Название | Die Dame von Monsoreau |
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Автор произведения | Александр Дюма |
Жанр | Зарубежная классика |
Серия | |
Издательство | Зарубежная классика |
Год выпуска | 0 |
isbn |
Angetan mit einem Leibrock von grünem, ganz mit silbernen Gallonen besetztem Tuche, umgürtet mit dem silbernen Wehrgehänge, worauf das gestickte Wappen des Königs angebracht war, auf dem Haupt ein Barett mit langer Feder, in der linken Hand einen Spieß, mit der rechten den für den König bestimmten Estortuaire schwingend, konnte Herr von Monsereau als ein furchtbarer Herr erscheinen, war aber gewiss kein schöner Edelmann.
»Pfui! welch ein hässliches Gesicht habt Ihr uns von Eurem Gouvernement zurückgebracht, Monseigneur,« sprach Bussy zu dem Herzog von Anjou, »sind das die Edelleute, die Eure Gunst in den Provinzen aussucht? Der Teufel soll mich holen, wenn man einen ähnlichen Menschen in Paris finden würde, das doch sehr groß und sehr mit hässlichen Herren bevölkert ist. Man sagt, ich bemerke Euch zum voraus, dass ich es nicht glauben wollte, man sagt, es sei Euer fester Wille gewesen, dass der König den Oberstjägermeister von Eurer Hand annehme.«
»Der Herr von Monsoreau hat mir gut gedient, und ich belohne ihn,« sprach lakonisch der Herzog von Anjou.
»Gut gesagt, Monseigneur, es erscheint um so schöner von Fürsten, wenn sie dankbar sind, als die Sache selten vorkommt; doch wenn es sich nur um dieses handelt, so habe ich Euch, wie mir dünkt, auch gut gedient und würde, Ihr möget mir glauben, den Leibrock des Oberstjägermeisters noch ganz anders tragen, als dieses große Gespenst. Er hat einen roten Bart; Anfangs bemerkte ich es nicht, und das ist noch eine Schönheit mehr.«
»Es ist mir nicht zu Ohren gekommen, man müsste nach dem Modell von Apollo oder nach dem des Antinous geformt sein, um ein Amt bei Hof einzunehmen,« versetzte der Herzog von Anjou.
»Das ist Euch noch nicht zu Ohren gekommen, Monseigneur?« sprach Bussy mit der größten Kaltblütigkeit, »darüber muss ich mich in der Tat wundern.«
»Ich befrage das Herz und nicht das Gesicht, die geleisteten Dienste und nicht die versprochenen Dienste,« entgegnete der Herzog.
»Eure Hoheit wird vielleicht sagen, ich sei sehr neugierig, doch ich besann mich vergebens, welchen Dienst Euch zu leisten dieser Monsoreau im Stande gewesen sein dürfte.«
»Ah! Bussy,« erwiderte der Herzog verdrießlich, »Ihr seid, wie Ihr selbst gesagt, sehr neugierig, sogar zu neugierig.«
»So sind die Fürsten!« rief Bussy mit seiner gewöhnlichen Freimütigkeit. »Sie fragen fortwährend, man muss ihnen über Alles antworten, und wenn man sie nur ein einziges Mal fragt, so antworten sie nicht.«
»Das ist wahr,« sprach der Herzog von Anjou, »doch weißt Du, was Du tun musst, wenn Du Dich unterrichten willst?«
»Nein.«
»Frage Herrn von Monsoreau selbst.«
»Ihr habt, meiner Treue Recht, Monseigneur,« rief Bussy, »und bei ihm, der nur ein einfacher Edelmann ist, bleibt mir wenigstens ein Mittel, wenn er nicht antwortet.«
»Welches?«
»Ihm zu sagen, er sei ein Unverschämter.« Und hiernach dem Prinzen ohne irgend ein Bedenken, vor den Augen seiner Freunde und den Hut in der Hand, den Rücken zuwendend, näherte er sich Herrn von Monsoreau, der zu Pferde mitten in dem Kreise und der Zielpunkt aller Augen, welche bei ihm gleichsam zusammenliefen, mit einer merkwürdigen Kaltblütigkeit wartete, bis ihn der König von der Last aller dieser auf seine Person fallenden Blicke befreien würde.
Als er Bussy mit heiterem Gesicht, lächelndem Munde und den Hut in der Hand auf sich zukommen sah, entrunzelte er sich ein wenig.
»Verzeiht, mein Herr,« sprach Bussy, »doch ich sehe Euch hier sehr allein. Hat Euch die Gunst, die Ihr genießt, bereits so viele Feinde zugezogen, als Ihr acht Tage, ehe Ihr zum Oberstjägermeister ernannt worden seid, Freunde gehabt haben könnt?«
»Meiner Treue, Herr Graf,« antwortete Herr von Monsoreau, »ich würde nicht darauf schwören, doch Wohl beinahe wetten. Aber darf ich wissen, welchem Umstand ich die Ehre, dass Ihr meine Einsamkeit stört, zuzuschreiben habe?«
»Meiner Treue!« antwortete mutig Bussy, »der großen Bewunderung, die mir der Herzog von Anjou für Euch eingeflößt hat.«
»Wie so?«
»Indem er mir Eure Tat erzählte, diejenige, für welche Ihr zum Oberstjägermeister ernannt worden seid.«
Herr von Monsoreau erbleichte dergestalt, dass die Furchen der Pocken, welche sein Gesicht befleckten, ebenso viele schwarze Punkte auf seiner vergilbten Haut zu sein schienen: zugleich schaute er Bussy mit einer Miene an, welche einen heftigen Sturm weissagte.
Bussy sah, dass er einen falschen Weg eingeschlagen hatte. Doch er war nicht der Mann, zurückzuweichen; er gehörte im Gegenteil zu denjenigen, welche eine Unbescheidenheit durch eine Beleidigung auszugleichen pflegten.
»Ihr sagt, mein Herr,« versetzte der Oberstjägermeister, »Monseigneur habe Euch von meiner letzten Tat erzählt?«
»Ja wohl, ganz umständlich, wodurch, ich gestehe es, bei mir das heftige Verlangen entstand, die Erzählung aus Eurem eigenen Munde zu hören.«
Herr von Monsoreau presste den Spieß krampfhaft in seiner Hand, als regte sich in ihm die lebhafte Begierde, sich daraus eine Waffe gegen Herrn von Bussy zu machen.
»Mein Herr,« sprach er, »ich war, meiner Treue! ganz geneigt, Eure Höflichkeit anzuerkennen und mich Eurem Wunsche zu fügen; aber hier kommt leider der König, und das raubt mir meine Zeit; wenn Ihr jedoch wollt, so mag es später geschehen.«
Auf seinem Lieblingspferde, einem schönen isabellfarbigen spanischen Hengste, reitend kam der König wirklich rasch von dem Turm nach dem Kreuzweg.
Bussy ließ seinen Blick einen Halbkreis beschreiben und begegnete den Augen des Prinzen; der Prinz lächelte mit seinem schlimmsten Lächeln.
»Herr und Diener,« dachte Bussy, »sie machen Beide eine hässliche Grimasse, wenn sie lachen; wie ist es aber, wenn sie weinen?«
Der König liebte die schönen und guten Gesichter; er war daher wenig befriedigt durch das von Herrn von Monsoreau, welches er bereits ein Mal gesehen hatte, aber beim zweiten Male eben so wenig nach seinem Geschmack fand, als beim ersten Male. Er nahm jedoch auf eine ziemlich artige Weise den Estortuaire, den der neue Oberstjägermeister ihm der Gewohnheit gemäß, auf einem Knie, darreichte.
Sobald der König bewaffnet war, verkündeten die reisigen Jäger, der Hirsch sei bestätigt, und die Jagd begann.
Bussy hatte sich auf die Seite der Truppe gestellt, um alle Welt an sich vorüberziehen zu sehen; er ließ Niemand vorbei, ohne genau zu prüfen, ob er nicht das Original des Portraits fände; doch vergebens, es waren sehr hübsche, sehr schöne, sehr verführerische Frauen bei dieser Jagd, bei der der Oberstjägermeister zum ersten Male auftrat, aber das reizende Geschöpf, das er suchte, erschien nicht darunter. Er sah sich auf das Gespräch und die Gesellschaft seiner gewöhnlichen Freunde angewiesen. Stets lachend, stets geschwätzig, bot ihm Antraguet viel Zerstreuung in seinem Ärger.
»Wir haben einen abscheulichen Oberstjägermeister,« sagte er zu Bussy, »was denkst Du davon?«
»Ich finde ihn furchtbar, welch eine Familie wird der uns geben, wenn die Personen, die ihm anzugehören die Ehre haben, auch ihm gleichen! Zeige mir doch seine Frau.«
»Der Oberstjägermeister ist noch zu haben, mein Lieber,« versetzte Antraguet.
»Woher weißt Du dies?«
»Von Frau von Vendron, die ihn sehr hübsch findet und gern ihren vierten Gemahl aus ihm machen möchte, wie Lucretia Borgia aus dem Grafen von Este. Seht Ihr, wie sie ihren Fuchs hinter dem Rappen von Monsoreau jagen lässt!«
»Und von welchem Gute ist er Herr?« fragte Bussy.
»Von