Название | Mutige Studenten |
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Автор произведения | Geri Schnell |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783750221314 |
«Dann ist deine Analyse falsch, ich habe Fotos von jeder Fundstelle gemacht, komm, ich zeig dir die Aufnahmen sind noch auf dem Computer.»
Mit diesem Kompromiss kann Tim leben, vielleicht erkennt er, wo der Fehler gemacht wurde. Die beiden machen es sich vor dem Computer gemütlich. Nach kurzem Suchen hat sie die richtige Datei gefunden und beginnt. Das erste Foto erscheint.
«Da, siehst du», erklärt Olivia, «hier habe ich Stein Nummer eins gefunden.»
Tim schaut sich das Bild genau an und schüttelt den Kopf.
«Von dieser Stelle stammt Probe sechs», erklärt Olivia das nächste Bild, «und hier», sie zeigt auf eine Stelle an der Kante der Wand, «von hier stammt die letzte Probe, ich weiss nicht mehr genau, welche Nummer die hatte.»
«Das sieht alles sehr ungewöhnlich aus», erklärt Tim, «normalerweise ist die Krümmung der Gesteinsgrenzen eher in die andere Richtung, an dieser Wand ist alles umgekehrt, sehr aussergewöhnlich, langsam denke ich, dass du nichts falsch aufgeschrieben hast, doch dann ist dies hier eine grosse Überraschung. Wie man die bewerten muss, das weiss ich noch nicht, es ist einfach aussergewöhnlich.»
«Da bin ich froh, dass ich doch nicht das Dummerchen bin, für das du mich hinstellen wolltest.»
«War doch nicht so gemeint», entschuldigt sich Tim.
«Schon gut», in diesem Moment geht die Wohnungstür auf und Anna tritt ein. «Ach, du hast Besuch – Störe ich?»
«Nein, wir sind sozusagen fertig.»
«Interessant, womit seit ihr fertig?»
«Mit dem Analysieren von Fotos über die Fundstelle der Steinproben.»
«Ach so, ihr habt nur Fotos analysiert», bemerkt Anna etwas besorgt.
«Du mit deiner verdorbenen Fantasie», kontert Olivia. Tim schaut der Diskussion verlegen zu. Er weiss nicht, wie er sich verhalten soll.
«Du musst gar nicht sauer sein, es ist wirklich nichts passiert.»
«Ich bin nur wegen meinem Professor sauer, was ihr macht, geht mich nichts an.»
«Wieso, - was hat der Professor mit deiner Laune zu tun?»
«Nun, meine Arbeit hat ihm nicht gut gefallen, der Ansatz sei nicht schlecht, nur die Schlüsse die ich daraus gezogen habe, seien total falsch.»
«Du meinst das mit der Deckung der Grundbedürfnisse und der Beschäftigungstheorie, damit die Leute etwas zu tun haben?»
«Genau, ausserdem hat es ihm nicht gefallen, dass ich die Nazis als Beispiel aufführte und die Beschäftigung der Leute einfach so zum Spass, hat ihm schon gar nicht gefallen».
«Ich hab’s dir ja gesagt, die Theorie ist zu gewagt!»
«Ja schon, aber, er hätte mich nicht beleidigen müssen, ich kann ja nichts dafür, dass man die Wirtschaft nicht so einfach retten kann. Ich habe mir gedacht, wenn man weiss warum, findet man eher eine Lösung.»
«Sicher, aber die Lösung muss realistisch sein.»
«Jetzt fang du auch noch an!», beschwert sich Anna, «du hast mich schliesslich auf die Idee gebracht.»
«So, nun darf ich noch Schuld sein, wenn dein Semesterarbeit durchfällt», beschwert sich Olivia, «heute hacken alle auf mir rum, zuerst Tim und jetzt noch du.»
«Ich habe nicht auf dir rumgehackt», wehrt sich Tim, «ich kam mit dem Ergebnis der Probe einfach nicht klar, dass du einen Fehler gemacht hast, wäre die einfachste Lösung gewesen.»
«Ja genau, das Einfachste ist, wenn man Olivia die Schuld gibt, das habe ich begriffen.»
«Ich habe mich ja bereits entschuldigt, falls du es nicht gemerkt hast», wehrt sich Tim, «nun muss ich die Lösung für dieses Problem woanders finden.»
«Was haltet ihr von einer Pizza», fragt Anna, «ich habe Hunger, zudem entspannt ein gemeinsames Essen die Situation.»
Dagegen hatte niemand etwas einzuwenden. Alle auf andere Gedanken bringen, das ist in dieser Situation sicher das Beste. Das mit der Semesterarbeit wird sicher nicht so schlimm sein und auch Tim wird eine andere Erklärung finden.
Lösungen sind gefragt
Olivia wäre froh sie hätte solche Probleme wie ihre Freunde. Sie kommt mit ihrer Semesterarbeit nicht voran. Dass sie ihren Freunden geholfen hat, hilft ihr nicht weiter. Sie hat jetzt die Untersuchungen der verschiedenen Pflanzen, doch sie kommt nicht weiter. Es gibt nicht den geringsten verwendbaren Zusammenhang zwischen den Pflanzen zur Zeit der Pfahlbauer und jenen aus dem Dschungel.
Lediglich die Werkzeuge, welche sie im Dschungel angetroffen hatte, weisen gewisse Ähnlichkeiten mit denen der Pfahlbauer auf. Der Erfindergeist der Menschen läuft mit einer gewissen Kontinuität ab. Das Blasrohr und die Verwendung von Giften zum Betäuben der Beute, waren allerdings den Pfahlbauer in der Schweiz unbekannt. Vielleicht entsteht da ein Ansatz für die Semesterarbeit.
Wie gut es doch Anna hat, sie bekommt mehr Zeit, um neue Schlüsse aus ihrem anscheinend richtige Ansatz zu ziehen. Hoffentlich ist Professor Tobler auch so tolerant.
Noch besser hat es Tim, dank der ungewöhnlichen Schichtung der Gesteine, scheint er etwas Spezielles entdeckt zu haben. Das ist natürlich ein Glücksfall. Wenn die Tatsachen für sich sprechen, ist es immer einfacher. Um das Tagebuch kann sich Olivia zur Zeit nicht kümmern, es würde sie schon interessieren, was aus den Männer im Rettungsboot geworden ist, doch momentan hat sie andere Probleme, sie muss eine Semesterarbeit abgeben, da kann sie nicht mit Seemannsgarn aufwarten.
«Guten Morgen», Anna taucht ebenfalls beim Frühstück auf.
«Tag», antwortet Olivia, dass sie nicht bester Laune ist, kann Anna sofort am Ton erkennen.
«Oh, schlechte Laune», bemerkt Anna, «sorry, sag’s mir, wenn ich dir helfen kann.»
«Ich finde einfach keinen Ansatz für meiner Semesterarbeit, wenn es so weiter geht, weiss ich nicht, ob ich weiter machen soll, langsam habe ich die Leistungsgesellschaft satt. Im Dschungel gibt es keinen Stress, da hat man seinen Tagesablauf und schläft am Abend glücklich ein. Allein die Tatsache, dass man satt ist, bedeutet, dass man einen erfolgreichen Tag hatte.»
«Siehst du das nicht etwas düster?», fragt Anna, «ich beschäftige mich gerne mit Problemen die mich fordern.»
«Und was springt dabei raus?»
«Ich kann gut einschlafen», erklärt Anna selbstsicher, allerdings, wenn sie an letzte Nacht dachte, als sie sich lange im Bett wälzte, weiss sie genau, dass es Selbstbetrug ist.
«Warum bist du so wütend auf den Gander?»
«Natürlich würde ich besser schlafen, wenn meine Arbeit respektiert wird, doch ab und zu muss man über seinen Schatten springen.»
«Was hat den dem Professor nicht gefallen?»
Nun erklärt Anna ihrer Freundin von der Theorie, die sie als Resultat ihrer Untersuchung abgegeben hat. Sie kam zu Schluss, dass zu viele Dinge hergestellt werden, nur dass die Wirtschaft boomt. Dass man damit Ressourcen verschwendet, bemerkt niemand, wichtig ist nur das Prozent Wirtschaftswachstum. Keiner wagt es, eine Produktionsstrasse abzustellen, nur weil die Nachfrage momentan stockt. Besonders die Autoindustrie unternimmt alles, dass sie ihre Luxusschlitten an den Mann bringen. Bei den Leasingraten kann ein junger Mann schwach werden und leistet sich ein Auto, welches über seinen Verhältnissen liegt.
«Ich schlug vor, dass man Leasing verbieten sollte», resümiert Anna, «so würden die zu grossen Autos von den Strassen verschwinden.»
«Wau, - das hast du als Resultat dem Professor vorgelegt?», Olivia schaut ihre Freundin erstaunt an, «da verstehe ich deinen Professor.»
«Ist