Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo

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Название Savitri – Eine Legende und ein Symbol
Автор произведения Sri Aurobindo
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783937701608



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garantierte

      Die Falschheit der Formen, die diese Natur annahm,

      Und ließ sie eine Weile scheinbar sein und leben.

      Eine geborgte Magie zog sie aus der Leere;

      Sie nahmen eine Gestalt und Sachen an, die ihnen nicht gehörten,

      Und trugen eine Farbstimmung zur Schau, die sie nicht halten konnten,

      Spiegelbild eines Phantoms der Wirklichkeit.

      Jeder Regenbogenglanz war eine großartige Lüge;

      Eine unechte Schönheit zierte ein glamouröses Gesicht.

      Auf nichts konnte man sich verlassen, dass es bliebe:

      Freude nährte Tränen und Gutes erwies sich als Böses,

      Doch niemals pflückte man aus Bösem etwas Gutes:

      Liebe endete bald als Hass, Freude ward durch Schmerz getötet,

      Wahrheit wurde zur Lüge und über Leben herrschte der Tod.

      Eine Macht, die über das Unheil in der Welt lachte,

      Eine Ironie, die die Gegensätze der Welt vereinte

      Und sie zum Kampfe einander in die Arme warf,

      Legte auf das Antlitz Gottes einen sardonischen Zug.

      Unnahbar, ihr Einfluss drang überall ein

      Und hinterließ den Abdruck von gespaltenen Hufen auf der Brust;

      Ein verschrobenes Herz und ein seltsam düsteres Lächeln

      Machten sich über die finstere Komödie des Lebens lustig.

      Verkündend die Ankunft einer gefährlichen Gestalt

      Dämpfte ein unheilvolles Schreiten seinen schrecklichen Schritt,

      Damit keiner verstehen und sich in acht zu nehmen vermag;

      Keiner hörte etwas, bis ein schrecklicher Griff nahe war.

      Oder aber alle versprachen eine göttliche Annäherung,

      Fühlten eine Luft der Prophezeiung, ein himmlisches Hoffen,

      Lauschten auf ein Evangelium, spähten nach einem neuen Stern aus.

      Der Unhold war sichtbar, doch eingehüllt in Licht,

      Er schien ein helfender Engel aus den Himmeln zu sein;

      Er wappnete Unwahrheit mit Schrift und Gesetz;

      Er täuschte mit Weisheit, erschlug mit Tugend die Seele

      Und führte ins Verderben auf dem zum Himmel führenden Pfad.

      Er gab ein Gefühl des Schwelgens in Macht und Freude,

      Und wenn sich im Inneren die warnende Stimme erhob,

      Beruhigte er das Ohr mit wohlklingenden Tönen

      Oder fing den mentalen Geist in seinem eigenen Netz;

      Seine strenge Logik ließ das Falsche wahr erscheinen.

      Mit heiliger Kunde die Erwählten in Staunen versetzend,

      Sprach er wie mit Gottes eigener Stimme.

      Die Luft war voller Verrat und Hinterlist;

      Die Wahrheit von sich gebend war eine Strategie an diesem Ort;

      Hinterhalt lauerte in einem Lächeln, Gefahr tarnte sich

      Mit Sicherheit, Vertrauen nahm sie als ihr Eingangstor:

      Falschheit kam lachend daher mit den Augen der Wahrheit;

      Ein jeder Freund konnte zum Feind oder Spion sich wandeln,

      Die Hand, die man ergriff, trug im Ärmel stoßbereit den Dolch,

      Eine Umarmung konnte der Eisenkäfig eines Unheils sein.

      Qual und Gefahr lauerten auf ihre zitternde Beute

      Und sprachen sanft wie zu einem ängstlichen Freund:

      Plötzlich brach die Attacke heftig und unversehens hervor;

      Angst packte das Herz auf Schritt und Tritt

      Und schrie mit einer gequälten entsetzlichen Stimme auf;

      Sie rief nach jemand um Rettung, doch niemand kam.

      Alle wandelten mit Bedacht, denn der Tod war immer nah;

      Doch Umsicht schien eine vergebliche Vorsichtsmaßnahme zu sein,

      Denn alles, was beschützen sollte, erwies sich als ein tödliches Netz,

      Und traf nach langem Bangen die Rettung ein,

      Die freudige Hilfe brachte, entschärfend die Gewalt,

      War sie nur ein lächelnder Durchgang zu schlimmerem Geschick.

      Es gab keinen Waffenstillstand und keinen sicheren Zufluchtsort;

      Man wagte nicht zu schlummern oder die Waffen wegzulegen:

      Es war eine Welt von Kampf und Überfall.

      Dort lebten alle einzig für sich allein;

      Es kämpften alle gegen alle, aber mit einem gemeinsamen Hass

      Wandten sie sich gegen den Geist, der ein höheres Gut anstrebte;

      Die Wahrheit war verbannt, sonst würde sie zu sprechen wagen

      Und mit ihrem Licht das Herz der Finsternis verletzen

      Oder sie würde mit dem Stolz ihres Wissens

      Die festgefügte Anarchie der etablierten Dinge verhöhnen.

      Dann wechselte die Szenerie, behielt jedoch ihr grausiges Innerstes:

      Seine Form verändernd, blieb Leben doch dasselbe.

      Es gab eine Hauptstadt ohne einen Staat:

      Sie hatte keinen Herrscher, nur streitende Gruppen.

      Er sah eine Stadt von uralter Unwissenheit

      Auf einem Boden errichtet, der von Licht nichts wusste.

      Dort wandelte jeder für sich in seiner eigenen Dunkelheit:

      Einig waren sie nur, auf den Wegen des Bösen uneins zu sein,

      Auf ihre eigene Art nur für sich selbst zu leben

      Oder eine gemeinsame Lüge und ein Unrecht durchzusetzen;

      Dort war das Ego der Herr auf seinem Pfauenthron

      Und Falschheit saß bei ihm, seine Gattin und Königin:

      Die Welt wandte sich ihnen zu, wie der Himmel der Wahrheit und Gott.

      Unrecht rechtfertigte durch strenge Dekrete

      Die souveränen Gewichte des legalisierten Handels der Inkorrektheit,

      Doch waren alle Gewichte falsch und keines wie das andere;

      Mit ihrer Waage und einem Schwert war sie stets auf der Wacht,

      Damit kein frevelhaftes Wort

      Die geheiligten Formeln ihrer alten Missherrschaft enthüllt.

      In hohen Ämtern gepackt wandelte Selbst-Willkür weit daher

      Und Kon­zes­si­on stolzierte schwätzend von Recht und Ordnung herum:

      Dort war kein Altar für Unabhängigkeit errichtet;

      Wahre Freiheit wurde verabscheut und gejagt:

      Harmonie und Toleranz konnten nirgendwo gesehen werden;

      Jede Gruppe proklamierte ihr schreckliches und nacktes Gesetz.

      Ein Ethikrahmen, versehen