Название | Wartet |
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Автор произведения | Блейк Пирс |
Жанр | Зарубежные детективы |
Серия | |
Издательство | Зарубежные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9781640294981 |
Dahl sah Riley an und zögerte einen Moment lang. Riley fragte sich, ob sie so krank aussah, wie sie sich fühlte. Aber dann begann der Gerichtsmediziner zu erklären.
»Samstagmorgen wurde eine Leiche in der Gasse hinter einem Kino gefunden. Das Opfer war eine junge Frau namens Margo Birch − und sie war angezogen und geschminkt wie dieses Opfer. Die Polizei hielt es für einen seltsamen Mord, aber für einen Einzelfall. Dann tauchte letzte Nacht diese Leiche auf. Eine andere junge Frau, genauso angemalt und gekleidet.«
Da realisierte Riley, dass das hier kein echter Clown war. Es war eine junge Frau, die als Clown angezogen worden war. Zwei Frauen waren auf diese Art und Weise bizarr gekleidet, geschminkt und ermordet worden.
Crivaro fügte hinzu: »Und dadurch wurde es ein FBI-Fall und wir wurden gerufen.«
»Das ist richtig«, sagte Dahl und schaute sich auf dem von Unrat übersäten Feld um. »Hier fand vor ein paar Tagen ein Jahrmarkt statt. Er ist am Samstag weitergezogen. Von dort stammt dieser ganze Müll − das Gelände wurde noch nicht aufgeräumt. Gestern Abend kam ein Typ aus der Nachbarschaft mit einem Metalldetektor hierher und suchte nach Münzen, die die Leute während des Rummels möglicherweise verloren hatten. Er fand die Leiche, die zu diesem Zeitpunkt mit der Plane bedeckt war.«
Riley drehte sich um und sah, dass Crivaro sie genau beobachtete.
Vergewisserte er sich nur, dass sie sich an seine Anweisungen hielt?
Oder beobachtete er ihre Reaktionen?
Sie fragte: »Wurde diese Frau bereits identifiziert?«
Einer der Polizisten sagte: »Noch nicht.«
Crivaro fügte hinzu: »Wir konzentrieren uns auf die Vermisstenanzeige einer bestimmten Person. Gestern Morgen wurde eine professionelle Fotografin namens Janet Davis als vermisst gemeldet. Sie hatte am Vorabend im Lady-Bird-Johnson-Park Fotos gemacht. Die Polizei geht der Frage nach, ob sie das sein könnte. Agent McCune stattet ihrem Mann gerade einen Besuch ab. Vielleicht kann er uns helfen, sie zu identifizieren.«
Riley hörte Geräusche von Fahrzeugen, die in der Nähe auf der Straße hielten. Sie schaute auf und sah, dass ein paar Nachrichtenwagen von Fernsehsendern vorgefahren waren.
»Verdammt«, sagte eine der Polizisten. »Wir hatten es bisher geschafft, die Sache mit der Clown-Verkleidung bei dem anderen Mord geheim zu halten. Sollen wir sie wieder bedecken?«
Crivaro gab ein verärgertes Brummen von sich, als eine Nachrichtencrew mit einer Kamera und einem Galgenmikrofon aus einem der Vans strömte. Die Crew eilte auf das Feld hinaus.
»Dafür ist es zu spät«, sagte er. »Sie haben das Opfer bereits gesehen.«
Als sich andere Medienfahrzeuge näherten, mobilisierten Crivaro und der Gerichtsmediziner die Polizisten, um zu versuchen, die Reporter so weit wie möglich von dem Absperrband der Polizei fernzuhalten.
In der Zwischenzeit sah sich Riley das Opfer an und fragte sich ...
Wie ist sie gestorben?
Im Moment gab es niemanden, den sie hätte fragen können. Alle waren damit beschäftigt, sich um die Reporter zu kümmern, die lautstark Fragen stellten.
Riley beugte sich vorsichtig über den Körper und erinnerte sich selbst ...
Fass nichts an.
Riley sah, dass die Augen und der Mund des Opfers offen waren. Sie hatte den gleichen verängstigten Ausdruck schon einmal gesehen.
Sie erinnerte sich nur allzu gut daran, wie ihre zwei Freundinnen damals in Lanton ausgesehen hatten, nachdem man ihnen die Kehlen aufgeschlitzt hatte. Vor allem erinnerte sie sich an die erstaunlichen Mengen an Blut auf den Böden der Wohnheimzimmer, als sie ihre Körper gefunden hatte.
Aber hier war kein Blut.
Sie sah einige kleine Schnitte im Gesicht und Hals der Frau, die sich durch das weiße Make-up zeigten.
Was bedeuteten diese Einschnitte? Sie waren sicherlich nicht groß genug, um tödlich zu sein.
Sie bemerkte auch, dass das Make-up wenig sorgfältig und linkisch aufgemalt worden war.
Sie hat es sich nicht selbst aufgelegt, dachte sie.
Nein, jemand anderes hatte das getan, vielleicht gegen den Willen des Opfers.
Dann spürte Riley eine seltsame Veränderung in ihrem Bewusstsein − etwas, das sie seit diesen schrecklichen Tagen in Lanton nicht mehr gespürt hatte.
Ihre Haut kribbelte, als sie erkannte, was für ein Gefühl das war.
Sie begann, sich in den Kopf des Mörders zu versetzen.
Er hatte sie so gekleidet, dachte sie.
Er hatte ihr wahrscheinlich das Kostüm angezogen, als sie schon tot war, aber sie war noch bei Bewusstsein gewesen, als er ihr Gesicht mit der Schminke beschmiert hatte. Nach ihren toten, offenen Augen zu urteilen, war sie sich nur allzu bewusst gewesen, was mit ihr geschah.
Und er hatte es genossen, dachte sie. Hatte sich an ihrer Angst erfreut, während er sie anmalte?
Riley verstand jetzt auch die kleinen Schnitte.
Er hatte sie mit einem Messer geneckt.
Sie verspottet und sich fragen lassen, wie er sie töten würde.
Riley keuchte und stand auf. Sie fühlte eine weitere Welle von Übelkeit und Schwindel und wäre fast wieder hingefallen, aber jemand fing sie am Arm ab.
Sie drehte sich um und sah, dass Jake Crivaro sie vor einem Sturz bewahrt hatte.
Er schaute ihr direkt in die Augen. Riley wusste, dass er genau verstand, was sie gerade erlebt hatte.
Mit einer heiseren, entsetzten Stimme sagte sie ihm ...
»Er hat sie zu Tode erschreckt. Sie starb an ihrer Angst.«
Riley hörte, dass Dahl einen überraschten Schrei ausstieß.
»Wer hat Ihnen das gesagt?«, fragte Dahl und ging auf Riley zu.
Crivaro sagte zu ihm: »Niemand hat es ihr gesagt. Ist dem denn so?«
Dahl zuckte ein wenig mit den Schultern.
»Vielleicht. Oder so etwas in der Art, wenn es so wie bei dem anderen Opfer ist. Margo Birchs Blutkreislauf wurde mit Amphetaminen vollgepumpt, einer tödlichen Dosis, die ihr Herz zum Stehen brachte. Diese arme Frau muss bis zum Augenblick ihres Todes eine entsetzliche Angst gehabt haben. Wir müssen toxikologische Untersuchungen bei diesem neuen Opfer durchführen, aber ...«
Seine Stimme brach ab und dann fragte er Riley: »Woher wussten Sie das?«
Riley hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte.
Crivaro sagte: »Es ist das, was sie tut. Deshalb ist sie hier.«
Riley erschauderte zutiefst bei diesen Worten.
Ist es wirklich etwas, worin ich gut sein will? fragte sie sich selbst.
Sie fragte sich, ob sie vielleicht doch dieses Kündigungsschreiben hätte einreichen sollen.
Vielleicht sollte sie nicht hier sein.
Vielleicht sollte sie damit nichts zu tun haben.
Sie war sich einer Sache sicher − Ryan würde entsetzt sein, wenn er wüsste, wo sie gerade war und was sie tat.
Crivaro fragte Dahl: »Wie schwer wäre es für den Mörder, an dieses spezielle Amphetamin zu gelangen?«
»Leider«, antwortete der Gerichtsmediziner, »kann man es leicht auf der Straße kaufen.«
Crivaros Telefon klingelte. Er blickte auf das Display. »Es ist Agent McCune. Ich muss da rangehen.«
Crivaro trat zurück und sprach in sein Handy. Dahl starrte Riley