Название | Das Ministerium für Sprichwörter |
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Автор произведения | Otto Grünmandl |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783709939321 |
Mit weher Zehe und zugekniffenem Auge humpelte Podesta hastig in die Küche hinaus und wusch sich das Auge wieder und wieder mit kaltem Wasser aus. Dabei spritzte er auch Wasser auf seinen Rock. Er zog ihn aus und hängte ihn an einem in der Kredenz eingeschlagenen Nagel auf. Das Auge hatte zu brennen aufgehört und tränte nur mehr still vor sich hin.
Mit weher Zehe, tränendem Auge, barfuß, in Hemd und Hose stand Podesta nun vor dem fließenden Brunnen und war nahe daran, schlafen zu gehen, als er plötzlich auf den Abort mußte. Er hatte es dabei so eilig, daß er nicht einmal mehr Zeit fand, eine Zeitung mitzunehmen. Da saß er nun und glotze vor sich hin, fühlte sich müde und freute sich auf das Bett. Als Techniker war er an rationelles, zeitsparendes Arbeiten gewöhnt und streifte daher die Hose, statt sie wieder heraufzuziehen, ganz von den Füßen. Nur mehr mit dem Hemd bekleidet, verließ er den Abort und trat auf den langen Gang des Vorzimmers hinaus. Es begann ihm kalt zu werden, was seine Gangart erheblich beschleunigte. Hinkenden Fußes trabte er mit flatterndem Hemd das lange Vorzimmer hinunter, das nur durch einen Schwall Lichtes erleuchtet war, der durch die offengelassene Tür aus der Küche drang.
Als Podesta bei dieser Tür vorbeikam, hielt er kurz an, griff hinein und drehte das Licht ab. Die letzten paar Schritte bis zur Zimmertür tappte er mit äußerster Vorsicht durch die nunmehr herrschende Finsternis. Endlich hatte er die Tür erreicht. Erleichtert, daß dies ohne jede weitere Kollision vor sich gegangen war, seufzte er tief auf, schlüpfte mit Behendigkeit auch noch aus seinem Hemd und ließ es im Vorzimmer liegen. Nackt, befreit von allen Hüllen, gerade noch mit tränendem Auge und weher Zehe, trat er in das von mildem Licht der Bettlampe sanft illuminierte Zimmer. Leise und behutsam schloß er die Tür hinter sich und ging dann mit großer Zielstrebigkeit auf das Bett zu. Nicht ohne Eleganz fischte er sein Nachthemd unter dem Kopfpolster hervor und streifte es über. Dann ließ er sich mit bis zuletzt zurückgehaltener Erschöpfung in das Bett fallen.
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