Das Blöken der Wölfe. Joachim Walther

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Название Das Blöken der Wölfe
Автор произведения Joachim Walther
Жанр Историческая литература
Серия
Издательство Историческая литература
Год выпуска 0
isbn 9783954629664



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„Im stinkenden Untergrund“

       Die Firma schreibt vor und mit

       Machtwort und Widerwort

       Zum Ersten, zum Zweiten

       Vom Credo des Schreibens

       Undankbarer Job

       Kleiner Schlüssel, große Tür

       Der Stasi-Komplex

       Unbeirrt schreiben

       Gespalten wie die Welt

       Die Ästhetik der Kentauren

       Zwei deutsche PEN – eine never ending story

       Wortkaskaden wie Gottesurteile

       Zum Tode Erich Mielkes

       Porträt BB als Collage

       Die Nato auf dem Balkan

       Zehn Jahre deutsche Einheit

       Non mea culpa

       Erich Loest: 23/59

       Die Flut, die Medien und die Menschen

       Lob der Renegaten

       Halten zu Gnaden

       Was die Werte noch wert sind

       Es geht seinen Gang

       Damals heute

       Das Beispiel Havemann

       Freundbild

       Deutsches Tohuwabohu

       Brüll Müll und andere Menschen

       Kollektive Abwehr

       Adieu Henryk!

       In bester Gesellschaft. Jeremiade und Laudatio

       Rasante Beschleunigung

       Stille Bestimmtheit, sanfte Beharrung

       Böcke als Gärtner?

       Künstler im Fadenkreuz

       Aufarbeiter DDR

       20 Jahre Mauerfall, eine Zwischenbilanz

       Weltzeitgeist

       Kampf um das Erinnern

       Codename „Bolzen“

       Dialog um jeden Preis?

       Ostwestdeutschland

       Linke Litanei

       Textkörper

       Glossar

       Personenregister

       Weitere Informationen

       KLEINE VORBEMERKUNG

      1970, bei meinem ersten Gespräch in der Redaktion der „Weltbühne“, einem Blatt mit radikaldemokratischer, bürgerlich linker Tradition aus den zwanziger Jahren und eben deshalb mit einem Resthauch von Exklusivität innerhalb der kahlgeschlagenen DDR-Presselandschaft, sprach der betagte, welterfahrene Chefredakteur Hermann Budzislawski zu mir mit Emphase: „Junger Mann, stoßen Sie die Fenster auf, es riecht muffig in diesem Land!“ Höchst erstaunt und wild entschlossen, dieser nie zuvor gehörten Ermunterung nachzukommen, musste ich nach dem ersten leichten Berühren der Fenstergriffe jedoch erfahren, dass sie abgeschlossen waren und die Schlüssel, gut bewacht, sehr viel weiter oben lagen. Als ich die Idee hatte, Interviews mit von mir ausgewählten Arbeitern zu machen und tolldreist ins Exposé schrieb, die Protokolle sollten zeigen, wie die Arbeiter im Lande ungeschönt redeten und was sie wirklich dächten, da war es mit mir bei der „Weltbühne“ schnell vorbei. Der Ermunterer war bereits im Ruhestand, und ich, noch immer im Unruhestand, machte weitere Erfahrungen bei anderen Blättern, die sich zunehmend glichen, die Erfahrungen wie die Blätter. Eine Genossin Redakteurin schrieb ein Interview mit mir kurzerhand und weitgehend um und erwiderte auf meine Proteste: Ganz im Gegenteil, ich solle ihr dankbar sein, denn nur so sei druckbar, was ich gesagt und sie geschrieben hätte. Der hinzugezogene hartleibige Genosse Chefredakteur wies meine anhaltende Entrüstung mit dem jede Diskussion beendenden Hinweis auf den sich ständig verschärfenden Klassenkampf sowie den niemals schlafenden Klassenfeind als politisch falsch und mithin unzulässig zurück. Nach solchen und weiteren Lektionen ließ ich als DDR-Insasse