Was kommt nach der Milieukirche? Die volkskirchliche Sozialgestalt der Pfarrgemeinde wird in Zukunft wohl eine wichtige, aber nicht mehr die einzige Ausdrucksform des Kircheseins sein. Seit Jahren zeichnet sich ein Aufbruch ab: Dort, wo Menschen neu zum Glauben kommen, entstehen neue Formen. In den vergangenen Jahren haben das Bistum Hildesheim und die evangelisch-lutherische Landeskirche Hannover gemeinsam diese neuen Erfahrungen in den Blick genommen, unterschiedliche Projekte gestartet und theologisch über die neuen Wege einer missionarischen Kirche reflektiert.
In diesem Buch wird ein Weg der Hoffnung und des Mutes sichtbar – eine Inspiration für eigene Suchwege.
Für das Osterheft dieses Jahres haben wir mehrere Autorinnen gebeten, sich mit dem Thema Verrat auseinanderzusetzen: Margareta Gruber OSF ergründet hierzu die biblische Judasfigur und ihre Wirkungsgeschichte; Claudia Elisheva Kundrun OCD reflektiert das Leben des Karmel Berlin «Im Schatten von Plötzensee», einem Hinrichtungsort der Nationalsozialisten, wo zahlreiche Widerstandskämpfer(inn)en ermordert wurden. Regula Zwahlen erinnert an eine neu zu entdeckende Deutung der Judasfigur aus der Feder des russisch-orthodoxen Theologen Sergej Bulgakov (1871-1944). Österlichen Themen widmen sich auch der Artikel von Josef Pichler zur Bedeutung des Lanzenstichs im Johannesevangelium sowie der diesmalige Beitrag in der Jungen Theologie, indem Anna Albinus dem Motiv des Agnus Dei anhand eines Gemäldes von Francisco de Zurbarán nachgeht. Die Nachfolge dreht sich diesmal um bekanntere und unbekanntere Gestalten der Weltkirche: Alois Kothgasser SDB schreibt über Sendung und Spiritualität des italienischen Priesters Johannes Bosco (1815-1888), der bis heute v.a. für seine Jugendarbeit bekannt ist; Philipp Müller beleuchtet die erst in jüngerer Zeit publik gewordenen Erfahrungen der Gottesferne, die Mutter Teresa von Kalkutta (1910-1997) Zeit ihres Lebens begleiteten; Christoph Benke stellt mit Pierre Claverie OP (1938-1996) einen im deutschsprachigen Raum wenig bekannten Protagonisten der jüngeren algerischen Kirche vor. Außerdem bringen wir die Übersetzung eines Artikels von Hung Trung Pham SJ, der sich aufgrund seiner eigenen Erfahrungen als vietnamesischer Einwanderer in den USA auf die Suche nach einer «Spiritualität für Immigrant(inn)en» macht. In der Reflexion beleuchtet Tobias Hermanutz den geistlichen Gehalt Neuer Musik; Johannes Grössl erklärt Positionen des Offenen Theismus für das Gebetsleben. Berichte von Guido de Baere SJ über die niederländische Ruusbroec-Gesellschaft, von Maria Blittersdorf über ein Pilgerprojekt für eine Kirche mit* den Frauen sowie von Barbara Müller über eine Buchreihe zu Urtexten der Wüstenväter und Mönchsgründer (Lektüre) runden das Heft ab.
Auf dem Weg zu einer Ethik pastoralen Handelns wird in diesem Sammelband der Versuch unternommen, die Dynamik der christlichen Botschaft aufzunehmen und in systematische Fragen zu integrieren. Heutige humanwissenschaftliche Voraussetzungen finden dabei ebenso Berücksichtigung wie konkrete Bereiche pastoralen Handelns.
Bei dieser Aufgabe, die ein Desiderat in der gegenwärtigen Theologie genannt werden kann, wirken kirchliche Verantwortungsträger, Fachtheologinnen und -theologen sowie Praktiker verschiedener Disziplinen zusammen. So entstehen «Wegmarkierungen», die in manchen Punkten inhaltlich konvergieren, aber – dem Stand der verhandelten Frage entsprechend – auch mögliche Divergenzen deutlich machen.
Mit Beiträgen von Karl Kardinal Lehmann, Lothar Wehr, Markus Graulich, Maria Widl, Heribert Wahl, Thomas Menamparampil, Martin Seidnader, Karl Hillenbrand, Wunibald Müller, Andreas Müller-Cyran, Christine Pöllmann und Jürgen Erbacher.
2019 vollendet der bekannte und renommierte Sankt Augustiner Kirchenrechtler Rudolf Henseler sein 70. Lebensjahr. Aus diesem Anlass haben sich rund 30 Freunde, Weggefährten, Kolleginnen und Kollegen aus Wissenschaft und Kirchenrechtspraxis versammelt, um dem Jubilar für seine Verdienste um das Kirchenrecht, insbesondere das Ordensrecht und seinen Dienst in der kirchenrechtlichen Praxis zu danken. Die Beiträge erfassen überwiegend das weite Spektrum des Kirchenrechts und geben Antworten auf viele aktuelle kirchenrechtliche, aber auch manche theologische Fragen unserer Tage.
Die Frage, inwieweit Theologie und Spiritualität eine Einheit bilden oder zumindest stärker in Beziehung zueinander gesetzt werden müssen, beschäftigt die Theologie schon seit langem. Die wohl beiden größten Theologen des 20. Jahrhunderts – Karl Rahner und Hans Urs von Balthasar – haben sich immer wieder damit auseinandergesetzt, wohlwissend, dass nur eine Theologie, die erfahrungsbezogen ist und die geistliche Dimension unseres Nachdenkens über Gott thematisiert, den Menschen von heute noch etwas zu sagen hat.
Die Tagung der «Arbeitsgemeinschaft Theologie und Spiritualität» (AGTS) im September 2009 blickte vor diesem Hintergrund besonders auf die Rolle der (ignatianischen) Spiritualität im Leben der Seelsorgerinnen und Seelsorger von heute.
Aus dem Inhalt:
Peter Schallenberg, Spiritualität in Berufung und Sendung Cornelius Roth, Die Rolle der Spiritualität in der katholischen Priesterausbildung Peter Zimmerling, Die Rolle der Spiritualität im Rahmen des Studiums der evangelischen Theologie Hans Schaller, Seelsorge für die Seelsorger – eine ignatianische Glosse Martin Kopp, Wie tragfähig ist unsere Spiritualität als Seelsorgende? Wunibald Müller, Seelsorge für Seelsorger und Seelsorgerinnen Michaela Hastetter, Das Verhältnis von Priestern und Laien in der Seelsorge – oder: Was meint eigentlich «Laienspiritualität»?
Gott suchen und finden, seinen Willen erkennen und seine Gegenwart und sein Wirken erfahren – das ist Anliegen der Christen von Anfang an, so auch von Ignatius von Loyola. Er zeigte, wie dies möglich ist, indem man sich gerade nicht von der Welt abwendet, sondern auf sie einlässt – Gott in allen Dingen sucht. In grundsätzlichen Überlegungen und persönlichen Erfahrungsberichten gehen Mitglieder der österreichischen Jesuitenprovinz, die 2013 ihrer Gründung vor 450 Jahren gedenkt, sowie Personen, die ihrer Spiritualität nahestehen, diesem ignatianischen Grundanliegen nach. So entsteht ein vielgestaltiges Bild mit einer Fülle von Anregungen für die eigene Suche.
"Glauben, Hoffen, Lieben" wolle er in der «Schule Gottes» lernen, schreibt Ignatius von Loyola. In seinem Suchen und Finden ist er für viele zu einem Geist-vollen Begleiter auf ihrem Lebensweg geworden.
Jesuiten, Angehörige verschiedener geistlicher Gemeinschaften und Laien geben vielfarbige und anregende Zeugnisse dafür, wie Ignatius sie inspiriert und ihnen geholfen hat: durch sein Leben, seine Worte, seine Exerzitien, seine weltnahe Frömmigkeit, seine Kunst des Kommunizierens, seine geistlichen Erfahrungen.
Der Band fragt nach dem Verhältnis christlicher Kirchen und Theologien zum Ersten Weltkrieg. Welche Rolle spielten sie in den innenpolitischen Verhältnissen und kulturellen Phänomenen, die in die «Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts» führten? Gerade Theologen begrüßten den Kriegsbeginn mit Aufrufen, Predigten und Bekenntnissen zur Nation. Er schien nicht nur eine Integration aller sozialer Schichten, sondern auch aller Konfessionen in eine umfassende Gemeinschaft zu versprechen. Die Beiträge widmen sich theologischen Motiven für die Legitimation des Kriegs sowie der Frage nach deren Fortleben in den theologischen Aufbrüchen der Zwischenkriegszeit. Die Auswirkungen der traditionellen Lehre vom «gerechten» Krieg kommen dabei ebenso zur Sprache wie die Suche nach einer neuen Stellung des Christentums in der Moderne.
Das von Papst Benedikt XVI. ausgerufene Priesterjahr 2009-2010 war überschattet von erschütternden Veröffentlichungen, wodurch das eigentliche Thema, die spirituelle und theologische Neubesinnung auf das Priestertum zeitweilig überdeckt wurde. Die Theologische Fakultät Fulda hat sich daher dieses wichtigen Themas im Rahmen des Kontaktstudiums im Sommersemester 2010 angenommen. Im Rahmen von fünf Vorträgen wird die Frage nach Wesen und Sinn des priesterlichen Dienstes in der heutigen Zeit aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven beleuchtet, wobei sich Konturen des katholischen Priestertums im 21. Jahrhundert abzeichnen.
Mit Beiträgen von:
Weihbischof Karlheinz Diez Richard Hartmann Markus Lersch Christoph Gregor Müller Cornelius Rothy
Er führt hinaus ins Weite, stürzt Mächtige vom Thron, lässt Lachen, wo Verzweiflung droht: Humor hat göttliche Eigenschaften. Die machen ihn zu einem begehrenswerten Lebenselixier – und zu einem inspirierenden Element sowohl für die theologische Reflexion als auch für die praktische Seelsorge. Wie das konkret gehen soll? Das finden Sie in diesem Heft.
Auf den folgenden Seiten erklärt Gisela Matthiae, warum gerade den Clowns die Gottebenbildlichkeit ins Gesicht geschrieben steht. Bernhard Fresacher zeigt, was für die Theologie der Witz an der Sache mit dem Witz ist. Und Hans-Joachim Höhn lotet die Sch(m)erzgrenzen unserer Kultur aus. Wo in Theologie und Praxis der Spaß aufhört und wo er anfängt, das kommt in den facettenreichen Beiträgen in der Mitte des Heftes zum Vorschein. Schließlich blickt Joachim Frank in einer Reportage augenzwinkernd aus dem Jahr 2114 auf jene Jahrzehnte der Kirchengeschichte zurück, die noch vor uns liegen – und hebt damit das ekklesiogenetische Potenzial einer Utopie.
Natürlich kann man sich derart ernsthaft mit dem Spaß beschäftigen, dass es keine Freude mehr ist. Damit Ihnen das beim Lesen nicht passiert, haben wir in diesem Heft ein paar Schmankerl zum Schmunzeln versteckt: zwischen den Texten finden Sie Anekdoten aus dem pastoralen Tagesgeschäft und Stilblüten aus Prüfungen. Sie sind auf ihre eigene Weise Zeugnisse einer verrückten Theologie. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die Kolleginnen und Kollegen Ulrich Dahmen, Klaus Peter Dannecker, Julia Knop, Ferdinand Prostmeier, Astrid Schilling und Irina Siegel, die uns einige Ihrer schönsten Fundstücke zur Verfügung gestellt haben.
Und selbst wenn Sie dieses Heft nur einmal kurz durchblättern, um vielleicht bei nächster Gelegenheit mit der sonoren Stimme des Connaisseurs beiläufig sagen zu können «Ich habe die aktuelle Ausgabe natürlich schon durchgesehen», haben Sie diesmal etwas davon: nämlich ein kleines Daumenkino.