Diese einführende Darstellung zum Thema ›Schule‹ schlägt den Bogen von der frühen Neuzeit bis in die Gegenwart, ohne die aktuellen Beiträge aus der empirischen Schulforschung zu vernachlässigen. In leicht verständlicher Form erhält der Leser eine Zusammenschau aller relevanten Schultheorien, angefangen bei Überlegungen von Comenius über Rousseau, Kant, Campe, Humboldt, Herbart bis hin zu Luhmann, Tenorth, Illich und v. Hentig und dem erstarkenden Einfluss der aktuellen empirischen Schulforschung. Auf dieser Grundlage kann der Leser neue Theorien systematisch einordnen und wird zu eigenen Überlegungen angeregt.
Walther von der Vogelweide gehört zu den herausragenden Autoren des Mittelalters. Seine Minnelieder und Sangsprüche sind ein unverzichtbarer Bestandteil unseres kulturellen Erbes und bis heute grundlegend für jede Auseinandersetzung mit mittelhochdeutscher Sprache und Literatur. Otfried Ehrismann führt übersichtlich, kompakt und leicht lesbar in Leben und Werk des Dichters ein. Er skizziert die politischen, gesellschaftlichen und literarhistorischen Rahmenbedingungen, die zum Verstehen von Walthers Werk notwendig sind, und diskutiert strittige Fragen der Autorbiographie. Im Zentrum des Bandes steht die Interpretation ausgewählter Lieder, die zugleich den adäquaten Umgang mit dem Liedgut des Mittelalters exemplarisch vorführt. Eine Übersicht über die Wirkungsgeschichte und den Wandel des Walther-Bildes vervollständigen den Band.
Das Buch liefert eine grundlegende Einführung in die quantitativen Forschungsmethoden. Studierende oder interessierte Laien erlangen damit das notwendige Wissen, um selbständig Forschungsvorhaben zu erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen durchführen zu können. Als einführender Studientext bietet das Buch einen Überblick über die Logik und die Vorgehensweise quantitativer Forschung. Dabei kann es vorlesungsbegleitend oder für das individuelle Selbststudium genutzt werden. Anhand eines verständlich geschriebenen Textes und anschaulicher Beispiele aus der erziehungswissenschaftlichen Forschung werden wissenschaftstheoretische Grundlagen (z.B.: Was ist eine Theorie und wozu benötigen wir sie?), erziehungswissenschaftliche Forschungsstrategien (z.B. die Erklärung pädagogisch relevanter Sachverhalte) und die wichtigsten Datenauswertungsverfahren (z.B. die Regressionsanalyse) auch für Leser ohne methodische Vorkenntnisse nachvollziehbar vorgestellt. Die Verweise auf einschlägige Internetportale eröffnen dem Leser die Möglichkeit zur zielgerichteten und erfolgreichen Suche nach Studien der nationalen und internationalen erziehungswissenschaftlichen Forschung im Netz.
Was kann ein Mensch sich mehr wünschen als Freiheit im Überfluss? Die Antwort scheint klar: Nichts! Aber gerade heute wird diese Freiheit oft auch zum Problem. Denn nicht nur der Überfluss an Konsumangeboten macht rast- und ratlos – alle Lebensbereiche von der Partnerschaft bis zum Beruf überfordern uns mit einer Überfülle an Wahlmöglichkeiten. Die renommierte Philosophin Marli Huijer gesteht selbst, dass sie speziell bei schönen Schuhen nur schwer Maß halten kann. Gleichwohl gilt auch hier für sie: Ein guter Umgang mit der Freiheit verlangt Disziplin! Spannend und kurzweilig geschrieben, bietet Huijer eine philosophische Lebenshilfe für das alltägliche Überleben im Überfluss. Sie spielt die Disziplin nicht gegen Emanzipation und Freiheit aus, sondern fragt nach ihren freiheitsfördernden Potenzialen. Huijers aktuelle Zeitanalyse lädt dazu ein, über die ungeliebte Tugend der Disziplin neu nachzudenken und sie in den Dienst einer selbstbestimmten Lebensführung zu stellen.
Als die ersten dort ankamen, galt es als ein Paradies. An einem der Häuser stand ›Arbeit adelt‹. Durch Arbeit und Bildung sollten aus Außenseitern der bürgerlichen Gesellschaft, anerkannte Mitglieder werden. Im damals größten Umerziehungslager Europas in Veenhuizen in den Niederlanden. 200 Jahre ist das her. Die Journalistin Suzanna Jansen hat sich auf Spurensuche nach den Wurzeln ihrer Familie begeben, unerwartet stößt sie dabei auf das Lager. Ein dunkles Kapitel in der Familiengeschichte tausender Niederländer, denn das Sozialexperiment entwickelte sich rasch zu einer regelrechten Strafkolonie. Jansen beschreibt, wie ihre Familie, und vor allem die Frauen, über Generationen um einen Platz in der Gesellschaft kämpfen mussten. Gegen Vorurteile, Bevormundung und Hoffnungslosigkeit. Ihre preisgekrönte Familiengeschichte ist dabei von verstörender Aktualität: Wie gehen wir heute mit den Armen und Schwachen um, und welche Chance haben sie in unserer Gesellschaft?
Nur zum Nutzen und nicht zum Schaden des Kranken soll jeder Arzt handeln, heißt es im Eid des Hippokrates. Doch der NS-Staat kannte eine Medizin ohne Menschlichkeit. Mord, Folter, Zwangssterilisationen, Menschenversuche – das Grauen, das Ärzte über ihre Opfer brachten, ist unvorstellbar. Wie konnte es dazu kommen? Das fragt der Medizinjournalist Michel Cymes, der selbst Arzt ist und der seine beiden Großväter in Auschwitz verlor. Er folgt den Lebenswegen von bekannten und weniger bekannten NS-Ärzten wie Aribert Heim, Herta Oberheuser oder Josef Mengele. Cymes berichtet von Motiven und Taten, von Geltungssucht und Habgier, von Skrupellosigkeit und Lügen. Sein Buch, das in Frankreich zum Bestseller wurde, ist mehr als eine persönliche Abrechnung, es enthüllt, wie Ärzte alle Moral über Bord werfen konnten. Und es löste einen Skandal aus. Aufgrund seiner Hinweise wurden im Juli 2015 Leichenteile aus den Experimenten des Rasseforschers Hirt an der Universität Straßburg gefunden.
„Besitz stirbt, Sippen sterben, du selbst stirbst wie sie; eins weiß ich, das ewig lebt: des Toten Tatenruhm.“ (Edda, Das alte Sittengedicht 69, Übers. F. Genzmer) Nach der Legende schläft der rotbärtige Kaiser im Kyffhäusergebirge – wo aber wurde Friedrich Barbarossa wirklich beigesetzt? Wo ruhen Richard Löwenherz und Thomas von Aquin, Harun al-Raschid und Dschingis Chan, Agnes Bernauer und Marco Polo? Wo zeigte man die legendären Grabstätten von König Artus und Robin Hood, des Fürsten Dracula und der Päpstin Johanna? Mit wissenschaftlicher Akribie, zugleich auch dem Laien leichtverständlich, führt das Lexikon der historischen Grabstätten in seinem zweiten Band den Leser zu mehr als 800 Ruheplätzen bedeutender Persönlichkeiten des Mittelalters – von Burgos bis Damaskus, von Drondheim bis Palermo.
Pädagogik und Ethik sind seit Jahrhunderten eng miteinander verbunden. Zum einen ist Ethik die Voraussetzung allen pädagogischen Handelns und begleitet dies auf Schritt und Tritt: Schülerinnen und Schüler sind unter Wahrung von Fairness- und Gerechtigkeitsgesichtspunkten zu fördern. So sollen Fähigkeiten aufgebaut werden, die nicht nur kurzfristig nützlich, sondern auch langfristig sinnvoll und in ethischer Hinsicht wünschenswert sind. Zum anderen sind pädagogische Prozesse eine wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung ethischer Anliegen. Die Erhaltung einer Gesellschaft, die ethische Minimalkriterien erfüllt – Rechtsstaatlichkeit, Gerechtigkeit, Sensibilität für die Erhaltung der Umwelt etc. –, setzt auf Seiten der Bürger ethische Kompetenzen voraus. Mit dem vorliegenden Band liefert Thomas Kesselring auf knappem Raum und klar strukturiert einen Führer durch die vielen Schnittstellen zwischen Ethik und schulischem Unterricht bzw. Ethik und Erziehung, Ethik und Bildung.
Im Zeitalter der Globalisierung, die viele Dimensionen unseres Lebens beeinflusst und verändert, besteht ein grundlegender Revisionsbedarf in der Debatte um Interkulturalität und interkulturelle Kommunikation. Es müssen neue Umgangsformen gefunden werden, um eine tragfähige Kommunikation in interkultureller Absicht gestalten und pädagogisch angemessen vermitteln zu können. Mit einem praxisorientierten und didaktisch durchdachten Ansatz nähert sich Hamid Reza Yousefi diesem hochaktuellen Thema. Er zeigt, wie sich die interkulturellen Schranken durchbrechen lassen, die häufig den Dialog erschweren oder sogar verhindern. Die Chancen, aber auch die Probleme interkultureller Kommunikation werden dabei diskutiert und der Weg für eine neue Form des Dialogs geebnet.
Jorge Mario Bergoglio ist seit dem 13. März 2013 das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und nennt sich seither Papst Franziskus. Doch was steckt hinter diesem Namen? Wer war dieser Franz von Assisi, nach dem sich der neue Papst als Erster benennt, und was verbirgt sich hinter einer ganzen Bewegung von »Franziskanern«? Mit diesem Buch liegt eine fundierte Gesamtdarstellung des Lebens und der Gedankenwelt des Franziskus von Assisi vor. Zentrales Thema ist, die Vorstellungen des Franziskus vor dem Hintergrund der theologischen und historischen Kräfte der Zeit zu verstehen, vor allem aber deren oft vergessene oder absichtlich verschüttete Eigentümlichkeiten wieder ins Bewusstsein zu heben. Das Ideal des Franziskus und die franziskanischen Vorstellungen werden anhand der Quellen neu interpretiert. Beleuchtet werden so die großen Persönlichkeiten, die das Franziskanertum entscheidend mitgeprägt haben: Papst Gregor IX., Bruder Elias von Cortona und Klara von Assisi.