Название | Unter Vertrag - Forbidden Love |
---|---|
Автор произведения | Alisha Mc Shaw |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783748563723 |
»Du hättest wenigstens erwähnen können, dass es Shane Williams, der Star Quarterback und Weiberheld ist.«
Mitchell gab ihr mit einem Handwinken zu verstehen, dass es besser war, zu schweigen. Und sie tat es. Kluges Mädchen. Vermutlich hatte sie begriffen, dass Mitch kein Kerl war, mit dem man sich auf eine Diskussion einließ.
Mir stand nach dem Training nicht der Sinn nach einer solchen Auseinandersetzung. Jedes Mal verhielt Mitchell sich wie ein gebranntes Kind und seine Wortwahl war in diesen Augenblicken alles andere als gewählt.
Entgeistert schloss Cameron den Mund.
»Hattest du mir vorhin nicht zugesichert, dass du Anstand hättest und das 1 x 1 der Etikette beherrschst?«
Der bissige Unterton entging mir nicht und sofort veränderte sich die Haltung unseres Gastes.
Zielstrebig, selbstbewusst und mit einem Lächeln auf den Lippen blickte sie mich an und hielt mir die Hand entgegen. »Ich bin Cameron und mein Pick-up hat den Mercedes deines Managers etwas lädiert. Da ich meine Versicherung nicht bezahlt habe, übernehmen sie den Schaden nicht, weshalb Mitchell mir diese Aufgabe zur Wiedergutmachung aufs Auge gedrückt hat«, erklärte sie mir nun die Situation.
Ihre Erläuterung hörte sich so absurd an, dass ich lauthals loslachte. »Wo sind bitte die Kameras? Das ist doch ein Scherz, oder?«
Zwei verwirrte Augenpaare blickte mich an und ich verstummte. Scheinbar war es ihnen vollkommen ernst.
»Jetzt bitte noch mal langsam. Sie hat dein Auto geschrottet und als Wiedergutmachung soll sie meine Freundin spielen?«, wiederholte ich das, was Cameron eben gesagt hatte.
»Das ist eine Win-Win-Situation für uns alle drei.« Mitchells Mund wurde von einem breiten Grinsen geziert. Es war ihm wirklich ernst.
Cameron
20 Minuten zu früh betrat ich das luxuriöse Penthouse von Mitchell Handerson. Schon in diesem Moment hätte ich wissen müssen, dass das Ganze eine Scheißidee war. Für das Treffen mit ihm hatte ich mich in Schale geworfen und sogar hochhackige Schuhe angezogen, um mit vorgeblicher Professionalität zu punkten. Mitchell Handerson hatte mich freundlich, aber distanziert begrüßt und mich dann von oben bis unten gemustert, als sei ich ein preisgekröntes Pferd.
»Ja«, sagte er dann mit seltsam zufriedenem Blick, »Ja, das könnte klappen.«
Ich fragte mich zwar, was genau er meinte, aber noch bevor ich fragen konnte, nahm mich Handerson am Arm und führte mich zu einem Schreibtisch.
»Hören Sie, Ms. McArthur«, er schob mich zu einem eleganten Sessel, in den ich mich widerwillig setzte.
»Cam«, murmelte ich. »Sie können mich Cam nennen.«
Er brachte mich mit einer Handbewegung zum Schweigen, umrundete seinen Schreibtisch und ließ sich mir gegenüber nieder. »Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen und kann Ihnen nur raten, genau darüber nachzudenken, bevor Sie ›Nein‹ sagen.«
Ich fixierte mit einem mulmigen Gefühl im Bauch den riesigen Eberkopf, der auf ein Holzbrett gepinnt an der Wand hing und schluckte.
»79.500 $. Das ist die Summe, die Sie mir schuldig sind. Mein BMW ist ein Totalschaden, Ihr Pick-up hat wirklich ganze Arbeit geleistet.«
Mir entwich ein Keuchen, und mein Kopf ruckte wieder zu Handerson herum, der mit vor der Brust verschränkten Armen in seinem Stuhl lehnte.
Sein zuvor freundliches Lächeln war verschwunden, er sah mich mit zusammengekniffenen Augen an. »Ich gehe davon aus, dass Sie das Geld nicht haben?«, fragte er, obwohl dieses Arschloch die Antwort sicherlich schon kannte.
Ich verneinte dennoch und zwang mich dazu, nicht einfach aufzuspringen und wegzurennen.
»Das habe ich mir gedacht.« Er beugte sich vor und schob einen Stapel Blätter zu mir rüber, den ich argwöhnisch musterte. »Ich möchte, dass Sie die geschuldete Summe ... nun ja, sagen wir ... abarbeiten.«
»Abarbeiten?« Ich versteifte mich. »Niemals!«
»Ganz ruhig, Schätzchen!«, Handerson lächelte süffisant. »Ihr verletztes Ehrgefühl können Sie getrost stecken lassen. Es ist nicht, was Sie denken.«
»Sondern?«, stieß ich gepresst hervor.
»Bevor Sie mir diesen Vertrag«, er deutete auf den Stapel vor mir, »nicht unterschrieben haben, kann ich natürlich nicht näher auf Einzelheiten eingehen, wie Sie sich sicher denken können. Jedoch ist es so, dass ich einige der bekanntesten Sportgrößen betreue, und ... für einen von diesen benötige ich eine Freundin, die herzeigbar ist.«
Meine Augenbrauen ruckten nach oben. Sollte ich mich jetzt darüber freuen, dass er mich für herzeigbar empfand?
»Sehen Sie, Cam ... Homosexualität ist im Sport leider immer noch verpönt und ...«
»Ich soll die Freundin für einen schwulen Sportler spielen?«, fuhr ich ihm erstaunt in die Parade.
»Nun ...«, Handerson zögerte kurz, ehe er schließlich nickte. »Ja.«
Die ganze Situation hier war ja noch viel grotesker, als ich erwartet hatte! Mein Nervenkostüm, das seit heute Nachmittag sowieso schon an der Grenze zum Zusammenbruch stand, brach sich jetzt seine Bahn. Ich legte den Kopf in den Nacken und lachte. Es dauerte eine Weile, bis ich mich schließlich soweit beruhigt hatte, dass ich mich nicht mehr vor Lachen krümmte und nach Luft schnappte. Mitchell starrte mich finster an und mir wurde klar, dass ich tatsächlich in einer viel besseren Verhandlungsposition war, als ich gedacht hatte. Ich bemühte mich um Ernsthaftigkeit und nahm die Papiere in die Hand. Nachdenklich blätterte ich sie durch und las aufmerksam, was darinstand.
»Ich rekapituliere. Ich soll also für einen Ihrer ...«, ich hüstelte, »Schützlinge in der Öffentlichkeit die Freundin spielen, damit Sie weiterhin einen wegstecken können?« Ich wusste, dass ich hoch pokerte, aber die Tatsache, dass der selbstgefällige Ausdruck in seinem Gesicht für einen Moment schwankte, bestätigte mir, dass ich richtiglag.
Der Vertrag, den ich in den Händen hielt, war tatsächlich knallhart. Davon abgesehen, dass mir die Schulden für das Auto erlassen würden, wenn ich unterschrieb, gab es eine Verschwiegenheitsklausel, mit der ich mich zu absolutem Stillschweigen über alles, was nach dem Zustandekommen dieses Deals passieren würde, verpflichtete.
Die Summe, die per Klage fällig würde, sollte ich etwas ausplaudern, war exorbitant. Zu meiner Schande musste ich jedoch gestehen, dass ich bereits jetzt darüber nachdachte, zu unterschreiben. Die Tatsache, dass ich die Freundin für einen schwulen Mann spielen sollte, bedeutete, dass ich sicher vor diversen Avancen war. »Also gut, Mitch ...«, ich blickte auf und setzte mein schönstes Pokerface auf. »Ich glaube, es ist an der Zeit, zu verhandeln, oder?«
Während wir die einzelnen Vertragsbedingungen neu aushandelten, hatte Mitchell immer wieder nervös auf seine Uhr gestarrt. Ganz offensichtlich wartete er auf jemanden.
Ich vermutete, dass ich gleich Shane kennenlernen würde, dessen Alibi ich sein sollte. Nachdem wir uns darauf geeinigt hatten, dass Handerson für sämtliche meiner Unkosten aufkommen würde, die im Rahmen meiner ›Tätigkeit‹ anfielen – im Gegenzug musste ich für den Zeitraum von mindestens zwölf Monaten das lächelnde Begleitwerk dieses Sportlers sein – setzte ich schwungvoll meinen Namen unter den Vertrag.
»Shane sollte jeden Moment kommen«, erklärte Mitch, während er mich wesentlich entspannter als eben noch zum Sofa führte und mir sogar einen Drink servierte, den er auf dem Designertisch abstellte. »Er ist mal wieder zu spät. Mit Pünktlichkeit hat er es nicht so.«
Ich