Der Nibelunge liet. Anonym

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Название Der Nibelunge liet
Автор произведения Anonym
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 4064066113940



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ecken vil harte vreislîchen sneit.

      Die goltvarwen zoume vuortens an der hant, 75

      sîdîniu vürbüege: sus kômens in daß lant.

      daß volc si allenthalben kaphen an began:

      dô liefen in enkegene vil der Guntheres man.

      Die hôch gemuoten recken, rîter unde kneht, 76

      die giengen zuo den hêrren, daß was michel reht,

      und enphiegen die geste in ir hêrren lant;

      si nâmen in die mœre mit den schilden von der hant.

      Diu ros si wolten dannen ziehen an gemach: 77

      Sîvrit der vil küene wie snelle er dô sprach:

      ‚Lât uns noch die mœre eine wîle stân:

      wir wellen schiere hinnen; des ich guoten willen hân.

      ‚Man sol ouch unser schilde ninder von uns tragen; 78

      wâ ich den künic vinde, kan mir daß iemen sagen,

      Gunthern den rîchen ûß Burgunden lant?

      dô sagete eß im einer, dem eß rehte was bekant.

      ‚Welt ir den künic vinden, daß mac vil wol geschehen; 79

      in jenem sale wîten hân ich in gesehen

      bî den sînen helden: dâ sult ir hine gân:

      dâ muget ir bî im vinden manegen hêrlîchen man.‘

      Dô wâren ouch diu mære dem künege geseit, 80

      ûf sînem hove wæren rîter vil gemeit:

      die vuorten liehte brünne und hêrlîch gewant;

      si derkande nieman in der Burgunden lant.

      Den künic nam des wunder, von wannen kœmen dar 81

      die hêrlîchen recken in wæte lieht gevar

      und mit sô guoten schilden niuwe unde breit.

      daß im daß nieman sagete, daß was Gunthere leit.

      Des antwurte dem künege von Metzen Ortwîn; 82

      starc unde küene mohte er vil wol sîn.

      ‚sît wir ir niht erkennen, sô sult ir heißen gân

      nâch mînem œheim Hagenen: den sult ir si sehen lân.

      ‚Dem sint kunt diu rîche und elliu vremdiu lant. 83

      sîn im die hêrren künde, daß tuot er uns bekant.‘

      der künic bat in bringen und die sîne man:

      man sach in hêrlîche mit recken hin ze hove gân.

      Waß sîn der künic wolde, des vrâgte Hagene. 84

      ‚eß sint in mîme hûse unkunde degene,

      die niemen hie bekennet: ob ir si ê gesehen

      habt in vremden landen, des sult ir, Hagene, mir verjehen.‘

      ‚Daß tuon ich,‘ sprach Hagene: zeim venster er dô gie, 85

      sîn ougen er dâ wenken zuo den gesten lie.

      wol behagete im ir geverte und ouch ir gewant:

      si wâren im vil vremde in der Burgunden lant.

      Er sprach, von swannen kœmen die recken an den Rîn, 86

      eß möhten selbe vürsten oder vürsten boten sîn.

      ‚ir ros diu sint schœne, ir kleider harte guot;

      swannen si joch rîten, si sint vil hôhe gemuot.‘

      Alsô sprach dô Hagene: ‚als ich mich kan verstân, 87

      swie ich Sîvriden noch nie gesehen hân,

      sô wil ich wol gelouben, swie eß dar umbe stât,

      daß eß sî der recke, der dort sô hêrlîchen gât.

      ‚Er bringet niuwiu mære her in ditze lant. A.88

      die küenen Niblunge sluoc des heldes hant,

      Schilbunc und Niblungen, des rîchen küneges kint.

      er vrumte starkiu wunder mit sîner grôßen krefte sint.

      ‚Dô der helt aleine ân alle helfe reit, A.89

      er vant vor einem berge, als mir ist geseit,

      bî Niblunges horde vil manegen küenen man:

      die wârn im ê vil vremde, unz er ir künde dâ gewan.

      ‚Hort der Niblunges der was gar getragen A.90

      ûß eime holn berge. nu hœret wunder sagen,

      wie in wolden teilen der Niblunge man.

      daß sach der degen Sîvrit: den helt es wundern began.

      ‚Er kom zuozin sô nâhen, daß er die helde sach A.91

      und ouch in die degene. ir einer drunder sprach:

      ‚hie kumet der starke Sîvrit, der helt von Niderlant.‘

      vil seltsæniu mære er an den Niblungen vant.

      ‚Den recken wol enphiengen Schilbunc und Nibelunc. A.92

      mit gemeinem râte die edelen vürsten junc

      den schaz in bâten teilen den wætlîchen man

      und gerten des mit vlîße, unz erß in loben dô began.

      ‚Er sach sô vil gesteines, sô wir hœren sagen, A.93

      hundert kanzwagene eß heten niht getragen;

      noch mê des rôten goldes von Niblunge lant;

      daß solt in alleß teilen des küenen Sîvrides hant.

      ‚Dô gâben si im ze miete daß Niblunges swert. A.94

      si wâren mit dem dienste vil übele gewert,

      den in dâ leisten solde Sîvrit der helt guot:

      ern kunde eß niht verenden: si wâren zornec gemuot.

      ‚Den schaz er ungeteilet belîben muose lân. C.

      do begunden mit ihm strîten der zweier künege man:

      mit ir vater swerte, daß Balmunc was genant,

      erstreit ab in der küene den hort und Nibelunge lant.

      Si heten dâ ir vriunde zwelf küener man, A.95

      daß starke risen wâren: waß kundeß si vervân?

      die sluoc sît mit zorne diu Sîvrides hant,

      und recken siben hundert twang er von Nibelunge lant

      ‚Mit dem guoten swerte, daß hieß Balmunc. A.96

      durch die starken vorhte vil manec recke junc,

      die si ze dem swerte hêten und an den küenen man,

      daß lant zuo den bürgen si im tâten undertân;

      ‚Dar zuo die rîchen künege die sluog er beide tôt. A.97

      er kom von Albrîche sît in grôße nôt.

      der wânde sîne hêrren rechen dâ zehant,

      unz er die grôßen sterke sît an Sîvride