Gesammelte Gedichte: Elegien, Epigramme, Sonette, Kantaten, Xenien und viel mehr. Иоганн Вольфганг фон Гёте

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Название Gesammelte Gedichte: Elegien, Epigramme, Sonette, Kantaten, Xenien und viel mehr
Автор произведения Иоганн Вольфганг фон Гёте
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9788026827863



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sprach: Ich breche dich,

      Röslein auf der Heiden!

      Röslein sprach: Ich steche dich,

      Daß du ewig denkst an mich,

      Und ich wills nicht leiden.

      Röslein, Röslein, Röslein rot,

      Röslein auf der Heiden.

      Und der wilde Knabe brach

      ‘s Röslein auf der Heiden;

      Röslein wehrte sich und stach,

      Half ihm doch kein Weh und Ach,

      Mußt es eben leiden.

      Röslein, Röslein, Röslein rot,

      Röslein auf der Heiden.

Blinde Kuh

      O liebliche Therese!

      Wie wandelt gleich ins Böse

      Dein offnes Auge sich!

      Die Augen zugebunden,

      Hast du mich schnell gefunden,

      Und warum fingst du eben mich?

      Du faßtest mich aufs beste

      Und hieltest mich so feste,

      Ich sank in deinen Schoß.

      Kaum warst du aufgebunden,

      War alle Lust verschwunden,

      Du ließest kalt den Blinden los.

      Er tappte hin und wider,

      Verrenkte fast die Glieder,

      Und alle foppten ihn.

      Und willst du mich nicht lieben,

      So geh ich stets im Trüben,

      Wie mit verbundnen Augen, hin.

Christel

      Hab oft einen dumpfen düstern Sinn,

      Ein gar so schweres Blut!

      Wenn ich bei meiner Christel bin,

      Ist alles wieder gut.

      Ich seh sie dort, ich seh sie hier

      Und weiß nicht auf der Welt,

      Und wie und wo und wann sie mir,

      Warum sie mir gefällt.

      Das schwarze Schelmenaug dadrein,

      Die schwarze Braue drauf,

      Seh ich ein einzigmal hinein,

      Die Seele geht mir auf.

      Ist eine, die so lieben Mund,

      Liebrunde Wänglein hat?

      Ach, und es ist noch etwas rund,

      Da sieht kein Aug sich satt!

      Und wenn ich sie denn fassen darf

      Im luftgen deutschen Tanz,

      Das geht herum, das geht so scharf,

      Da fühl ich mich so ganz!

      Und wenns ihr taumlig wird und warm,

      Da wieg ich sie sogleich

      An meiner Brust, in meinem Arm;

      ‘s ist mir ein Königreich!

      Und wenn sie liebend nach mir blickt

      Und alles rund vergißt,

      Und dann an meine Brust gedrückt

      Und weidlich eins geküßt,

      Das läuft mir durch das Rückenmark

      Bis in die große Zeh!

      Ich bin so schwach, ich bin so stark,

      Mir ist so wohl, so weh!

      Da möcht ich mehr und immer mehr,

      Der Tag wird mir nicht lang;

      Wenn ich die Nacht auch bei ihr wär,

      Davor wär mir nicht bang.

      Ich denk, ich halte sie einmal

      Und büße meine Lust;

      Und endigt sich nicht meine Qual,

      Sterb ich an ihrer Brust!

Die Spröde

      An dem reinsten Frühlingsmorgen

      Ging die Schäferin und sang,

      Jung und schön und ohne Sorgen,

      Daß es durch die Felder klang,

      So la la! le ralla!

      Thyrsis bot ihr für ein Mäulchen

      Zwei, drei Schäfchen gleich am Ort.

      Schalkhaft blickte sie ein Weilchen,

      Doch sie sang und lachte fort,

      So la la! le ralla!

      Und ein andrer bot ihr Bänder,

      Und der dritte bot sein Herz;

      Doch sie trieb mit Herz und Bändern

      So wie mit den Lämmern Scherz,

      Nur la la! le ralla!

Die Bekehrte

      Bei dem Glanze der Abendröte

      Ging ich still den Wald entlang,

      Damon saß und blies die Flöte,

      Daß es von den Felsen klang,

      So la la!

      Und er zog mich, ach, an sich nieder,

      Küßte mich so hold, so süß.

      Und ich sagte: Blase wieder!

      Und der gute Junge blies,

      So la la!

      Meine Ruhe ist nun verloren,

      Meine Freude floh davon,

      Und ich höre vor meinen Ohren

      Immer nur den alten Ton,

      So la la, le ralla!

      usw.

Rettung

      Mein Mädchen ward mir ungetreu,

      Das machte mich zum Freudenhasser;

      Da lief ich an ein fließend Wasser,

      Das Wasser lief vor mir vorbei.

      Da stand ich nun, verzweiflend, stumm,

      Im Kopfe war mirs wie betrunken,

      Fast wär ich in den Strom gesunken,

      Es ging die Welt mit mir herum.

      Auf einmal hört ich was, das rief –

      Ich wandte just dahin den Rücken –

      Es war ein Stimmchen zum Entzücken:

      »Nimm dich in acht! der Fluß ist tief.«

      Da lief mir was durchs ganze Blut,

      Ich seh, so ists ein liebes Mädchen;

      Ich frage sie: Wie heißt du? »Käthchen!«

      O schönes Käthchen! Du bist gut.

      Du hältst vom Tode mich zurück,

      Auf immer dank ich dir mein Leben;

      Allein das heißt mir wenig geben,

      Nun sei auch meines Lebens Glück!

      Und dann klagt ich ihr meine Not,

      Sie schlug die Augen lieblich nieder;

      Ich küßte sie und sie mich wieder,

      Und – vor der Hand nichts mehr von Tod.

Der Musensohn

      Durch Feld und Wald zu schweifen,

      Mein