»Die fressen, die Kelten!« – so oder so ähnlich stellten viele antike Schriftsteller die keltischen Ess- und Trinkgewohnheiten dar. Begeben Sie sich auf eine kulinarische Reise in die Vergangenheit und Sie werden entdecken, dass die keltische Küche mehr hergab als den obligatorischen Wildschweinbraten von Asterix und Obelix. Assistiert von Profiköchen hat der Autor den Speisezettel der alten Kelten selbst getestet. In farbig illustrierten Rezepten stellt er hier 60 keltische Gerichte vor, die auf die Möglichkeiten heutiger Küchen zugeschnitten sind. Das mit viel Liebe zum Detail gestaltete Buch bietet außerdem eine Einführung in keltische Ernährungsgrundlagen, Tipps und Tricks zu den Rezepten, eine Bestimmungshilfe für Wildkräuter, Bezugsquellennachweise und Links.
Ludwig XIV., der Sonnenkönig, prägte seine Epoche. Er ist der Inbegriff des absolutistischen, frühneuzeitlichen Königs. Unter seiner Herrschaft – zwischen 1643 und 1715 – wurde Frankreich zur kulturellen Vormacht Europas. Jeder europäische Fürst versuchte, dem Glanz und der Prachtentfaltung Ludwigs nachzueifern; der europäische Adel sprach Französisch. Die politische Vormacht aber entglitt ihm. In mehreren Kriegen dehnte er die Grenzen Frankreichs aus, schuf damit aber zugleich eine europäische Allianz, die auch ihm seine Grenzen aufzeigte. Ludwigs Größe stand für seine Zeitgenossen außer Zweifel. Doch seine eigentliche Regierungsleistung ist schwer zu bestimmen. Weder war er Feldherr noch Gesetzgeber. Doch er verkörperte die Macht und Autorität des Staates. Ohne ihn wäre die europäische Geschichte anders verlaufen. – Martin Wrede versucht eine Bilanz seiner Regierung und seines Einflusses auf die Gestalt Frankreichs.
Dem Mittelalter auf der Spur War das Mittelalter wirklich finster? Ritter immer ritterlich? Waren Burgen uneinnehmbar und die Menschen damals einfältig-dumm? Um kaum eine historische Epoche ranken sich derart viele und widersprüchliche Mythen wie um das Mittelalter. Es gilt als Inbegriff einer finsteren Zeit voll abergläubischer Intoleranz und grausamer Gewalt: Verschwenderische Fürsten unterdrückten rücksichtslos das darbende Volk, an jeder Ecke standen Galgen, brannten Scheiterhaufen und schon ein fauler Zahn konnte den Tod bedeuten. Gleichzeitig wird das Reich der Ritter oft auch als ein harmonisches Zeitalter verklärt, in dem wohlgeordnete soziale Verhältnisse herrschten und der Mensch im Einklang mit Gott und der Natur ein sinnerfülltes, einfaches Leben führte. Doch wo liegt die historische Wahrheit? Dieses Buch greift die häufigsten Irrtümer über das Mittelalter auf und zeigt unterhaltsam und kurzweilig anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse, dass damals vieles ganz anders war, als man es sich heute gemeinhin vorstellt.
Die USA verfügen nicht nur über die älteste demokratische Verfassung der Welt. Seit der Unabhängigkeit war das Land fast ununterbrochen in militärische Konflikte verwickelt. Wie geht das zusammen: Demokratie und Krieg? »To make the world safe for democracy«: mit diesem Ziel warb Präsident Wilson 1917 für Amerikas Eintritt in den Ersten Weltkrieg. Kriegeintritt und Kriegführung begleiten seither eine Propaganda, die das Bild bemüht, Amerika kämpfe gegen das Böse in der Welt. Doch kann es einen ›democratic way of war‹ geben? Dieses Buch gibt erstmals einen vollständigen und kritischen Überblick über Amerikas Kriege von den ersten Anfängen der kolonialen Gesellschaften bis in die Gegenwart. Es zeigt Gemeinsamkeiten und Muster in der amerikanischen Außenpolitik und befasst sich mit den historischen Parallelen der Kriegsgründe, der Rechtfertigungen und der Rhetorik US-amerikanischer Politiker.
Die aktuelle Stimmung in der westlichen Welt ist gekennzeichnet durch eine scharfe gesellschaftliche Spaltung, eine Rhetorik der Ausgrenzung und die Unfähigkeit der gesellschaftlichen Lager, miteinander zu kommunizieren. Martha Nussbaum nimmt den Kern des Problems in den Blick, der in vielen Analysen zu kurz kommt: Das Politische ist immer auch emotional. Die Globalisierung hat bei zahlreichen Bürgern und Bürgerinnen der westlichen Gesellschaften ein Gefühl der Machtlosigkeit hervorgerufen, das zu Ressentiments und Schuldzuweisungen führt: Schuld an der Misere sollen wahlweise die Immigranten sein, die Muslime, andere ›Rassen‹, die kulturellen Eliten … Nussbaum zeigt, dass diese Mechanismen auf allen Seiten des politischen Spektrums am Werk sind – links ebenso wie rechts – und stellt Überlegungen an, wie gespaltene und polarisierte Gesellschaften wieder zusammenfinden könnten.
Aufstieg und Fall des großen WelfenfürstenAn Heinrich dem Löwen kommt man nicht vorbei: Der Sachsenherzog war einer der reichsten und mächtigsten Fürsten des Mittelalters. Er beförderte die Wahl seines Verwandten Friedrich Barbarossa zum König und wurde daraufhin noch Herzog von Bayern. Das Zerwürfnis mit Barbarossa schließlich führte zur staufisch-welfischen Feindschaft, die für das deutsche Mittelalter bedeutsam ist.Über Heinrich den Löwen kann man nicht neutral sprechen. Sein Bild war in der Nachwelt großen Wandlungen unterworfen: Er wurde als Städtegründer oder Kreuzritter dargestellt oder auch als Majestätsverbrecher im Dienst des Papsttums. Das 19. Jahrhundert entdeckte ihn als «deutschen» Helden. Adolf Hitler schätze ihn als Vorreiter der deutschen Ostsiedlung und erklärte sein Grab zur «Weihestätte der Nation».Die maßgebliche Biographie Heinrichs des Löwen stammt von dem großen Mediävisten Joachim Ehlers. Faktenreich und unschlagbar in seiner Quellenkenntnis zeigt er Heinrich als wirklichen europäischen Fürsten.
Im Sommer 1931 ereignete sich in Deutschland eine der größten Finanzkrisen der modernen Zeit, die zum Fanal für den Untergang der Weimarer Republik wurde. Zuerst erklärte die deutsche Regierung das Reich für zahlungsunfähig, daraufhin brach das Bankensystem zusammen, und schliesslich konnte die Stabilität der Reichsmark nur noch durch die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen gesichert werden. Dies wiederum löste eine weltweite Panik aus, die das globale Finanzsystem in seinen Grundfesten erschütterte und die Weltwirtschaft in eine tiefe Depression riss. Zu den triumphierenden Profiteuren der Krise zählte Adolf Hitler, der 1932 mit seiner NSDAP die stärkste politische Kraft in der Weimarer Republik wurde. Tobias Straumann beschreibt in seinem packenden Buch, warum Bankiers, Diplomaten und Politiker dabei scheiterten, diese Katastrophe zu verhindern, und damit entscheidend zum Aufstieg Hitlers beitrugen. Es ist die Geschichte einer Krise, die als eindrückliches Lehrstück für die Gegenwart dienen kann.
Der Brand von Rom: war es wirklich die Tat eines Wahnsinnigen?Der römische Kaiser Nero ging als verrückter und grausamer Herrscher in die Geschichte ein. Am 19. Juli 64 n. Chr. soll er spätnachts Feuer in Rom gelegt und anschließend, verzückt vom Anblick der Flammen, Verse über den Untergang Troias deklamiert haben. Doch entspricht diese Version der Geschehnisse in der Brandnacht den Tatsachen?Der Althistoriker Anthony Barrett zeichnet auf Basis antiker Quellen und archäologischer Funde ein anderes Bild. Minutiös schildert er nicht nur die Ereignisse in der Nacht des großen Brands. Er macht deutlich, dass die Katastrophe das Ende der Kaiserdynastie herbeiführte, die mit Caesar und Augustus begonnen hatte.Der Brand von Rom als Wendepunkt für die Geschichte des römischen WeltreichsHistorische Hintergründe: Die Regierungszeit des letzten Kaisers der julisch-claudischen DynastieBrandstiftung oder Unglück? Warum es im antiken Rom immer wieder brannteMangelnde Beweise: Wie stichhaltig waren die Vorwürfe gegen Nero?Die Suche nach einem Sündenbock: Christenverfolgung unter NeroNach dem Brand ergriff Nero Maßnahmen, um seine Beliebtheit wieder zu steigern. Neben der Einführung verbesserter Brandschutzmaßnahmen ordnete er Sühnerituale an, um Rom die Gunst der Götter zu sichern. All dies lenkte die Bevölkerung jedoch nicht von dem Gerücht ab, dass der Kaiser selbst den Brand gelegt haben sollte. Um die Anschuldigungen zu entkräften, ergriff er ein brutales Mittel: Eine gewaltsame Aktion der Römer gegen die Christen – ein Ereignis, das als erstes großes Martyrium in die Kirchengeschichte einging.»Rom brennt!« ist die gelungene Neu-Erzählung einer Katastrophe, die zu einem Wendepunkt für das antike Weltreich wurde!
"Marx ist tot, Jesus lebt!" rief Bundesarbeitsminister Norbert Blüm 1989 Danziger Werftarbeitern zu. Hat Blüm in Bezug auf Marx Recht behalten? Tatsache ist: Neun von zehn Deutschen misstrauen dem derzeitigen Wirtschaftssystem. Es berücksichtige weder den sozialen Ausgleich noch den Schutz der Umwelt. Dennoch halten die meisten ein weiteres Wirtschaftswachstum für nötig. Nicht, weil sie sich dadurch eine Verbesserung ihrer Situation versprächen, sondern weil sonst die politische Stabilität gefährdet sei. Also weiter wie bisher?
Karl Marx weist einen anderen Weg. Die Einführung in sein Denken knüpft an jene Fragen an, die uns heute bewegen und beunruhigen. Reheis legt das enorme analytische Potential der Marx´schen Schriften frei. «Wo Marx Recht hat» zeigt, wie fruchtbar Marx für eine zeitgemäße, kritische Theorie des globalisierten Kapitalismus ist.
Neues Deutschland urteilt: «Vor uns liegt ein Meisterwerk der Aufklärung.»
Im Ranking des Korruptionswahrnehmungsindexes 2018 von Transparency International rutscht Deutschland auf Platz 11 – deutsche Wirtschaftsbosse sind besorgt … Korruption zieht sich durch die gesamte Geschichte der Bundesrepublik. Schon die Entscheidung für Bonn als Hauptstadt 1949 war erkauft. Realitätsfern wäre es, sich ein demokratisches Gemeinwesen vorzustellen ohne Verquickungen von Politik einerseits und Wirtschaft und Geld anderseits. Eine Bananenrepublik, wie in Folge der Flick-Affäre häufig gesagt, ist Deutschland deshalb trotzdem nie gewesen. Jens Ivo Engels, der sich als erster deutscher Historiker wissenschaftlich mit der Thematik auseinandergesetzt hat, analysiert die wichtigsten Korruptionsfälle, bettet sie in ihr gesellschaftliches Umfeld wie in die internationale Diskussion um Transparenz und good governance ein und zeigt: die Diskussion von Korruption in der Öffentlichkeit ist ein herausragender Indikator für die jeweilige politische Verfasstheit eines Staates.