Metabolic Typing. William L Wolcott

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Название Metabolic Typing
Автор произведения William L Wolcott
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783954841769



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radikal neuen Ansatz der Heilung durch individuelle Ernährung vielen tausend Menschen auf der ganzen Welt bekannt zu machen. Aus diesen und anderen Gründen wurde Kelley zu einem der angesehensten Pioniere der alternativen Medizin des 20. Jahrhunderts, zum Begründer des Metabolic Typing.

      Die Wissenschaft von der individuellen Ernährung

      1977 hörte ich zum ersten Mal von Dr. William Donald Kelley. Er war öffentlich nur selten in Erscheinung getreten, hatte nie für sich Werbung gemacht. Aber trotzdem hatte die Welt von ihm gehört und den Weg zu ihm gefunden.

      Ab Mitte der Siebzigerjahre konnte Dr. Kelley die Patienten nicht mehr selbst behandeln. Es waren einfach zu viele und außerdem brauchte er mehr Zeit für seine Forschungen. Vor allem wollte er sein Verfahren zum Bestimmen des Stoffwechseltyps weiterentwickeln und verfeinern und ihm war klar, dass es da unendlich viele Möglichkeiten gab. Er beschloss ein Lehrinstitut zu gründen, in dem Therapeuten aus der ganzen Welt seine Methode kennen lernen konnten, um sie dann in ihrer eigenen Praxis anzuwenden. Dadurch wurde er entlastet und viel mehr Patienten konnten von seinen Erfahrungen profitieren.

      1975 zog er deshalb aus dem kleinen, abgelegenen Ort Grapevine in Texas in das noch viel abgelegenere Winthrop, ein sehr kleines Dorf in den Kaskadenbergen nordöstlich von Seattle. Er liebte die klare Bergluft und die unbelastete Umwelt. Er wollte sich auch deswegen dorthin zurückziehen, um dem Druck der Schulmedizin zu entgehen, um nicht ihrer Überwachung, ihren Anfeindungen und ihrem politischen Druck ausgesetzt zu sein.

      Damals verließ er sein Haus in den Bergen nur selten, meist nur für Wochenendseminare, die sein Institut veranstaltete. Ich traf ihn im Frühling 1978 zum ersten Mal bei einem dieser Seminare, nachdem ich ein Jahr lang die Ernährungsempfehlungen befolgt hatte, die seine Organisation für mich zusammengestellt hatte.

      Mein ganzes Leben hatte ich mich mit schweren Allergien herumgeschlagen und jede Therapie ausprobiert, die ich finden konnte. Nichts hatte geholfen. Mit 29 hatte ich die Hoffnung fast aufgegeben, jemals von den Antihistaminen loszukommen, die ich tagtäglich nehmen musste. Sie machten mich zwar müde und wirkten nie lange, aber ohne sie war ich verloren.

      Da riet mir ein Freund 1977, das Kelley-Programm auszuprobieren. Von Anfang an war ich von Kelleys „unspezifischem“ Ansatz zum Behandeln chronischer Krankheiten fasziniert. Es hieß, Kelley behandle die Krankheiten an sich nicht direkt, sondern konzentriere sich stattdessen darauf, den Stoffwechsel der Patienten wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Seine Ideen klangen gut und ich ließ mich auf den Versuch ein.

      So ganz nebenbei wollte ich mir auch beweisen, dass ich schon alles über Ernährung wusste, was es darüber zu wissen gab. Schließlich hatte ich mich jahrelang damit beschäftigt und hielt mich für einen Experten auf diesem Gebiet – auch wenn ich meine eigenen Allergieprobleme nicht lösen konnte.

      Ich sollte eines Besseren belehrt werden, denn ich musste feststellen, dass ich so gut wie keine Ahnung hatte. Und bald wurde mir klar, dass Kelley nicht nur weit mehr über Ernährung wusste als ich, sondern viel mehr als jeder andere, den ich kannte. Also folgte ich Kelleys Empfehlungen. Es ging mir nicht von heute auf morgen besser, aber im Laufe eines Jahres ließen meine Allergiesymptome langsam nach und endlich brauchte ich die Medikamente nicht mehr, von denen ich mein ganzes Leben lang abhängig gewesen war.

      Und wenn auch meine Symptome nicht gleich am Anfang verschwunden waren, hatte ich mich doch ziemlich schnell besser gefühlt; ich hatte bald mehr Energie, war besser gelaunt und widerstandsfähiger gegen Erkältungen und Grippe. Nach ein paar Monaten stiegen meine Leistungsfähigkeit, meine Energie und mein Wohlbefinden auf ein Niveau an, das ich vorher nie erlebt hatte. Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, dass ich mich je so gut fühlen könnte. Ich war der lebende Beweis für Kelleys Behauptung, dass die meisten Menschen in unserer Industriegesellschaft keine Ahnung haben, was gute Gesundheit bedeutet, weil sie sie nie wirklich erlebt haben.

      Ich war überzeugt, dass er etwas Bahnbrechendem auf der Spur war, und wollte so viel wie möglich über die Theorie erfahren, auf der sein Programm aufbaut. Also flog ich nach Chicago, um an einem seiner Wochenendseminare teilzunehmen. Es war beeindruckend, was er dort alles präsentierte. Vor allem ging es darum, wie sich mithilfe des autonomen Nervensystems der individuelle Ernährungsbedarf ermitteln lässt. Durch seine Erfahrung mit seiner Frau und mit anderen Patienten war Kelley zufällig klar geworden, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Ernährung brauchen. Dann lernte er von Roger Williams und anderen Forschern Näheres über die biochemische Individualität.

      Aber diese Erkenntnisse ließen sich zuerst nicht praktisch umsetzen. Er musste selbst noch eine systematische Methode entwickeln, um diesen individuellen Bedarf zu bestimmen. Er brauchte zum Beispiel eine zuverlässige Methode, um vorherzusagen, ob es einem Patienten eher bei einer vegetarischen oder bei einer fleischreichen Ernährung besser gehen würde. Oder ob er eher Kalzium, eher Kalium oder andere Nährstoffe benötigte.

      An diesem Punkt wandte sich Kelley den Arbeiten zweier der führender Pioniere unter den Ernährungswissenschaftlern des 20. Jahrhunderts zu: Francis Pottenger und Roger Lee. Pottenger war ein Arzt, der seine Patienten mit Ernährung „behandelte“, und Lee war Zahnarzt und Gründer der Firma Standard Process, eines der bekanntesten Vitaminproduzenten der Welt.

      In den Dreißiger- und Vierzigerjahren machten beide entscheidende Entdeckungen über das autonome Nervensystem. Sie erkannten, dass der Ernährungsbedarf von Mensch zu Mensch anders ist und dass sich aus dem Zustand des autonomen Nervensystems wichtige Schlüsse ziehen lassen, welche Nahrungsmittel und welche Nährstoffe für den Einzelnen ideal sind.

      Das autonome Nervensystem

      Ein paar Worte über das autonome Nervensystem: Es wird auch als die zentrale Steuerung des Stoffwechsels bezeichnet, weil es die unbewussten Vorgänge im Körper kontrolliert, die wir nicht bewusst beeinflussen können. Dazu zählen zum Beispiel der Herzschlag, die Arbeit des Verdauungssystems, die Regeneration von Gewebe, die Regulation der Körpertemperatur und des Immunsystems sowie zahllose andere Funktionen.

      Es ist in zwei Zweige aufgeteilt, den sympathischen und den parasympathischen Zweig. Jeder Zweig steuert bestimmte Bereiche und ist dafür zuständig, dort die Aktivität zu steigern oder sie zu verringern. Mit ihren gegensätzlichen Wirkungen regulieren sie gemeinsam Zweige die Stoffwechselprozesse.

      So regt der Sympathikus zum Beispiel den Herzschlag an, während er durch den Parasympathikus reduziert wird. Beim Verdauungssystem ist es umgekehrt, hier regt der Parasympathikus die Aktivitäten an, der Sympathikus drosselt sie.

      Wenn Sie zum Beispiel während des Essens plötzlich großem Stress ausgesetzt werden, arbeitet Ihr Verdauungssystem nicht weiter, weil der Sympathikus aktiviert wird. Das Blut wird zu den Muskeln umgeleitet, der Puls steigt an und diverse Systeme werden aktiviert, um auf den Stress zu reagieren.

      Und jetzt kommen wir zu einem wichtigen Punkt: Bei den meisten Menschen ist einer der beiden Zweige von Natur aus stärker, sie werden entweder mehr vom Sympathikus oder mehr vom Parasympathikus beeinflusst. Dieser Einfluss wirkt sich auf alle möglichen körperlichen und psychischen Eigenschaften des Menschen aus und prägt ihn entsprechend.

      Nährstoffe und das Gleichgewicht im autonomen Nervensystem

      Schon Pottenger und Lee war klar, dass nur bei einem Gleichgewicht zwischen beiden Zweigen die Gesundheit gut sein könne. Ihnen war aber auch aufgefallen, dass Nährstoffe das autonome Nervensystem stark beeinflussen und Gleichgewicht nur bei richtiger Wahl der Nährstoffe erreicht wird. Denn Nährstoffe wirken sich auf die Zweige des autonomen Nervensystems unterschiedlich aus. Einige regen den Sympathikus an und stärken ihn, während sie den Parasympathikus schwächen. Andere Nährstoffe regen dagegen den Parasympathikus an und schwächen den Sympathikus.

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      Pottenger war der Erste, der bestimmte Gesundheitsprobleme damit behandelte, dass er versuchte das autonome Nervensystem ins Gleichgewicht zu bringen. Er verwendete Kalzium und Kalium, um damit das Gleichgewicht zu erreichen. Lee ging noch eine Schritt weiter, führte noch andere Krankheiten auf Ungleichgewicht im autonomen Nervensystem zurück und erweiterte Pottengers Konzept,