Roberta erhält die Bewerbung eines Kollegen, die sie umhaut. Es ist der Fremde, der vor dem Doktorhaus stand und sich nach ihr erkundigte. Doch ehe sie sich damit beschäftigen kann, bekommt sie eine Nachricht von Nicki, die am nächsten Morgen vom Flughafen abgeholt werden will. Roberta erlebt dort die nächste Überraschung. Nicki ist nicht allein, sie hat an der Hand ein kleines Mädchen. Olivia und Nicki selbst scheinen sehr glücklich zu sein. Robertas Sorgen schwinden, sie freut sich für ihre Freundin. Ob Nicki auf diese Weise endlich dauerhaft glücklich wird? Aus beruflichen Gründen ist Nicki dann gezwungen, Hals über Kopf mit der kleinen Olivia nach Hause zu fahren. Dort erlebt sie ein Fiasko. Die kleine Olivia fürchtet sich in dem großen Loft. Jetzt fangen die Probleme erst richtig an.
Roberta wollte den heruntergefallenen Briefumschlag wieder zu der übrigen Post legen. Sie zögerte einen Augenblick, dann änderte sie ihre Meinung, sie nahm den Brief mit, nur diesen einen Brief. Beinahe automatisch schaute Roberta erneut auf den Absender. So sehr sie sich allerdings auch den Kopf zerbrach, der Name, ein wohlklingender Name, den man sich durchaus einprägen konnte, sagte ihr noch immer nichts. Eines allerdings fiel ihr auf, und eigentlich waren es Nebensächlichkeiten, die allerdings manchmal, warum auch immer, so etwas wie eine Eigendynamik entwickeln konnten, an Bedeutung gewannen. So schien es auch hier zu sein. Wer immer dieser Florian Andresen auch sein mochte und was auch immer er von ihr wollte: Er besaß ein Umweltbewusstsein. Er hatte einen braunen Umweltbriefumschlag verwandt, einen aus recyceltem Papier. Roberta erkannte es sofort, weil auch sie derartige Umschläge, wenn möglich, verwandte. Und ja, da gab es noch etwas. Dieser Florian Andresen besaß eine sehr schöne, eine ausgeprägte, energische, eine männliche Handschrift. Ein wenig erinnerte Roberta diese Handschrift an die von Lars. Sie spürte, wie sie drauf und dran war, sich in Erinnerungen zu verlieren, und das durfte jetzt nicht sein. Sie durfte nicht immer wieder Rückschlüsse auf Lars ziehen, bei einer Handschrift schon überhaupt nicht. Es gab sehr viele schöne Handschriften. Es waren halt diese zwei Dinge, die auffielen, da war einmal der Briefumschlag, und dann war es halt die Schrift. Was früher eine Selbstverständlichkeit gewesen war, wo niemand darauf geachtet hatte, erweckte heutzutage Neugier. Das mochte durchaus daran liegen, dass kaum noch Briefe und Postkarten geschrieben und verschickt wurden. Diese Art der Kommunikation hatte allgemein an Bedeutung verloren, die Jugendlichen kannten sie nicht einmal, und wenn sie davon hörten, lächelten sie allenfalls müde. Man schickte sich SMS, mailte oder man skypte.
Als der alte Fahrenbach, der eine zunächst kleine Firma im Weinanbau und -vertrieb errichtet und im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Familienunternehmen erweitert hat, das Zeitliche segnet, hinterlässt er ein ziemlich seltsames Testament. Drei seiner Kinder scheinen Grund zur Freude zu haben, Frieder als neuer Firmenchef, Jörg als Schlossherr und Grit als Villenbesitzerin.
Als Bettina den Fremden in ihr Haus ließ, dachte sie nicht eine Sekunde darüber nach, daß das gefährlich sein konnte. Schließlich war sie allein auf dem Hof, und wenn dieser Mann Böses im Schilde führte, dann hatte er das durchaus bereits gecheckt. Ihre Gedanken kreisten nur um das Wort ›Bruder‹. Er hatte tatsächlich behauptet, ihr Bruder zu sein, und ihr Versuch, die Sache ins Lächerliche zu ziehen, indem sie behauptet hatte, dann die Königin von England zu sein, war an ihm abgeprallt. Aber das konnte doch nicht sein! Ihr Vater hatte nicht ein uneheliches Kind in die Welt gesetzt. Wenn es so gewesen wäre, hätte er sich auch zu dem Kind bekannt, selbst wenn er seine Mutter, aus welchem Grund auch immer, nicht geheiratet hätte. Es mußte eine Verwechslung sein, anders ging es ja überhaupt nicht, und das würde sie sehr rasch aufklären und sich nicht länger verrückt machen lassen. Wie absurd, sie hatte zwei Brüder, und von einem dritten war niemals die Rede gewesen. Sie hatte auch im Nachlaß ihres Vaters keinerlei Hinweise gefunden auf die Existenz eines Bruders. «Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?» erkundigte sie sich höflichkeitshalber und blickte ihn an. Er sah sehr nett aus und weder wie ein Spanier noch wie ein Erpresser. Fast tat er ihr schon leid, daß er so lange in der Kälte auf sie gewartet hatte, und das vergebens. «Danke, ja, sehr freundlich von Ihnen», sagte er sofort. «Dann kommen Sie am besten mit in meine Küche.» Sie konnte ihn schließlich nicht so mutterseelenallein in ihr Wohnzimmer oder ihre Bibliothek setzen. Außerdem war ihre Küche gemütlich, und das wenige, das sie sich zu sagen hatten, um die Angelegenheit aufzuklären, ließ sich auch an ihrem wunderschönen alten Holztisch bereden. Hier hatten schon ganz andere Diskussionen stattgefunden.
Als der alte Fahrenbach, der eine zunächst kleine Firma im Weinanbau und -vertrieb errichtet und im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Familienunternehmen erweitert hat, das Zeitliche segnet, hinterlässt er ein ziemlich seltsames Testament. Drei seiner Kinder scheinen Grund zur Freude zu haben, Frieder als neuer Firmenchef, Jörg als Schlossherr und Grit als Villenbesitzerin.
Bettina stand staunend vor den einladend dekorierten Schaufenstern einer exklusiven Nobel-Boutique. Es war doch verrückt! Der Winter hatte noch nicht einmal richtig angefangen, und alle Fenster waren mit der neuesten Frühjahrsmode bestückt. In einem der Fenster befanden sich zauberhafte Teile in allen abgestuften Fliedertönen, die wohl dem Lila des Winters folgten, an das die Frauen sich als neue Modefarbe gerade erst einmal gewöhnt hatten. Im nächsten Fenster war alles leuchtend gelb, das nächste in edlem silber, kombiniert mit kühlem weiß. Die danachfolgende Dekoration war so ganz nach Bettinas Geschmack – Leinen von natur bis zu sanften Brauntönen. Eine Kombination gefiel ihr besonders gut – ein Zweiteiler, bestehend aus einem raffiniert geschnittenem schwingendem Rock mit einer kürzeren Jacke mit sehr schönen Perlmuttknöpfen in einem dezenten Naturton. Der Preis ließ sie zwar ein wenig schlucken, aber dennoch, wenn jetzt Frühjahr wäre und sie das Kostüm anziehen könnte, ja, da konnte sie sogar schwach werden. Aber im Winter? Sie überlegte sich ja gerade noch, ob sie sich noch einen Rollkragenpullover kaufen sollte, weil sie den noch ganz gut brauchen konnte. Aber etwas zum Anziehen nur für den Schrank? Sie wusste doch noch nicht einmal, ob ihr dann dieses Teil, das jetzt ihre Begehrlichkeit erweckte, dann noch gefallen würde. Was dachten sich die Modeleute eigentlich dabei? Na ja, es musste schon Frauen geben, die jetzt in derartige Geschäfte stürmten und sie plünderten, aus Angst, es könne vielleicht später nichts mehr geben. Zu denen gehörte sie auf jeden Fall nicht, und sie kannte auch niemanden, der so verrückt war. Sie kaufte in erster Linie bedarfsorientiert, zog also los, wenn sie sich für einen bestimmten Anlass etwas kaufen wollte, eher selten tätigte sie diese sogenannten Lustkäufe, wenngleich sie sich davon aber auch nicht freisprechen konnte, dafür war sie wohl zu sehr Frau. Früher hatte sie öfter mal einen Schaufensterbummel gemacht und hatte sich das eine oder andere überflüssige Teil gekauft. Seit sie auf dem Fahrenbach-Hof lebte, hatte sie nicht mehr die Zeit dazu, auch nicht die Lust, und das Geld tat ihr für solche Ausgaben einfach leid, weil sie sich immer vor Augen führte, was sie für das Geld alles kaufen konnte, und ihr waren Fliesen für ein neues Badezimmer augenblicklich lieber als ein Fummel, in dem sie vielleicht verführerisch aussah.
Als der alte Fahrenbach, der eine zunächst kleine Firma im Weinanbau und -vertrieb errichtet und im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Familienunternehmen erweitert hat, das Zeitliche segnet, hinterlässt er ein ziemlich seltsames Testament. Drei seiner Kinder scheinen Grund zur Freude zu haben, Frieder als neuer Firmenchef, Jörg als Schlossherr und Grit als Villenbesitzerin.
Bettina Fahrenbach war so richtig stolz auf sich. Zum allerersten Mal in ihrem Leben hatte sie sich gegen ihren Bruder Frieder behauptet und hatte deswegen nicht einmal Schuldgefühle. Ja, sie war auf dem richtigen Weg! Sie konnte sich einfach nicht mehr alles gefallen lassen, Familienfrieden hin oder her. Den gab es doch schon lange nicht mehr bei den Fahrenbachs, eigentlich nicht mehr, seit ihr Vater tot war. Er war es gewesen, der alle zusammengehalten hatte, und jetzt war es nur noch sie, die sich um so etwas wie Familienzusammenhalt bemühte. Aber das alles war ein Trugschluss gewesen. Sie musste sich damit abfinden, dass sie allein nichts verändern konnte, und es tat auch längst nicht mehr so weh wie früher, als sie geradezu zwanghaft bemüht gewesen war, es ihren Geschwistern recht zu machen, um den trügerischen Familienfrieden zu retten. Bettina griff nach ihrem Buch und war sehr bald in die spannende Lektüre vertieft. Unwillig blickte sie auf, als ihr Telefon klingelte. Jan konnte es nicht sein, mit dem hatte sie bereits sehr lange gesprochen. Wahrscheinlich fühlte sie sich deswegen auch so unbeschreiblich wohl, war so glücklich. Bettina war ja so froh, dass es Jan van Dahlen in ihrem Leben gab und dass es so gut mit ihnen funktionierte. Er liebte sie, sie liebte ihn. Ihre Beziehung war absolut stressfrei, weil sie eben wussten, was sie aneinander hatten und auch, weil jeder sich blind auf den anderen verlassen konnte. Vertrauen war ein ganz wichtiger Faktor in ihrer Beziehung. Vertrauen war wohl für jede Beziehung wichtig. Bettina griff nach dem Telefonhörer, meldete sich. «Fahrenbach.» Ein wütender Wortschwall kam ihr entgegen, außerdem so laut und kreischend, dass Bettina unwillkürlich den Hörer ein wenig vom Ohr weghielt.
Als der alte Fahrenbach, der eine zunächst kleine Firma im Weinanbau und -vertrieb errichtet und im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Familienunternehmen erweitert hat, das Zeitliche segnet, hinterlässt er ein ziemlich seltsames Testament. Drei seiner Kinder scheinen Grund zur Freude zu haben, Frieder als neuer Firmenchef, Jörg als Schlossherr und Grit als Villenbesitzerin.
Es gibt Augenblicke im Leben, die verschlagen einem die Sprache, nehmen einem den Atem. Das war jetzt einer dieser Momente. Markus Herzog stand stocksteif da und starrte Yvonne an, als sei sie nicht ein Mensch aus Fleisch und Blut, sondern ein Fabelwesen, das sich gleich in Luft auflösen würde. Yvonne saß wie festgeklebt auf ihrem Stuhl, blickte unverwandt zu Markus. Ihr Gesicht war sehr blass, und die Hand, die soeben mühevoll das Glas abgestellt hatte, zitterte noch immer. Linde blickte von Einem zum Anderen. Sie begriff überhaupt nichts, ahnte aber schon, dass sich hier etwas abspielte, was wirklich nicht alltäglich war. Und Bettina? Bettina glaubte an ein Wunder, an eine Vorbestimmung, etwas anderes konnte es überhaupt nicht sein. Als Yvonne ihr mehr oder weniger beiläufig von einem Markus erzählt hatte, ihrer großen Liebe, die sie aber sofort wieder aus den Augen verloren hatte, war es ihr kurz in den Sinn gekommen, Markus könnte derjenige sein. Aber da war wirklich der Wunsch der Vater des Gedanken gewesen, zumal Markus bei der Erwähnung des Namens Yvonne keinerlei Regung gezeigt hatte. Und nun war es wie einer jener alten Stummfilme, bei dem das Bild stehengeblieben war. Wie verrückt! In dem verträumten Fahrenbach hatten sie sich wiedertreffen müssen. Ihre Gedanken überschlugen sich, wirbelten durcheinander wie eine losgetretene Lawine. Aber es war doch auch zu unglaublich, und sie würde noch lange brauchen, es wirklich zu begreifen. Ihr Freund Markus und Lenis Tochter Yvonne waren einmal unsterblich verliebt gewesen! Linde war diejenige, die das «Bild» zum Laufen brachte. «Ich bin ja eigentlich nicht blöd, aber kann mir jetzt jemand erklären, was das zu bedeuten hat?»
Als der alte Fahrenbach, der eine zunächst kleine Firma im Weinanbau und -vertrieb errichtet und im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Familienunternehmen erweitert hat, das Zeitliche segnet, hinterlässt er ein ziemlich seltsames Testament. Drei seiner Kinder scheinen Grund zur Freude zu haben, Frieder als neuer Firmenchef, Jörg als Schlossherr und Grit als Villenbesitzerin.
Bettina saß mit geschlossenen Augen auf ihrem Stuhl, sie wünschte sich geradezu verzweifelt zu träumen, um gleich aus diesem Traum aufzuwachen und zu wissen, daß es nichts gewesen war, eben nur ein Traum. Aber das war nicht so! Es war kein Traum, sondern bittere Wahrheit, der sie am liebsten entfliehen würde, in ein Mauseloch, irgendwohin, wo niemand sie finden würde, wo sie sich den Tatsachen nicht stellen mußte. Doch das ging ja nicht, und das wußte sie zu genau. Es war beängstigend still im Raum, nur hier und da vernahm man das Schluchzen von Leni. Es hatte keinen Sinn, sie mußte was tun. Bettina öffnete die Augen, beugte sich zu Leni vor, ergriff deren Hände, die schlaff auf dem Schoß lagen. «Leni, jetzt erzähl mir bitte noch einmal ganz genau, was man in den Nachrichten gesagt hat.» Das Schluchzen verstummte. «Mein Gott, das habe ich doch schon gesagt… Es war nur die Mitteilung, daß dieses Flugzeug über dem australischen Busch abgestürzt ist und der einzige deutsche Insasse Jörg Fahrenbach heißt… Danach kam der Wetterbericht, und ich bin hier hochgelaufen, um es dir zu erzählen.» «Und sie haben nichts von Suchmannschaften gesagt, die unterwegs sind?» Leni schüttelte den Kopf. «Nein, sonst hätte ich es dir doch auch erzählt. Mein Gott, Bettina, was sollen wir denn jetzt machen? Das ist doch grauenvoll, so einen Flugzeugabsturz, noch dazu in der Wildnis, überlebt doch keiner. Der arme Jörg, er hat ja viele Fehler gemacht, aber den Tod wünscht man ja nicht einmal seinem ärgsten Feind.» So etwas wollte Bettina nicht hören, damit wollte sie sich nicht auseinandersetzen. «Wir wissen doch überhaupt noch nicht, ob er tot ist, also rede nicht so… Wann gibt es die nächsten Nachrichten?» Leni schaute auf ihre Armbanduhr. «In einer halben Stunde.»
Als der alte Fahrenbach, der eine zunächst kleine Firma im Weinanbau und -vertrieb errichtet und im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Familienunternehmen erweitert hat, das Zeitliche segnet, hinterlässt er ein ziemlich seltsames Testament. Drei seiner Kinder scheinen Grund zur Freude zu haben, Frieder als neuer Firmenchef, Jörg als Schlossherr und Grit als Villenbesitzerin.
Bettina schenkte ihrer Schwägerin Doris etwas Tee nach, goß auch sich noch etwas ein, dann wandte sie sich Doris zu. «So, und nun weißt du alles über Jan van Dahlen», sagte sie. «Hört sich gut an», bemerkte Doris, «dieser Jan scheint ein interessanter Mann zu sein und dir gut zu tun. Aber sag mal, Bettina, liebst du ihn eigentlich?» Bettina rührte in ihrem Tee herum, obschon es da überhaupt nichts zu rühren gab, denn sie trank ihn ohne Zucker. Sie dachte über die Worte ihrer Schwägerin nach. Zwischen Jan und ihr hatte sich etwas verändert, sie waren sich näher gekommen, hatten sich geküßt – nicht nur einmal. War das Liebe? Bettina zuckte hilflos die Schultern. «Ich… ich mag ihn sehr gern.» «Das war nicht meine Frage, ich wollte wissen, ob du ihn liebst.» «Thomas war meine große Liebe, da hätte ich dir die Frage ohne zu zögern beantworten können. Mit Jan ist es anders, aber er ist auch ein ganz anderer Mann, man kann ihn mit Thomas nicht vergleichen, deswegen ist auch das, was ich für ihn empfinde, anders. Und auch er verhält sich mir gegenüber anders als Thomas… ach, Doris, es ist alles ziemlich verworren, aber ich fühle mich in seiner Nähe unbeschreiblich wohl und geborgen. Und Jan weiß von Thomas, er bedrängt mich nicht, sondern ist der Meinung, wir sollten uns behutsam einander nähern. Und dabei bin ich jetzt.» Doris trank etwas von ihrem Tee. «Soll ich dir mal ehrlich meine Meinung sagen, Bettina?»
Ole will zu Simone kommen, und sie ist ganz froh, keine lange Autofahrt machen zu müssen. Sie ist endlich bereit, ihr altes Leben aufzugeben und zu ihm zu ziehen. Hannes kommt in den Sonnenwinkel, er und Pia haben sich getrennt. Sie will Psychologie in Oxford studieren und Schmuck nur noch als Hobby anfertigen. Roberta plant ein Wochenende mit Nicki, als sie zu einer Patientin gerufen wird, die eine akute Blinddarmentzündung hat. Die Patientin geht natürlich vor, Nicki muss warten. Dann aber wird es noch ein wunderschönes Wochenende. Simone kann Oles Ankunft kaum erwarten. Die bitterste Enttäuschung ihres bisherigen Lebens steht ihr bevor. Ole ist gekommen, um ihr das Aus ihrer Beziehung zu verkünden. Er hat seine alte Jugendliebe Marlene wiedergetroffen, die er liebt und heiraten möchte. Um sich abzulenken, hilft Simone im Tierheim an den Tagen der offenen Tür aus. Sie macht das wirklich gern – aber warum muss das Leben nur so schwer sein?
Simone griff nach ihrem Telefon, ganz ohne Eile. Sie erwartete keine wichtigen Anrufe. Als sie jedoch sah, wer der Anrufer war, begann ihr Herz stürmisch zu klopfen, verspürte sie eine gewisse Aufgeregtheit. Simone war außer sich vor Glück. Sie freute sich. Vermutlich wollte er wissen, wann sie bei ihm sein würde, wollte er ihr gleich sagen, was er alles mit ihr unternehmen wollte, wie sehr er sich auf ihr Kommen freue, dass er ihr Eintreffen kaum abwarten konnte. Und dann würden halt all die wundervollen Worte folgen, die Liebende sich zu sagen pflegen und von denen man nicht genug bekommen kann. Sie meldete sich und sprudelte auch sofort los: «Hallo, Ole, mein Schatz. Wie schön, dass du anrufst. Meine Reisetasche ist gepackt, und ich kann es kaum erwarten, zu dir zu kommen. Ich vermisse dich ja so sehr. Du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie sehr du mir fehlst.» Zunächst einmal kam nichts, doch das irritierte Simone nicht besonders. Sie war im Überschwang ihrer Gefühle wieder einmal zu schnell vorgeprescht, dabei wusste sie doch, dass Ole eher zu den Bedächtigen gehörte. Aus ihm sprudelten die Worte nicht so heraus. Doch als es nach einer Weile noch immer still war, erkundigte Simone sich ganz besorgt: «Hallo … Ole … bist du noch da?» War die Leitung gar unterbrochen? Das war sie nicht, denn endlich sagte Ole etwas. «Simone … ich … äh … nun, du kannst nicht kommen.» Sie schluckte.
Als der alte Fahrenbach, der eine zunächst kleine Firma im Weinanbau und -vertrieb errichtet und im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Familienunternehmen erweitert hat, das Zeitliche segnet, hinterlässt er ein ziemlich seltsames Testament. Drei seiner Kinder scheinen Grund zur Freude zu haben, Frieder als neuer Firmenchef, Jörg als Schlossherr und Grit als Villenbesitzerin.
Als Bettina sich in ihr Bett legte und das Licht löschen wollte, wurde ihr zum allerersten Mal bewusst, dass sie noch keine Fotografie von Jan auf ihrem Nachttisch aufgestellt hatte. Es gab nirgendwo ein Foto von ihm – nicht hier, nicht in den Wohnräumen, aber auch nicht auf ihrem Schreibtisch oben in der Destille. Das war schon sehr merkwürdig, denn von Thomas hatte es an allen erdenklichen Plätzen Fotos gegeben. Selbst wenn sie verreist war, hatte sie sein Bild im Silberrahmen mitgenommen und sofort aufgestellt, weil ihr das stets das schöne Gefühl gegeben hatte, Thomas nahe zu sein. Bettina hatte sich seine Fotos andauernd angesehen, mit ihm Zwiesprache gehalten und sich in Träume verloren. Warum tat sie das denn jetzt nicht bei Jan, dem neuen Mann in ihrem Leben? Sie liebte ihn doch. Bettina hatte dafür keine Erklärung. Lag es vielleicht daran, dass sie Jan öfters sah, dass sie sich an seiner Gegenwart erfreuen konnte, seiner persönlichen Präsenz, und nicht auf Fotos zurückgreifen musste? Ja, es war wirklich ganz wunderbar, dass Jan so häufig zu ihr auf den Fahrenbach-Hof kam, dass sie sich sahen, viel gemeinsam unternahmen, dass er sie bei allem unterstützte, ohne viel Aufhebens davon zu machen. Wie selbstverständlich es für Jan gewesen war, nach Australien zu reisen, um Nachforschungen über Jörgs Verbleib anzustellen. Von Deutschland nach Australien, das war nicht mal eben so was wie der Besuch einer Kneipe um die Ecke. Bettinas Augen füllten sich mit Tränen, als sie an ihren Bruder Jörg dachte, der so voller Lebensfreude, Abenteuerlust und Tatendrang auf seine Weltreise gegangen war. Es war so unvorstellbar, dass ihn bereits nach so kurzer Zeit das Schicksal ereilt hatte … Neuseeland, Australien …, weiter war er nicht gekommen. Bettina wollte es einfach nicht wahrhaben, dass er tot war, sondern sie klammerte sich noch immer mit aller Gewalt an dem Gedanken fest, dass er nur verschollen war. Eine trügerische Hoffnung! Fakt war doch, dass sein Flugzeug über unwegsamem, unbewohntem Gebiet abgestürzt war und dass man nach tagelangem Suchen sämtliche Rettungsbemühungen wegen ihrer Aussichtslosigkeit eingestellt hatte. Es war so unvorstellbar – doch nicht Jörg, ihr lässiger, unbekümmerter Bruder! Solange es keine Leiche gab, war es ja so einfach, sich etwas vorzumachen. Bettina löschte das Licht und drehte sich seufzend zur Seite.
Erst liegt ihre Welt in Scherben, und plötzlich ist sie wunderschön. Ole hat eingesehen, dass sie es langsam angehen lassen müssen. Er akzeptiert eine Fernbeziehung, mehr noch, er holt für Simone Bella, das «Honigtöpfchen», aus dem Tierheim. Simone ist bald glücklich mit Ole und ihrem «Honigtöpfchen», kann ihr Glück nicht fassen, alles ist schön wie nie zuvor in ihrem Leben. – Fabian kommt zu seinen Eltern, um ihnen persönlich mitzuteilen, dass Stella mit den Kindern auf und davon ist, einfach so, ohne sich persönlich zu verabschieden. Das ist schmerzlich, doch Heinz reist mit Rosmarie einfach nach Paris, um sie abzulenken. Jörg kommt auf einen Sprung aus Skandinavien vorbei, er leidet unter dem neuerlichen Kindesentzug. – Als Roberta nachts auf den Parkplatz des Krankenhauses zu ihrem Auto geht, macht sich an dem ein Polizist zu schaffen, der sich umdreht und sie mit einer Taschenlampe anleuchtet …
Michaela Dornberg ist mit ganzem Herzen in die bezaubernde Welt des Sonnenwinkels eingedrungen, sie kennt die so sympathische Familie des Professors Auerbach mit dem Nesthäkchen Bambi inzwischen schon besser als jeder andere. Die geliebte kleine Bambi wird in den neuen Romanen für besondere Furore sorgen, und eine erfrischend engagierte junge Ärztin wird den Sonnenwinkel gehörig aufmischen.
In dieser Staffel enthalten: E-Book 21: Ich will dich nicht verlieren! E-Book 22: Gefahr im Paradies E-Book 23: Bruder und Schwester in Not! E-Book 24: Sie fiel aus allen Wolken E-Book 25: Nicki findet kein Glück E-Book 26: Verliebt in ein Phantom E-Book 27: Kann die Liebe Zufall sein? E-Book 28: Du bist spitze, Mami E-Book 29: Sein Traum wird wahr E-Book 30:Rückkehr eines Weltenbummlers