Название | Metabolic Typing |
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Автор произведения | William L Wolcott |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783954841769 |
Und genau hier lag Sarahs Problem. Nach allem, was sie gelernt hatte, ernährte sie sich sehr gesund, mit viel biologischem Gemüse und Getreide, wenig magerem Fleisch, wenig Fett. Leider passte diese Ernährung aber nicht zu ihr, brachte ihren Stoffwechsel völlig aus dem Gleichgewicht und war letztendlich für ihre Probleme verantwortlich.
Mit unseren Tests hatten wir festgestellt, dass Sarah vor allem ein Schnellverbrenner war. Weiter unten gehen wir näher darauf ein, wie unsere Tests arbeiten. Hier ist nur wichtig: Schnellverbrenner brauchen für ihr inneres Gleichgewicht ziemlich viel Eiweiß und Fett und sie vertragen Kohlenhydrate nicht in großen Mengen. Und Sarah aß ziemlich genau das Gegenteil von dem, was eigentlich für sie richtig war. Für sie war es also keineswegs so gesund, wie sie immer gedacht hatte.
Schon ein paar Tage, nachdem sie unsere Vorschläge umgesetzt hatte, fühlte sie sich deutlich besser. Ihre Energie nahm in den folgenden Wochen und Monaten deutlich zu, ihre chronische Depression verschwand, sie konnte wieder ein normales Leben führen. Es ging nicht von heute auf morgen – der Wiederaufbau der Gesundheit dauert meist eine Weile. Aber sie wusste von Anfang an, dass sie auf dem richtigen Weg war, weil sie sich von Tag zu Tag besser fühlte.
Sarah ist kein Einzelfall. Wie ihr geht es vielen unserer Patienten mit allen möglichen chronischen Krankheiten. Wir sind selbst immer wieder erstaunt, wie gut sich der Körper regenerieren kann, wie er wieder gesund werden kann, wenn er genau die Nährstoffe bekommt, die er braucht.
Aber eigentlich ist das so erstaunlich auch wieder nicht. Wenn Sie bedenken, wie viel Sie Tag für Tag essen und dass es vor allem diese Nahrung ist, die Ihrem Körper die Rohstoffe zur Energieerzeugung, zur Regeneration und Reparatur liefert, dann wird klar, dass eine Ernährung, die nicht zu Ihnen passt und nicht liefert, was Sie brauchen, zu Mangel und damit zu Krankheiten führt.
Der alte Satz „Nahrung sei deine Medizin!“ beweist sich immer wieder – wenn es die passende Nahrung ist. Wenn sie nicht zum jeweiligen Typ passt, wird Nahrung zum „Gift“. Nahrung kann also nur dann als Medizin wirken, wenn von Anfang an klar ist, welche Nahrung für diesen Menschen geeignet ist. Sicher, es sind schon mit vielerlei Ernährungsformen erstaunliche Erfolge erzielt worden. Aber es ist wie beim Roulette: Jeder kann einmal Glück haben. Doch die Chance, genau die richtige Ernährung zufällig zu finden, ist kleiner als beim Roulette, viel kleiner. Nur wenn vorab der Stoffwechseltyp bestimmt wird, können wir vorhersagen, welche Ernährung hilft und welche schadet.
Kapitel 4 Die Revolution: Ernährung entsprechend dem Stoffwechseltyp
Die wirkliche Quelle von Krankheiten
Wer krank wird, merkt das zuerst an seinen Symptomen, an unangenehmen Symptomen. Die Symptome beanspruchen die ganze Aufmerksamkeit. An die Ursache denkt dabei zunächst kaum jemand.
Auch der Medizin geht es zuerst und vor allem darum, die unangenehmen Symptome zu beseitigen und so gut wie möglich zu verhindern, dass sie wieder auftauchen. Dass die Ursachen für die Entstehung von Symptomen – vor allem bei chronischen Krankheiten – in einem Ungleichgewicht der grundlegenden Regulationssysteme zu suchen sind, bleibt außer Acht. Und vor allem denkt niemand daran, dass diese Ursachen von Mensch zu Mensch verschieden sind – selbst wenn sie sich in identischen Symptomen äußern.
Betrachten wir ein Beispiel aus unserer täglichen Praxis: Bluthochdruck. Über die Ursachen gibt es viele Theorien und Spekulationen. Doch behandelt wird meist nach einem festen Schema mit dem Ziel, das Symptom – den Bluthochdruck – zu beseitigen. Manchmal verschwindet das Symptom, manchmal nicht. Wir haben in unserer Praxis immer wieder festgestellt, dass Bluthochdruck leicht beseitigt werden kann, wenn das individuelle Ungleichgewicht im Stoffwechsel bereinigt wird.
Lassen Sie uns zur Verdeutlichung zwei Beispiele vergleichen: Mark ist 55 Jahre alt, hatte hohen Blutdruck, einen hohen Cholesterinspiegel und starkes Übergewicht. Die Betablocker, die ihm der Arzt verschrieben hatte, senkten zwar seinen Blutdruck, dafür hatte er dann aber ständig Kopfschmerzen, war müde, hatte Depressionen, Schmerzen in den Gelenken und ständig einen trockenen Mund. Nicht so ganz die Lösung, die er sich erhofft hatte.
Natürlich sollte er sich entsprechend ernähren: fett- und cholesterinarm, wenig Eiweiß, Salz und Kalorien. Obwohl er sich daran hielt, nahm er weiter zu. Also kam er zu uns und wir stellten folgende Ungleichgewichte bei ihm fest:
–Parasympathikus-Typ
–Schnellverbrenner
–Anabolisches Ungleichgewicht
Bei dieser Konstellation empfehlen wir eine Ernährung, die reich an Fett und Eiweiß ist, also genau das Gegenteil zum Üblichen. Schon nach kurzer Zeit ging es Mark besser. Im Lauf weniger Monate konnte sein Arzt die Dosierung der Betablocker immer weiter verringern, bis er bald keine mehr brauchte. Nur durch die richtige Ernährung und die richtigen Nahrungsergänzungen fiel sein Blutdruck von 149/98 auf normale 124/83, sein Cholesterinspiegel von 346 auf 195 und innerhalb von 12 Monaten nahm er 40 kg ab.
Und ganz nebenbei ging es ihm auch sonst immer besser. Seine Energie nahm enorm zu, morgens wachte er frisch und munter auf und war den ganzen Tag voller Energie. Depressionen, Kopf- und Gelenkschmerzen verschwanden – und er konnte nach mehr als 20 Jahren wieder richtig Sport treiben.
Und das Beste: Er musste sich dabei nicht an eine Diät halten, die ihn übermäßig einschränkte. Er musste nur essen, was zu seinem Typ passte – und womit er sich deshalb auch sehr gut fühlte. Und hatte dabei eine große Auswahl.
Ähnlich und doch ganz anders erging es Alexander. Seine Symptome waren praktisch die gleichen wie die von Mark. Der große Unterschied: Seine Stoffwechselsituation war ganz anders.
–Sympathikus-Dominanz
–Katabolisches Ungleichgewicht
–Elektrolyt-Überschuss
Seine Symptome hatten also ganz andere Ursachen. Entsprechend empfahlen wir ihm eine fett- und eiweißarme, kohlenhydratreiche Ernährung sowie einige speziell für seine Situation zusammengestellte Nahrungsergänzungen – genau das Gegenteil von den Empfehlungen für Klaus. Doch auch Alexander ging es schnell besser, er konnte seine Medikamente absetzen und nahm ab.
Fürs Erste sollen diese Beispiele genügen. Wir könnten noch Tausende anführen, die jedoch alle demselben Muster folgen: Wenn durch die passende Ernährung und durch die richtigen Nahrungsergänzungen die homöostatischen Regulationssysteme wieder ins Gleichgewicht gebracht werden, bessert sich die Gesundheit. Also darf sich eine Ernährungsempfehlung nicht nach den oberflächlichen Symptomen richten, sondern muss auf die zugrunde liegenden Ungleichgewichte achten.
Konzentrierte Nährstoffe müssen besonders gut zum Typ passen
Besonders deutlich zeigt sich dies beim Einsatz konzentrierter Nährstoffe in der Orthomolekulartherapie. Cholin – ein B-Vitamin – wird oft gegen Probleme wie Asthma, Bluthochdruck und Gedächtnisschwäche empfohlen. Oft hilft es wirklich und zum Beispiel das Gedächtnis wird deutlich besser. Aber: Cholin verlangsamt die Verbrennung. Wenn also ein Langsamverbrenner Cholin nimmt, wird nicht nur sein Gedächtnis noch schlechter, er wird auch energielos und depressiv.
Denn die Wirkung jedes Nährstoffs hängt vom Stoffwechseltyp ab. Deshalb ist es auch nicht sehr sinnvoll, Standardmischungen von Vitaminen, Mineralien und anderen Nährstoffen gegen Krankheiten einzusetzen in der vagen Hoffnung, dass der Körper sich das Richtige heraussuchen wird. Sicher, manchmal lassen sich damit Erfolge erzielen – wenn die Mischung zufällig einigermaßen zum Typ passt. Doch mindestens genauso oft nützt es nichts oder ist sogar schädlich. Leider ist das aber nach wie vor der Ansatz der Orthomolekulartherapeuten und der Ernährungsberater, die noch nicht wissen, wie wichtig die Stoffwechseltypen sind.
Damit Sie die Zusammenhänge noch besser verstehen und erkennen, wie komplex sie in Wirklichkeit sind, werfen wir noch einen Blick auf eine typische Nährstoffempfehlung gegen Osteoporose, ein heute sehr verbreitetes Problem. Weil es etwas mit Ungleichgewicht im Hormonhaushalt zu tun hat, tritt es vor allem bei Frauen nach den Wechseljahren auf.
Osteoporose