Ich bin 'ne tolle Frau, aber.... Ulrich Pfeiffer

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Название Ich bin 'ne tolle Frau, aber...
Автор произведения Ulrich Pfeiffer
Жанр Изобразительное искусство, фотография
Серия
Издательство Изобразительное искусство, фотография
Год выпуска 0
isbn 9783837222609



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vielen Jahren. Ich persönlich arbeite sogar viel lieber mit Frauen zusammen, da ich sie vielschichtiger in ihren Ideen erlebe als die meisten Männer.

      Und auch ganz privat empfinde ich Frauen häufig als die interessanteren Gesprächspartner. Frauen bereichern meine Welt, so einfach ist das. Ihr seid wunderbar, wie Ihr seid, also verstellt Euch nicht!

      Je nach persönlicher Einstellung kannst Du diese Aussage annehmen – oder auch nicht. Typisch für die meisten Frauen ist dann das Relativieren: „Ja, vielleicht meine Augen, aber mein Mund ist zu klein, meine Haare zu dünn, meine Nase zu groß…“

      Kennst Du diese Reaktion bei Dir?

      Wobei man bedenken muss, dass eine Antwort in dieser Art ja fast von Dir erwartet wird. Stell Dir vor, Du würdest sagen: „Ja, ich finde mich auch sehr schön, die Natur hat mich reich beschenkt…“ Es kann dann sein, dass Du von „Freundinnen“ mit seltsamen Blicken bedacht wirst und sie Dich eventuell hinter vorgehaltener Hand als eingebildet bezeichnen. Richtig reagieren kann man also auf so ein Kompliment kaum.

      Erstaunlicherweise geht das nur anders bei Kindern bis zu einem gewissen Alter und wohlwollenden Großeltern.

      Aber wann gilt man eigentlich als schön? Abhängig ist das natürlich von dem gerade vorherrschenden Schönheitsideal.

      Vielleicht entsprichst Du dem, vielleicht aber auch nicht. Dann kannst Du es wohl vergessen, oder? Momentan wäre wohl angesagt, dass Deine Kleidergröße höchstens 38 beträgt und die Schuhgröße auch unter 40 ist. In die Größen passt Du nicht rein? Dann ran an die nächste Diät und bei Schuhen musst Du eben leiden. Ja, so handhaben das erstaunlicherweise viele Frauen (es würde einem Mann nie einfallen, zu kleine Schuhe zu tragen).

      Diese Grundhaltung verblüfft mich immer wieder aufs Neue bei Frauen, die zu mir ins Studio kommen. Das Äußerste, was Frau dann über sich selber sagt, ist der Hinweis auf eventuelle körperliche Vorzüge, aber in der eigenen Aussage stärker betont wird auf jeden Fall immer scheinbar Unschönes, unterstützt häufig noch durch entsprechend unvorteilhafte Kleidung!

      Ich glaube an das Prinzip „jedem Topf sein Deckelchen“. Schönheit ist etwas zutiefst Subjektives. Es gibt immer jemanden, der Dich schön findet, wie Du bist. Der will gar keine Model-Maße, solche Frauen schüchtern manche Männer auch eher ein. Hast Du gewusst, dass speziell sehr schöne Frauen häufig ein Problem haben, einen Partner zu finden – dass dies so ist, haben schon diverse Studien belegen können.

      Wenn ich schwangere Frauen im Studio habe, erlebe ich zuweilen eine fast „königliche“ Ausstrahlung. Diese Frauen in ihrem ja eigentlich tendenziell eher unförmigen Körper sind sich ihrer starken, weiblich schönen Ausstrahlung, ihres „Wertes“ bewusst. Das Muttersein bringt sie in eine neue Phase des Lebens. In diesem besonderen Lebensabschnitt fühlen sie sich unabhängig von Schönheitsdiktaten und erleben das Wunder ihres Körpers – und werden dafür meistens von ihrem Partner „Göttinen gleich“ angehimmelt.

      Ja, und es gibt viele Männer, die überhaupt nichts gegen Hüftspeck haben, die das sogar erregend finden. Solltest Du diese Veranlagung haben, wirst Du mir das vermutlich nicht glauben. Entsprechend „unwahrscheinliche“ Vorlieben gelten natürlich ebenso für eine zu große Nase, den etwas schiefen Mund, zu große Füße – das ist eine beliebig fortsetzbare Auflistung.

      Im Prinzip ist es wieder mal eine Frage Deiner persönlichen Einstellung, was natürlich nach dem Henne-Ei-Prinzip abhängig von Deinem Selbstbewusstsein ist.

      Wenn Du Dich insgesamt (nicht nur körperlich) als schön ansiehst, dann bist Du es! Denn Du strahlst dieses Bewusstsein aus und überzeugst damit mehr als mit jeder Äußerlichkeit auch Deine Umgebung. Deine Haltung, Deine Präsenz, Dein inneres Strahlen sind ganz anders. Selbstzweifel verunsichern hingegen auch Dein Gegenüber. Mach Dich doch selber zum Maß der Dinge – liebe Dich, wie Du bist und wenn Dich die Natur mit sehr kleinen Brüsten ausgestattet hat, dann ist das extrem reizvoll (wenn Du es akzeptierst), denn sie passen zu Dir. Nimm sie an, wie sie sind und der für Dich geeignete Partner wird sie und Dich lieben und verwöhnen – da kannst Du sicher sein (sonst schmeiß ihn aus der Wohnung).

      Unzufrieden mit Dir? Kein Problem, hat jeder immer mal wieder. Manchmal äußerlich, manchmal innerlich und manchmal mit dem persönlichen Umfeld. Es darf nur kein Dauerzustand sein. Grundsätzlich kann man sagen, etwas im eigenen Leben anders zu wollen ist sehr verbreitet – erstaunlicherweise.

      Die eine Freundin sieht besser aus, die andere ist klüger, die nächste hat einen Mann, der gut Geld nach Hause bringt und so geht es weiter – es findet sich immer ein eigener Mangel, wenn man will.

      Als Baby hattest Du es da einfacher. Was nicht da war, wurde herbeigeschrien, also häufig die Milch gebende Brust. Unseren Baby-Körper nahmen wir als gegeben in dem noch undefinierten Bewusstsein, dass er genau richtig für uns ist. Wobei es sowieso wohl noch mehr um unsere Instinkte ging und weniger um irgendwelche wirklich eine Sinnkrise auslösenden Themen. Und nun soll das alles nicht mehr richtig sein, weil Du erwachsen bist? Falsche Erziehung, ungünstige materielle Voraussetzungen, unattraktives Äußeres? Redest Du Dir auch so etwas herbei?

      Wenn Dir das Freude macht, ist das völlig in Ordnung. Und das meine ich absolut ernst, denn ich lebe nach der Devise: Jeder kann sein Leben gestalten, wie er mag. Aber denk‘ dran, es gibt keine Vorgaben, wie Du leben musst. Du könntest ja auch sagen: „Ich bin gut so, wie ich bin!“ Du bist zum Glück nicht perfekt (kein Mensch ist das), denn das wäre langweilig und würde Deine Einzigartigkeit schmälern. Vielleicht sind deine Hüften etwas zu voll… mit der Option, dass sie noch weiter zulegen werden? Kannst Du das auf natürliche Weise ändern? Nein!

      Dann akzeptiere es, oder noch besser, nimm‘ es als zu Dir gehörend an. Du könntest es sogar Kleidungsmäßig betonen, wenn Du Lust hast. Musst Du aber nicht, das wäre dann schon die Kür der Selbstliebe. Und wenn Du eine Bekannte um ihren Mann beneidest dann denke daran, dass kein Mann der Welt perfekt ist und sich garantiert auch bei diesem reizvollen Exemplar Aspekte finden, die Du im Alltag gar nicht mehr so toll finden würdest.

      Du wärst gerne wenigstens klüger? Ja, Intelligenz ist etwas Wunderbares. Aber es gibt viele Ausprägungen und Tests dazu. IQ ist nicht gleich IQ. Man muss ihn immer in Bezug zum jeweiligen Testfeld sehen. Eventuell schneidest Du im einen Test eher mittelmäßig ab, in einem anderen überdurchschnittlich.

      Glaubst Du nicht? Ich selber habe genau diese Erfahrung gemacht. Jetzt kann ich mich natürlich darüber ärgern, dass ich naturwissenschaftlich eher dem Durchschnitt angehöre… oder ich freue mich über meine Stärken im bildlich – kreativen Segment.

      Vielleicht bin ich da ein mental leicht gestrickter Mensch mit dieser scheinbar oberflächlichen Einstellung. Ich neige einfach dazu, mich mehr über alles Gute und Schöne zu freuen und störe mich nicht sonderlich an dem, was ich nicht kann oder nicht bin. Da nehme ich mich einfach an. Zugegeben, das war in meinen jüngeren Jahren nicht immer so ausgeprägt. Da fragte ich mich dann schon auch, warum irgend so ein komischer Typ bei einem von mir angehimmelten Mädchen landen konnte und ich so gar keine Chance hatte. Mit Logik kommst Du da nie weiter, es ist eben so. Heute weiß ich, dass wenn zwei zueinander kommen sollen, es auch passieren wird. Für Dich zu Schicksalsgläubig?

      Was soll‘s, so bin ich halt.

      Bau Dir Deine Welt (in Anlehnung an Pipi Langstrumpf mit ihrer wunderbaren Lebenseinstellung), wie Du diese und Dich selber magst – ohne Kompromisse, aber mit der nötigen wohltuenden Gelassenheit Dir selber gegenüber!

      Man will es kaum glauben, weil es eigentlich so „platt“ ist… trotzdem geistern in vielen Köpfen seltsame Vorstellungen bezüglich Intelligenz und Schönheit herum. Demnach können schöne Frauen nicht die „Hellsten“ sein und bei intelligenten Frauen wird mit Vorliebe über optische