Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo

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Название Savitri – Eine Legende und ein Symbol
Автор произведения Sri Aurobindo
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783937701608



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und ihre Formen auf

      Und Einsamkeit hüllte ihn in ihre stimmlosen Falten ein.

      Plötzlich war alles weg gleich einem ausgelöschten Gedanken;

      Sein Geist ward zu einer leeren lauschenden Kluft,

      Bar der toten Illusion einer Welt:

      Nichts war geblieben, nicht einmal ein übles Gesicht;

      Er war allein mit der grauen Python-Nacht.

      Ein dichtes und namenloses Nichts, bewusst, stumm,

      Das lebendig schien, doch ohne Körper oder mentalen Geist,

      Gelüstete alles auszutilgen, was ist,

      Damit es für immer nackt und allein sein könne.

      Wie von ungreifbaren Fängen eines gestaltlosen Tieres

      Gepackt, gewürgt von diesem gierigen viskösen Schandmal,

      Angezogen von einem schwarzen und gigantischen Maul

      Und schlingendem Schlund und einem Riesenbauch des Verhängnisses,

      Entschwand sein Wesen seiner eigenen Sicht,

      Hinabgezerrt in Tiefen, die nach seinem Falle lechzten.

      Eine formlose Leere erdrückte sein ringendes Gehirn,

      Eine Dunkelheit, grimmig und kalt, betäubte sein Fleisch,

      Eine geflüsterte graue Suggestion ließ sein Herz erkalten;

      Von einer Schlangenkraft aus seinem warmen Heim geschleift

      Und zur Vernichtung in ödes Nichtsein hinabgezerrt,

      Hing das Leben mit Seilen keuchenden Atems an seinem Sitz;

      Aufgeleckt ward sein Körper von einer dunklen Zunge.

      Dasein, am ersticken, kämpfte ums Überleben;

      Hoffnung, erdrosselt, ging in seiner leeren Seele zugrunde,

      Vernichtet starben Glaube und Erinnerung

      Und alles, was dem Geist auf seinem Wege hilft.

      Da kroch durch jeden angespannten und schmerzenden Nerv,

      Zurücklassend ihre scharfe zitternde Spur,

      Eine namenlose und unbeschreibliche Angst.

      Wie reglos gebundenem Opfer das Meer sich naht,

      So beunruhigte seinen mentalen Geist, für immer stumm,

      Das Näherkommen einer unerbittlichen Ewigkeit

      Von unmenschlichem und unerträglichem Schmerz.

      Dies musste er ertragen, seiner Hoffnung auf den Himmel entfremdet;

      Ohne den Frieden der Auslöschung musste er auf immer fortbestehen

      In langsam leidender Zeit und gequältem Raum,

      Wo ein angsterfülltes Nichtsein sein Dauerzustand war.

      Eine leblos gewordene Leere ward nun seine Brust,

      Und dort, wo einst ein leuchtendes Denken war,

      Blieb nur wie ein blasses regloses Gespenst

      Eine Unfähigkeit zu Glaube und Hoffnung

      Und die furchtbare Gewissheit einer bezwungenen Seele,

      Zwar noch unsterblich, aber ihre Göttlichkeit verloren,

      Das Selbst verloren und Gott und den Kontakt mit glücklicheren Welten.

      Doch hielt er aus, beruhigte den sinnlosen Terror, ertrug

      Die würgenden Umschlingungen von Agonie und Schrecken;

      Dann kehrte der Friede zurück und der Seele souveräner Blick.

      Dem blanken Entsetzen antwortete ein ruhiges Licht:

      Unwandelbar, unsterblich und ungeboren,

      Mächtig und stumm erwachte die Gottheit in ihm

      Und trat dem Schmerz und der Gefahr der Welt entgegen.

      Er meisterte mit seinem Blick die Gezeiten der Natur:

      Er traf mit seinem bloßen Geist die nackte Hölle.

      Ende des siebten Cantos

      Achter Canto

      Die Welt der Falschheit, die Mutter des Bösen und die Söhne der Finsternis

      Dann konnte er das verborgene Herz der Nacht sehen:

      Die Mühsal ihrer völligen Unbewusstheit

      Offenbarte die endlose schreckliche Sinnlosigkeit.

      Dort war eine geistlose blanke Unendlichkeit;

      Eine Natur, die die ewige Wahrheit bestritt,

      Hoffte in der eitlen prahlerischen Freiheit ihres Denkens

      Gott abzuschaffen und allein zu herrschen.

      Dort war kein souveräner Gast, kein bezeugendes Licht;

      Ohne Hilfe wollte sie ihre eigene kahle Welt erschaffen.

      Ihre großen blinden Augen schauten auf Dämonenwerke,

      Ihre tauben Ohren hörten die Lüge, die auf ihren stummen Lippen lag;

      Ihre enorme fehlgeleitete Fantasie nahm riesige Formen an,

      Ihre stumpfe Empfindsamkeit bebte vor heftiger Einbildung;

      Durch das Hervorrufen eines brachialen Lebensprinzips

      Zeugten Böses und Schmerz eine monströse Seele.

      Die Anarchen aus den formlosen Tiefen stiegen auf,

      Große Titanwesen und dämonische Mächte,

      Welt-Egos, geplagt von Lust und Denken und Wollen,

      Weite Mentale und Leben ohne einen Geist im Inneren:

      Als ungeduldige Architekten im Haus des Irrtums,

      Als Führer der kosmischen Unwissenheit und Unrast

      Und als Förderer des Kummers und der Sterblichkeit

      Verkörperten sie die düsteren Ideen des Abgrundes.

      Eine Schattensubstanz kam in das Hohle,

      In der denklosen Leere wurden nebelhafte Formen geboren

      Und Wirbel trafen sich und schufen einen widrigen Raum,

      Wo in schwarzen Falten das Sein sich Hölle ersann.

      Seine Augen, die die dreifach-gepanzerte Trübnis durchdrangen,

      Identifizierten ihre Sicht mit ihrem blinden Starren:

      Gewöhnt an das unnatürliche Dunkel, sahen sie

      Unwirklichkeit wirklich gemacht und bewusste Nacht.

      Eine gewaltsame, wilde und fürchterliche Welt,

      Ein uralter Schoß gewaltiger unheilvoller Träume,

      Wand sich, wie eine Larve, in der Dunkelheit,

      Die sie vor den Lanzenspitzen der Sterne des Himmels bewahrt.

      Es war das Tor eines falschen Unendlichen,

      Einer Ewigkeit von unheilvollen Absolutheiten,

      Einer immensen Verneinung spiritueller Dinge.

      Alles, was einst selbstleuchtend in der Sphäre des Geistes war,

      Wandelte sich nun in sein dunkles Gegenteil:

      Sein kollabierte in eine sinnlose Leere,

      Die dennoch als eine Null zur Elternschaft der Welten