Metabolic Typing. William L Wolcott

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Название Metabolic Typing
Автор произведения William L Wolcott
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783954841769



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uns in seiner Körpersprache, wie der Stoffwechsel aufgebaut ist und wie der Ernährungsbedarf aussieht.

      Diese Informationen drücken sich in unterschiedlichster Form aus; dazu gehören all Ihre körperlichen, emotionalen und psychischen Eigenschaften, Ihre Ernährungsgewohnheiten, Ihre Reaktionen auf Nahrungsmittel usw. Jede einzelne Information trägt etwas dazu bei, dass Sie Ihren

      Stoffwechseltyp erkennen und das biochemische Puzzle zusammensetzen, das in seiner Gesamtheit dann Sie ergibt.

       Insgesamt sagen uns all diese einzelnen Informationen sehr viel darüber, wie Ihr Körper arbeitet, wie er Nahrungsmittel verarbeitet und Nährstoffe verwertet.

      Die Entwicklung von Metabolic Typing (MT)

      MT ist nicht über Nacht entstanden, sondern das Ergebnis von mehr als 70 Jahren Forschungsarbeit, zum Beispiel von Ärzten, Biochemikern, Physiologen, Diätberatern, Ernährungswissenschaftlern, Zahnärzten, Psychologen und anderen. Wenngleich ihre Namen nicht in aller Munde sind – Dr. George Watson, Dr. William Donald Kelley, Dr. Royal Lee, Dr. Weston Price, Dr. Frances Pottenger, Dr. Melvin Page, Dr. Roger Williams, Dr. Emanuel Revici, Dr. Henry Bieler –, gehören viele zu den ganz Großen auf ihrem Gebiet und sind unter Fachleuten durchaus anerkannt. Zusammen mit vielen anderen trugen sie entscheidend zur Entwicklung von MT bei.

      Natürlich würde es zu weit führen, hier genauer auf all ihre Leistungen einzugehen. Aber einige wie Williams, Kelley, Lee, Pottenger und Watson trugen so entscheidend zur Entwicklung bei, dass wir in den folgenden Kapiteln auf sie näher eingehen werden.

      Fürs Erste kann ich eines mit absoluter Sicherheit sagen: Wenn MT – in seiner umfassenden Form – richtig angewendet wird, kann es entscheidend dazu beitragen, die Gesundheit wiederherzustellen oder sie zumindest deutlich zu steigern. Natürlich ist es ebenso gut geeignet chronische Gesundheitsprobleme zu verhindern oder zu verringern. Auf jeden Fall ist diese Methode insgesamt gesehen erfolgreicher als jeder andere Ernährungsansatz. Um dies zu verstehen, sollten Sie erst einmal das ganze Buch lesen. Doch wir können hier schon ein paar Punkte erwähnen, die den Unterschied zu anderen Empfehlungen hervorheben sollen:

      1.MT kann bei chronischen Gesundheitsproblemen entscheidend helfen.

      Bei der Behandlung akuter medizinischer Notfälle ist die Schulmedizin nicht zu übertreffen, zum Beispiel bei schweren Verletzungen, bei Herzanfällen, Epilepsien oder bei anderen Problemen, die ein schnelles Eingreifen mit Medikamenten oder durch eine Operation erfordern. MT in seiner umfassenden Form hilft dagegen bei der Behandlung und Verhinderung chronischer Gesundheitsprobleme. Diese machen ungefähr 80 Prozent aller Gesundheitsprobleme aus – und hier versagt die Schulmedizin meist.

      2.MT geht weit über eine symptomorientierte Therapie hinaus.

      Bei der Behandlung chronischer Krankheiten haben sowohl die Schulmedizin als auch die Ernährungswissenschaft – ebenso wie viele „Alternativmethoden“ – ein grundlegendes Problem: Sie konzentrieren sich vor allem auf die Behandlung der Symptome. MT geht stattdessen an die Wurzeln des Übels, an die Ursachen im Stoffwechsel. Wir wollen die Gesundheit von Grund auf neu aufbauen, indem wir die zugrunde liegenden biochemischen Muster wieder ins rechte Lot bringen, die letztendlich die chronische Krankheit ausgelöst haben.

      3.Mit MT lassen sich zuverlässig immer wieder positive Ergebnisse erzielen.

      Die moderne Ernährungswissenschaft denkt wie die Schulmedizin: Sie konzentriert sich vor allem auf die Diagnose und Behandlung spezifischer Krankheiten und Symptome. Mal hat sie damit Erfolg, ein anderes Mal nicht. Sicher vorhersagen lässt sich das nicht. Der Grund ist einfach – wenn man erst einmal erkannt hat, dass nicht jeder Stoffwechsel gleich ist: Zwei Menschen können die gleichen Symptome haben, aber die Ursachen in ihrem Stoffwechsel können völlig verschieden sein.

      Weil MT die unterschiedlichen Bedürfnisse der Person herausfindet, die eine Krankheit hat, statt sich auf die Krankheit selbst zu konzentrieren, kann es Probleme, die das ganze System betreffen, viel besser erfassen und korrigieren.

      4.MT wirkt sehr umfassend, um die Gesundheit wieder aufzubauen.

      MT will die Gesundheit optimieren, indem gleichzeitig alle Systeme, Organe und Drüsen gestärkt werden – vergleichbar dem Anstieg des Meeresspiegels bei Flut, der alle Boote im Hafen gleichzeitig anhebt.

      Wenn bei einer Behandlung immer nur ein Körperteil therapiert wird, immer nur Symptome unterdrückt werden, erreicht man nicht mehr, als wenn man Schmutz unter einen Teppich kehrt. Anfänglich mag es ganz gut aussehen, aber nach einiger Zeit meldet sich die nach wie vor nicht beseitigte Ursache in Form anderer Symptome – und meist deutlicher und damit schlimmer als vorher. Darauf werden wir weiter unten noch eingehen.

      5.MT baut darauf, dass der Körper eigentlich weiß, was richtig ist.

      Wie jeder Wissenschaftler weiß, gibt es keine Medikamente, die eine chronische Krankheit wirklich „heilen“ können. Nur der Körper hat die Fähigkeit sich selbst zu heilen, nur seine innere „Weisheit“ steuert jede echte Heilung. MT wirkt vor allem, weil es auf einfache, subtile, natürliche Methoden zurückgreift, die den Körper in seiner ihm eigenen Fähigkeit unterstützen sich zu regulieren und zu heilen.

      6.MT sieht die Zusammenhänge aus einem neuen Blickwinkel – und läutet damit einen Paradigmenwechsel ein.

      Wenngleich es auf dem bisherigen Wissen aufbaut, stellt MT einen entscheidenden Paradigmenwechsel in der modernen Medizin dar. Mit anderen Worten: MT baut auf den gleichen Informationen auf, die auch den Theorien von Medizin und Ernährungswissenschaft zu Grunde liegen. Aber durch den anderen Blickwinkel interpretiert es diese Informationen ganz anders, was zu ganz anderen Empfehlungen für das tägliche Leben führt.

      Kapitel 2 Wie Metabolic Typing entstand

      Die ersten Anfänge

      Die Entwicklung des Metabolic Typing war kein geradliniger, zielgerichteter Prozess. Vielerlei Erfahrungen und Forschungsergebnisse trugen zu seiner Entstehung bei, von denen viele eher zufällig zustande kamen. Und wie so oft wurden die wichtigsten Entdeckungen nicht von anerkannten und gut ausgestatteten Forschungszentren gemacht, sondern eher von unabhängigen, genialen Forschern oder von Ärzten, die außerhalb der üblichen Strukturen und Konventionen arbeiteten.

      Erste Grundlagen wurden mit der Entdeckung der Vitamine um 1900 gelegt. In den folgenden Jahrzehnten nahm das Interesse an Ernährung jedoch nur langsam zu, denn die meisten Forscher begeisterten sich mehr für die lukrativere und schnell wachsende Pharmazie. Nicht so Dr. Roger Williams; er hatte andere Interessen. In den dreißiger Jahren hatte er bei einer Operation ein Erlebnis, das seinen weiteren Werdegang stark beeinflussen sollte. Sein Arzt wollte ihn wie damals üblich mit Morphium narkotisieren. Aber statt ihn zu beruhigen, regte es ihn an, seine Gedanken begannen zu rasen. Je mehr Morphium er bekam, umso schneller rasten seine Gedanken.

      Die Ärzte meinten zwar, dass dies gelegentlich vorkomme und nichts zu bedeuten habe, aber Williams vermutete mehr dahinter und überlegte, ob es nicht eine logische Erklärung geben könne, warum er anders als die meisten reagierte.

      Er konnte zwar vorerst keine Lösung finden, aber der Gedanke ließ ihn nicht los und führte Ende der Vierzigerjahre dazu, dass er eine neue Forschungsrichtung begründete. Ihm fiel nämlich eines Tages das Buch The Atlas of Human Anatomy in die Hände und zu seinem großen Erstaunen stieß er darin auf Zeichnungen von „ganz normalen“ menschlichen Mägen – gezeichnet bei anatomischen Studien –, die Mägen in den verschiedensten Größen und Formen zeigten. Da wurde ihm plötzlich klar, dass jeder Mensch innerlich (anatomisch) so einzigartig ist wie äußerlich.

      Noch mehr wunderte er sich über die großen Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung der Magensäfte. So fand er zum Beispiel heraus, dass der Papaingehalt der Magensäfte bei normalen Erwachsenen um das Tausendfache differieren konnte. 1956 schrieb Williams das Buch Biochemical Individuality, einen Klassiker, in dem er die folgenden Thesen vertrat:

      •Alle Bereiche des menschlichen Körpers sind individuell ausgeprägt.