Symbolische Dimension des Wohnens in der Stadt. Monika Arlt

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Название Symbolische Dimension des Wohnens in der Stadt
Автор произведения Monika Arlt
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783844258653



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Mauer

       Symbol Bornholmer Brücke

       Palast der Republik

       Der Schlossneubau

       Fughafen Tempelhof

       Die Siegessäule

       Nationales Freiheits- und Einheitsdenkmal als nationales Symbol

       Symbol Moschee

       Teilnahme und Teilhabe

       Beteiligung nach dem Baugesetzbuch

       Beteiligungskultur

       Teilhabe bewerkstelligen

       Köpi

       Liebigstraße 14

       Das Künstlerhaus Bethanien

       Die Ufa-Fabrik

       Bürgerplattformen

       Bewohnbarkeit

       Der Intuition auf die Sprünge helfen — Arbeit mit dem Unbewussten,

       Kunst

       Wirkung von Kunst

       Kunst und Macht

       Kunstmarkt

       Das biografische Reservoir der Kunst

       Alltagskreativität

       Kreative Interventionen

       Kulturelle Verantwortung — Die Akteure entdecken die symbolische Dimension der Stadt

       Muster-Sprache

       Zur Arbeit mit Bildern und Symbolen

       Symbole für die zukunftsfähige Stadt

       IBA — Internationale Bauausstellung

       IBA 2010 in Sachsen-Anhalt

       Lutherweg in Eisleben

       Beispiel Staßfurt

       Weltkulturerbesiedlungen in Berlin — Symbole für gute Verhältnisse, gutes Wohnen in guter, gebauter Umwelt

       Wohnanlage Goldstein-Süd

       Masdar City

       Literatur

      Vorwort

      Machtstrategen und damit immer auch Diktatoren haben die Künstler ihrer Zeit angestellt, um sich durch deren Werke Ansehen zu verschaffen und sich einen dauerhaften Platz in der Geschichte zu sichern. Großprojekte aus allen Epochen der Geschichte geben Zeugnis davon.

      Auch das Adelsgeschlecht der Medici in Florenz waren solche Machtstrategen. Nachdem aber im Jahr1494 die Medici von der Zunftregierung der Stadt besiegt und vertrieben worden waren, Florenz zur Republik geworden war, bekam Michelangelo 1501 den Auftrag den David, das größte Symbol der Stadt, zu schaffen. Der David wurde zum Wahrzeichen für den neuen Geist der Unabhängigkeit und zu einer Kampfansage an die Medici. David in seiner Nacktheit, Makellosigkeit und Schönheit, der bereit ist, den Riesen Goliath zu besiegen. David als Verkörperung dieses neuen Geistes.

      Die Umwelt lässt die Menschen nicht kalt. Schon ein einziges Objekt, ein Kunstwerk, ein Gebäude kann die Gefühle für die Umwelt verändern. Wer nichts fühlt, fühlt Leere, Langeweile, Verdruss.

      Die East Side Gallery in Berlin, das mit 1,3 Kilometern längste noch erhaltene Mauerstück, hat einen weiteren Durchbruch für einen Hotelneubau am Uferstreifen erhalten und für eine Brücke über die Spree. Tausende Menschen haben dagegen protestiert. Das Rest-Mauerstück ist genauso zu einem Symbol geworden, wie der David in Florenz, wie der Eiffelturm in Paris, wie das Vogelnest in Peking, wie das Brandenburger Tor in Berlin.

      Die East Side Gallery ist heute ein Ort für das Leben nach einer langen Phase, in der die Mauer zusammen mit dem Todesstreifen ein Ort der Teilung, Trennung und des Todes war. Der Mauerstreifen ist aufgeladen mit Gefühlen, die ihre Fans auch als Wir-Gefühl erleben, als etwas Gemeinsames, das über die Normalität des aktuellen Objekts hinausreicht und die Menschen miteinander verbindet. Für ihre Fans ist die East Side Gallery ein bedeutender Ort. Und die Fans gibt es nicht nur in Berlin.

      Für eine Stadt ist es eine Notwendigkeit, ihre bedeutenden Orte als Bedeutungsträger zu erhalten und zu schützen.

      Symbole sind Botschaften, die für Sinnhorizonte stehen. Städte als Manifestationen der Kultur eines Landes haben eine Vielzahl von bedeutenden Orten … Orten mit symbolischer Qualität, zu denen Menschen sich hingezogen fühlen. Es sind durch Erwartungen „animierte“ Orte, und wenn die Erwartungen eintreten, stellt sich in einem „Moment der Wahrheit“ emotionales Verstehen ein. Die symbolische Dimension der Stadt reicht hinein in das Unbewusste ihrer Bewohner und Besucher.

      Stadtplaner und Architekten können sich das Wissen darüber zunutze machen. Sie können symbolische Einsicht erlangen und sich symbolische Fähigkeiten und Fertigkeiten aneignen. Anders als bei Machtstrategen und Diktatoren, deren Hybris sich immer wieder in „gebautem Narzissmus“‚ offenbart, kann es ihnen nur darum gehen, Identität zu