Название | Einführung in die Publizistikwissenschaft |
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Автор произведения | Группа авторов |
Жанр | Социология |
Серия | |
Издательство | Социология |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783846321706 |
Unsere Aufmerksamkeit richtet sich insbesondere auf die strukturellen Eigenheiten und Probleme der Medienentwicklung sowie der öffentlichen Kommunikation im Vergleich verschiedener kultureller Kontexte (Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen europäischen Ländern oder Europa und den USA) und unterschiedlicher Mediensysteme (öffentliche vs. privatwirtschaftliche Institutionalisierung). Die Beispiele in den einzelnen Beiträgen beziehen sich deshalb soweit möglich auf internationale Vergleiche, zumindest aber auf Vergleiche zwischen den deutschsprachigen Ländern. Gelegentlich wird allerdings bewusst nur auf Beispiele aus der Schweiz zurückgegriffen.
Übungsfragen:
Was versteht man unter Transdisziplinarität?
Was versteht man unter Material- und Formalobjekt einer Wissenschaft?
Worin unterscheiden sich Publizistik-/Kommunikationswissenschaft und Medienwissenschaft in ihrem Fachverständnis?
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Basisliteratur
Bentele, Günter (1999): Gegenstands- und Problembereiche, Systematiken, Theorien und Methoden unseres Fachs. In: Aviso, H. 24, S. 4–8.
Bentele, Günter/Brosius, Hans-Bernd/Jarren, Otfried (Hg.) (2003): Öffentliche Kommunikation. Handbuch Kommunikations- und Medienwissenschaft. Wiesbaden.
Literatur
Beck, Klaus (2007): Kommunikationswissenschaft. Konstanz.
Bentele, Günter/Rühl, Manfred (Hg.) (1993): Theorien öffentlicher Kommunikation. Teil III: Konstruktivismus und Realismus in der Kommunikationswissenschaft. München, S. 103–171.
Bourdieu, Pierre (1998): Über das Fernsehen. Frankfurt a. Main.
Burkart, Roland (1997): Publizistikwissenschaftliche Basistheorien: Eine Annäherung aus drei Perspektiven. In: Bonfadelli, Heinz/Rathgeb, Jürg (Hg.): Publizistikwissenschaftliche Basistheorien und ihre Praxistauglichkeit. Zürich, S. 51—66.
Burkart, Roland (2002): Kommunikationswissenschaft. Grundlagen und Problemfelder. Umrisse einer interdisziplinären Sozialwissenschaft. Wien, Köln, Weimar.
Faulstich, Werner (1994): Einführung: Zur Entwicklung der Medienwissenschaft. In: Faulstich, Werner (Hg.): Grundwissen Medien. München, S. 9–15.
Faulstich, Werner (2002): Einführung in die Medienwissenschaft. Probleme — Methoden — Domänen. München.
Glotz, Peter (1990): Von der Zeitungs- über die Publizistik- zur Kommunikationswissenschaft. In: Publizistik Jg. 35, H. 3, S. 249–256.
Hickethier, Knut (2003): Einführung in die Medienwissenschaft. Stuttgart, Weimar.
Kivikuru, Ullamaija (1998): Communication Research. Is There Such a Thing? In: Nordicom Review Jg. 19, H. 1, S. 7–11.
Kloock, Daniela/Spahr, Angela (1997): Medientheorien. Eine Einführung. München.
Kunczik, Michael/Zipfel, Astrid (2001): Publizistik: ein Studienbuch. Köln.
Luhmann, Niklas (1996): Die Realität der Massenmedien. Opladen.
McLuhan, Marshall (1992 [1968]): Die magischen Kanäle. Düsseldorf, Wien.
McQuail, Denis (2010): McQuail’s Mass Communication Theory. London, Thousand Oaks, New Delhi, Singapore.
Postman, Neil (1985): Wir amüsieren uns zu Tode. Urteilsbildung im Zeitalter der Unterhaltungsindustrie. Frankfurt a. Main.
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Pürer, Heinz (2003): Publizistik- und Kommunikationswissenschaft: ein Handbuch. Konstanz.
Rühl, Manfred (1985): Kommunikationswissenschaft zwischen Wunsch und Machbarkeit. In: Publizistik, Jg. 30, H. 2, S. 229–246.
Saxer, Ulrich (1980): Grenzen der Publizistikwissenschaft. Wissenschaftliche Reflexionen zur Zeitungs-/Publizistik-/Kommunikationswissenschaft seit 1945. In: Publizistik, Jg. 25, H. 4, S. 525—543.
Saxer, Ulrich (2000): Mythos Postmoderne: Kommunikationswissenschaftliche Bedenken. In: Medien & Kommunikationswissenschaft, Jg. 48, H.1, S. 85–92.
Schade, Edzard (2005): Was leistet die Publizistikwissenschaft für die Gesellschaft? Eine Rückschau auf wichtige Forschungsvorhaben zur Ausgestaltung der Medienlandschaft Schweiz. In: Schade, Edzard (Hg): Publizistikwissenschaft und öffentliche Kommunikation. Beiträge zur Reflexion der Fachentwicklung. Konstanz, S. 13–45.
Schmidt, Siegfried/Zurstiege, Guido (2000): Orientierung Kommunikationswissenschaft. Was sie kann, was sie will. Reinbek b. Hamburg.
Themenheft „Ferment in the Field“ (1983). In: Journal of Communication, Jg. 33, H. 3.
Weber, Stefan (Hg.) (2003): Theorien der Medien. Von der Kulturkritik bis zum Konstruktivismus. Konstanz.
Weischenberg, Siegfried (1995): Journalistik. Theorie und Praxis aktueller Medienkommunikation. Bd. 2: Medientechnik, Medienfunktionen, Medienakteure. Opladen.
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Frank Esser
KOMPARATIVE PUBLIZISTIK- UND KOMMUNIKATIONSWISSENSCHAFT
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1 Entwicklung des Vergleichs
Verspätete fachgeschichtliche Entwicklung
Der international vergleichende Ansatz ist in der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft lange vernachlässigt worden, während er sich in den Nachbardisziplinen Politikwissenschaft, Soziologie und Psychologie deutlich früher etablierte. In der Politikwissenschaft heisst die entsprechende Unterdisziplin Comparative Politics. Dazu gibt es ein Vielzahl von Lehrbüchern und spezialisierte Fachzeitschriften. Davon ist die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft noch weit entfernt. Die Gründe für dieses Defizit liegen zum einen darin, dass die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft eine junge Disziplin ist. Zum anderen überwog bei vielen Forschern lange die Einstellung, dass Journalisten, Medienorganisationen, Nachrichteninhalte und Publikumspräferenzen so eng an nationale, kulturelle und sprachliche Wurzeln geknüpft seien, dass man sie am besten historisch oder gegenstandsorientiert erklärt.
Erst in jüngerer Zeit zeichnet sich eine stärker international vergleichende Orientierung im Fach ab. Nach den Universitäten Erfurt und Bochum war Zürich 2006 die dritte Universität im deutschsprachigen Raum, die einen Lehrstuhl für vergleichende Medienforschung besetzte. Erkenntnisfortschritt und Forscherenthusiasmus nehmen rasch zu; Zweifel über die Vorteile und das Erkenntnispotenzial des komparativen Ansatzes sind ausgeräumt. Die Gründerväter Michael Gurevitch und Jay Blumler, die die Entwicklung seit den Anfängen mit prägten, sehen Anzeichen für die Herausbildung eines „eigenständigen, reifen Forschungsfeldes“ (Gurevitch/Blumler 2003: 371). Es könne
Komparative Kommunikationsforschung nun im Reifungsprozess
keine Rede mehr von einer Vernachlässigung der vergleichenden Kommunikationsforschung sein. „Sie ist fast schon in Mode gekommen“ (ebd.: 373).