Название | Dr. Norden Bestseller Paket 1 – Arztroman |
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Автор произведения | Patricia Vandenberg |
Жанр | Языкознание |
Серия | Dr. Norden Bestseller Paket |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783740937553 |
»So wollen wir nicht denken«, sagte sie sanft. »Es sollte dich trösten, dass ich Michael gefunden habe, du solltest nicht traurig sein, lieber Paps. Ich bin glücklich.«
»Heute morgen habe ich an dich gedacht, Trixi, an alles, was auf mich zukommen würde.«
»Das war gestern schon alles vorbei für mich. Schon vorher, nur dachte ich, dass es dir Kummer bereiten würde.«
»Oh, Trixi, ich bin ein törichter alter Mann.«
»Das will ich aber nicht gehört haben. Ich war immer stolz auf meinen jungen Paps.«
»Immer hattest du aber nicht Grund, stolz auf mich zu sein.«
Trixi küsste ihn auf die Stirn. »Dann warst du eben ab und zu mal töricht. Das ist menschlich. Göttergleich will ich dich auch nicht sehen.«
»Wie du mich aufmunterst, Kind«, seufzte er erleichtert. »Was kann ich für dich tun?«
»Sei immer ganz besonders lieb zu Mami, und gib Jörg jetzt die Chance, zu beweisen, was in ihm steckt.«
»Die hat er schon. Ich denke, dass ich ihm für die nächste Zeit meine Vertretung anvertraue. Ich werde mit Mami eine richtige Kur machen, wenn sie wieder reisefähig ist.«
»Und ich weiß auch schon, wohin«, sagte Trixi. »Ihr braucht gar nicht weit zu fahren: zur Insel der Hoffnung!«
*
Den Namen hatte Daniel Nordens Vater der Insel der Hoffnung gegeben. Er selbst hatte nicht mehr erleben können, wie vielen Menschen sie nun schon während weniger Monate inneren Frieden und Hoffnung zurückgegeben hatte. Ganz leichten Herzens kehrte Fee allerdings nach diesem Wochenende mit Daniel nicht hierher zurück. Ihre Gedanken blieben bei ihm.
»Bist wohl noch nicht ganz hier?«, fragte Dr. Cornelius seine Tochter liebevoll. Fee errötete wie eine ertappte Sünderin.
»Paps«, sie machte eine Pause, bemerkte aber sein verstecktes Lächeln nicht, »wir haben uns entschlossen, in drei Wochen zu heiraten.«
Er streichelte ihre Wange. »Wird ja wohl auch langsam Zeit«, sagte er weich. »Na, das wird aber gefeiert.«
»Was wird gefeiert?«, fragte ein Stimmchen von der Tür her, und dann flog ein kleiner schwarzhaariger Junge auch schon in Fees Arme.
»Nicht so stürmisch, junger Mann«, sagte Johannes Cornelius.
»Wenn ich mich doch so freue, dass Fee wieder da ist. Was wird gefeiert?«
Mario sprach jetzt wirklich schon recht gut deutsch, nur die Vorsilben verschluckte er gern.
»Fees Hochzeit«, erklärte Dr. Cornelius.
»Schön«, sagte Mario, »hochzeiten ist schön. Lenchen muss aber kommen.Wie geht es Lenchen?«
Mit ihr war er ein Herz und eine Seele. Er hatte nicht vergessen, wie liebevoll sie ihn umsorgt hatte, als Daniel und Fee ihn mit heimgebracht hatten, nachdem er den Fluten des Chiemsees entrissen worden war. Er hatte so viel erlebt seither, auch so viel Liebe erfahren, dass er seine Eltern nicht vermisste. Dr. Cornelius war jetzt sein Papi, Anne die Mami, Fee und Katja die großen Schwestern. Und er war Hahn im Korbe.
»In drei Wochen schon«, rief Anne aus. »Da müssen wir uns aber sputen mit den Vorbereitungen.«
»Eine Fürstenhochzeit wird es ja nicht«, sagte Fee. »Nur nicht viel Trubel, tut uns den Gefallen. Nur die engsten Freunde.«
»Da kommt aber schon eine ganze Anzahl zusammen«, warf Katja ein. »Ich freue mich, Fee.«
Aber so ein Tröpfchen Wehmut war doch dabei, denn Fee würde ja von ihnen gehen. So oft, wie sie Daniel besucht hatte, würden sie wohl nicht zu ihnen auf die Insel kommen können.
»Vielleicht gibt Daniel die Praxis dann doch mal ab«, sagte Fee gedankenvoll. »Ein Angebot haben wir schon bekommen.«
»Ein Penthouse ist ja da auch nicht der richtige Spielplatz für Kinder«, sagte Dr. Cornelius schmunzelnd. »Dann mach mal langsam Notizen, wen wir alles einladen wollen.«
»Es hat doch noch Zeit«, sagte Fee.
»Die geht schnell herum«, meinte Anna. »Ehe man es sich versieht. Wir müssen ja auch Platz schaffen für die Übernachtungen.«
»Jemine, wir können doch nicht die Patienten vor die Tür setzen«, meinte Fee.
»Aber die neuen um ein paar Tage vertrösten«, sagte Anne. »Es ist ein günstiger Zeitpunkt. Was macht Daniel mit der Praxis?«
»Betriebsferien«, erwiderte Fee lächelnd.
*
»Also, Molly, vom fünfzehnten Oktober an sind Betriebsferien«, begann auch Daniel seinen Praxisalltag.
Helga Moll plumpste auf den nächsten Stuhl. »Sagen Sie das noch mal, Herr Doktor.«
Er wiederholte es. »Am siebzehnten wird geheiratet, und ich nehme an, dass Sie da auch nicht fehlen wollen.«
»Geheiratet«, wiederholte sie mit einem verklärten Lächeln. »Geheiratet wird!«
»Nun kriegen Sie sich mal wieder ein. Es hilft nichts, wir müssen an die Arbeit, wenn es auch schwerfällt.«
»Freuen wird man sich doch ein paar Minuten dürfen«, sagte die sonst so Unverdrossene.
»Und während wir Flitterwochen machen, bleiben Sie auf der Insel und lassen sich auch mal pflegen. Ärztliche Verordnung! Widerspruch wird nicht geduldet.«
Die Pflicht rief. Nachdem der erste Andrang vorbei war, fragte Molly nach Frau Hollenberg.
»Schon operiert, und alles ist gutgegangen«, sagte Daniel.
»Die Verlobung aber nicht«, meinte sie.
»Und das wird ein Glück sein.«
»In der Zeitung steht, dass Herr Brugger wegen seines angegriffenen Gesundheitszustandes eine Kur machen müsse.«
»Ach nee«, sagte Daniel. »Auch eine Art, sich aus der Affäre zu ziehen.«
»Die Leute tun mir leid, die jetzt auf der Straße sitzen«, meinte Molly.
»Mir auch, aber bei uns sitzen welche im Wartezimmer, die verarztet werden wollen. Wen haben wir denn da? Frau Müller? Hat denn dasWetter umgeschlagen, dass sie wieder vom Zipperlein geplagt wird? Herein mit ihr.«
Er hat die Sonne im Herzen. Er merkt gar nicht, dass es gießt, dachte Molly.
Und wie es goss! Der Regen klatschte an die Scheiben des Krankenzimmers, aber für Astrid klang es wie Musik.
Ihr Herz war voller Freude. Wundervolle Gedanken hatte sie mit in den Schlaf genommen, und erquickt war sie erwacht.
Ihre Trixi bekam nun doch einen Mann, bei dem sie gut aufgehoben war. Wie lieb Michael Gordon ihr diese zauberhafte Geschichte erzählt hatte.
Aber wie würden die Bruggers es aufnehmen? schoss es ihr nun durch den Sinn. Sie hatte ja keine Ahnung, was inzwischen alles geschehen war.
Es war Astrid nicht zuträglich, sich solche Gedanken zu machen.
Dr. Gordon musste besorgt feststellen, dass ihr Puls flatterte, dass sie leise stöhnte.
»Nein, nein«, flüsterte sie, und er hatte keine Erklärung dafür. Bezog es sich auf ihn? Hatte sie sich alles durch den Kopf gehen lassen, um zu der Überzeugung zu kommen, dass er doch nicht der richtige Mann für Trixi sei?
»Frau Hollenberg«, sagte er eindringlich, als sie sich aufbäumte.
Da sah sie ihn aus weit aufgerissenen Augen angstvoll an.
»Lassen Sie Trixi nicht im Stich, bitte«, flüsterte sie aufschluchzend.
»Nie, niemals«, sagte er beruhigend.