König Heinrich V. / King Henry V - Zweisprachige Ausgabe . Уильям Шекспир

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Название König Heinrich V. / King Henry V - Zweisprachige Ausgabe
Автор произведения Уильям Шекспир
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9788026809500



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Hurtig.

      Auf gewisse Weise hantierte er freilich mit Weibsbildern: aber da war er rheumatisch und sprach von der Hure von Babylon.

      Bursch.

      Erinnert ihr Euch nicht, wie er einen Floh auf Bardolphs Nase sitzen sah, daß er sagte, es wäre eine schwarze Seele, die im höllischen Feuer brenne?

      Bardolph.

      Nun, das Brennholz ist zu Ende, das dies Feuer unterhielt: das ist der ganze Reichtum, den ich in seinem Dienst erworben habe.

      Nym.

      Sollen wir abziehen? Der König wird von Southampton schon weg sein.

      Pistol.

      Kommt, laßt uns fort! – Mein Herz, gib mir die Lippen!

      Acht auf den Hausrat und mein fahrend Gut!

      Laß Sinne walten; «Zecht und zahlt!» so heißts.

      Trau keinem:

      Ein Eid ist Spreu, und Treu und Glaube Waffeln;

      Pack an, das ist der wahre Hund, mein Täubchen;

      Drum laß caveto dir Ratgeber sein!

      Geh, trockne deine Perlen! – Waffenbrüder,

      Laßt uns nach Frankreich, wie Blutigel, Kinder,

      Zu saugen, saugen, recht das Blut zu saugen!

      Bursch.

      Und das ist eine ungesunde Nahrung, wie sie sagen.

      Pistol.

      Rührt ihren sanften Mund noch und marschiert.

      Bardolph.

      Leb wohl, Wirtin! (Küßt sie.)

      Nym.

      Ich kann nicht küssen, und das ist der Humor davon, aber lebt wohl!

      Pistol.

      Laß walten Hauswirtschaft! halt fest, gebiet ich dir!

      Frau Hurtig.

      Lebt wohl! Adieu! (Ab.)

      Englisch

      VIERTE SZENE

      Inhaltsverzeichnis

      Frankreich. Ein Saal im Palast des Königs

      König Karl mit Gefolge, der Dauphin, Herzog von Burgund, der Connétable und andre

      König Karl.

      So nahn die Englischen mit Heereskraft,

      Und über alle Sorgen liegt uns ob,

      Zu unsrer Wehr uns königlich zu stellen.

      Drum soll Herzog von Berry, von Bretagne,

      Von Orleans und Brabant ziehn ins Feld,

      Und Ihr, Prinz Dauphin, mit der schnellsten Eil,

      Um unsre Kriegesplätze neu zu rüsten

      Mit tapfern Männern und mit wehrbar'm Zeug.

      Denn England ist in seinem Andrang rasch,

      Wie Wasser, das ein Wirbel in sich saugt.

      Es ziemt uns denn, die Vorsicht so zu üben,

      Wie Furcht uns lehrt an manchem frischen Beispiel,

      Das England, das zum Unheil wir mißachtet,

      Auf unsern Feldern ließ.

      Dauphin.

      Großmächtger Vater,

      Es ist gar recht, uns auf den Feind zu rüsten;

      Denn Friede selbst muß nicht ein Königreich

      So schläfrig machen (wenn auch nicht die Rede

      Von Kriege wär und ausgemachtem Streit),

      Daß Landwehr, Musterung und Rüstung nicht

      Verstärkt, gehalten und betrieben würde,

      Als wäre die Erwartung eines Kriegs.

      Drum heiß ichs billig, daß wir alle ziehn,

      Die schwachen Teile Frankreichs zu besehen;

      Das laßt uns tun mit keinem Schein von Furcht,

      Ja, mit nicht mehr, als hörten wir, daß England

      Sich schick auf einen Mohrentanz zu Pfingsten.

      Denn, bester Herr, so eitel prangt sein Thron.

      Und seinen Zepter führet so phantastisch

      Ein wilder, seichter, launenhafter Jüngling,

      Daß ihm kein Schrecken folgt.

      Connétable.

      O still, Prinz Dauphin!

      Ihr irrt Euch allzusehr in diesem König.

      Frag Eure Hoheit die Gesandten nur,

      Mit welcher Würd er ihre Botschaft hörte,

      Wie wohl mit edlen Räten ausgestattet,

      Wie ruhig im Erwidern, und zugleich

      Wie schrecklich mit entschloßner Festigkeit;

      Ihr werdet sehn, sein vorig eitles Wesen

      War nur des römschen Brutus Außenseite,

      Vernunft in einen Torenmantel hüllend,

      Wie oft mit Kot der Gärtner Wurzeln deckt,

      Die früh und zart vor allen treiben sollen.

      Dauphin.

      Herr Connétable, ei, dem ist nicht so;

      Doch nehmen wirs so an, es schadet nicht.

      Im Fall der Gegenwehr ist es am besten,

      Den Feind für mächtger halten, als er scheint;

      So füllet sich das Maß der Gegenwehr,

      Die sonst, bei schwachem, kärglichem Entwurf,

      Gleich einem Filz, ein wenig Tuch zu sparen,

      Den Rock verdirbt.

      König Karl.

      Gut, halten wir den König Heinrich stark,

      Und, Prinzen, rüstet stark euch wider ihn;

      Denn sein Geschlecht hat unser Fleisch gekostet,

      Und er stammt ab von dieser blutgen Reih,

      Die auf den heimschen Pfaden uns verfolgt.

      Des zeugt die zu gedächtniswürdge Schmach,

      Als Cressys Schlacht verderblich ward geschlagen,

      Und unsre Prinzen alle in die Hände

      Dem schwarzen Namen Eduard fielen,

      Dem Schwarzen Prinz von Wales, indes sein Vater,

      Des Berges Fürst, auf einem Berge stehend

      Hoch in der Luft, gekrönt von goldner Sonne,

      Den Heldensprößling sah und ihn mit Lächeln

      Die