Der Altmeister Simon Price (der leider 2011 bereits viel zu früh verstarb) und der aufstrebende Jungstar Peter Thonemann, beide University of Oxford, bieten in ihrem großen Buch beides: Einerseits eine klassische, chronologische Gesamtdarstellung der griechisch-römischen antiken Welt. Andererseits brechen sie diese klassische Form der Darstellung radikal, indem sie durch drei das gesamte Buch durchziehende Grundprinzipien unser Antikenbild auf den Kopf stellen: Sie interpretieren die Ereignisse aus der Vorstellung der Zeit und dem zeitgenössischen Geschichtsbild; sie betonen als Fokus der damaligen Wahrnehmung die regionale und kommunale Perspektive; und sie reflektieren immer mit, was das antike Europa für unseren Kontinent heute bedeutet. So entsteht eine klassische, umfassende Darstellung für jeden an der Antike Interessierten, und gleichzeitig eine lebendige, moderne Analyse. Wer sich für die Wurzeln unseres Europa interessiert, kommt an diesem Werk nicht vorbei.
Als muslimischer Krieger zog er mit dem Heer des Sultans gegen Wien, als christlicher Maultierknecht arbeitete er für den bayerischen Kurfürsten – die Lebensreise des Anton Achmet, von der dieses Buch berichtet, dürfte selbst für die an Abenteuern überreiche Zeit des Barock ohne Beispiel gewesen sein. Der Janitschar vom Schwarzen Meer gelangte über Belgrad, Wien und München tief ins Abendland, das zu seiner neuen Heimat wurde. Er begleitete den bayerischen Kurfürsten ins Exil bis nach Paris – an den Hof des Sonnenkönigs. Wie der Grenzgänger zwischen den Weltreichen und Religionen lebte, welche Menschen er kannte, unter welchen Bedingungen er arbeitete – all dies lässt sich in dieser historischen Expedition ins ›Eiserne Zeitalter‹ nacherleben.
Constanze Holler versammelt in ihrem Band die schönsten und überraschendsten Geschichten aus dem Land der Pyramiden und Pharaonen. Es ist eine literarische Reise durch die Zeit, hin zu den Anfängen der Literatur.
Der Band stellt die wichtigsten Seuchen vor und schildert die Entdeckung und den Kampf gegen ihre Erreger. Zugleich werden die gesellschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Krankheiten gezeigt. Zahlreiches Bildmaterial, Interviews mit Experten sowie Schaubilder und Grafiken machen den Band zu einer vielschichtigen und umfassenden Einführung in ein Thema, das wie kaum ein anderes die Menschheit herausfordert.
Vor allem unter römischen Soldaten war die Religion sehr verbreitet – die Zeugnisse dafür finden sich im gesamten Mittelmeerrau bis nach Gallien und Germanien hinein. Die Mithras-Verehrung stand lange Zeit in unmittelbarer Konkurrenz zum Christentum und wurde erst seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. allmählich vom christlichen Glauben verdrängt. Im Mittelpunkt des Kultes stand die rituelle Tötung eines Stiers durch Mithras, die wir von zahlreichen Reliefs aus den Mithräen im gesamten Imperium kennen.
Völkerwanderung, Varusschlacht. Mythologie: Dies sind nur einige Stichworte zu einem umfassenden Thema, mit welchem sich Frank Ausbüttel in seinem neuen Buch über die Germanen verständlich und klar gegliedert auseinandersetzt. Von der Herkunft der Germanen über ihre Auseinandersetzungen mit den Römern bis hin zum alltäglichen und gesellschaftlichen Leben wird ein kompakter Überblick geboten. Waren die Vandalen wirklich nur ein Volk plündernder Barbaren, oder gestaltet sich sowohl ihr Bild als auch das der anderen Stämme doch weitaus differenzierter? Denn gerade in ihrer Auseinandersetzung mit dem Römischen Reich und mit dessen allmählichem Untergang spielten die Germanen eine immer wichtiger werdende Rolle. Das Buch beschreibt, wie sich die großen Stämme der Germanen und damit die germanischen Reiche bildeten – und stellt so ein übersichtliches Einführungswerk zu diesem vielfältigen Themengebiet dar.
Wissenschaftliches geographisches Arbeiten ist ohne Theorien nicht möglich – weder in der Human- noch in der Physiogeographie. Mit diesem Buch legt Heike Egner nun eine gut verständliche Einführung in diese Thematik mit einer Vielzahl von Beispielen aus den Sozial- und Naturwissenschaften vor. Der Band wendet sich explizit an die gesamte Geographie sowie an alle anderen Geowissenschaften. Diese Einführung in die ›Theorie der Geographie‹ ist gleichzeitig eine ›Geographie der Theorie‹, denn sie trägt dazu bei, dass Studierende und Lehrende sich in Theorien verorten und diese begründet annehmen oder ablehnen können. Somit schafft der Band notwendiges Orientierungswissen für das wissenschaftliche geographische Arbeiten. Dies ist der längst überfällige Beitrag zum Thema und ein unverzichtbares neues Hilfsmittel für Studium und Lehre an der Universität sowie für die gymnasiale Oberstufe.
Sonja Fielitz legt mit diesem Band eine umfassende Einführung in die Dramenanalyse vor. Sie greift konsequent aktuelle Forschungsansätze auf und behandelt das Drama durchgängig in enger Verbindung mit dem Theater. Deutlich wird so, dass die literarische Textvorlage mit ihrer szenischen Präsentation auf der Bühne untrennbar verbunden ist. Die verschiedenen Analyseansätze für den Text, die Aufführung und die Beziehung zwischen Text und Aufführung werden ausführlich behandelt. Besonderes Augenmerk gilt dabei den wichtigen Kategorien Figuren, Handlungen, Zeit und Raum. Werke von Shakespeare, Thornton Wilder, Arthur Miller, Oscar Wilde, Samuel Beckett, Harold Pinter, Edward Albee und Caryl Churchill veranschaulichen das Vorgehen. Übergreifende Kapitel sind schließlich den Grundlagen der Kommunikation und Semiotik sowie der Filmanalyse gewidmet.
Marcus Antonius gehört zu den ›Gestalten der Antike‹, die zu Unrecht im Schatten ihrer Zeitgenossen stehen und denen daher häufig die ihnen tatsächlich zukommende historische Bedeutung abgesprochen wird. In diesem Sinne gilt Marcus Antonius oft als der ›ewige Zweite‹, seine tragische Niederlage in der entscheidenden Seeschlacht bei Actium verdunkelt seine bis dahin glänzenden Leistungen als Politiker wie als Feldherr, als Triumvir und de facto Herrscher des Orients an der Seite Kleopatras. Die Entscheidung, dauerhaft im Osten an ihrer Seite zu bleiben, führte nicht nur zum Bruch mit Octavian, sondern auch zu einem durch geschickte Propaganda herbeigeführten Umschwung in der öffentlichen Meinung Roms. Helmut Halfmann stellt den Weggefährten Caesars eingebettet in den historischen und politischen Kontext in einer anschaulichen Darstellungsweise vor.
Schwäbisch ist mehr als ein belächelter einfacher Dialekt. Schwäbisch ist ebenso auf dem Vormarsch wie die Schwaben selbst und ist längst zur Sprache der wichtigsten Investoren unserer Zeit geworden. Grund genug, sich mit seinen Eigenheiten zu befassen und so dem Schwäbischen ein wenig näher zu kommen. Fallen für Zugezogene gibt es genug. So ist der Teppich nicht nur der Wohnzimmerteppich, sondern auch eine Unterlage, wie man sie beispielsweise für Gymnastik verwendet. Also nicht wundern, wenn ein Schwabe Sie auffordert zum Sport einen Teppich mitzubringen! Hubert Klausmann, ein ausgewiesener Experte für Dialekte, bietet hier einen einzigartigen Beitrag zur regionalen Identität. Er geht dem Ursprung und der Entwicklung der schwäbischen Sprache auf den Grund und er fragt, weshalb es überhaupt Dialekte gibt, wie sie entstehen und warum sie an Dialektgrenzen einfach halt machen. Erfahren Sie, was das „Kernschwäbische“ ist und lernen Sie den kulturgeschichtlichen Hintergrund kennen.