingens, zeigt 150 Exponate – Modelle von historischen Kriegsschiffen, Eisenbahnen, einer Bohrinsel, eines Rummelplatzes und einer Hafenanlage.
Beim traditionellen Mittelalterfest in Büdingen wirken etwa 130 Händler, Handwerker, Gaukler, Musikgruppen mit. Es gibt einen Viehmarkt, mehrere Lager mit historischen Zelten und einen Festumzug.
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Schlossmuseum
Schlossplatz 1
63654 Büdingen
06042 96470
Büdingen: Heuson-Museum im Historischen Rathaus
Das Heuson-Museum im Historischen Rathaus von Büdingen erinnert an alte Handwerksberufe – Drechsler, Weber, Tuchfärber, Ziegler, Töpfer. Hier sieht Elisabeth Johann in den 1970er-Jahren erstmals die Sammlung der Töpferfamilie Winterling. Es ist eine Initialzündung: Fortan widmet sich die damalige Stadtarchivarin von Butzbach leidenschaftlich der Geschichte der Wetterauer Töpfer.
Bis ins 15. Jahrhundert waren die unglasiert gebrannten Tongefäße durchlässig. Das Material kam aus Lehmgruben der heimischen Wälder. Erst die Glasur, eine Masse aus Quarz und