Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli

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Название Zürcher Bibel
Автор произведения Ulrich Zwingli
Жанр Биографии и Мемуары
Серия
Издательство Биографии и Мемуары
Год выпуска 0
isbn 9783958932685



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zu Abimelech im Traum und sprach zu ihm: Fürwahr, du bist des Todes um des Weibes willen, das du genommen hast; denn sie ist ein Eheweib.

      4. Abimelech jedoch hatte sie noch nicht berührt, und so sprach er: Herr, willst du wirklich Unschuldige umbringen?

      5. Hat er nicht selbst zu mir gesagt: «Sie ist meine Schwester»? Und auch sie hat gesagt: «Er ist mein Bruder.» In aller Unschuld und mit reinen Händen habe ich das getan.

      6. Da antwortete ihm Gott im Traum: Auch ich weiss wohl, dass du das in aller Unschuld getan hast, und ich selber habe dich davor behütet, dich an mir zu versündigen; darum habe ich dir nicht gestattet, sie zu berühren.

      7. So gib nun dem Manne sein Weib zurück, denn er ist ein Prophet, und er wird dann für dich bitten, sodass du am Leben bleibst. Gibst du sie aber nicht zurück, so wisse, dass du mit all den Deinen sterben musst.

      8. Am andern Morgen rief Abimelech alsbald seine Knechte und erzählte ihnen alles, was sich zugetragen hatte; und die Leute fürchteten sich sehr.

      9. Dann liess Abimelech den Abraham rufen und sprach zu ihm: Was habe ich dir getan, und womit habe ich an dir gesündigt, dass du so grosse Sünde über mich und mein Reich gebracht hast? Du hast an mir gehandelt, wie man nicht handeln soll.

      10. Und weiter sprach Abimelech zu Abraham: Was hast du denn beabsichtigt, dass du das getan hast?

      11. Abraham antwortete: Ich dachte eben: es gibt sicher keine Gottesfurcht an diesem Orte, und so werden sie mich umbringen um meines Weibes willen.

      12. Auch ist sie wirklich meine Schwester, die Tochter meines Vaters, nur nicht die Tochter meiner Mutter; so konnte sie mein Weib werden.

      13. Als mich nun Gott aus meines Vaters Hause in die Ferne wandern hiess, sprach ich zu ihr: Das musst du mir zuliebe tun, dass du überall, wohin wir kommen, von mir sagst, ich sei dein Bruder.

      14. Da nahm Abimelech Schafe und Rinder, Sklaven und Sklavinnen und schenkte sie Abraham; und sein Weib Sara gab er ihm zurück.

      15. Und Abimelech sprach: Sieh, mein Land steht dir offen; bleibe, wo es dir gefällt.

      16. Zu Sara aber sprach er: Sieh, da schenke ich deinem Bruder tausend Lot Silber; das soll eine Ehrenrettung für dich sein vor allen, die bei dir sind, und so bist du vor jedermann gerechtfertigt.

      17. Nun betete Abraham zu Gott, und Gott heilte Abimelech, sein Weib und seine Mägde, dass sie Kinder bekamen.

      18. Der Herr hatte nämlich jeden Mutterschoss im Hause Abimelechs verschlossen, um Saras, des Weibes Abrahams, willen.

      1. DER Herr aber nahm sich Saras an, wie er verheissen hatte, und tat an ihr nach seinem Worte:

      2. Sara ward schwanger und gebar dem Abraham in seinem Alter einen Sohn, um die Zeit, die Gott angekündigt hatte.

      3. Und Abraham nannte den Sohn, der ihm von Sara geboren worden war, Isaak.

      4. Am achten Tage aber beschnitt Abraham seinen Sohn Isaak, wie ihm Gott geboten hatte.

      5. Abraham war hundert Jahre alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde.

      6. Da sprach Sara: Ein Lachen hat mir Gott bereitet! Wer davon hört, wird über mich lachen.

      7. Und sie sprach: Wer hat je dem Abraham verkünden können, dass Sara Kinder stillt? Und doch habe ich ihm in seinem Alter einen Sohn geboren!

      8. Und das Kind wuchs und ward entwöhnt; und Abraham veranstaltete ein grosses Mahl an dem Tage, da Isaak entwöhnt ward.

      9. Als nun Sara den Sohn der Ägypterin Hagar, den diese dem Abraham geboren hatte, mit ihrem Sohne Isaak spielen sah,

      10. sprach sie zu Abraham: Jage die Magd da mit ihrem Sohne fort; denn der Sohn dieser Magd soll nicht Erbe werden mit meinem Sohn, mit Isaak.

      11. Dieses Wort missfiel Abraham sehr um seines Sohnes willen.

      12. Aber Gott sprach zu Abraham: Lass dir's nicht leid sein um den Knaben und um deine Magd. In allem, was Sara zu dir sagt, höre auf sie. Denn nur nach Isaak soll dein Geschlecht benannt werden.

      13. Doch auch den Sohn der Magd will ich zu einem Volke machen, weil er deines Stammes ist.

      14. Am andern Morgen in der Frühe nahm Abraham Brot und einen Schlauch voll Wasser und gab es Hagar, den Knaben aber setzte er ihr auf die Schulter; so schickte er sie fort. Da ging sie hin und irrte in der Wüste von Beerseba umher.

      15. Als nun das Wasser in dem Schlauche ausgegangen war, warf sie den Knaben unter einen Strauch,

      16. ging hin und setzte sich gegenüber, etwa einen Bogenschuss weit. Denn sie sprach: Ich kann den Tod des Knaben nicht mitansehen. So sass sie ihm gegenüber; der Knabe aber begann laut zu weinen.

      17. Da hörte Gott die Stimme des Knaben, und der Engel Gottes rief der Hagar vom Himmel zu und sprach zu ihr: Was hast du, Hagar? Fürchte dich nicht; denn Gott hat die Stimme des Knaben gehört, dort wo er liegt.

      18. Stehe auf, nimm den Knaben und halte ihn fest an der Hand; denn zu einem grossen Volke will ich ihn machen.

      19. Und Gott öffnete ihr die Augen, dass sie einen Wasserquell sah. Da ging sie hin, füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Knaben zu trinken.

      20. Und Gott war mit dem Knaben: er wuchs auf und wohnte in der Wüste und ward ein Bogenschütze.

      21. Er wohnte in der Wüste Paran, und seine Mutter nahm ihm ein Weib aus dem Lande Ägypten.

      22. ZU derselben Zeit sprachen Abimelech und sein Feldhauptmann Pichol zu Abraham: Gott ist mit dir in allem, was du tust.

      23. So schwöre mir nun bei Gott, dass du weder an mir noch an meinen Kindern und Kindeskindern treulos handeln willst; sondern die Freundschaft, die ich dir erwiesen habe, sollst du auch mir erweisen und dem Lande, darin du als Fremdling weilst.

      24. Da sprach Abraham: Ich schwöre.

      25. Abraham aber stellte den Abimelech zur Rede wegen des Wasserquells, den Abimelechs Knechte mit Gewalt genommen hatten.

      26. Abimelech entgegnete: Ich weiss nicht, wer das getan hat; du hast mir nichts davon gesagt, und ich habe auch bis heute nichts davon gehört.

      27. Da nahm Abraham Schafe und Rinder und gab sie Abimelech, und sie schlossen miteinander einen Bund.

      28. Als nun Abraham sieben Lämmer beiseite stellte,

      29. fragte Abimelech den Abraham: Was sollen diese sieben Lämmer hier, die du beiseite gestellt hast?

      30. Er antwortete: Die sieben Lämmer musst du von mir annehmen, damit sie mir als Zeugnis dienen, dass ich diesen Brunnen gegraben habe.

      31. Daher nannte man den Ort «Beer-Seba» (d. h. Schwurbrunnen), weil sie einander dort geschworen haben.

      32. So schlossen sie einen Bund zu Beerseba. Dann machte sich Abimelech mit seinem Feldhauptmann Pichol auf, und sie kehrten ins Philisterland zurück.

      33. Abraham aber pflanzte in Beerseba eine Tamariske und rief daselbst den Namen des Herrn an, des ewigen Gottes.

      34. Und er weilte noch lange Zeit als Fremdling im Philisterland.

      1. NACH diesen Begebenheiten wollte Gott den Abraham prüfen. Er sprach zu ihm: Abraham! Er antwortete: Hier bin ich!

      2. Er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebhast, den Isaak, und gehe hin ins Land Moria und opfere ihn daselbst als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir nennen werde.

      3. Da bepackte Abraham am andern Morgen in der Frühe seinen Esel und nahm seine beiden Knechte und seinen Sohn Isaak mit sich; und er spaltete das Holz zum Brandopfer, machte