Social-Media-Content. Gabriele Goderbauer-Marchner

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Название Social-Media-Content
Автор произведения Gabriele Goderbauer-Marchner
Жанр Социология
Серия
Издательство Социология
Год выпуска 0
isbn 9783846344392



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für Qualität bereit ist, das Portemonnaie zu öffnen. Ergo muss Social Media Qualität im Content liefern. Je mehr und je exklusiver, umso eher kann hier ein neuer Content-Markt entstehen.

      Aus der Evolution von Social Media wird eine Revolution. Der Umwälzungsprozess hat bereits eingesetzt. Die Mediennutzer erheben sich als echte Partner und Teilhabende am Kommunikationsprozess. Die Medienunternehmen wie die übrige Wirtschaft sucht nach Wegen, mit dem Wandel einen positiven Verbesserungsprozess zu generieren. Fast kann man von einer Massenerhebung sprechen. Dem kann sich kaum einer entziehen.

      Die Gesellschaft mag mancher in Digital Natives und Digital Immigrants teilen. Wir sprechen zusätzlich von den Digital Strangers. Es liegt an den Verantwortlichen in Politik, Gesellschaft wie Wirtschaft, diese Kluft wieder zu schließen. Alle mitzunehmen auf dem Weg in eine digitale Neuordnung, die die alten Kommunikationsebenen nicht wegschieben, aber übertrumpfen wird, ist eine Herkulesaufgabe. Mag es auch schlagzeilenträchtig sein: Wenn Manfred Spitzer von einer »Digitalen Demenz« (Spitzer, 2012: Digitale Demenz) spricht, mangelt es doch an breit aufgestellter und gewollter Medienkompetenz. Sich herauszumogeln aus dieser Verantwortung, steht einer Gesellschaft weltweit nicht an, denn: Was nicht wegzubekommen ist, mit dem ist klug, weitsichtig, gewissenhaft und verantwortungsbewusst, ethisch korrekt umzugehen. Hier zu lamentieren, ist zu wenig. Die Symptome sind bekannt. Ähnlich wie in der Naturwissenschaft wird es allerdings nicht ausreichen, nur die Symptome zu behandeln. Man muss, sagte ein Nobelpreisträger, verstehen, was sich im Einzelnen abspiele (Chemienobelpreisträger Stefan Hell in der ALLGEMEINEN DEUTSCHEN ZEITUNG am 29.10.2014, in: www.adz.ro). Bezogen auf Social Media, »helfen« weder Verbote noch weinerliches Geschrei. Was hilft, ist breit aufgestellte Kompetenz – in den Medien, mit deren Umgang, im Recht etc.

      So wie Frieden zu wahren ist, muss hier mehr geschehen als nur Lippenbekenntnisse. Wer die digitale Kommunikation beherrscht, wird auf der Siegerseite sein. Und ob die Sieger dann die »Guten« sein werden, davon hängt Wohl und Wehe der digitalen Zukunft ab. Wenn sich Social Media ausschließlich mit kleinteiligen, unbedeutenden Themenspektren befassen, wenn sich die Menschen auf Miniaturfiguren mit Miniaturinteressen und begrenzter Intelligenz, begrenztem Interesse und begrenztem Wissensdurst reduzieren lassen und wollen, wird die auf Sozialtugenden, Bildung und Transparenz, auf Rechtsstaatlichkeit und Fairness fixierte Demokratie wackeln.

      Literatur & Links

       www.allfacebook.de

      Bank, Stefan von der (2013): Medienethik durch Medienkompetenz? Über den Zusammenhang von Medienkompetenz und (medien-)ethischem Lernen, in: Communicatio Socialis, 46. Jg., 2013, Heft 3–4, S. 324–332.

       http://blog.wiwo.de/look-at-it/2013/12/10/5-jahre-social-media-die-entwicklungder-sozialen-netzwerke-von-2008-bis-2013/

      Dyson, George (2014): Turings Kathedrale. Die Ursprünge des digitalen Zeitalters, Propyläen Verlag, Berlin.

      Ehlers, Michael (2013): Kommunikationsrevolution Social Media, books4success-Verlag, Kulmbach.

      Elsberg, Marc (2012): Blackout. Morgen ist es zu spät, München.

      Faulstich, Werner (2004): Medienwissenschaften (Uni-TB Basics), Stutgart.

      Faulstich, Werner (2004): Grundwissen Medien (Uni-TB L), Stuttgart.

      Faulstich, Werner (2011): Die Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts, Stuttgart.

       http://www.futurebiz.de/artikel/dark-social-die-dunkle-seite-von-social-media/

      Goderbauer-Marchner, Gabriele/Glasauer, Bernhard: Social Media als Kommunikations-, Informations- und Werbekanal, in: Büsching, Thilo/Goderbauer-Marchner, Gabriele (Hg.) (2014): E-Publishing-Management, Wiesbaden, S. 195–205.

      Grieß, Andreas: Einfluss von Social Media: Die digitale Parallelgesellschaft, in: Spiegel online vom 01.10.2010.

      Heigl, Andrea/Hacker, Philipp (2010): Politik 2.0: Demokratie im Netz; Czernin Verlag, Wien.

      Janssen, Cory: What is a Many-to-Many Relationship?, in: www.techopedia.com (Zugriff am 10.1.2015).

       http://kommunikation-zweinull.de/10-echte-thesen-zur-zukunft-von-social-mediathe-missing-manual-fur-die-bvdw-thesen-zu-social-media/

       http://www.moleskine.com/de/news/draw-future-social-media

      Noller, Stephan (2013): Why we need an algorithm ethic, in: The Guardian, 22.01.2013, in: http://www.theguardian.com/media-network/media-networkblog/2013/jan/22/algorithm-ethic-mechanisms-control-security.

      o. A.: Many-to-many-Beziehung zählt, in: Computerwoche, 7.10.2010, in: http://www.computerwoche.de/a/many-to-many-beziehung-zaehlt,2354642 (Zugriff am 10.1.2015).

      Perez, Juan Carlos (27.4.2009): Facebook opens up »aktivity stream« to external developers, in: Computer World, in: http://www.computerworld.com/article/2524070/networking/facebook-opens-up--activity-stream--to-external-developers.html.

      Pscheida, Daniel (2010): Das Wikipedia-Universum, Transkript Verlag, Bielefeld.

      Simons, Anton (2010): Journalismus 2.0, UVK, Konstanz.

       http://www.socialmedia-institute.com/liste-der-wichtigsten-social-media-undonline-marketing-studien-2014/

      Spitzer, Manfred (2012): Digitale Demenz. Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen, Droemer, München.

       www.statista.com

      Übungsaufgaben

      1. Warum war der Erfolg der Social Media abhängig vom Web 2.0?

      2. Warum ist es wichtig für Unternehmen und Politik, auf Social Media präsent zu sein?

      3. Wagen Sie eine Prognose für die Zukunft: Wie verändern Social Media die Kommunikation?

      2 Publizistische Ziele von Journalisten und Content-Managern

       Gabriele Goderbauer-Marchner und Norbert Matausch

      Wer mit Inhalten arbeitet, ist nicht automatisch journalistisch-publizistisch tätig. Hier werden nun die publizistischen Ziele beleuchtet – einerseits von Journalisten, andererseits von sogenannten Content-Managern.

      Sowohl die Journalisten, egal, ob frei, fest angestellt oder in einem »festen freien Verhältnis«, als auch die Content-Manager, die mit Aufkommen der digitalen Welt immer mehr ihren Platz in der medialen Arbeitswelt finden, wirken nach