PYROMANIA. DAS WELTENBRENNEN. Victor Boden

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Название PYROMANIA. DAS WELTENBRENNEN
Автор произведения Victor Boden
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783957658937



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      Robert na‘Bloss (Hrsg.)

      Pyromania

      Das Weltenbrennen

      Nur ein guter Grund gibt einen guten Krieg

      Story Center

      AndroSF 112

      Robert na‘Bloss (Hrsg.)

      PYROMANIA. DAS WELTENBRENNEN

      Nur ein guter Grund gibt einen guten Krieg

      Story Center

      AndroSF 112

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      © dieser Ausgabe: August 2020

      p.machinery Michael Haitel

      Titelbild: Lothar Bauer, »Weltenbrand«

      Layout & Umschlaggestaltung: global:epropaganda

      Korrektorat & Lektorat: Michael Haitel

      Herstellung: global:epropaganda

      Verlag: p.machinery Michael Haitel

      Norderweg 31, 25887 Winnert

      www.pmachinery.de

      für den Science Fiction Club Deutschland e. V., www.sfcd.eu

      ISBN der Printausgabe: 978 3 95765 195 2

      ISBN dieses E-Books: 978 39 5765 893 7

Detlef Klewer: Mammons Diener

      Prolog

      Menschen antworten. Und sei es nur, um eine Anweisung auszuführen, die befiehlt, auf Funksprüche zu reagieren. Doch das leise Knistern des Hypercoms sprach eine eigene Sprache.

      Sibley zuckte die Achseln. Der pockennarbige Kommunikator konnte trotz ausdauernder Kontaktversuche zur Forschungsstation hier auf Beleron kein Lebenszeichen entdecken. Keine Reaktion.

      Von ungebändigten Wetterkräften gespeist, rasten Sturmböen über eine öde Landschaft, die ein Poet sicher als Vorhof zur Hölle beschrieben hätte. Selbst zwölf hydraulikgefederte Räder vermochten die gewaltigen Bodenunebenheiten nicht völlig abzudämpfen.

      Das Landefahrzeug hatte die Labors fast erreicht. Heftige Windböen zerrten an ihm, aber fünfzehn Tonnen doppelwandigen Stahls trotzten der ungastlichen Witterung. Die Panzerung versprach zwar hochgradigen Schutz, doch die dreizehn Männer der Kompanie lebten in der Gewissheit, dass es keine einhundertprozentige Sicherheit geben konnte. Beruhigend war: Der Hochleistungsmotor erreichte nicht annähernd die Belastungsgrenze, daher entspannte sich die Besatzung, während sich ihr Fahrzeug stetig dem Ziel näherte.

      Dichter Staub wirbelte vor der Frontscheibe und begrenzte Krugs Sichtweite auf wenige Meter. Der bullige Fahrer verließ sich zur Bestimmung der Fahrtrichtung längst ausschließlich auf das Radargerät.

      Pneumatische Bremsen zischten, als Krug das Gefährt stoppte. Sergeant Chambers starrte durch die Sichtscheibe. Der Wind hatte etwas nachgelassen und der Staub sich ein wenig verzogen, sodass Umrisse der Station erkennbar wurden. Die kastenförmigen Laborgebäude erinnerten an überdimensionale Bauklötze, die ein des Spielens überdrüssiges Kind achtlos weggeworfen hatte.

      Die Soldaten überprüften routinemäßig ihre Schutzanzüge, Ausrüstung und Waffen. Verschlüsse schnappten ein, Dichtungen schlossen sich und Riegel wurden entsperrt.

      »Also gut, gehen wir rein! V-Formation!«, befahl der Sergeant und verließ das Panzerfahrzeug als Erster. Seine Männer folgten ihm.

      Lichtkegel tragbarer Scheinwerfer betasteten wie Geisterfinger mit bleichem Schein die stumpfen Außenwände. Sibley fütterte die Schaltung der Eingangsschleuse mit dem Geheimcode und fluchte, als sich das Tor nicht öffnen wollte.

      »Zeit für die Robotschweißer«, entschied Chambers. Die Männer schafften unförmige Geräte auf Gleitkissen heran und richteten sie ein. Die Hochleistungslaser begaben sich an die Arbeit. Wenige Minuten später donnerte die herausgeschnittene Stahlplatte der Tür in den Innenraum und gab den Blick frei.

      Die lässige Haltung der Soldaten beim Anblick der arbeitenden Maschinen wich augenblicklich konzentrierter Wachsamkeit.

      Innen herrschte unheimliches Zwielicht, die Beleuchtung funktionierte nicht. Nur rote Augen der Notbeleuchtung spendeten sirrend Licht und verwandelten den Korridor mit ihrem feurigen Schein in einen Nebeneingang zum Purgatorium.

      Keinerlei Lebenszeichen.

      »Hallo? Jemand zu Hause?«, fragte eine unsichere Stimme in dem kläglichen Versuch, einen Scherz zu machen. Es klang wie die ängstliche Frage eines Kindes, ob sich ein Monster unter seinem Bett versteckte.

      Niemand lachte über Oakes’ Bemerkung. Der junge Rekrut war noch ein Fremdkörper im eingespielten Team der Kompanie R des dritten Bataillons im siebten Regiment. Erst seit wenigen Wochen dabei, zu unsicher, zu unerfahren.

      »Falls es einen Vorfall gab, ist hier nichts davon zu erkennen«, sagte Krug. »Alles wirkt intakt. Vielleicht haben sie die Energieversorgung gedrosselt, um Strom für die Lebenserhaltung einzusparen. Na ja, jetzt hocken alle in der Lounge, feiern eine Party und warten darauf, dass wir ihre Ärsche retten.«

      In gespannter Aufmerksamkeit, die Waffen feuerbereit im Anschlag, durchquerten sie den langen Gang. Die Lagertüren rechts und links waren verschlossen. Ohne Zwischenfall erreichten sie die Schleusentür zum Headquarter. Sergeant Chambers winkte Sibley, der sich sofort an die Arbeit begab. Konzentriert prüfte er, überbrückte, fluchte – und begann von Neuem.

      »Bingo!«, rief er schließlich und schlug sich selbst auf die Schulter. Dann glitt die Verbindungstür zischend beiseite.

      Das Rescueteam betrat den großen Raum. Niemand sprach, nur Oakes entfuhr ein gequälter Laut – angesiedelt zwischen Faszination und Ekel. Alle anderen starrten in stummem Entsetzen auf den grauenhaften Anblick des Todes, der sich ihnen bot.

      Kaum Kollateralschäden. Brandlöcher im Equipment, dort wo Schüsse der Impulsgewehre fehlgegangen waren. Ansonsten … Leichen, manche bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Überall Blut.

      Sergeant Chambers räusperte sich und fand als Erster seine Sprache wieder. »Ice, Kensington, sehen Sie nach, ob noch jemand lebt. Sibley, checken Sie den Computer.« Die Sanitäter folgten eilig den Befehlen. Der Kommunikator ließ sich vor dem Terminal nieder und seine Finger wirbelten über die Tastatur.

      »Haben wir Bilder der Videokamera?«, erkundigte sich Chambers und trat hinter Sibley.

      »Nein, die Überwachungsbänder wurden gelöscht«, entgegnete Sibley grimmig. »Auch sonst keine Hinweise auf die Ursache dieses Massakers.«

      Hier hatte ein kurzer, aber heftiger Kampf getobt … mit absehbarem Ende. Offenbar hatte niemand auf der Station einen Überfall erwartet. Einziger Augenzeuge war der Computer, doch da man ihm keinen Speicherbefehl erteilt hatte und die Bilddaten verloren waren, würde er über die Vorkommnisse schweigen.

      Dann vernahmen sie das Wimmern …

      »Ice? Kensington?« Die beiden Sanitäter rannten in die Richtung, aus der die kläglichen Laute gekommen waren. Sie warfen umgestürzte Tische und Stühle beiseite.

      »Ein Mann!«, rief Ice. Er kniete neben ihm und fühlte den Puls. »Er lebt!«

      Kensington förderte eine kreislaufstabilisierende Spritze aus dem Lifepack und verabreichte sie dem Verletzten. Dann drehten sie ihn gemeinsam auf den Rücken. Unter ihm wurde eine grünlich-gelbe Lache sichtbar. Ice prüfte mit dem Handschuh das Sekret.

      »Haben nicht