"Der Zwang" ist eine Novelle von Stefan Zweig. Der pazifistische Text ist autobiografisch geprägt. Stefan Zweig hatte den Wehrdienst verweigert und 1918 gestattete Österreich dem Autor die Ausreise in die Schweiz. Ab dem 9. März wohnte Stefan Zweig für ein Jahr im Hotel Belvoir in Rüschlikon über dem Zürichsee. Der junge Maler Ferdinand R. aus M. hat sich während des 1. Weltkriegs in einem Dorf über dem Zürichsee eine kleine Wohnung gemietet und ein Atelier eingerichtet. Der tiefe Frieden erweist sich als trügerisch. Das militärische Bezirkskommando in M. ruht nicht. Der «Stellungsbefehl» erreicht den Maler postalisch in seinem Refugium. Die Ehefrau Paula redet Ferdinand ein, er müsse dem Befehl überhaupt nicht gehorchen, denn er sei ein freier Mann in einem freien Land. Kanonenfutter für den weiteren Krieg gegen Frankreich sei aus der Schweiz nicht zu haben…
Der Leutnant Anton Hofmiller besucht kurz vor dem Ersten Weltkrieg eine aristokratische Abendgesellschaft in einer kleinen österreichisch-ungarischen Garnisonsstadt. Als ihm das Missgeschick unterläuft, Edith von Kekesfalva, die gehbehinderte Tochter des Hauses, zum Tanz aufzufordern, verlässt er fluchtartig das Haus. In der Folgezeit bemüht er sich, seinen Fauxpas durch regelmäßige Besuche bei Edith gutzumachen. Edith glaubt in den von Anstand und Mitleid motivierten Besuchen Hofmillers eine besondere Zuneigung des jungen Offiziers zu erkennen. Tatsächlich stimmt Hofmiller aus Mitgefühl einer Verlobung mit Edith von Kekesfalva zu. Gegenüber seinen Kameraden bei der Armee verleugnet er jedoch aus Angst vor Spott seine Verlobte. Als Edith davon erfährt, sucht sie den Freitod. In seinem einzigen Roman «Ungeduld des Herzens» von 1938 geht es Stefan Zweig um die Unterscheidung des echten vom unechten Mitleid: "Es gibt eben zweierlei Mitleid. Das eine, das schwachmütige und sentimentale, das eigentlich nur Ungeduld des Herzens ist, sich möglichst schnell freizumachen von der peinlichen Ergriffenheit vor einem fremden Unglück, jenes Mitleid, das gar nicht Mit-leiden ist, sondern nur instinktive Abwehr des fremden Leidens von der eigenen Seele. Und das andere, das einzig zählt – das unsentimentale, aber schöpferische Mitleid, das weiß, was es will, und entschlossen ist, geduldig und mitduldend alles durchzustehen bis zum Letzten seiner Kraft und noch über dies Letzte hinaus." Stefan Zweig lässt den Leser in «Ungeduld des Herzens» tief in die Gedanken- und Gefühlswelt seiner Charaktere eindringen.
Stefan Zweig (1881-1942) war ein österreichischer Schriftsteller. 1934 flüchtete er vor den Nationalsozialisten über London und New York nach Brasilien. In der Nacht vom 22. zum 23. Februar 1942 nahm sich Stefan Zweig in Petrópolis bei Rio de Janeiro das Leben. Depressive Zustände begleiteten ihn seit Jahren. Seine Frau Lotte folgte Zweig in den Tod. In seinem Abschiedsbrief hatte Zweig geschrieben, er werde «aus freiem Willen und mit klaren Sinnen» aus dem Leben scheiden. Die Zerstörung seiner «geistigen Heimat Europa» hatte ihn für sein Empfinden entwurzelt, seine Kräfte seien «durch die langen Jahre heimatlosen Wanderns erschöpft». Stefan Zweig wurde ein Symbol für die Intellektuellen im 20. Jahrhundert auf der Flucht vor der Gewaltherrschaft.
Die beiden Töchter aus grossbürgerlichem Hause, 12 und 13 Jahre alt, belauschen die Gespräche der Erwachsenen und erfahren, dass ihre geliebte Gouvernante von ihrem Cousin, einem Studenten, der in ihrem Hause lebt, ein Kind erwartet. Die Mädchen können nicht begreifen, was nachher passiert. Die Gouvernante wird aus dem Hause gejagt und nimmt sich wenig später das Leben.
"Brennendes Geheimnis" ist eine Novelle von Stefan Zweig. Publiziert wurde das Werk erstmals im Jahre 1911 in dem Band «Erstes Erlebnis – Vier Geschichten aus Kinderland». Ein junger Baron nimmt sich einen Urlaub auf dem Semmering und ist enttäuscht und gelangweilt von der Gesellschaft, die er dort vorfindet. Später jedoch bemerkt er eine etwas angejahrte, aber immer noch attraktiv erscheinende jüdische Frau mit ihrem zwölfjährigen Sohn Edgar. Der Baron freundet sich mit dem Jungen an und verspricht ihm unter anderem einen Hund, doch ihm geht es in erster Linie nur um Mathilde, dessen Mutter.
Stefan Zweig (1881-1942) war ein österreichischer Schriftsteller. 1934 flüchtete er vor den Nationalsozialisten über London und New York nach Brasilien. In der Nacht vom 22. zum 23. Februar 1942 nahm sich Stefan Zweig in Petrópolis bei Rio de Janeiro das Leben. Depressive Zustände begleiteten ihn seit Jahren. Seine Frau Lotte folgte Zweig in den Tod. In seinem Abschiedsbrief hatte Zweig geschrieben, er werde «aus freiem Willen und mit klaren Sinnen» aus dem Leben scheiden. Die Zerstörung seiner «geistigen Heimat Europa» hatte ihn für sein Empfinden entwurzelt, seine Kräfte seien «durch die langen Jahre heimatlosen Wanderns erschöpft». Stefan Zweig wurde ein Symbol für die Intellektuellen im 20. Jahrhundert auf der Flucht vor der Gewaltherrschaft.